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Die Genderdebatte

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Begonnen von Scipio 2.0, 07. Juli 2022, 12:59:49

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Gefährliche Bohnen

Zitat von: zimtspinne am 04. Dezember 2023, 08:11:41
Zitatfeminine dressing,
wearing lipstick or other makeup, preference for girl play-
mates, desire to be female, doll playing, and aversion to
boys' games)

Also, wenn ich sowas lese, kräuseln sich mir die Fußnägel.
Das stammt hoffentlich aus der Feder eines Aktivisten und nicht aus dem Leitfaden psychischer Störungen.

[...]

Hier komme ich nochmal auf Buck Angel zurück. Der Mann für alle Fälle ;)
Der sagte mal sinngemäß: Ich wollte ein Mann sein, einen männlichen Körper haben, Muskeln haben, stark sein, Männersachen machen, mein (körperliches) Äußeres meinen inneren Gefühlen anpassen.

Da war nirgends die Rede von Äußerlichkeiten wie männlicher Mode oder "männlichen" Spielsachen.
Das ist für mich deutlich nachvollziehbarer, als wenn ich höre: "damit du lila Hosen tragen darfst".
Dort fühle ich mich verarscht und kann das nicht mehr wirklich ernst nehmen.

Das mit den Spielsachen und der Kleidung mag dir albern vorkommen, und in gewisser Weise ist es das ja auch. Aber das ist nun mal das, was Kinder sehen. Und ja, man muss da wahrscheinlich ein bisschen differenzieren: angeborene Verhaltensweisen vs. Dinge, die einfach kulturell und relativ zufällig den Geschlechtern zugeschrieben werden und sich auch verändern, wie z.B. Kleidung. Ich meine mich zu erinnern, dass zum Beispiel die leichte Präferenz von mechanischem Spielzeug gegenüber Puppen schon ganz früh bei Jungen beobachtet wird (und auch bei Primaten), aber eine Präferenz für bestimmte Farben nicht. Sowas wie die Vorliebe für "lila Hosen" ist dann vermutlich einfach ein Proxy für "als Mädchen gesehen werden", damit man mit den unveränderbaren, angeborenen und atypischen Präferenzen nicht so aneckt.
So stelle ich mir das jedenfalls vor.

Zitat von: zimtspinne am 04. Dezember 2023, 08:11:41Hier komme ich nochmal auf Buck Angel zurück. Der Mann für alle Fälle ;)
Der sagte mal sinngemäß: Ich wollte ein Mann sein, einen männlichen Körper haben, Muskeln haben, stark sein

Aber die Frage ist doch: warum? Als Frau kann man auch stark sein und Muskeln haben. Nicht ganz so stark, aber mit den natürlichen Grenzen des eigenen Körpers müssen ja alle Menschen irgendwie leben, dann auch als "Mann".

Zitat von: zimtspinne am 04. Dezember 2023, 08:11:41mein (körperliches) Äußeres meinen inneren Gefühlen anpassen.

Welchen Gefühlen?
"Ich muss an dieser Stelle gestehen: Ich mag Karpfen gar nicht." - Groucho
RIP

zimtspinne

Zitat von: Gefährliche Bohnen am 04. Dezember 2023, 09:34:21Das mit den Spielsachen und der Kleidung mag dir albern vorkommen, und in gewisser Weise ist es das ja auch. Aber das ist nun mal das, was Kinder sehen. Und ja, man muss da wahrscheinlich ein bisschen differenzieren: angeborene Verhaltensweisen vs. Dinge, die einfach kulturell und relativ zufällig den Geschlechtern zugeschrieben werden und sich auch verändern, wie z.B. Kleidung.
Schon klar.
Sollte vor kulturellen Identifikationsmerkmalen nicht etwas Grundlegendes kommen, die Basis sozusagen? Die Persönlichkeit des Individuums?
(das hängt jetzt lose in der Luft, da ich das selbst noch nicht ganz erfassen und zuordnen kann. Im Kopf habe ich zwar etwas, kann das aber schlecht in Worte übersetzen)

Sonst hat das etwas von Subkultur, in der sich die Mitglieder über Elemente und Symbole identifizieren. Über diese Codierungen kommunizieren sie intern, drücken ihre Zugehörigkeit und Verbundenheit aus und grenzen sich vom Rest der Welt ab.

