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Deutsch => Allgemeine Diskussionen => Politik und Gesellschaft => Thema gestartet von: Bloedmann am 09. August 2012, 13:30:03

Titel: Sekte der Faisrachmanisten
Beitrag von: Bloedmann am 09. August 2012, 13:30:03
http://www.n-tv.de/panorama/Eltern-drohen-mit-Weltuntergang-article6927606.html (http://www.n-tv.de/panorama/Eltern-drohen-mit-Weltuntergang-article6927606.html)

ZitatSektenkinder kommen ins Heim

Eltern drohen mit Weltuntergang


Bis zu sieben Stockwerke ist ihr dunkles Verließ tief: Rund 20 Kinder müssen ihr gesamtes Leben in einem unterirdischen Bunkersystem in Russland verbringen. Jetzt hat die Polizei sie befreit - von ihren Eltern, die der Sekte der Faisrachmanisten verfallen sind.

Mehr als ein Jahrzehnt hat eine russische Sekte mit mehr als 20 Kindern ohne Sonnenlicht, Heizung und Strom in einem unterirdischen Bunkersystem gelebt. "Die Kinder sind nie zur Schule gegangen und waren kaum über der Erde", teilten die Behörden in der Stadt Kasan der Zeitung "Komsomolskaja Prawda" zufolge mit. "Sie waren schmutzig, trugen Lumpen und wurden nie von Ärzten untersucht." Die rund 70 Mitglieder lebten in den zellenartigen Räumen, die bis zu sieben Stockwerke tief unter die Erde gebaut worden waren.
In den Weiten Russslands leben etliche Sekten unbehelligt. So war es auch lange bei den Anhängern des Predigers Faisrachman Satarow.

Die Kinder sind zwischen 18 Monaten und 17 Jahren alt. Sie kamen in Kliniken und sollen dann in Waisenhäusern betreut werden, wie der Kinderschutzbeauftragte der Regierung, Pawel Astachow, sagte. Er forderte, die Eltern dürften ihre Kinder erst nach langer Therapie zurückbekommen.

Die Behörden in der muslimisch geprägten Teilrepublik Tatarstan ermitteln gegen den 83 Jahre alten Sektenchef Faisrachman Satarow, weil er "das Recht in die eigene Hand genommen hat". Den Eltern drohen Verfahren wegen der Misshandlung Schutzbefohlener. Festnahmen gab es zunächst nicht.

Selbsternannter Prophet schottet Anhänger ab

Satarows Anhänger in der Wolga-Stadt Kasan - rund 800 Kilometer östlich von Moskau - drohen der "Komsomolskaja Prawda" zufolge, den Weltuntergang heraufzubeschwören, falls ihnen die Behörden nicht ihre Kinder zurückgeben. Auch gegen den angekündigten Abriss des illegal gebauten Hauses ihres "Propheten" kündigten sie Widerstand an.

Die "Faisrachmanisten" hätten sich bereits 2001 von der Außenwelt abgeschottet, schrieb das Blatt. Der Grund war angeblich durchaus weltlich: Die Gemeinschaft habe hohe Schulden gehabt.

Auf dem von Mauern umgebenen Gelände nahe einer Bahnstrecke steht eine kleine Moschee. Zudem verfüge die Sekte über eigene Brunnen und sogar eine Dieselstation. Die Frauen hätten ihre Kinder auf dem Gelände geboren. Unterricht gab der selbst ernannte Prophet Satarow. Seine Anhänger durften - bis auf wenige Ausnahmen - das Gelände nicht verlassen und keinen Kontakt zur Außenwelt aufnehmen.

Sekten stoßen in ideologisches Vakuum

Satarow hatte Medien zufolge bereits 1964 eine erste Vision und erklärte sich Ende der 1980er Jahre zum Propheten. 1996 kaufte er das etwa 700 Quadratmeter große Gelände am Stadtrand von Kasan.

Die Behörden waren aufmerksam geworden, als ein Spezialkommando wegen Ermittlungen in einem Mord an einem muslimischen Geistlichen das Gelände stürmte. Der Verdacht auf Terrorismus bestätigte sich zunächst nicht.

Der Fall erinnert an ein Drama nahe der russischen Stadt Pensa, wo sich Ende 2007 etwa 30 Mitglieder einer Weltuntergangssekte, darunter auch Kinder, in ein unterirdisches Tunnelsystem zurückzogen. Erst nach Monaten kamen die letzten Anhänger heraus. Experten erklären den Boom von Sekten nach dem Zerfall der Sowjetunion vor gut 20 Jahren mit der Orientierungslosigkeit vieler Menschen. Vor allem Sekten hätten dieses ideologische Vakuum gefüllt.
#)

http://www.tagesschau.de/multimedia/video/video1161412.html (http://www.tagesschau.de/multimedia/video/video1161412.html)
Titel: Baby als Anti-Christ verbrannt
Beitrag von: Bloedmann am 29. April 2013, 09:32:18
http://www.n-tv.de/panorama/Baby-als-Anti-Christ-verbrannt-article10553756.html (http://www.n-tv.de/panorama/Baby-als-Anti-Christ-verbrannt-article10553756.html)

ZitatAnführer der Sekte bleibt flüchtig
Baby als Anti-Christ verbrannt

Mitglieder einer Sekte sollen in Chile ein Baby bei lebendigem Leib verbrannt haben. Es soll sich um einen Ritualmord handeln. Laut Staatanwaltschaft gesteht die Mutter die Tat. Drei weitere Sekten-Mitglieder stellen sich. Der Anführer der Sekte soll sich nach Peru abgesetzt haben, um dort eine neue Sekte zu bilden.
Titel: Re: Sekte der Faisrachmanisten
Beitrag von: The Doctrix am 29. April 2013, 10:00:20
Da der Sektenchef ja nicht nur den Befehl für den Ritualmord gab, sondern offenbar auch der Vater Erzeuger des getöteten Neugeborenen ist: lebenslang kopfüber an den Eiern aufhängen!
Titel: Re: Sekte der Faisrachmanisten
Beitrag von: Nogro am 29. April 2013, 10:31:04
Zitat von: The Doctor am 29. April 2013, 10:00:20...lebenslang kopfüber an den Eiern aufhängen!
Muß das wirklich sein? Erinnert mich daran:http://www.focus.de/panorama/welt/guantanamo-aerzte-halfen-beim-foltern_aid_388138.html (http://www.focus.de/panorama/welt/guantanamo-aerzte-halfen-beim-foltern_aid_388138.html)
Anmerkung: Natürlich weiß ich, wie das gemeint ist!
Titel: Re: Sekte der Faisrachmanisten
Beitrag von: The Doctrix am 29. April 2013, 10:54:44
Sorry, aber Tötungen von Neugeborenen sind für mich so ziemlich das Unverständlichste, was es gibt. Und dass eine frischgebackene Mutter einfach nur zuschaut, wie ihr Neugeborenes bei lebendigem Leib verbrennt (es muss ja wohl wie am Spiess geschrien haben, ausser, es wäre vorher betäubt worden), lässt mich einfach nur erschauern.
Titel: Re: Sekte der Faisrachmanisten
Beitrag von: Groucho am 29. April 2013, 11:23:34
Zitat von: The Doctor am 29. April 2013, 10:54:44
Sorry, aber Tötungen von Neugeborenen sind für mich so ziemlich das Unverständlichste, was es gibt. Und dass eine frischgebackene Mutter einfach nur zuschaut, wie ihr Neugeborenes bei lebendigem Leib verbrennt (es muss ja wohl wie am Spiess geschrien haben, ausser, es wäre vorher betäubt worden), lässt mich einfach nur erschauern.

