Neuigkeiten:

Wiki * German blog * Problems? Please contact info at psiram dot com

Main Menu

Sachliche Diskussion zum Thema Atommüll / Kernenergie

Postings reflect the private opinion of posters and are not official positions of Psiram - Foreneinträge sind private Meinungen der Forenmitglieder und entsprechen nicht unbedingt der Auffassung von Psiram

Begonnen von uran, 06. Oktober 2013, 19:34:45

« vorheriges - nächstes »

Omikronn

Der Energieaufwand entspricht lediglich etwa 0,5–1% der Strommenge.
http://www.world-nuclear.org/info/Energy-and-Environment/Energy-Analysis-of-Power-Systems/#.UlUbwBBrOUk
http://www.kernenergie.ch/de/energieeffizienz.html

ZitatWird bei Erdöl/Steinkohle erheblich weniger sein, nehm ich mal an.
In anbetracht der ca. 3 millionenfachen Energiedichte des Urans, denke ich wohl eher nicht...

Don't try to argue with idiots, first they tear you down to their level, then they beat you with their experience.

Omikronn

Kleiner Nachtrag: Der Uranabbau liesse sich z.B. relativ Umweltschonend aus den Ozeanen bewerkstelligen. Die Frage ist ob der Prozess so hochskaliert werden könnte dass er auch wirtschaftlich wäre...
https://de.wikipedia.org/wiki/Uranwirtschaft#Unkonventionelle_Uranvorr.C3.A4te

ZitatJapanische Wissenschaftler haben vielversprechende Techniken entwickelt, um das sehr stark verdünnte Uran mithilfe von Fasern auf Amidoximbasis herauszufiltern.

Im ersten Experiment wurden drei Absorberbetten, die zusammen 350 kg Absorptionsmaterial enthielten, übereinander in 20 Metern Tiefe ins Wasser gehängt (7 km vor Mutsu-Sekine in der Präfektur Aomori). Die Absorber nahmen in Laufe von 30 Tagen jeweils 0.5 g Uran pro kg Absorptionsmaterial auf. Im Laufe des insgesamt 240 Tage laufenden Experiments konnte so rund ein kg Uran aufgesammelt werden.

Doch die Technik konnte noch entschieden verbessert werden: Um den Prozess einfacher und effizienter zu gestalten, fertigte man aus dem Absorptionsmaterial Bänder, die am Meeresboden verankert wie Wasserpflanzen aufrecht standen und von den Strömungen umspült wurden. Mit dieser Technik konnte eine Aufnahme von 1.5 – 2 g Uran pro kg Absorber in 30 Tagen erreicht werden: Dies lag teilweise an dem besseren Kontakt zwischen Absorber und Wasser, aber auch an der höheren Wassertemperatur des Versuchsortes vor Okinawa, da diese die Effizienz der Aufnahme steigert.

Lässt sich dieser Prozess industriell hochskalieren? Eine entsprechende Versuchsanlage ist bereits angedacht: Geplant ist, ein Meeresareal von ca. 1000 Quadratkilometer (15.2 km x 67.8 km) mit den unter Wasser stehenden Bändern zu "bepflanzen" – jedes davon 60 m lang und mit 8 m Abstand zwischen den Bändern – so dass eine Uranfarm entsteht, die pro Jahr 1200 t einsammelt!
http://nuklearia.de/2012/08/18/erneuerbare-energiequelle-uran/
http://sciencelinks.jp/j-east/article/200115/000020011501A0585208.php
Don't try to argue with idiots, first they tear you down to their level, then they beat you with their experience.

editor

Zitat von: Conina am 09. Oktober 2013, 10:01:31
1kg Uran soll in der Förderung energieintensiver als 3.000.000 kg Steinkohle?

Das würde man doch schon am Preis sehen.



50$ pro Pfund? (im Wikipediaartikel war 50$ ungefähr der 2011er Preis, die Grafik geht nicht so weit)

Das ist nicht die Welt.

Für 50 $ bekommt man keine 1500 t Steinkohle.

