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Karlheinz Deschner

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Begonnen von rincewind, 04. Mai 2011, 11:47:11

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rincewind

So gut und fachkundig seine kritische Kirchengeschichte ist, dieses Buch von ihm

http://www.amazon.de/Moloch-Eine-kritische-Geschichte-USA/dp/3453868366/ref=cm_cr-mr-title

ist einfach unfassbar in seiner Geschichtsklitterung. Man lese diese

http://www.amazon.de/gp/cdp/member-reviews/A1DMXNPL7O38Y/ref=cm_pdp_rev_title_2?ie=UTF8&sort_by=MostRecentReview#R1WYDBONCJ5CIL

Rezension dazu. Was treibt Menschen eigentlich in diesen Hass gegen Amerika? Haben sie ihnen die Invasion in der Normandie nicht verziehen?

Ridcully

Aus eben diesem antiamerikanischen und antisemitischen Machwerk:

ZitatEs waren dieselben Wallstreet-Kreise, die schon 1917 die bolschewistische Revolution finanziert hatten, die auch Hitler beisprangen, in der einzigen Absicht seine Machtergreifung, seine Aufrüstung sowie den nächsten Weltkrieg zu ermöglichen und damit für sie selbst noch riesigere Gewinne als im letzten.
http://antiveganer.org/wiki/Karlheinz_Deschner

Und ob seine Kirchengeschichte gut und fachkundig ist, wage ich auch mal zu bezweifeln. Der ist von Hass zerfressen und nicht zu Objektivität fähig.

bulan bugan

ich bewundere diese feine analyse,
angesichts des gegenwärtigen mangels an verbrennungsmöglichkeiten für ketzer.

Binky

Diese Speziallogik muß man erst einmal verstehen.  ::)

Wolleren

Zitat von: Binky am 21. Dezember 2011, 22:26:07
Diese Speziallogik muß man erst einmal verstehen.  ::)
Ich helf Dir mal: Dem wahren DeutschenHumanisten ist die Erziehung des Geistes oberstes Ziel. Und ethische Perfektion. Amerikanisches Gewinnstreben verachtet er. Jede Kritik an dieser Sichtweise des ächten DeutschenHumanisten ist inquisitorisch.

rincewind

Zitat von: bulan bugan am 21. Dezember 2011, 22:03:08
ich bewundere diese feine analyse,
angesichts des gegenwärtigen mangels an verbrennungsmöglichkeiten für ketzer.

Bitte nicht von eigenen Wunschvorstellungen auf andere schließen. Die fachlich offenbar fundierte Kritik an dem Buch ist nun mal sehr klar begründet:

ZitatSchon nach wenigen Seiten wird deutlich, dass es sich beim »Moloch« nicht um eine »nüchterne und sachliche, sondern um eine aufgeregte und emotionalisierte Darstellung« (Pfahl-Traughber) handelt. Das fängt beispielweise damit an, dass Deschner die Amerikaner immer wieder als »Yankees« bezeichnet. Das ist ein Spitzname, der zumindest im europäischen Raum, negativ behaftet ist. Man möge sich dazu nur einmal ein englischsprachiges Werk vorstellen, indem die Deutschen dauernd als »Krauts« tituliert werden! Knapp vierzig Mal (!) findet sich dieses, als Kampfbegriff verwendete Wort in allen möglichen Formen im Text wieder, oft auch in Kombination mit diffamierenden Pauschalurteilen: »Scheint der Yankee doch überhaupt zum Selbstbelügen noch mehr befähigt als der Rest der Welt.« (S. 47), »Yankees haben Geschmack. Die Welt weiß es.« (S. 26, S. 63 und S. 69), »Aber so empfindlich sind Yankees, trifft es sie selbst einmal.« (S. 80), »Einflussreiche Yankees wollten einfach einen Krieg.« (S. 154), »Das amerikanische Wesen ist das Geld: der Inbegriff des Yankee-Daseins.« (S. 269) oder z.B. »...eine Heuchelei, die in Yankeebrüsten vielleicht gar nicht mehr empfunden wird, so tief schon ist sie eingedrungen...« (S. 178).
Diese Originaltöne enthalten auch schon die drei Grundpunkte des Deschnerschen USA-Bildes: Seiner Auffassung nach sei die US-amerikanische Gesellschaft nämlich von Anfang an geprägt gewesen durch Geldgier, Gewalt und Heuchelei (vgl. S. 27). Das ist quasi der sprichwörtliche rote Faden, der sich durch den ganzen undifferenzierten und oft sarkastischen Text zieht.