Nur gruselig. Und wohl eher ein Fall für die Geschlossene.
Titel: Re: Sekte der Faisrachmanisten
Beitrag von: Maxi am 29. April 2013, 19:14:19
The Doctor und Groucho,
man sollte aber auch dran denken, dass "frisch gebackene Mütter" durch die hormonelle Umstellung manchmal ziemlich neben der Spur sein können. Bei manchen geht das sogar so weit, dass sie überhaupt kein Interesse für ihr Kind zeigen oder es sogar ablehnen, nennt sich Wochenbettpsychose.
Der Vater des Kindes hatte die schwangere Frau wochenlang eingesperrt und es waren auch Drogen im Spiel; ich würde mich da mit Verurteilungen zurückhalten. Ich schätze mal, die Frau wird nie mehr froh, wenn sie erst mal realisiert, was sie da gemacht hat. Bei mir kommt da eigentlich nur Mitleid auf.
Titel: Re: Sekte der Faisrachmanisten
Beitrag von: Groucho am 29. April 2013, 21:38:38
Maxi, ich sehe das ja ähnlich, und für die Mutter habe ich eher Mitleid übrig. Und wenn ich "Geschlossene" sage, dann weniger aus Rachegefühlen, sondern dass die sowas nie wieder durchziehen können.
Titel: Re: Sekte der Faisrachmanisten
Beitrag von: The Doctrix am 29. April 2013, 21:45:52
Zitat von: Maxi am 29. April 2013, 19:14:19
The Doctor und Groucho,
man sollte aber auch dran denken, dass "frisch gebackene Mütter" durch die hormonelle Umstellung manchmal ziemlich neben der Spur sein können. Bei manchen geht das sogar so weit, dass sie überhaupt kein Interesse für ihr Kind zeigen oder es sogar ablehnen, nennt sich Wochenbettpsychose.
Der Vater des Kindes hatte die schwangere Frau wochenlang eingesperrt und es waren auch Drogen im Spiel; ich würde mich da mit Verurteilungen zurückhalten. Ich schätze mal, die Frau wird nie mehr froh, wenn sie erst mal realisiert, was sie da gemacht hat. Bei mir kommt da eigentlich nur Mitleid auf.

Es besteht aber ein Unterschied zwischen frischgebackenen Müttern, die ihre Schwangerschaft verdrängt haben, dann von der Geburt "völlig überrascht" werden und sich zu einer Kurzschlusshandlung hinreissen lassen, und einer Mutter, die sich bewusst auf die Geburt ihres Kindes vorbereitet hat, nur um dieses dann unter dem Einfluss eines "Gurus" unter Inkaufnahme schwerster Qualen zu verbrennen.

Sorry, ich bin normalerweise a) gegen die Todesstrafe und b) nicht religiös. Aber in diesem Fall wünsche ich dem Sektenchef b) ewige Verdammnis im Höllenfeuer und a) die Todesstrafe (und zwar auf dem Scheiterhaufen!).

Aus purem Egoismus ein hilfloses Menschenleben auf derartig üble Weise auszulöschen verdient m.E. keine Gnade!   >:( >:( >:(
Titel: Re: Sekte der Faisrachmanisten
Beitrag von: The Doctrix am 29. April 2013, 21:46:45
Zitat von: Maxi am 29. April 2013, 19:14:19
Der Vater des Kindes hatte die schwangere Frau wochenlang eingesperrt

Nota bene: das war auch der Täter des Mordes am Kind!
Titel: Re: Sekte der Faisrachmanisten
Beitrag von: The Doctrix am 29. April 2013, 21:48:13
Und bevor jemand mit dem Argument "der Sektenchef hat in seinem Wahn wirklich an das geglaubt, was er getan hat" kommt: dann wäre er nicht unmittelbar nach der grausamen Tat ins Ausland geflohen. Nein, der wusste genau, was er tat!
Titel: Re: Sekte der Faisrachmanisten
Beitrag von: Robert am 29. April 2013, 21:53:52
Hört auf! Ich kriege die Bilder nicht mehr aus meinem Kopf.  :'(
Titel: Re: Sekte der Faisrachmanisten
Beitrag von: KranzFonz am 01. Mai 2013, 20:33:47
Zitat von: The DoctorSorry, ich bin normalerweise a) gegen die Todesstrafe und b) nicht religiös. Aber in diesem Fall wünsche ich dem Sektenchef b) ewige Verdammnis im Höllenfeuer und a) die Todesstrafe (und zwar auf dem Scheiterhaufen!).

Aus purem Egoismus ein hilfloses Menschenleben auf derartig üble Weise auszulöschen verdient m.E. keine Gnade!

Ich kann natürlich die Empfindung nachvollziehen, bin aber auch in diesem Fall gegen die Todesstrafe. Das Leben ist ein Menschenrecht, gegen das niemand verstossen darf. Die Hinrichtung ist eine Form der Rache und keine Strafe.

http://www.amnesty-todesstrafe.de/ (http://www.amnesty-todesstrafe.de/)
Titel: Re: Sekte der Faisrachmanisten
Beitrag von: The Doctrix am 02. Mai 2013, 07:16:20
Zitat von: KranzFonz am 01. Mai 2013, 20:33:47
Die Hinrichtung ist eine Form der Rache und keine Strafe.

Bei dieser Verbrechensschwere ist es mir völlig Latte, ob der grausame Tod des Täters nun eine Strafe oder doch eher Rache ist. Hauptsache tot, hauptsache qualvoll.
Titel: Re: Sekte der Faisrachmanisten
Beitrag von: KranzFonz am 02. Mai 2013, 10:05:46
Zitat von: The DoctorBei dieser Verbrechensschwere ist es mir völlig Latte,...

Wo ziehst Du denn die Grenze? Welche Tat wäre denn noch "ok" und würde nicht zur Todesstrafe führen?
Titel: Re: Sekte der Faisrachmanisten
Beitrag von: Conina am 02. Mai 2013, 10:21:37
Zitat von: The Doctor am 02. Mai 2013, 07:16:20
Zitat von: KranzFonz am 01. Mai 2013, 20:33:47
Die Hinrichtung ist eine Form der Rache und keine Strafe.

Bei dieser Verbrechensschwere ist es mir völlig Latte, ob der grausame Tod des Täters nun eine Strafe oder doch eher Rache ist. Hauptsache tot, hauptsache qualvoll.