Na das ist wahrscheinlich Uran, wie es aus dem Berg kommt. Da muss man dann U-235 draus isolieren (ca 0,7% des Gesamturans). Dann kommt yellow cake etc pp- bis das reaktorfähig ist brauchts eine Menge Energie und für die Aufarbeitung der verbrannten Brennstäbe nochmals eine Menge Energie. Endlagerung ebenso.


aus dem link von Omikronn

http://www.kernenergie.ch/de/energieeffizienz.html

Der Grund für die hohe Energieeffizienz der Kernenergie liegt in der enormen Energiemenge, die im Uran steckt. 1 Kilogramm natürliches Uran liefert gleich viel Energie wie

    10'000 Kilogramm Kohle
    7'000 Kilogramm Schweröl
    4'900 Kilogramm Erdgas

Groucho

eine interessante Seite dazu:

http://100-gute-antworten.de/lesen/

Da werden Aussage für Aussage pro und Kontra gegenübergestellt.

Hintergrund: Die Elektrizitätswerke Schönau haben sich einem ziemlich fanatischen Kampf gegen Atomkraft hingegeben, so wirkt es jedenfalls:

http://100-gute-gruende.de/index.xhtml

Die Betreiber der oben erwöhnten Seite haben sich die Mühe gemacht, das entsprechend zu kommentieren, sogar mit Fakten.

sumo

in der gestern veröffentlichten Meldung zur PISA-Studie bei Erwachsenen gab es eine thematisch passende Frage (verkürzt):
Ein KKW wurde in Schweden stillgelegt, Leistung jährlich durchschnittlich 3572 GW/h
Wieviele Windräder müssen dafür aufgestellt werden, um den Strom zu ersetzen?
Es sind 596 Stück.
(Mal abgesehen davon, daß Windräder nie in der Lage sind, ein Grundlastkraftwerk zu ersetzen.....)
Ich halte diese Zahl für bemerkenswert insofern, als daß diese 596 Windräder ja einen immensen Flächenverbrauch haben, denn schon aus schlicht physikalischen Gründen können ja Windräder nicht beliebig dicht stehen, weil die in der hinteren Reihe deutlich weniger Luftstrom abbekommen.


Groucho

@Sumo: 3-facher Rotordurchmesser als Faustformel nebeneinander in hauptwindrichtung, dahinter versetzt. Und klar, der Rest ist natürlich auch etwas Milchmädchen, Nennleistung ist eben nicht automatisch der Ertrag. Mal von bedarfsgerechter Erzeugung ganz zu schweigen. Da müsste man ehrlichkeitshalber noch Speicher dazu rechnen.

Conina

Und die Anzahl der Windräder nochmal mal 10 oder 20.

Wann bringen die denn Nennleistung und wie lange?

Man müsste bei Wind einen riesigen Überschuss haben, den man für 4/5 des Jahres, an denen sie nicht liefern,  speichern muss.

Die Umwandlung und der Transport solcher Strommengen, wäre auch nicht ohne.

Das ist völlig illusorisch.
Das Mittelalter wurde mit erneuerbaren Energien (Holz, Wind, Wasser) betrieben.
Das hat der Natur nicht gut getan und den Menschen sowieso nicht, wenn man das mal mit heute vergleicht.

Ganz Großbritannien wurde entwaldet, bis die endlich auf den Trichter mit der fossilen Kohle kamen. Oder der Irrsinn, Öl aus Walen zu gewinnen...

Man kann das Pferd zum Wasser führen, aber nicht machen, dass es trinkt.

Conina

Wir brauchen uns hier auch nicht die Köppe einzuhauen.

Deutschland ist nicht der Nabel der Welt und an die Physik müssen wir uns auch bloß halten.

Man kann zuschauen und dann, wenn kleinlaut zugegeben wird, dass die "Energiewende" ein Schuss in den Ofen war, kann man sagen: "Siehste, das habe ich vor drei Jahren schon gesagt, aber auf mich hat ja keiner gehört."  ;D ;D ;D


Nächstes Jahr wird´s wieder über 1 ct pro KWh mehr.

Liegt bestimmt an den fetten Subventionen für Atomstrom (die sind ja noch nicht abgeschaltet), denn Wind und Sonne schicken bekanntlich keine Rechnung.  ;)
Man kann das Pferd zum Wasser führen, aber nicht machen, dass es trinkt.

Skrzypczajk

Zitat von: Conina am 09. Oktober 2013, 16:48:16
Wann bringen die denn Nennleistung und wie lange?