Nutzt das weibliche Geschlecht solche Symboliken und Codes, um ihre Zugehörigkeit zum weiblichen Geschlecht auszudrücken?
Ich denke eher nein. Es gibt viele Bereiche, in denen geschlechtsneutrale Kleidung üblich ist, wie Uniformen. Auch Sportkleidung im Leistungssport ist eher neutral, von einigen Sportarten mal abgesehen.
Frauen benötigen im Normalfall kein Makeup und spezifisch feminine Kleidung, um als dem weiblichen Geschlecht zugehörig erkannt zu werden. Im neutralen Jogginganzug ohne Schminke werde ich auf der Straße zuverlässig als Frau identifiziert gelesen.

Wenn Frauen sich in Schale werfen, dient das ja eher bestimmten Zwecken. Dann nutzen sie gezielt Kleidung, Makeup und Haxenbrecher, um ihre Vorzüge zu unterstreichen. Sie holen das Beste aus ihrer weiblchen Natur heraus.
Es ist trotzdem nicht das Grundgerüst von Weiblichkeit, sondern höchstens der (kulturell geprägte) Überbau.

Ich frage mich wirklich, wenn Transpersonen sagen, sie möchten das andere Geschlecht sein und leben, woran sie dabei denken und was sie präzise meinen.
Ja wohl nicht Lippenstift, pinke kurze Röcke und hochhackige Schuhe? Und auf Mädels-Klo gehen.
Und um Vorteile erlangen, wie FrauenQuotenPlätze, Preisgelder und Medaillen? Ja, jetzt werd ich sarkastisch.









 
Reality is transphobic.

Gefährliche Bohnen

Zitat von: zimtspinne am 04. Dezember 2023, 13:03:40Ich frage mich wirklich, wenn Transpersonen sagen, sie möchten das andere Geschlecht sein und leben, woran sie dabei denken und was sie präzise meinen.

Genau das frage ich mich eben auch die ganze Zeit, vor allem bezüglich dieser Gefühle, die nicht zu ihrem Körper passen sollen. Es gibt ja kein Gefühl namens "männlich" oder "weiblich". Schon der Satz "Ich fühle mich wie eine Frau." - Was bedeutet das? Ich fühle mich, wie sich eine Frau fühlt? Wie fühlt sich eine Frau? Je nach Persönlichkeit und Situation unterschiedlich natürlich. Da gibt es doch kein konstantes Frau-Gefühl. Und selbst wenn es das gäbe - woher sollte man wissen wie sich das anfühlt, wenn man es nicht ist?
Wenn dieser Jugendliche aus der Doku die Biografie eines Transmannes liest und feststellt, dass er sich da total drin wiederfindet, dann hat er offenbar vieles mit diesem Transmann gemeinsam - einer Frau, die denkt, sie sei ein Mann oder sich das wünscht. Verhält es sich genauso, wenn er eine Biografie eines x-beliebigen Mannes liest?
"Ich muss an dieser Stelle gestehen: Ich mag Karpfen gar nicht." - Groucho
RIP

zimtspinne

Je länger ich das gedanklich durchgehe, umso konfuser wird es. Es tun sich immer mehr Fragen auf.

Sollte sich eine  Transfrau nicht wünschen, (vermeintliche) Eigenschaften einer Frau zu haben?
Um damit zB eine eher mit dem weiblichen Geschlecht assoziierte Berufswahl zu treffen.
Habe von noch keinem Transmädchen gehört: Damit ich später mal Erzieherin werden kann!
Ja, können Männer auch. Sie werden aber ähnlich schief angeschaut wie Männer, die lila Hosen tragen. (und obendrein durch die Mangel genommen anfangs aus Gründen).