Da gibt´s erprobte Methoden voller uralten Wissens:

http://suite101.de/article/charles-henri-sansons-erste-und-zugleich-grausamste-exekution-a74995

http://de.wikipedia.org/wiki/Lingchi

______________________________

Im Ernst, das ist NPD-Niveau:
"Todesstrafe für Kinderschänder" (http://www.lautgegennazis.de/blog/wp-content/uploads/2013/01/todesstrafe-f%C3%BCr-kindersch%C3%A4nder.jpg)
Titel: Re: Sekte der Faisrachmanisten
Beitrag von: The Doctrix am 02. Mai 2013, 10:31:35
Wenn Du meinst...
Titel: Re: Sekte der Faisrachmanisten
Beitrag von: Nogro am 02. Mai 2013, 11:13:54
Zitat von: The Doctor am 02. Mai 2013, 10:31:35
Wenn Du meinst...
Meine ich auch
Titel: Re: Sekte der Faisrachmanisten
Beitrag von: sumo am 02. Mai 2013, 14:54:07
ich weiß nicht, wo man da eine Grenze ziehen soll/kann, aber es gibt Verbrechen, die derartig monströs sind, daß der Täter sich dadurch aus jeglicher menschlichen Gemeinschaft entfernt hat. Sollte es dann zu einer Freiheitsstrafe kommen, so hat ein solcher Täter immer die theoretische Chance, wieder in die Freiheit zu gelangen.
Ich bin kein Befürworter der Todesstrafe (eindrücklich bestätigt nach dem Film "Dancer in the Dark"), aber bei diesen völlig abartigen Verbrechen fällt mir keine adäquate Strafe mehr ein, die wenigstens ansatzweise den Opfern gerecht wird.
(Mal ganz abgesehen davon, daß ich es zwar für eine wunderbare Errungenschaft des Rechts halte, den Rachegedanken aus der Rechtssprechnung weitgehend zu verbannen, die Rache gedanklich deswegen aber nicht verschwunden ist)
Titel: Re: Sekte der Faisrachmanisten
Beitrag von: Landratte am 02. Mai 2013, 15:39:34
Zitat von: KranzFonz am 01. Mai 2013, 20:33:47
Ich kann natürlich die Empfindung nachvollziehen, bin aber auch in diesem Fall gegen die Todesstrafe. Das Leben ist ein Menschenrecht, gegen das niemand verstossen darf. Die Hinrichtung ist eine Form der Rache und keine Strafe.
http://www.amnesty-todesstrafe.de/ (http://www.amnesty-todesstrafe.de/)

Über die Todesstrafe kann man nur schwerlich sagen: "Todesstrafe ist...", ganz gleich wie sie ausgeführt wird. Wenn wir über die Todesstrafe sprechen, dann können wir uns ansehen, welche Funktionen sie hat. Je nach Perspektive kann hier Strafe, Rache, Abschreckung, Schutz (vor dem Täter, der Rechtsform), seltener wohl Kostenersparnis,  im Vordergrund stehen - oder auch eine Kombination daraus.

In Europa ist die Todesstrafe vollständig abgeschafft, da sie als unvereinbar mit den Menschenrechten gilt.

Die Diskussion darüber wirft eine Reihe von fragen auf:

Wieviel Rechte  verwirkt ein Mensch wenn er sich schuldig gemacht hat?
Was ist das humane - den Menschenrechten entsprechende - an einem lebenslangen Freiheitsentzug?
Inwieweit kann unser Strafrechtssystem überhaupt den Menschenrechten voll und ganz entsprechen?
Inwieweit werden bei voller Berücksichtigung der Menschenrechte des Täters auch die der Opfer geachtet?
...

Titel: Re: Sekte der Faisrachmanisten
Beitrag von: Hildegard am 02. Mai 2013, 15:41:16
Gerechter Zorn ist ziemlich eso oder?

Ihr könnt euch doch nicht von sämtlichen Prinzipien verabschieden, nur weil irgendwelche Täter - krank oder nicht - euren Ansprüchen an einen in üblicher Weise zu Verurteilenden nicht entsprechen.
Titel: Re: Sekte der Faisrachmanisten
Beitrag von: Landratte am 02. Mai 2013, 15:49:37
Zitat von: sumo am 02. Mai 2013, 14:54:07
Rache

...klingt immer so negativ-blind-mordlüstern. Ist es das?


Zitat von: Hildegard am 02. Mai 2013, 15:41:16
Gerechter Zorn ist ziemlich eso oder?

Ihr könnt euch doch nicht von sämtlichen Prinzipien verabschieden, nur weil irgendwelche Täter - krank oder nicht - euren Ansprüchen an einen in üblicher Weise zu Verurteilenden nicht entsprechen.

Der ist nicht Eso, sondern religiös, insbesondere christlich.

Und er hat nichts gemein mit dem Bedürfnis eines Opfers oder Betroffenen nach Vergeltung. Wie die dann aussehen kann, ist wieder eine andere Sache.
Titel: Re: Sekte der Faisrachmanisten
Beitrag von: KranzFonz am 02. Mai 2013, 16:14:17
Letztendlich läuft die Todesstrafe immer darauf hinaus, dass Unschuldige vom Staat ermordet werden.  Und wie wir alle wissen, ist diese Strafe endgültig. Zur Todesstrafe kann man ewig diskutieren und die Fürs und Widers abwägen. Wikipedia ist als Einstieg nicht schlecht, mein geposteter Amnesty-Link tut es sicher auch - trotz der Färbung. Nach meiner persönlichen Meinung sehe ich nicht einen einzigen vernünftigen Grund pro Todesstrafe und lehne diese in allen Fällen ab.

Am Rande:

ZitatIn Europa ist die Todesstrafe vollständig abgeschafft, da sie als unvereinbar mit den Menschenrechten gilt.

Laut Wikipedia (http://de.wikipedia.org/wiki/Wei%C3%9Frussland#Menschenrechte) liegt Weißrussland in Europa und hat noch die Todesstrafe.
Titel: Re: Sekte der Faisrachmanisten
Beitrag von: Omikronn am 02. Mai 2013, 16:28:57
So wie ich das sehe, gibt es Personen die einen vor das Problem stellen wie man mit ihnen Verfahren sollte.   

Die Todesstrafe halte ich auch für keine adäquate Bestrafung, ich sehe nicht was diese der Gesellschaft bringen kann. Ich meine zudem gelesen zu haben, dass sie nicht mal etwaitige Rachegefühle befriedigt. Als Abschreckung dürfte diese ja wohl auch eher nicht funktionieren, höchstens bei Verbrechen die im Voraus geplant werden. Morde beispielsweise sind gem. Amnesty eher Affekttaten als geplante.  Affekttäter ebenso wie psychisch kranke werden eben durch die Todesstrafe nicht von ihren Taten abgeschreckt. Ihre Straftaten sind eigentlich kaum zu verhindern...

Dazu gibt es noch ein schönes Zitat von Britney Spears (war ein Spruch den sie in der Zeitung "Liberation" zum besten gegeben hatte)
ZitatIch bin für die Todesstrafe. Wer schreckliche Dinge getan hat, muss eine angemessene Strafe bekommen. So lernt er seine Lektion für das nächste Mal.

Titel: Re: Sekte der Faisrachmanisten
Beitrag von: KranzFonz am 02. Mai 2013, 16:30:14
ZitatWieviel Rechte  verwirkt ein Mensch wenn er sich schuldig gemacht hat?

Das ist wohl Geschmachssache.

ZitatWas ist das humane - den Menschenrechten entsprechende - an einem lebenslangen Freiheitsentzug?

Freiheitsentzug ist ein erheblicher Eingriff in die Menschenrechte, aber in der Regel wohl immer noch niedriger einzustufen als Körperstrafen oder die Todesstrafe. Wenn man nicht vollständig auf eine Strafe verzichten will, muss man wohl die Menschenrechte des Täters einschränken. Ob und wieweit man hier geht, ist wiederum Geschmackssache.

ZitatInwieweit kann unser Strafrechtssystem überhaupt den Menschenrechten voll und ganz entsprechen?