Als grobe Faustformel kann man sagen, im Jahresmittel liefert eine Windenergieanlage an Land 20% der Nennleistung (Nennleistung = maximale Leistung, die so ein Ding liefern kann, braucht am Boden etwa Windstärke 5).

Insofern ist die Rechnung mit den 596 Anlagen Quatsch, Man bräuchte mindestens 3000 Stück à 6 MW, und dann hat man den Strom immer noch nicht dann, wenn man ihn braucht.

Standorte mit deutlich mehr Ertrag gibts in Deutschland praktisch nur noch auf See. Bei Standorten mit ein paar Prozent Ertrag weniger rentiert es sich nicht, eine Windmühle aufzustellen, die kriegt man nie abbezahlt.





sumo

Ich bin kein Fan der Windräder, und wenn ich mir jetzt an diesem kleinen Beispiel überlege, wie viel Fläche man für den Ersatz eines KKW braucht, so finde ich die Landschaftsverschandelung noch viel schlimmer und vor allem viel ineffektiver.
Dreifacher Rotordurchmesser bei einem Durchmesser von 30m bedeuten ja dann 90m, und das wäre ungefähr die Länge eines Fußballplatzes. Ob es langfristig lustig ist, in küstennahen Gewässern hunderte bis tausende von Windmühlen aufzustellen, bezweifele ich auch stark.
----
Nochmal zum eigentlichen Thema Kernkraft. Man hat jahrelang im Erzgebirge und angrenzenden Gebieten Pechblende abgebaut, um Uran zu gewinnen. Dabei wurde immens viel strahlendes Material auf Halden geschüttet, und zwar all das Zeug, was man als taubes Gestein bezeichnet, weil da nicht ausreichend Erz drin war. Wie schädigend diese Haldenstrahlung ist, weiß ich nicht, es wäre interessant zu wissen, wie in diesen Gebieten die Krebsraten sind, ob sie "wegen der Haldenstrahlung" signifikant höher sind. Es ist sicher schwierig, das zu ermitteln, weil es dort ja eine natürliche Strahlung gibt(Radon), die in der Betrachtung der Gefahren der Kernkraft auszuschließen ist, Radon ist ja auch da, wenn man deindustrialisiert wäre.

Elfenstaub

Zitat von: Groucho am 09. Oktober 2013, 16:22:33
eine interessante Seite dazu:

http://100-gute-antworten.de/lesen/

Ich will das nicht lesen! Sonst muss ich mich bei der nächsten Party nicht nur bei Globuli, sondern auch noch bei Atomkraft gegen "die Masse" stemmen. HÖRT DOCH MAL AUF MIT ARGUMENTEN ZU KOMMEN!
2-3 Elfen, luftgetrocknet, mit dem Mörser zerstoßen bis die Konsistenz von Puderzucker erreicht ist: Elfenstaub!

Giftig wie Aspartam, süß wie Dihydroxymonoxid und nicht überdosierbar.

Omikronn

Zitat von: Elfenstaub am 09. Oktober 2013, 17:43:19
Zitat von: Groucho am 09. Oktober 2013, 16:22:33
eine interessante Seite dazu:

http://100-gute-antworten.de/lesen/

Ich will das nicht lesen! Sonst muss ich mich bei der nächsten Party nicht nur bei Globuli, sondern auch noch bei Atomkraft gegen "die Masse" stemmen. HÖRT DOCH MAL AUF MIT ARGUMENTEN ZU KOMMEN!
Du hättest das Kleingedruckte im Bewerbungsschreiben halt lesen müssen...  :police:
Don't try to argue with idiots, first they tear you down to their level, then they beat you with their experience.

gesine2

Zitatbei der nächsten Party
Gemein, ne, Elfenstaub? Von Wyhl bis Wackersdorf war ich sporadisch dabei, allerdings wegen der in meinen Augen falschen Technik, Logistik (MüllMassentourismus) und Verbindung (Militär), nicht wg Atomkraft im Allgemeinen. Wurde mir dann aber zu nervtötend.