Ihm gelten die USA, das »Reich der Groschenromanrekorde« (S. 149), als ein kulturloses Land. Bezeichnenderweise ist dabei eine Stelle in einem Unterkapitel »Ein ganz spezieller Schluck für ihre Kehlen«: »Als dann aber die Massen der GIs über den großen Teich schwappten, Camel und Lucky Strike kamen, der Jazz und Rock und Pop, Giftgas und Atomsprengköpfe, kurz alles, was die Neue Welt der Alten an Kultur zu bieten hatte ...« (S. 271). Dass Deschner die Musikrichtungen Jazz, Rock und Pop in einem Atemzug mit Massenvernichtungswaffen nennt, sagt dann aber vermutlich mehr über seinen eigenen Geschmack bzw. seine persönlichen Aversionsobjekte aus, als über die vermeintliche Kulturlosigkeit der Amerikaner. Dazu gehört auch die, in zahlreichen Sätzen mit eingebrachte, allgemeine Geringschätzung von Politikern. Auf derselben Seite findet sich bzgl. der Westbindung deutscher Politiker ein wahrlich gelungenes Bild: »Und wie man eben noch Hitler in den Hintern kroch, so nun den Amis. Die Politiker voran.« (S. 271).

Zum wissenschaftlichen Arbeiten eignet sich der »Moloch« nicht. Zwar wartet das Buch, von den polemischen Zusätzen mal abgesehen, mit zahlreichen »historischen Fakten« (Klappentext) auf, doch kommt es ohne eine einzige Fußnote daher. Aber nicht nur der Anmerkungsapparat fehlt, sondern auch das Literaturverzeichnis. Weder das eine, noch das andere wurde in den zahlreichen Neuauflagen nachgeliefert, auch nicht in der »Überarbeiteten Neuausgabe 2002«. Wenn man den Angaben von Deschner-Kollegen Schmidt-Salomon glauben darf, so ist dies darauf zurückzuführen, dass Deschner unter Zeitdruck stand (»Der Verleger wollte das Buch unbedingt schnell veröffentlichen ...«) und die Quellenhinweise nicht mehr einarbeiten konnte (vgl. Deschner-Forum im Internet). Das würde auch die für Deschnersche Verhältnisse oft plumpen Formulierungen einigermaßen erklären. Lediglich in der insgesamt nur drei Sätze langen Nachbemerkung schreibt Deschner: »Vielen Autoren, Wissenschaftlern und Publizisten bin ich durch dieses Buch verpflichtet - zu vielen, um sie hier zu nennen. Besonders hilfreich aber waren mir u. a. die einschlägigen Arbeiten von E. Angermann, S. v. Nostitz, L. L. Matthias, A. Maurois, H. Scholl, G. Schomaekers, R. Winter.« (S. 365).
Pfahl-Traughber entschlüsselt das folgendermaßen: »Worum handelt es sich bei dieser Literatur und wie ist sie einzuschätzen? Einige der offenkundig gemeinten Veröffentlichungen lassen sich identifizieren, was hier an vier Beispielen erfolgen soll: Mit "E. Angermann" dürfte Erich Angermanns Arbeit "Die Vereinigten Staaten von Amerika seit 1917", mit "L.L. Matthias" Leo L. Matthias Buch "Die Kehrseite der USA", mit "H. Scholl" Heinz Scholls Schrift "Von der Wallstreet gekauft" und mit "R. Winter" Rolf Winters Werk "Ami go home" gemeint sein. Wie steht es um Charakter und Qualität dieser Veröffentlichungen? Sie können in der genannten Reihenfolge wie folgt eingeschätzt werden: ein renommiertes wissenschaftliches Standardwerk, eine kritische journalistische Arbeit, eine rechtsextremistische verschwörungsideologische Publikation und eine oberflächliche journalistische Streitschrift.«

Die Berufung auf einen rechtextremistischen Autor ist übrigens kein Einzelfall. So stützt sich Deschner an einer Stelle auf den Historiker Harry Elmer Barnes (vgl. S. 230), einem der bedeutendsten Geschichtsrevisionisten und Holocaust-Leugner (bzw. -Relativierer) der USA. Dieser spricht nicht nur die Deutschen in beiden Weltkriegen von der Kriegsschuld frei, sondern bezeichnet die Gaskammern als Nachkriegserfindungen (vgl. Pfahl-Traughber/D. E. Lipstadt). Auf keinen Fall sollen Deschner hier politische Nähen zu diesen Personen unterstellt werden, doch zeigen diese Fälle, dass es offenbar an einer sorgfältigen Auseinandersetzung mit der entsprechenden Literatur mangelte.

zwingenberger

Ein wirklich unappetitlicher Ausfall von Deschner. Es kommt mir der böse Eindruck hoch, dass seine antiklerikale Haltung etwas zu tun haben könnte mit ähnlichen Denksystemen auf der äußersten Rechten, wo sie sich mit uralten antisemitischen und kulturkonservativen Vorstellungen mischt. Auf jeden Fall riecht sie muffig.