Muss es das denn? Ein "so gut wie möglich" ist doch auch schon nicht schlecht.

ZitatInwieweit werden bei voller Berücksichtigung der Menschenrechte des Täters auch die der Opfer geachtet?

Welche Rechte haben denn überhaupt die Opfer? Lynchjustiz? Drei Schläge auf den Hinterkopf?
Titel: Re: Sekte der Faisrachmanisten
Beitrag von: The Doctrix am 02. Mai 2013, 16:47:11
Zitat von: Omikronn am 02. Mai 2013, 16:28:57
Morde beispielsweise sind gem. Amnesty eher Affekttaten als geplante. 

Im vorliegenden Fall würde ich aber kaum von einem Affekt ausgehen. Das hat der Sektenchef schon länger geplant und die werdende Mutter rechtzeitig eingenordet.

ZitatDazu gibt es noch ein schönes Zitat von Britney Spears (war ein Spruch den sie in der Zeitung "Liberation" zum besten gegeben hatte)
ZitatIch bin für die Todesstrafe. Wer schreckliche Dinge getan hat, muss eine angemessene Strafe bekommen. So lernt er seine Lektion für das nächste Mal.

Wenn es nicht zu traurig wäre, würde ich glatt  :rofl


Zitat von: KranzFonz am 02. Mai 2013, 16:30:14
ZitatInwieweit werden bei voller Berücksichtigung der Menschenrechte des Täters auch die der Opfer geachtet?

Welche Rechte haben denn überhaupt die Opfer? Lynchjustiz? Drei Schläge auf den Hinterkopf?

Im Nachhinein betrachtet finde ich da den Ausgang der Geschichte mit dem Iraner, der eine Kommilitonin, in die er verliebt war, die ihn jedoch zurückgewiesen hatte, mit einem Säureattentat ins Gesicht um ihr Augenlicht gebracht hatte, recht befriedigend. Ihr war ja vom Gericht das Recht zugesprochen worden, ihn auf gleiche Weise zu blenden. Nachdem er monatelang auf die Vollstreckung hatte warten müssen  und einmal sogar schon zu selbiger abgeholt worden war, hat sie ja davon abgesehen, von dem ihr zugesprochenen Recht auf Vergeltung Gebrauch zu machen. Aber vielleicht haben die Monate und Jahre der Angst etwas beim Täter bewirkt.
Titel: Re: Sekte der Faisrachmanisten
Beitrag von: Landratte am 02. Mai 2013, 17:02:45
Zitat von: KranzFonz am 02. Mai 2013, 16:14:17
Laut Wikipedia (http://de.wikipedia.org/wiki/Wei%C3%9Frussland#Menschenrechte) liegt Weißrussland in Europa und hat noch die Todesstrafe.

Sorry, hab ich verdrängt. 8)
Titel: Re: Sekte der Faisrachmanisten
Beitrag von: Omikronn am 02. Mai 2013, 17:16:50
ZitatIm vorliegenden Fall würde ich aber kaum von einem Affekt ausgehen. Das hat der Sektenchef schon länger geplant und die werdende Mutter rechtzeitig eingenordet.
Ja, das ist es was es noch viel schlimmer macht. Ich kann da die Emotionen die hochgehen gut verstehen wenn mir diesen **** von Sektenguru ausmale. Ich stelle mir das verdammt schwer vor angemessen (resp. zivilisiert) zu reagieren wenn man so einen vor sich hätte.

ZitatWenn es nicht zu traurig wäre, würde ich glatt  :rofl
Da geb ich dir recht, das schmerzt irgendwie. Aber andererseits bin ich da Britney Spears sehr dankbar für dieses Wunderbare Argument.  ;D
Titel: Re: Sekte der Faisrachmanisten
Beitrag von: Landratte am 02. Mai 2013, 17:42:52
Zitat von: KranzFonz am 02. Mai 2013, 16:30:14
ZitatWieviel Rechte  verwirkt ein Mensch wenn er sich schuldig gemacht hat?
Das ist wohl Geschmachssache.
Finde ich ein bisschen platt.
Ein Mensch, der einen anderen Menschen tötet, verhält sich unmenschlich und missachtet damit die Menschenrechte des anderen. Wenn sich jemand bewusst also gegen diese Verabredung (Menschenrechte) entscheidet, inwieweit kann er sie dann für sich als selbstverständlich erachten?
Ich befürworte die Todesstrafe ebenfalls nicht. Aber ich finde die Argumente, weshalb wir die Todesstrafe ablehnen, immer wieder neu denkenswert, gerade wenn man mit Moral und Ethik hantiert.

Zitat
Freiheitsentzug ist ein erheblicher Eingriff in die Menschenrechte, aber in der Regel wohl immer noch niedriger einzustufen als Körperstrafen oder die Todesstrafe. Wenn man nicht vollständig auf eine Strafe verzichten will, muss man wohl die Menschenrechte des Täters einschränken. Ob und wieweit man hier geht, ist wiederum Geschmackssache.
Ist das so? Sind 21 Jahre Freiheitsentzug bei lebenslänglicher Haftstrafe und danach eine nicht mehr normal lebbare "Freiheit" niedriger einzustufen als eine Körperstrafe? Ich kenne dazu keine Erhebungen, würde mich aber interessieren.