Wobei ich auch Frauen in lila Hosen schräg anschaue  ;)
Es ist halt auffällig.

Die Kinder und Jugendlichen wünschen sich stets nur Symbole und Codes herbei, die sie mit dem weiblichen Geschlecht verbinden.
Noch ärger: sie geiern nach Klischees und Stereotypen!
Die bei emanzipierten Frauen verpönt sind.

Der Grund wird der sein, den du genannt hast. Akzeptanz.

Reality is transphobic.

zimtspinne

Ich splitte das mal, wird sonst zu lang und ist jetzt auch ein anderer Aspekt.

Was ich mir vorstellen könnte, ist folgendes:

Homosexuelle können sich durch den Genderwechsel ohne Outing und den Rattenschwanz an Konsequenzen einfach ihr Leben ermöglichen.
Das hat auch eine Schattenseite: bei der Partnerwahl dürfte es schwieriger werden.
Das birgt aber insgesamt weniger Konfliktpotential, kein ständiges Outing in der Öffentlichkeit.
Es ist ja längst nicht so, dass Homosexuelle stets und überall akzeptiert werden. Leider.
Für sehr restriktive Gesellschaften wurde das ja auch bereits untersucht, oder?

Variante zwei ist ähnlich gelagert.
Es gibt und gab schon immer feminine Männer, die dann auch gleichzeitig gerne mit femininer Kleidung und Makeup experimentieren. PersiaX hat ja mal in einem Video ihren WG-Mitbewohner vorgestellt. Der ist genau so eine Type. Nur, dass er sich homosexuell bekennt, statt sich als trans oder nichtbinär zu definieren. Darüber hat er sich auch schrecklich aufgeregt.

Es ist einfacher, solche Attitüden als Transfrau auszuleben.

Es gab ja schon immer Menschen, die so drauf waren. Ob sie einfach nur querulantische Rebellen waren oder zu feminin, um Mann zu sein bzw zu burschikos um Frau zu sein, sei dahin gestellt.
Fakt ist, sie konnten sich nicht in die vorgegebenen Geschlechter- und Genderrollen einfinden.

Wie wurde das früher gelöst?
Ich denke, diese Two Spirits sind dafür ein Beispiel. Ohne angleichende Chirurgie und lebenslange Hormontherapien leben sie einfach so, wie es ihnen passt.
Hat man sie jemals nach ihrem Leidensdruck befragt?

Dieses Transding scheint eine neuartige Kreation zu sein. Oder Konstruktion.
Oder besser gesagt, die Problemlösung.
Weil man es eben kann. Dank hochleistungsfähiger Medizin.

Gibt es eigentlich auch Transsexualität im Tierreich?





Reality is transphobic.

RPGNo1

ZitatSPORT1: Wie denken Sie über die amerikanische Trans-Schwimmerin Lia Thomas? Sie bekam von der University of Pennsylvania noch als Mann ein Schwimm-Stipendium, nahm dann zwischen 2017 und 2019 an Ivy League und NCAA-Rennen teil, bevor sie im Alter von 20 Jahren mit Operationen und hormoneller Behandlung eine Frau wurde. Jetzt gewinnt sie an der Uni reihenweise Frauen-Schwimm-Wettbewerbe. Sollte man Trans-Schwimmerinnen bei Frauen-Wettbewerben zulassen?

