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Die Genderdebatte

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Begonnen von Scipio 2.0, 07. Juli 2022, 12:59:49

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eLender

Nur noch ein mal Klamauk, dann poste ich später noch was geistreiches. Ischwör.

Zitat von: zimtspinne am 26. September 2022, 17:28:00Spiegel haben wir natürlich in rauen Mengen und immer mindestens zwei dabei
Mensch:innen von heute brauchen sowas nicht. Der tragbare Sprechkasten ist viel besser. Damit kann man sich nicht nur schminken, man kann sein Ebenbild sogar den eigenen Wünschen anpassen. Ganz ohne Hormontherapie und Chirurgie.
Wollte ich nur mal gesagt haben!

zimtspinne

aber.... aber aber aber, wir streichen unsere Fassaden doch nicht für uns selbst, sondern für andere?
Nein, mag ich nicht und bleib lieber oldschool mit Puderquaste und Spieglein an der Wand. Oder in der Hand.

Was ist eigentlich aus Ehrlichkeit in der Werbung geworden?
Dann ist mir die Monstermöpsin ja noch lieber, die wendet wenigstens das Handicap-Prinzip an.
Damit wir wieder zur Ernsthaftigkeit zurückkommen :)
Reality is transphobic.

eLender

OK, bevor wir in Schminktipps verfallen, komme ich nochmal kurz zur "Geschlechtszuschreibung". Das machen nicht nur Taxifahrer, sondern auch Messtechniker.

ZitatDie vorgeburtliche Geschlechtsbestimmung an freier fetaler DNA aus dem Blut der Mutter stellt eine nicht-invasive Methode zur Entscheidungsfindung für eine Pränataltherapie bzw. für eine invasive vorgeburtliche Diagnostik dar. Sie ist indiziert bei einem Risiko für ein klassisches AGS beim Feten, aber auch bei einem Risiko für eine geschlechtsgebundene Erkrankung wie die Muskeldystrophie Duchenne oder Hämophilie A.

Ist ein Kind am klassischen Adrenogenitalen Syndrom (AGS) erkrankt, so bewirken die dadurch bedingten Hormonveränderungen bereits im Mutterleib bei erkrankten Mädchen eine Virilisierung (Vermännlichung) der äußeren Geschlechtsorgane. Dieses kann durch eine frühzeitige (Beginn vor der achten Schwangerschaftswoche) vorgeburtliche Therapie der werdenden Mutter mit einem Medikament, dem Glukokortikoid Dexamethason, verhindert werden. Diese Therapie wird nur dann bis zum Ende der Schwangerschaft durchgeführt, wenn das ungeborene Kind (der Fet) nachgewiesenermaßen am AGS erkrankt ist und ein Mädchen ist. Bei betroffenen Jungen ist diese Therapie nicht nötig, hier ist erst ab der Geburt eine Therapie erforderlich.
https://www.mgz-muenchen.de/erkrankungen/diagnose/nicht-invasive-praenatale-diagnostik-nipd.html

Das Syndrom hatten wir schon mal kurz und festgestellt, dass das kein heroisch zu feierndes drittes Geschlecht ist. Was würden die Genderisten wohl dazu sagen? Vorgeburtliche Therapie, um eine Vermännlichung zu verhindern. Und dafür muss noch eine "Geschlechtszuschreibung" vorgenommen werden. So etwas kann  - und vor allem darf - es doch gar nicht geben. Prof. Mahr bitte in den OP :ohnmacht:
Wollte ich nur mal gesagt haben!

eLender

Noch ein wenig Stoff zur SBM-Geschichte, aber nicht nur dazu. Es gibt eine neuere Arbeit von Lisa Littman. Das war diejenige, die den Begriff der "spontanen" GS (ROGD) eingeführt hatte und dafür übelst von der Transszene angegangen wurde*. Leider war die Studie nicht sehr valide und konnte auch Harriet Hall nicht ganz überzeugen. Die neue Studie ist eine reine Beobachtungsstudie, die nicht repräsentativ ist und sonst noch einige Schwächen hat. Das wird aber auch sehr klar kommuniziert. Man kann trotzdem nicht so tun, als gäbe es bestimmte Zustände und Entwicklungen nicht. Es kann kein unbedeutendes Phänomen sein, sonst würde man das gar nicht erfassen können. Ich zitiere mal ein wenig.

Studie: https://link.springer.com/article/10.1007/s10508-021-02163-w

ZitatMost participants (58.0%) expressed the gender dysphoria was caused by trauma or a mental health condition narrative which included endorsing the response options indicating that their gender dysphoria was caused by something specific, such as a trauma or a mental health condition. More than half of the participants (51.2%) responded that they believe that the process of transitioning delayed or prevented them from dealing with or being treated for trauma or a mental health condition. The following are example quotes that were in response to why participants chose to detransition: "I slowly began addressing the mental health conditions and traumatic experiences that caused such a severe disconnect between myself and my body..."; "I was starting to become critical of transition because I felt that many people were doing it out of self-hatred and started to realize that applied to me as well"; "I was deeply uncomfortable with my secondary sex characteristics, which I now understand was a result of childhood trauma and associating my secondary sex characteristics with those events."