Über die Sinnhaftigkeit unseres Strafvollzugs wird nicht nur hierzulande heftig diskutiert. Freiheitsentzug hat kaum abschreckende Wirkung, Befriedigt nicht das Vergeltungsbedürfnis des Opfers und bessert den Menschen/Täter nicht, ganz im Gegenteil.
Zitat
ZitatInwieweit kann unser Strafrechtssystem überhaupt den Menschenrechten voll und ganz entsprechen?
Muss es das denn? Ein "so gut wie möglich" ist doch auch schon nicht schlecht.
ZitatInwieweit werden bei voller Berücksichtigung der Menschenrechte des Täters auch die der Opfer geachtet?
Welche Rechte haben denn überhaupt die Opfer? Lynchjustiz? Drei Schläge auf den Hinterkopf?
[/quote]
Die beiden Zitate fasse ich mal zusammen: Ein "so gut wie möglich" ist hier, insbesondere im Hinblick auf das Opfer und auf die Resozialisierungschancen des Täters eher hundsmiserabel zu nennen.
Titel: Re: Sekte der Faisrachmanisten
Beitrag von: Omikronn am 02. Mai 2013, 18:47:06
ZitatEin Mensch, der einen anderen Menschen tötet, verhält sich unmenschlich und missachtet damit die Menschenrechte des anderen. Wenn sich jemand bewusst also gegen diese Verabredung (Menschenrechte) entscheidet, inwieweit kann er sie dann für sich als selbstverständlich erachten?
Ich befürworte die Todesstrafe ebenfalls nicht. Aber ich finde die Argumente, weshalb wir die Todesstrafe ablehnen, immer wieder neu denkenswert, gerade wenn man mit Moral und Ethik hantiert.
Nun viele Argumente gegen die Todesstrafe könnten besser sein, das mag stimmen. Nur ist die Todesstrafe schlichtweg mit den Menschenrechten unvereinbar. Wenn man jedem ein Recht zu Leben zugesteht, hat keiner das Recht einen anderen, aus egal welchen Gründen, zu töten. Die Todesstrafe steht per Definition im Gegensatz zu den Menschenrechten. Auch wenn man die Frage auf einen Staat statt einem Menschen ausdehnt, kommt m.A.nach das gleiche dabei raus. Ansonsten wäre es ja so dass ein Staat nicht in jedem Fall die Menschenrechte einhalten muss, da er das Recht zu töten hätte...
Titel: Re: Sekte der Faisrachmanisten
Beitrag von: sumo am 02. Mai 2013, 19:35:09
es gibt neben der Diskussion um die Rechte von Opfer und Täter auch noch das Problem, daß die Gesellschaft vor Tätern geschützt werden will. Somit hat die Freiheitsstrafe nicht nur den Sinn, der Täter zu bestrafen, sondern auch, ihn von der Gesellschaft fernzuhalten.
Nun könnte man argumentieren, daß dieses Fernhalten bei der Todesstrafe ENDGÜLTIG ist, das ist aber, obwohl wahr, äußerst zynisch.
Ich habe, wie schon geschrieben, keine vernünftigen Argumente FÜR die Todesstrafe, aber es gibt Verbrechen, die sind in meiner Einschätzung derartig monströs, daß man sie kaum mit normalen Mittel beurteilen kann.
Die Verbrechen, die in Nürnberg verhandelt wurde, gehören dazu, auch Eichmann, der in Jerusalem verurteilt wurde. Ich rechne dazu aber auch bestimmte Serienkiller, oder auch die Täter vom 11.09. 2001 gehören dazu, so man sie lebend gefangen hätte.
Da kommt dann das klare, kalte Gefühl der Rache auf, Rache dafür, daß diese Wenigen Unheil über so Viele gebracht haben. Wer ist frei von derartigen Gefühlen?
Titel: Re: Sekte der Faisrachmanisten
Beitrag von: Landratte am 02. Mai 2013, 20:45:02
Zitat von: sumo am 02. Mai 2013, 19:35:09
Da kommt dann das klare, kalte Gefühl der Rache auf, Rache dafür, daß diese Wenigen Unheil über so Viele gebracht haben. Wer ist frei von derartigen Gefühlen?
Ob es Rache ist, weiss ich nicht, aber auf jeden Fall das Gefühl, dass so jemand nicht einfach so warm und trocken weiterleben darf, egal wo. Sondern dass er spüren müsste, was er getan hat. Und dafür ist die Todestrafe meines Erachtens nach genauso ungeeignet wie unser Strafvollzug. Allerdings auch, um die Gesellschaft zu schützen, denn die meisten Straftäter kommen irgendwann frei und viele werden erneut straffällig. Das System funktioniert also auch nicht so richtig.

Titel: Re: Sekte der Faisrachmanisten
Beitrag von: KranzFonz am 03. Mai 2013, 05:57:01
Zitat von: Landratte am 02. Mai 2013, 17:42:52
Zitat
ZitatInwieweit kann unser Strafrechtssystem überhaupt den Menschenrechten voll und ganz entsprechen?
Muss es das denn? Ein "so gut wie möglich" ist doch auch schon nicht schlecht.
ZitatInwieweit werden bei voller Berücksichtigung der Menschenrechte des Täters auch die der Opfer geachtet?
Welche Rechte haben denn überhaupt die Opfer? Lynchjustiz? Drei Schläge auf den Hinterkopf?
Die beiden Zitate fasse ich mal zusammen: Ein "so gut wie möglich" ist hier, insbesondere im Hinblick auf das Opfer und auf die Resozialisierungschancen des Täters eher hundsmiserabel zu nennen.

Vielleicht hast Du Recht. Allerdings wirst Du Dich dann mit der hundsmiserablen Situation abfinden müssen. Denn besser als "so gut wie möglich" geht nicht. Wenn man es trotzdem weiter verfolgt, ist man im Bereich der Ideologie.

Zitat von: Landratte... Sind 21 Jahre Freiheitsentzug bei lebenslänglicher Haftstrafe und danach eine nicht mehr normal lebbare "Freiheit" niedriger einzustufen als eine Körperstrafe? Ich kenne dazu keine Erhebungen, würde mich aber interessieren.

Das ist vermutlich Ansichtssache, insofern hast Du Recht, dass mein aufgestellter Grundsatz zu pauschal war. Es kommt darauf an, welche Bestrafungen verglichen werden. Mir würde es jedenfalls nicht gefallen. Schau mal, wie Singapur ihre Leute betraft (Wikipedia (http://de.wikipedia.org/wiki/Singapur#Recht)).

Zitat von: sumoDa kommt dann das klare, kalte Gefühl der Rache auf, Rache dafür, daß diese Wenigen Unheil über so Viele gebracht haben. Wer ist frei von derartigen Gefühlen?

Wenn man selbst betroffen ist, wahrscheinlich niemand. Deswegen ist es wichtig, ein funktionierendes Rechtssystem zu haben und die Todesstrafe von vornherein auszuschließen. Andernfalls kann sie missbraucht werden.
Titel: Re: Sekte der Faisrachmanisten
Beitrag von: Landratte am 03. Mai 2013, 09:28:10
Zitat von: KranzFonz am 03. Mai 2013, 05:57:01
Vielleicht hast Du Recht. Allerdings wirst Du Dich dann mit der hundsmiserablen Situation abfinden müssen. Denn besser als "so gut wie möglich" geht nicht. Wenn man es trotzdem weiter verfolgt, ist man im Bereich der Ideologie.
Im Bereich des Strafvollzugs gibt es allerlei Initiativen und Vereine, die sich mit der Veränderung und Verbesserung befassen und dafür ebenso kämpfen wie Amnesty gegen die Todesstrafe in der Welt. Insbesondere was den Jugendstrafvollzug angeht ist zu vermuten, dass es mehr Schaden anrichtet als das es Hilft. Studien die sich mit dem unangenehmen Thema Haftfolgen auseinandersetzen gibt es noch nicht viele, aber das ist ein Bereich der langsam in Schwung kommt.
Ein bestehendes System nach seiner Wirksamkeit zu untersuchen und dort zu verbessern/zu verändern wo es seinen Sinn verfehlt hat nichts mit Ideologie zu tun, sondern mit Logik und vor allem Entwicklung und Fortschritt.

Zitat
Zitat von: Landratte... Sind 21 Jahre Freiheitsentzug bei lebenslänglicher Haftstrafe und danach eine nicht mehr normal lebbare "Freiheit" niedriger einzustufen als eine Körperstrafe? Ich kenne dazu keine Erhebungen, würde mich aber interessieren.
Das ist vermutlich Ansichtssache, insofern hast Du Recht, dass mein aufgestellter Grundsatz zu pauschal war. Es kommt darauf an, welche Bestrafungen verglichen werden. Mir würde es jedenfalls nicht gefallen. Schau mal, wie Singapur ihre Leute betraft (Wikipedia (http://de.wikipedia.org/wiki/Singapur#Recht)).
Und schau mal, was sie damit erreichen:
ZitatAls charakteristisch für Singapur gilt das Zusammenspiel aus konfuzianisch orientierter, staatlich-öffentlich kommunizierter Ethik, strengen Gesetzen, einem hohen Grad an Überwachung und sehr geringer Korruption. Verfechter dieser Leitlinien sehen darin die Ursachen, dass eine wohlhabende Gesellschaft entstand, die eine der niedrigsten Kriminalitätsraten der Welt hat.Wikipedia (http://de.wikipedia.org/wiki/Singapur)
Pauschalisieren hilft einfach nicht weiter.
Titel: Re: Sekte der Faisrachmanisten
Beitrag von: KranzFonz am 03. Mai 2013, 10:12:26
Zitat von: LandratteEin bestehendes System nach seiner Wirksamkeit zu untersuchen und dort zu verbessern/zu verändern wo es seinen Sinn verfehlt hat nichts mit Ideologie zu tun, sondern mit Logik und vor allem Entwicklung und Fortschritt.