Wellbrock: Ich finde das total schwierig. Bei Lia Thomas ist es so, dass ein Mann als Mann aufgewachsen ist und dann hormonell behandelt und zur Frau umoperiert wurde. Und Thomas möchte dann bei den Frauen mit starten. Wenn jetzt ein Mann als Frau aufwächst und sich zum Mann operieren lässt und hormonell behandeln lässt, dann möchte diese Person wahrscheinlich weiter bei den Frauen starten - und versucht sich da eventuell einen Vorteil rauszuholen. Ich finde Transgender im Leistungssport ganz, ganz schwierig. Auch auf Profi-Ebene gab es ja schon große Schlagzeilen bei einer neuseeländischen Gewichtheberin bei den Olympischen Spielen. Da gab es auch einen Riesen-Aufschrei. Ich finde das wirklich problematisch. Ich kann da die Konkurrentinnen, die sich unfair behandelt oder benachteiligt fühlen, gut verstehen.

SPORT1: Sehen Sie biologische Frauen durch Trans-Frauen im Schwimmsport benachteiligt?

Wellbrock: Ja, auf jeden Fall! Alleine hormonell, durch das biologische Potenzial, was ihnen mitgebracht wird, sind sie auf jeden Fall benachteiligt. Deswegen trennen wir im Sport ja Männer und Frauen, weil die Evolution und die Biologie es möglich macht, dass Männer andere sportliche Leistungen vollbringen können. Da ist diese Trennung einfach fair. Da wird vom Transgender-Thema teilweise versucht, das auszuhebeln. Das finde ich dann nicht gut.

https://www.sport1.de/news/schwimmen/2023/07/olympiasieger-wellbrock-bezieht-stellung-zu-hochbrisantem-thema

Gefährliche Bohnen

Zitat von: zimtspinne am 04. Dezember 2023, 15:08:25Ich splitte das mal, wird sonst zu lang und ist jetzt auch ein anderer Aspekt.

Was ich mir vorstellen könnte, ist folgendes:

Homosexuelle können sich durch den Genderwechsel ohne Outing und den Rattenschwanz an Konsequenzen einfach ihr Leben ermöglichen.
Das hat auch eine Schattenseite: bei der Partnerwahl dürfte es schwieriger werden.
Das birgt aber insgesamt weniger Konfliktpotential, kein ständiges Outing in der Öffentlichkeit.
Es ist ja längst nicht so, dass Homosexuelle stets und überall akzeptiert werden. Leider.
Für sehr restriktive Gesellschaften wurde das ja auch bereits untersucht, oder?

Variante zwei ist ähnlich gelagert.
Es gibt und gab schon immer feminine Männer, die dann auch gleichzeitig gerne mit femininer Kleidung und Makeup experimentieren. PersiaX hat ja mal in einem Video ihren WG-Mitbewohner vorgestellt. Der ist genau so eine Type. Nur, dass er sich homosexuell bekennt, statt sich als trans oder nichtbinär zu definieren. Darüber hat er sich auch schrecklich aufgeregt.

Es ist einfacher, solche Attitüden als Transfrau auszuleben.

Es gab ja schon immer Menschen, die so drauf waren. Ob sie einfach nur querulantische Rebellen waren oder zu feminin, um Mann zu sein bzw zu burschikos um Frau zu sein, sei dahin gestellt.
Fakt ist, sie konnten sich nicht in die vorgegebenen Geschlechter- und Genderrollen einfinden.

Wie wurde das früher gelöst?
Ich denke, diese Two Spirits sind dafür ein Beispiel. Ohne angleichende Chirurgie und lebenslange Hormontherapien leben sie einfach so, wie es ihnen passt.
Hat man sie jemals nach ihrem Leidensdruck befragt?

Dieses Transding scheint eine neuartige Kreation zu sein. Oder Konstruktion.
Oder besser gesagt, die Problemlösung.
Weil man es eben kann. Dank hochleistungsfähiger Medizin.

Gibt es eigentlich auch Transsexualität im Tierreich?