Selbst die krassen Zahlen, zB von 10kT jährlich im Rahmen der Kohleverstromung in die Luft geblasenen Urans werden gerne ignoriert... Die Menschheit strahlt mit grob abgeschätzten 35TBq, die sollte verboten werden ;-)
_____________________
ne schöne jrooß, gesine2

Omikronn

ZitatNochmal zum eigentlichen Thema Kernkraft. Man hat jahrelang im Erzgebirge und angrenzenden Gebieten Pechblende abgebaut, um Uran zu gewinnen. Dabei wurde immens viel strahlendes Material auf Halden geschüttet, und zwar all das Zeug, was man als taubes Gestein bezeichnet, weil da nicht ausreichend Erz drin war. Wie schädigend diese Haldenstrahlung ist, weiß ich nicht, es wäre interessant zu wissen, wie in diesen Gebieten die Krebsraten sind, ob sie "wegen der Haldenstrahlung" signifikant höher sind. Es ist sicher schwierig, das zu ermitteln, weil es dort ja eine natürliche Strahlung gibt(Radon), die in der Betrachtung der Gefahren der Kernkraft auszuschließen ist, Radon ist ja auch da, wenn man deindustrialisiert wäre.
Das wäre sicher interessant zu wissen. Ich bitte um korrektur wenn ich falsch liegen sollte, aber ich denke mal dass es u.U. nicht möglich ist. Ich schätze man müsste zuerst ermitteln ob die Radioaktivität auf solchen Halden genügend stark über eine gewisse Zeit ist/war. Ich spekuliere mal dass der Mensch bis zu einem gewissen Mass relativ gut mit Radioaktivität zurecht kommt, vor allem wenn diese über Zeit ein bestimmtes Level nicht übersteigt. Kurz: Ich denke dass unterhalb einer bestimmten Schwelle von Radioaktivität sich der direkte Zusammenhang zwischen Krebs und Radioaktivität im statistischen Rauschen verliert.
Don't try to argue with idiots, first they tear you down to their level, then they beat you with their experience.

uran

Zitat von: Elfenstaub am 09. Oktober 2013, 17:43:19
Zitat von: Groucho am 09. Oktober 2013, 16:22:33
eine interessante Seite dazu:

http://100-gute-antworten.de/lesen/

Ich will das nicht lesen! Sonst muss ich mich bei der nächsten Party nicht nur bei Globuli, sondern auch noch bei Atomkraft gegen "die Masse" stemmen. HÖRT DOCH MAL AUF MIT ARGUMENTEN ZU KOMMEN!

Der Grund warum ich mich in das Thema Kernenergie eingearbeitet habe war, dass ich bei den Diskussionen nicht genau wusste wem ich glauben kann. Als Baumkuschler stand ich der Technik eh schon viel zu offen, wenn auch kritisch, gegenüber und es gefällt mir selbst nicht, wenn ich mich mit meiner Meinung wieder ins soziale Abseits buchsier. So gesehen war das ein Schuss in den Ofen, aber wenigstens weiß ich jetzt was Sache ist.
Interessanterweise war es nicht mal Psiram (ich wusste garnicht, dass das nicht mehr esowatch heißt), sondern die schmutzigen Tricks der Anti-Atom Lobby die meine Meinung so stark auf Pro Kernergie gelenkt haben. Los ging es mit der Denominierung des Dual-Fluid-Reaktors. Im Anschluss folgten die http://100-gute-antworten.de/lesen/, dann das gepostete Video und die hier geposteten http://www.kerngedanken.de/ taten ihr übriges.

Ich frage mich wirklich was sich die von den Elektrizitätswerken Schönau denn dabei gedacht haben? Das sind so viele Gründe, das liest dann eh keiner? Eine Lüge versteckt man doch am besten zwischen 2 Wahrheiten, nicht andersrum!
Das einzige Gegenargument, das ich gegen die 100 Antworten aufbringen kann ist, dass der verhinderte schnelle Brüter (Kalkar) Sicherheitstechnische Nachteile gegen die damaligen Leichtwasserreaktoren hatte. Das kann ich aber nichtmal direkt gegen die 100 Antworten aufbringen, weil man es in dem Zusammenhang nicht wirklich erwarten kann gleich alle Nachteile genannt zu bekommen. Außerdem war das damals und die neuen Reaktoren haben dieses Problem nicht mehr. Es gibt sicher noch weitere Punkte die bei den 100 Antworten verschwiegen hat und auch Punkte mit Auslegungssache, aber man hat sich nicht zum "Comical Ali" gemacht wie die Schönauer.