Ich stimme Dir vollkommen zu. Das Strafrechtssystem kann sicher verbessert werden. Vielleicht war ich ein wenig zu spitzfindig und habe mich schlecht ausgedrückt. Deine Frage lautete:

Zitat von: LandratteInwieweit kann unser Strafrechtssystem überhaupt den Menschenrechten voll und ganz entsprechen?

Das Wort kann zielt auf die Möglichkeit ab, nicht darauf, wie das System tatsächlich funktioniert. Die Zielsetzung des Strafrechtssystems sollte nach meiner Meinung "so gut wie möglich" sein. Verfolgt man ein noch höheres Ziel, begibt man sich in den Bereich der Unmöglichkeit. Das halte ich dann für ideologisch. Denn ein "besser als so gut wie möglich" ist nicht umsetzbar.

Zitat von: LandratteUnd schau mal, was sie damit erreichen

Erreichen Sie denn wirklich etwas damit? Den Beweis dafür oder dagegen wird wohl kaum jemand erbringen können. Es wird schon schwierig, objektive und verwendbare Statistiken zu erhalten. Übrigens zeigt ein von der Welt veröffentlichter "Friedensindex" (http://www.welt.de/politik/article2015459/Die-Plaetze-11-bis-30.html) kein sooo berauschend tolles Bild von einer niedrigen Kriminalitätsrate.
Titel: Re: Sekte der Faisrachmanisten
Beitrag von: Landratte am 03. Mai 2013, 11:57:33
Zitat von: KranzFonz am 03. Mai 2013, 10:12:26
Zitat von: LandratteUnd schau mal, was sie damit erreichen
Erreichen Sie denn wirklich etwas damit? Den Beweis dafür oder dagegen wird wohl kaum jemand erbringen können. Es wird schon schwierig, objektive und verwendbare Statistiken zu erhalten. Übrigens zeigt ein von der Welt veröffentlichter "Friedensindex" (http://www.welt.de/politik/article2015459/Die-Plaetze-11-bis-30.html) kein sooo berauschend tolles Bild von einer niedrigen Kriminalitätsrate.

Das lese ich anders: Singapur ist damit friedlicher als des Deutschen liebstes Urlaubsland Spanien und zählte in den Jahren 2008 und 2009 zu den friedlichsten Ländern der Erde: Global Peace Index (http://de.wikipedia.org/wiki/Global_Peace_Index)
Platz 29 von derzeit ca 200 Ländern der Erde...

Aber ich denke die Diskussion ist verfehlt. Wir sind uns einig, dass Todesstrafe kein Mittel sein kann. Für mich steht aber ebenso ausser Frage, dass normale Haftstrafen zu einem hohen Prozentsatz nicht das bewirken was sie sollen und dem Vergeltungsbedürfnis des Opfers nicht gerecht werden.
Hier wurde das Beispiel der Frau genannt, die sich gegen ihre Möglichkeit zur Vergeltung entschied.

Modelle die in der Diskussion sind gehen in eine ähnliche Richtung, nämlich dass die Opfer mit dem Täter seine Strafe aushandeln. Der Täter muss etwas anbieten. Natürlich ist das einfach erstmal ein Gedankenspiel - wenn auch ein praxisnahes (denn genauso verhalten wir uns ja im normalen Leben). 
So etwas hätte enorme Vorteile:
- Die Opfer wären sichtbar, insbesondere für den Täter - der ja sonst nur am Rande mit seiner Tat und den Folgen für die Opfer konfrontiert wird. Täter haben die Chance Mitgefühl zu entwickeln. Das geht nur in Kontakt.
- Der Täter bleibt Teil der Gesellschaft und muss sich dort bewähren. Er muss nicht weggesperrt werden, sondern seine Resozialisation beginnt direkt nach dem Urteil und nicht erst nach 5 Jahren Haft.
- Täter geraten nicht in einen noch tieferen Strudel von Kriminalität, der durch Drogen und verschiedenen Gruppierungen im Knast und durch dortige Beamtenwillkür begünstigt wird.

Es ist klar, dass ich hier nicht von Massenmördern und Wiederholungstätern spreche, die immer wieder schwerste Straftaten begehen.
Titel: Re: Sekte der Faisrachmanisten
Beitrag von: Landratte am 03. Mai 2013, 12:01:30
Und was ich vergaß:
Zitat von: KranzFonz am 03. Mai 2013, 10:12:26
Das Wort kann zielt auf die Möglichkeit ab, nicht darauf, wie das System tatsächlich funktioniert. Die Zielsetzung des Strafrechtssystems sollte nach meiner Meinung "so gut wie möglich" sein. Verfolgt man ein noch höheres Ziel, begibt man sich in den Bereich der Unmöglichkeit. Das halte ich dann für ideologisch. Denn ein "besser als so gut wie möglich" ist nicht umsetzbar.
Nein, besser als das was möglich ist, geht nicht. Aber meiner Auffassung nach ist dieser Punkt eben noch lange nicht erreicht. Es ist möglich, das Strafsystem zu verbessern, wir sind da noch lange nicht am Ende unserer Möglichkeiten. Und sollten wir auch nicht sein, angesichts der übervollen Gefängnisse, in der nicht einmal jeder Gefangene, der freiwillig möchte, eine therapeutische Behandlung bekommen kann.
Titel: Re: Sekte der Faisrachmanisten
Beitrag von: KranzFonz am 03. Mai 2013, 13:01:09
Zitat von: LandratteDas lese ich anders: Singapur ist damit friedlicher als des Deutschen liebstes Urlaubsland Spanien und zählte in den Jahren 2008 und 2009 zu den friedlichsten Ländern der Erde: Global Peace Index
Platz 29 von derzeit ca 200 Ländern der Erde..

Das ist ja alles schön und gut, sagt aber nichts über die Wirkung des Strafmasses aus. Japan war 2011 sogar auf Platz 3 - trotz oder wegen der Todesstrafe. Man wird nicht herausfinden, warum genau.

Zitat von: LandratteAber meiner Auffassung nach ist dieser Punkt eben noch lange nicht erreicht.

Insgesamt bin ich mit unserem Rechtssystem einigermassen zufrieden. Besser machen kann man es immer und ich habe Dir ja bereits zugestimmt, dass man mehr machen kann. Dein Vorschlag, die Strafe zwischen Opfer und Täter auszuhandeln, klingt sehr spannend und könnte eine echte Chance für Verbesserung sein.