Auch hier verweise ich nochmal auf einen Post von mir:

Zitat von: Gefährliche Bohnen am 15. Juli 2023, 16:51:26
Zitat von: zimtspinne am 15. Juli 2023, 14:10:46
Zitat von: Gefährliche Bohnen am 15. Juli 2023, 04:44:34Wenn man ganz radikal ist, könnte man das gesamte Phänomen zu einem kulturellen erklären (oder "sozial konstruierten"). Das ist, was ich gemeint habe, mit der Frage, ob man auch auf einer einsamen Insel trans wäre.

*Wenn ich so drüber nachdenke, könnte man zumindest sagen, dass auch hier die Rollenklischees natürlich von Bedeutung sind. Man könnte sagen, der Fetisch, mit dem es anfängt, ist auch von kulturellen Vorstellungen, von Geschlechterstereotypen abhängig, auch wenn die grundsätzliche Neigung dazu angeboren ist.

Das würde aber nur als Experiment ohne jegliche Kultureinflüsse funktionieren... eine Famlie strandet auf einer einsamen Südseeinsel mit ihrem kürzlich geschlüpften Baby, die Eltern kommen um und das Baby wird von Wölfen einer endemischen inselverzwergten Tierart aufgezogen.

Und es müsste dann natürlich auch die Trans-Prädisposition haben, was auch immer das sein mag (halt irgendwelche trans-assoziierten SNPs).

Ich unterdrücke jetzt mal Witze über gestrandete Kinder, die sich als trans* Papageien identifizieren 8)

Ja gut, ich hatte das auch mehr so als Gedankenexperiment im Sinn  :laugh: ... In erster Annäherung könnte man ja mal überlegen, was Gemeinsamkeiten und Unterschiede zu anderen Kulturkreisen sind, da gibt es ja auch mitunter Sonderkategorien in Bezug auf die Geschlechter/Geschlechterrollen (die ja auch gerne Beleg für Transidentität herangezogen werden). Die samoischen Fa'afafine z.B. sind höchstwahrscheinlich einfach geschlechtsnonkonforme homosexuelle Männer, die kennt man da dafür nämlich nicht. Man könnte sich jetzt fragen, welches Label sie in unserer Kultur bekommen würden und ob damit körperverändernde Maßnahmen einhergehen würden. Insgesamt halte ich es für keine furchtbar weit hergeholte Hypothese, dass sich im Grunde alle vergleichbaren Phänomene in allen Kulturen letztlich durch Geschlechtsnonkonformität, Homosexualität oder tatsächliche Intersexualität erklären lassen (oder eben verselbständigte Fetische, wenn man das noch dazuzählen will). So Ockhams-Razor-mäßig.
"Ich muss an dieser Stelle gestehen: Ich mag Karpfen gar nicht." - Groucho
RIP

zimtspinne

Ach ja, an die einsame Insel erinnere ich mich, das andere hatte ich nicht mehr auf dem Schirm.
Entweder hatte sich das unterbewusst eingepflanzt bei mir oder ich war unabhängig davon auf ähnliche Ideen gekommen. Vielleicht kommt man auch zwangsläufig darauf, wenn man genauer darüber nach- und bis zu Ende denkt.

dir ist hoffentlich klar, welch ketzerisches Gedankengut du da hast. Die ganze schöne Transwelt wird damit pulverisiert. Kann man nur hoffen, die Aktivisten lesen hier nicht mit.

Reality is transphobic.

eLender

Zitat von: zimtspinne am 04. Dezember 2023, 08:11:41Also, wenn ich sowas lese, kräuseln sich mir die Fußnägel.
Das sind ja ähnliche Punkte, die man als Kriterien für eine Diagnose der Geschlechtsdysphorie im Kindesalter(!) verwendet. Das sind reine Beobachtungswerte (meist der Eltern, zu einem gewissen Grad auch Selbstbeobachtung). Ich nehme an, das wird spätestens dann relevant, wenn tatsächlich eine Störung (ein Leiden vorliegt) - dazu müssen aber mehrere Kriterien erfüllt sein. Solche Beobachtungswerte muss man auch in Studien verwenden, man braucht ja vergleichbare Daten. Wie gesagt, das gilt für Kinder, die noch gar nicht in die Pubertät gerutscht sind und noch kein (sexuelles) Interesse an anderen haben.