"Als die Massen der GIs über den großen Teich schwappten..."  #) Die haben zu Hunderttausenden auf den europäischen Schlachfeldern ihr Leben gelassen. Ohne dieses Opfer säßen wir heute im Braunhemd da und könnten uns durchaus nicht aussuchen, ob wir Richard Wagner oder Ornette Coleman hören wollen.

Belbo zwei

Aus dem Wiki:
Deschner beschrieb einmal seine Motivation zum Schreiben so: ,,Ich schreibe aus Feindschaft. Denn die Geschichte derer, die ich beschreibe, hat mich zu ihrem Feind gemacht". Dazu sagte der emeritierte Professor für Kirchengeschichte an der Universität Bamberg, Georg Denzler, der selbst mit kirchenkritischen Texten hervorgetreten ist: ,,Eine solche Motivation kann niemals die Basis für eine ernst zu nehmende Geschichtsschreibung sein." In einer Stellungnahme anlässlich von Deschners 80. Geburtstag benannte Denzler folgende Einwände seiner Wissenschaftlerkollegen: ,,Er (Deschner) kennt kein Quellenstudium, er trifft eine höchst einseitige Literaturauswahl, interpretiert gedruckte Quellen ohne Berücksichtigung des Zusammenhangs, nimmt Einzelereignisse für das Ganze und täuscht einen gelehrten Anmerkungsapparat vor, bei dem oft nicht zu kontrollieren ist, was behauptet wird." An anderer Stelle urteilt er, Deschner sei ,,der kenntnisreichste unter den advocati diaboli"[8], doch mangele es ihm an historischem Denken und historischem Urteilen[9].

Da sieht man mal wieder gemeinsame Feinde machen einen noch nicht zu Freunden.

Ich erinnere mich nur noch dunkel an die Lektüre von "Das Kreuz mit der Kirche" fand das aber ziemlich einseitig und hatte bei der detailierten Aufzählung der sexuellen Verfehlungen durchaus den Eindruch dass da bei der Beschäftigung mit dem Thema autosexuelle Beweggründe mit im Spiel waren.

glatzkopf

ZitatDie haben zu Hunderttausenden auf den europäischen Schlachfeldern ihr Leben gelassen.
tschuldigung, aber eingeladen hatte die keiner.
Und gekommen sind die auch nicht um die jüdischen
Menschen aus den KZs zu holen.

Graf Zahl

Zitat von: glatzkopf am 24. Dezember 2011, 11:54:52
ZitatDie haben zu Hunderttausenden auf den europäischen Schlachfeldern ihr Leben gelassen.
tschuldigung, aber eingeladen hatte die keiner.
Und gekommen sind die auch nicht um die jüdischen
Menschen aus den KZs zu holen.

Weshalb sind sie denn gekommen?
Wer hätte sie einladen sollen?

glatzkopf

ZitatWeshalb sind sie denn gekommen?
Wer hätte sie einladen sollen?

mmmh? Aus den Gründen aus denen unsere Freunde
aus den USA immer kommen; um Frieden und
Wohlstand und Demokratie in die Welt zu
bomben bringen.

Da sollte man mal die Menschen in Vietnam,
Pakistan, Irak, ....... usw fragen. Die sollten
doch eine Antwort wissen

rincewind

Zitat von: glatzkopf am 24. Dezember 2011, 12:04:13
ZitatWeshalb sind sie denn gekommen?
Wer hätte sie einladen sollen?

Nunja, England war schon recht froh, dass sie die Einladung angenommen haben. Ganz blöd halt, dass auch KZ-Insassen nicht wirklich befreit wurden, sondern danach Rock 'n Roll anhören und Kaugummi kauen mussten.
Ich denke auch, die USA sollten verschwinden. Zwingen sie doch so Staaten wie Nord-Korea, die gerade vorbildliche Trauerarbeit leisten, zum Atombombenbau.

Binky

Nicht zu vergessen, daß in D. ganze Flüchtlingsströme sich weg von ihren sowjetischen Befreiern hin zu den amerikanischen Besatzern bewegen mußten.

Und zur Erinnerung: die Flächenbombardements deutscher Städte waren eine britische Erfindung ("Bomber-Harris").

rincewind

Und die Autobahnen. Vergesst nicht die Autobahnen!

Binky

Zitat von: rincewind am 24. Dezember 2011, 12:25:35
Und die Autobahnen. Vergesst nicht die Autobahnen!


Wieso, die hat doch alle Hitler selbst gebaut.  ;D