Mir war an der Stelle wichtig, sich nicht von Ausnahmefällen verblenden zu lassen. Das Geschehen ist grausig - keine Frage. Dennoch hat es mich erschreckt, wie leichtfertig die Todesstrafe gefordert wird. So wirft man die Rechtsstaatlichkeit über Bord und macht Platz für Demagogen.
Titel: Re: Sekte der Faisrachmanisten
Beitrag von: sumo am 03. Mai 2013, 17:39:43
ich nehme das Strafrecht so hin, wie es ist, bin aber nicht zufrieden. Es geht nicht um die häufigste Kriminalität, die mich umtreibt, sondern um die besonders auffälligen und auch besonders schlimmen Taten. Ich will hier keine Diskussion um die Herkunft der Täter, das setze ich vorne ran!
Wie behandelt man eine Tätergruppe, die mal so eben am Alex in Berlin ein zufälliges Opfer totschlägt? Wie behandelt man eine ähnliche Tätergruppe, die in Kirchweyhe einen Streitschlichter totschlägt? Andere Taten:
Wie geht man mit Wiederholungstätern um, die bereits ein Kind umgebracht haben, freikamen und wieder mordeten? Da gab es in den neunziger Jahren zwei oder drei spektakuläre Fälle, bei denen es sich um Wiederholungstäter handelte.
Ist in solchen Fällen nicht der Schutz der Gesellschaft höher zu bewerten (neben dem Drang nach Sühne und Vergeltung) als das Recht eines Täters, irgendwann die Zelle wieder zu verlassen?
Das bedeutete dann ja eine dritte Chance, die er eventuell mit dem dritten Mord "krönt", wie lange soll das Spielchen weitergehen, wie lange kann man einer Gesellschaft das Zusammenleben mit solchen Typen zumuten?
Titel: Re: Sekte der Faisrachmanisten
Beitrag von: Landratte am 05. Mai 2013, 11:34:40
Zitat von: KranzFonz am 03. Mai 2013, 13:01:09
Zitat von: LandratteDas lese ich anders: Singapur ist damit friedlicher als des Deutschen liebstes Urlaubsland Spanien und zählte in den Jahren 2008 und 2009 zu den friedlichsten Ländern der Erde: Global Peace Index
Platz 29 von derzeit ca 200 Ländern der Erde..
Das ist ja alles schön und gut, sagt aber nichts über die Wirkung des Strafmasses aus. Japan war 2011 sogar auf Platz 3 - trotz oder wegen der Todesstrafe. Man wird nicht herausfinden, warum genau.
Singapur hattest Du angeführt, als negatives Beispiel im Friedensindex - und ich wollte zeigen, dass Singapur dazu nicht geeignet ist. Da ging es mir nicht um eine Bewertung des Strafsystems.

Zitat von: sumo am 03. Mai 2013, 17:39:43
Wie behandelt man eine Tätergruppe, die mal so eben am Alex in Berlin ein zufälliges Opfer totschlägt? Wie behandelt man eine ähnliche Tätergruppe, die in Kirchweyhe einen Streitschlichter totschlägt? Andere Taten:
Wie geht man mit Wiederholungstätern um, die bereits ein Kind umgebracht haben, freikamen und wieder mordeten?
Zitat
Ist in solchen Fällen nicht der Schutz der Gesellschaft höher zu bewerten (neben dem Drang nach Sühne und Vergeltung) als das Recht eines Täters, irgendwann die Zelle wieder zu verlassen?
Natürlich ist der Schutz der Gesellschaft da höher zu bewerten:
Zitat von: Landratte am 03. Mai 2013, 11:57:33
Es ist klar, dass ich hier nicht von Massenmördern und Wiederholungstätern spreche, die immer wieder schwerste Straftaten begehen.
Aber gerade was Täter betrifft, die erstmal nur mit Kleinkriminalität zu tun hatten und dann aus irgendeiner Aggression heraus einen Menschen totschlagen - irgendeinen - gerade dort kann ich mir gut vorstellen, dass eben nur eine intensive Auseinandersetzung mit ihrer Tat und den Hinterbliebenen irgendetwas bewirken kann. Und nicht der tägliche Kampf im Knast, der die Aggressivität im Zweifelsfall eher noch steigert.
Ein bestimmtes Risiko trägt die Gesellschaft immer. Theoretisch kann jeder zum Mörder werden, man kann nicht alle Eventualitäten aus dem Weg räumen und jemanden, der einmal straffällig geworden ist für immer wegsperren. Selbst wenn er jemanden umgebracht hat, man muss genau den Einzelfall betrachten.
Bei Wiederholungstätern ist das etwas anderes, wenn kein Unrechtsbewusstsein geweckt werden kann oder eine Kontrolle der Affekte erreicht,  dann kann es auch keine Resozialisierung geben. Da muss man dann wirklich die Türen geschlossen halten. Aber das sind im Verhältnis relativ wenige.
Titel: Re: Sekte der Faisrachmanisten
Beitrag von: KranzFonz am 06. Mai 2013, 08:27:44
Zitat von: LandratteSingapur hattest Du angeführt, als negatives Beispiel im Friedensindex ...

Nein, das ist so nicht richtig. Singapur hatte ich als Beispiel für ein Land mit Körperstrafe gewählt.

Zitat von: sumoIst in solchen Fällen nicht der Schutz der Gesellschaft höher zu bewerten (neben dem Drang nach Sühne und Vergeltung) als das Recht eines Täters, irgendwann die Zelle wieder zu verlassen?

Dafür gibt es die Sicherungsverwahrung (https://de.wikipedia.org/wiki/Sicherungsverwahrung).

Aber: Gehören Unschuldige nicht auch zur Gesellschaft? Ist die Gesellschaft nicht auch vor Fehlern der Justiz zu schützen? Denn unter höheren Strafen wird immer auch ein Teil der unschuldigen Gesellschaft leiden.
Titel: Re: Sekte der Faisrachmanisten
Beitrag von: Landratte am 06. Mai 2013, 12:53:19
Zitat von: KranzFonz am 06. Mai 2013, 08:27:44
Zitat von: LandratteSingapur hattest Du angeführt, als negatives Beispiel im Friedensindex ...
Nein, das ist so nicht richtig. Singapur hatte ich als Beispiel für ein Land mit Körperstrafe gewählt.

Richtig: Um es dann als Negativbeispiel darzustellen:

Zitat von: KranzFonz am 03. Mai 2013, 10:12:26
Zitat von: LandratteUnd schau mal, was sie damit erreichen
Erreichen Sie denn wirklich etwas damit? Den Beweis dafür oder dagegen wird wohl kaum jemand erbringen können. Es wird schon schwierig, objektive und verwendbare Statistiken zu erhalten. Übrigens zeigt ein von der Welt veröffentlichter "Friedensindex" (http://www.welt.de/politik/article2015459/Die-Plaetze-11-bis-30.html) kein sooo berauschend tolles Bild von einer niedrigen Kriminalitätsrate.
Und das hat nicht geklappt, weil Singapur ziemlich gut dasteht, international.

Titel: Re: Sekte der Faisrachmanisten
Beitrag von: KranzFonz am 06. Mai 2013, 13:40:22
Zitat von: LandratteRichtig: Um es dann als Negativbeispiel darzustellen:

Es ist ja wohl eher umkehrt.

Zitat von: LandratteUnd schau mal, was sie damit erreichen:
ZitatAls charakteristisch für Singapur gilt das Zusammenspiel aus konfuzianisch orientierter, staatlich-öffentlich kommunizierter Ethik, strengen Gesetzen, einem hohen Grad an Überwachung und sehr geringer Korruption. Verfechter dieser Leitlinien sehen darin die Ursachen, dass eine wohlhabende Gesellschaft entstand, die eine der niedrigsten Kriminalitätsraten der Welt hat.