Von aktivistischer Seite wird dann gerne angenommen (nuja, es ist ein Dogma), dass so ein Verhalten nur damit zu erklären ist, dass der Kandidat im falschen Körper steckt, und dass eine Transition der einzige Weg zur Erlösung ist. Dabei sprechen die Daten eine ganz andere Sprache. Das ist meist (zumind. bei Jungen) ein Hinweis auf eine spätere Homosexualität, in der es keine Geschlechtsdysphorie mehr gibt bzw. die sich Pubertät auflösen kann. Dazu ist mir heute was reingeflattert:

ZitatIn childhood, 88 (63.3%) of the boys met the DSM-III, III-R, or IV criteria for gender identity disorder; the remaining 51 (36.7%) boys were subthreshold for the criteria. At follow-up, gender identity/dysphoria was assessed via multiple methods and the participants were classified as either persisters or desisters. Sexual orientation was ascertained for both fantasy and behavior and then dichotomized as either biphilic/androphilic or gynephilic. Of the 139 participants, 17 (12.2%) were classified as persisters and the remaining 122 (87.8%) were classified as desisters. Data on sexual orientation in fantasy were available for 129 participants: 82 (63.6%) were classified as biphilic/androphilic, 43 (33.3%) were classified as gynephilic, and 4 (3.1%) reported no sexual fantasies. For sexual orientation in behavior, data were available for 108 participants: 51 (47.2%) were classified as biphilic/androphilic, 29 (26.9%) were classified as gynephilic, and 28 (25.9%) reported no sexual behaviors.
https://www.frontiersin.org/articles/10.3389/fpsyt.2021.632784/full

Also, selbst eine diagnostizierte GD im Kindesalter verschwindet in der Regel mit/nach der Pubertät. Aber ein Verhalten, das man als genderatypisch klassifiziert, ist ein guter Prädiktor für eine spätere Homosexualität (aber ein schlechter für eine echte Transsexualität, die es erst im Erwachsenenalter geben kann, sagt auch Korte). Das ist zumind. bei Jungen so, aber auch bei Mädchen wird es ähnlich sein. Das alleine ist schon eine Hinweis auf eine Antwort zu der Frage: abwarten oder affirmativ handeln.

Die Studie ist noch aus anderen Gründen interessant. So wie jede Studie enthält sie auch immer eine Einleitung, die das Problem und die Studienlage beschreibt.

Zitat von: Gefährliche Bohnen am 04. Dezember 2023, 13:59:55Was bedeutet das? Ich fühle mich, wie sich eine Frau fühlt? Wie fühlt sich eine Frau?
Das macht eigentlich auch keinen Sinn. Das sind ja auch meist Behauptungen von speziellen Transen (ich denke da verstärkt an AGP). Sinnvoller als Gefühle zu erkunden, ist es, das Verhalten zu erforschen (das ist - glaube ich - auch der behavioristische Ansatz). Dazu passend aus der obigen Studie:

ZitatGender identity is considered to be, for most people, a central aspect of one's sense of self (1–6).1 By around 3 years of age, if not earlier, most children can self-label themselves as either a boy or a girl (11–14) although cognitive-developmental gender theory suggests that the understanding of gender as an "invariant" aspect of the self does not occur until early to middle childhood, with the achievement of concreate operational thought (12, 15, 16). Gender differences in the adoption of gender role behavior, i.e., behavior associated with cultural definitions of masculinity and femininity, also emerge during the preschool years, if not earlier. These behaviors span various domains, including peer, toy, role play, and activity preferences [e.g., (3, 17, 18)]. Normative developmental research has long documented that, on average, both gender identity and gender role behaviors show significant and substantial between-sex differences (19–21). Later in development, sexual orientation also shows a substantial between-sex difference, i.e., most males are sexually attracted to females and most females are sexually attracted to males (19, 22).

Man entwickelt ein Selbstbild (das ist auch eine mögliche Definition von "Identität"), in dem man sich selbst einem Geschlecht zuordnet. Das zeigt sich dann im beobachtbaren Verhalten, ist also (halbwegs) objektiv feststellbar (die methodischen Schwierigkeiten sind in GBs verlinkter Studie angedeutet).

Diese Verhaltensunterschiede können auch ziemlich klein sein, was aber nicht viel über deren Auswirkungen sagt (das ist so ein generelles Mißverständnis, es sind ja dynamische Prozesse, da können kleinste Unterschiede einen großen Unterschied im Verlauf ausmachen).

ZitatPraktisch bedeutet dieser Wert: Wenn man per Zufall je einen Mann und eine Frau vergleicht, ist sie in zwei Dritteln der Fälle ängstlicher beziehungsweise verletzlicher, mitfühlender, altruistischer. Wären die Merkmale bei Frauen und Männern gleichverteilt, lägen die Chancen naturgemäß bei 50/50.

»Solche Effektgrößen können sich gesellschaftlich auswirken, zum Beispiel darauf, wie Männer und Frauen einander wahrnehmen und welches Geschlecht in Studienfächern oder Berufen stärker repräsentiert ist«, schreiben Kajonius und Johnson.
https://www.spektrum.de/news/typisch-mann-typisch-frau/1580506

Wenn man das Thema munter gurgelt, findet man meist laienhafte Texte (populäres Zeugs halt), die solche Unterschiede wegreden wollen. Aber sie sind da, und es gibt gute Gründe anzunehmen, dass das keine rein sozialen Ursachen hat (man nennt gelegentlich die Evolution als Mitspieler). Also: eine Frau/Mann ist jemand, der sich verhält wie eine Frau/Mann. Aaaber: das sagt nicht viel darüber aus, wie es in der Unterhose aussieht. Das ist das soziale Geschlecht aka Gender (das aber nicht unerheblich mit dem Unterhosengeschlecht korreliert). Würde man das bloß einfach mal trennen!

Ich fühle mich übrigens dann besonders männlich, wenn ich die Cowboystiefel anziehe, das goldene Kettchen (aus dem Kaugummiautomaten) über das Brusthaartoupet im aufgeknöpften Hemd hänge und mit Wikingerhelm laut dröhnend in die nächste Eisdiele düse. Gipfel ist dann, wenn ich leger und breitbeinig (ist besonders wichtig) an meiner Harley lehne, grimmig in die Gegend schaue und dabei meinen Schlumpfbecher verdrücke. Iskar ::)


Achso, weils mir auch heute reingeflattert ist und die Frage endgültig beantwortet:

ZitatAuch über ihre Geschlechtsidentität sprach Eilish mit "Variety" und gab dabei zu bedenken, dass sie sich eigentlich darüber keine großen Gedanken mache. Es liege möglicherweise daran, dass sie sich noch nie begehrt oder begehrenswert gefühlt habe. Deswegen kümmere sie sich nicht um ihre Sexualität. "Ich habe mich noch nie wie eine Frau gefühlt, um ehrlich zu sein. Ich werde mich nie weiblich fühlen", erzählt Eilish. Sie identifiziere sich zwar schon als "she/her", aber dennoch habe sie sich nie wirklich wie ein Mädchen gefühlt.
https://www.n-tv.de/leute/Billie-Eilish-outet-sich-und-ist-verwirrt-article24575219.html

 :gruebel
Wollte ich nur mal gesagt haben!


RPGNo1

Zitat von: Gurkerl am 06. Dezember 2023, 07:10:21Vollbracht gewinnt vor Gericht!

https://www.nzz.ch/international/biologin-vollbrecht-siegt-vor-gericht-gegen-transaktivisten-ld.1700343

Das ist eine alte Nachricht vom August letzten Jahres. Aber hier gibt aktuelle Nachrichten von Vollbrechts Anwalt.