Oder ist das Ironie? Aus Deinem Zitat habe ich entnommen, dass Singapur als Positivbeispiel dienen kann. Dies habe ich verneint. Dann wird daraus aber noch lange kein Negativbeispiel.

Tatsächlich hebt sich Singapur nicht besonders hervor. Man könnte auch den Schluss wagen, dass das Strafmass überhaupt keinen Einfluss auf die Kriminalitätsrate hat.
Titel: Re: Sekte der Faisrachmanisten
Beitrag von: Landratte am 06. Mai 2013, 22:36:14
Zitat von: KranzFonz am 06. Mai 2013, 13:40:22
Zitat von: LandratteRichtig: Um es dann als Negativbeispiel darzustellen:

Es ist ja wohl eher umkehrt.

Zitat von: LandratteUnd schau mal, was sie damit erreichen:
ZitatAls charakteristisch für Singapur gilt das Zusammenspiel aus konfuzianisch orientierter, staatlich-öffentlich kommunizierter Ethik, strengen Gesetzen, einem hohen Grad an Überwachung und sehr geringer Korruption. Verfechter dieser Leitlinien sehen darin die Ursachen, dass eine wohlhabende Gesellschaft entstand, die eine der niedrigsten Kriminalitätsraten der Welt hat.

Oder ist das Ironie? Aus Deinem Zitat habe ich entnommen, dass Singapur als Positivbeispiel dienen kann. Dies habe ich verneint. Dann wird daraus aber noch lange kein Negativbeispiel.
Wenn Du es gern so herum lesen möchtest, bitte sehr. Ist nur leider die falsche Reihenfolge. Aber ich hab jetzt auch keine Lust das alles nochmal hier hereinzukopieren. Ist aber auch gar nicht so wichtig.

Das hier ist wichtiger:
Zitat
Tatsächlich hebt sich Singapur nicht besonders hervor. Man könnte auch den Schluss wagen, dass das Strafmass überhaupt keinen Einfluss auf die Kriminalitätsrate hat.

Singapur hebt sich durchaus positiv hervor, ebenso wie die anderen der 20% friedlichsten Länder der Welt.

Ob dabei die Todesstrafe oder körperliche Strafen eine Rolle spielen, lässt sich daraus nicht ableiten. Daraus aber den Schluss zu ziehen, dass das Strafmaß keinen Einfluß auf die Kriminalitätsrate habe, halte ich nicht für gerechtfertigt. Dazu müssten Vergleichsstudien in den jeweiligen Ländern gemacht werden - ein Vergleich zwischen Deutschland und Singapur ist da sicher nicht der richtige Weg um zu relevanten Daten zu kommen.

Titel: Re: Sekte der Faisrachmanisten
Beitrag von: KranzFonz am 07. Mai 2013, 08:16:02
Zitat von: LandratteIst aber auch gar nicht so wichtig.

Gut, belassen wir es dabei. Wir scheinen hier ein un- oder schwer lösbares Kommunikationsproblem zu haben. Vielleicht kannst Du mir einen Tipp geben, wie ich mich ausdrücken soll, um allgemein verständlich zu sein.

Zitat von: Landratte am 06. Mai 2013, 22:36:14
Das hier ist wichtiger:
Zitat
Tatsächlich hebt sich Singapur nicht besonders hervor. Man könnte auch den Schluss wagen, dass das Strafmass überhaupt keinen Einfluss auf die Kriminalitätsrate hat.

Singapur hebt sich durchaus positiv hervor, ebenso wie die anderen der 20% friedlichsten Länder der Welt.

Ob dabei die Todesstrafe oder körperliche Strafen eine Rolle spielen, lässt sich daraus nicht ableiten. Daraus aber den Schluss zu ziehen, dass das Strafmaß keinen Einfluß auf die Kriminalitätsrate habe, halte ich nicht für gerechtfertigt. Dazu müssten Vergleichsstudien in den jeweiligen Ländern gemacht werden - ein Vergleich zwischen Deutschland und Singapur ist da sicher nicht der richtige Weg um zu relevanten Daten zu kommen.

Ich schrieb nicht "positiv", sondern "besonders". Das ist nicht dasselbe. Außerdem benutzte ich anschließend absichtlich den Konjunktiv. Nach meiner Meinung kann man aus dem Index alles Mögliche folgern - oder eben garnichts. Ich möchte auch bezweifeln, dass Vergleichsstudien tatsächlich so eingerichtet werden können, dass sie eine Aussagekraft besitzen. Dazu gibt es in diesem System einfach zu viele Variabeln.
Titel: Re: Sekte der Faisrachmanisten
Beitrag von: Landratte am 12. Mai 2013, 20:00:46
Zitat von: KranzFonz am 07. Mai 2013, 08:16:02
Zitat von: LandratteIst aber auch gar nicht so wichtig.

Gut, belassen wir es dabei. Wir scheinen hier ein un- oder schwer lösbares Kommunikationsproblem zu haben. Vielleicht kannst Du mir einen Tipp geben, wie ich mich ausdrücken soll, um allgemein verständlich zu sein.

Zitat von: Landratte am 06. Mai 2013, 22:36:14
Das hier ist wichtiger:
Zitat
Tatsächlich hebt sich Singapur nicht besonders hervor. Man könnte auch den Schluss wagen, dass das Strafmass überhaupt keinen Einfluss auf die Kriminalitätsrate hat.

Singapur hebt sich durchaus positiv hervor, ebenso wie die anderen der 20% friedlichsten Länder der Welt.

Ob dabei die Todesstrafe oder körperliche Strafen eine Rolle spielen, lässt sich daraus nicht ableiten. Daraus aber den Schluss zu ziehen, dass das Strafmaß keinen Einfluß auf die Kriminalitätsrate habe, halte ich nicht für gerechtfertigt. Dazu müssten Vergleichsstudien in den jeweiligen Ländern gemacht werden - ein Vergleich zwischen Deutschland und Singapur ist da sicher nicht der richtige Weg um zu relevanten Daten zu kommen.

Ich schrieb nicht "positiv", sondern "besonders". Das ist nicht dasselbe. Außerdem benutzte ich anschließend absichtlich den Konjunktiv. Nach meiner Meinung kann man aus dem Index alles Mögliche folgern - oder eben garnichts. Ich möchte auch bezweifeln, dass Vergleichsstudien tatsächlich so eingerichtet werden können, dass sie eine Aussagekraft besitzen. Dazu gibt es in diesem System einfach zu viele Variabeln.

Dann ersetz gerne das "positiv" bei mir durch "sogar besonders positiv". Das trifft es sogar noch besser. Zu den 20% der friedlichsten Länder zu gehören und noch deutlich vor den USA zu liegen in der Rangliste finde ich schon eine Errungenschaft. Den Anteil, den daran das Strafsystem hat, möchte ich nicht beurteilen.

Hier (http://de.wikipedia.org/wiki/Global_Peace_Index) gibt es genauere Infos dazu, wie der Global Peace Index ermittelt wird. Sicher gibt es dort auch Bemessungsspielraum, aber nach für mich als Laie klingt das nicht beliebig oder ohne Aussagekraft.

Davon abgesehen finde ich es recht schwach erst mit dem Global Peace Index zu argumentieren und ihn dann abzuwerten, wenn die daraus hervorgehenden Tatsachen dann doch nicht so ins eigene Konzept passen. Insofern, wenn nicht noch ganz neue Aspekte auftauchen, bin ich hier aus der Diskussion raus.