ZitatVerwaltungsgericht Berlin verbietet Humboldt Uni abschätzige Pressemitteilung über Biologin Marie-Luise Vollbrecht

https://www.hoecker.eu/news/erfolg-gegen-cancel-culture-an-universit%C3%A4ten-verwaltungsgericht-berlin-verbietet-humboldt-uni-absch%C3%A4tzige-pressemitteilung-%C3%BCber-biologin-marie-luise-vollbrecht

Dass Reichelts Nachrichtenprotal Nius diese Nachricht sofort aufgreift und verbreitet, dürfte indessen wenig überraschend sein.

Nogro

Zitat von: RPGNo1 am 06. Dezember 2023, 07:31:01Dass Reichelts Nachrichtenprotal Nius diese Nachricht sofort aufgreift und verbreitet, dürfte indessen wenig überraschend sein.
Was wollte der Künstler uns damit sagen? Stimmt es also, dass 2 biologische Geschlechter rechts und viele links sind? Dann bin ich ein Nazi >:(
Es genügt nicht, keine Ahnung zu haben. Man muss auch dagegen sein (Hermann Hinsch)

RPGNo1

Zitat von: Nogro am 06. Dezember 2023, 09:42:54Was wollte der Künstler uns damit sagen? Stimmt es also, dass 2 biologische Geschlechter rechts und viele links sind? Dann bin ich ein Nazi >:(

Nein, sondern dass ein rechtspopulistisches, auf Krawall gebürstetes Portal auf solche Nachrichten aus politisch-ideologischen Gründen schneller anspringt als seriöse Medien. Ich würde mich freuen, wenn die Nachricht von z.B. FAZ oder SZ auch aufgenommen und verbreitet werden würde.

zimtspinne

Zitat von: RPGNo1 am 06. Dezember 2023, 07:31:01https://www.hoecker.eu/news/erfolg-gegen-cancel-culture-an-universit%C3%A4ten-verwaltungsgericht-berlin-verbietet-humboldt-uni-absch%C3%A4tzige-pressemitteilung-%C3%BCber-biologin-marie-luise-vollbrecht

Dass Reichelts Nachrichtenprotal Nius diese Nachricht sofort aufgreift und verbreitet, dürfte indessen wenig überraschend sein.

Ich verstehe das nicht.
Was soll dort rechtspopulistisch sein? Die Anwaltskanzlei berichtet doch nur über den Verlauf des Rechtsstreits.
Ich sehe dort beim besten Willen keine Krawallbürsten, sondern nur bereitgestellte Informationen vom Fachanwalt für die (interessierte) Öffentlichkeit.
{dass die eventuell leicht schadenfroh dabei grinsen, kann natürlich gut sein, sind ja auch nur Menschen^^}
Reality is transphobic.

RPGNo1

Zitat von: zimtspinne am 06. Dezember 2023, 11:55:09Was soll dort rechtspopulistisch sein? Die Anwaltskanzlei berichtet doch nur über den Verlauf des Rechtsstreits.

Es geht nicht um die Pressemitteilung der Kanzlei. Sondern das Nius diese als erste aufgegriffen und verarbeitet hat. Queer ist jetzt übrigens auch eingestiegen und kann es sich (natürlich) nicht verkneifen, Marie-Luise Vollbrecht und weitere Kritiker des Queeraktivismus als transfeindlich zu bezeichnen.

https://www.google.com/search?sa=X&sca_esv=588352402&rlz=1C1GCEB_enDE942DE942&q=marie+luise+vollbrecht&tbm=nws&source=univ&tbo=u&ved=2ahUKEwjE0NW_4vqCAxVzQfEDHVLkArgQt8YBKAB6BAgYEAE&biw=1745&bih=955&dpr=1.16