Despite the absence of any questions about this topic in the survey, nearly a quarter (23.0%) of the participants expressed the internalized homophobia and difficulty accepting oneself as lesbian, gay, or bisexual narrative by spontaneously describing that these experiences were instrumental to their gender dysphoria, their desire to transition, and their detransition. All of the participants in this category indicated that they were either same-sex attracted exclusively or were same-sex attracted in combination with opposite-sex attraction (such as bisexual, pansexual, etc.).
...
ZitatThe majority (56.7%) of participants felt that the evaluation they received by a doctor or mental health professional prior to transition was not adequate and 65.3% reported that their clinicians did not evaluate whether their desire to transition was secondary to trauma or a mental health condition. Although 27.0% believed that the counseling and information they received prior to transition was accurate about benefits and risks, nearly half reported that the counseling was overly positive about the benefits of transition (46.0%) and not negative enough about the risks (26.0%).
...
ZitatThis study was designed to explore the experiences of individuals who obtained medical and surgical treatment for gender dysphoria and then detransitioned by discontinuing the medications or having surgery to reverse the changes from transition. The findings of this study, however, should not be assumed to be representative of all individuals who detransition. Although this study further documents that detransitioners exist, the prevalence of detransition as an outcome of transition is unknown. Only a small percentage of detransitioners (24.0%) informed the clinicians and clinics that facilitated their transitions that they had detransitioned. Therefore, clinic rates of detransition are likely to be underestimated and gender transition specialists may be unaware of how many of their own patients have detransitioned, particularly for patients who are no longer under their care.

*Es gibt zu dem Begriff auch einen engl. WP-Eintrag mit einer Darstellung von Littman. Da wird in der Disk gefordert, das in die Kategorie "Pseudowissenschaften" einzuordnen. Es gibt Artikel auf WP, wo es so aussieht, als dass das Thema von Aktivisten beherrscht wird. Kann gerne nochmal darauf zurück kommen.

Zitat von: Juliette am 25. September 2022, 22:06:18Ich weiß jetzt nicht, ob es korrekt ist, dass man solche Sachen in Kanadas Schulen unter Androhung rechtlicher Schritte nicht kritisieren darf. Ich finde es schwer zu glauben

Das steht so in dem Artikel.

Zitat von: zimtspinne am 26. September 2022, 18:35:43die wendet wenigstens das Handicap-Prinzip an
Musste ich erst mal gurgeln. Pruuust!
Wollte ich nur mal gesagt haben!

Peiresc

Zitat von: zimtspinne am 26. September 2022, 07:54:30
ZitatIm Kontext der vorliegenden Leitlinie dient als Grundlage für die diagnostische Einschätzung in der Regel die Selbstbeschreibung der Behandlungssuchenden (vgl. Güldenring, 2013)
Quelle:
https://www.awmf.org/uploads/tx_szleitlinien/138-001l_S3_Geschlechtsdysphorie-Diagnostik-Beratung-Behandlung_2019-02.pdf

Wie begründet eigentlich Güldenring ihre Auffassung? Frühere Sexualforscher waren von Misstrauen geplagt, weil sie von Sexualität keine Ahnung hatten, und man weiß auch schon warum:

ZitatMit der Veröffentlichung der ,,Leitsymptome" zur ,,Transsexualität" im Jahr 1979 bahnten Sigusch et al. (250ff.) ein bis heute anhaltendes, phasenweise extremes Misstrauen zwischen transidenten/ transsexuellen Patient_innen und ihren Behandler_innen und hinterließen verbrannte Erde. Ich erinnere lebendig, wie die Leitsymptome die Stimmung in der Trans*szene in Deutschland in den 1980er-Jahren ,,hochkochen" ließ [...] Die Autoren waren die Symptomträger einer tief sitzenden Angst vor dem Phänomen Transidentität/Transsexualität, die die Medizin in ihrem Denken über Geschlecht beherrscht hat und weit verbreitet apodiktisch und diskrimierend gegenüber Trans*menschen handeln ließ.

Die Trans-Szene fühlte sich verraten. Auf diese Weise ist es leicht, mit allem Widerspruch fertig zu werden, ganz nach Art der Psychoanalyse. Ohnehin ist Psychiatrie Mist, weil sie nicht objektiv sein kann (man ist verwundert, dass sie nicht gleich die völlige Abschaffung fordert). Also:

ZitatTransidentes/transsexuelles Empfinden bedarf keiner Objektivierung durch Psychodiagnostik, es ist vielmehr eine ingeniöse Gewissheit. Es gilt, den Erzählungen transidenter und transsexueller Menschen über ihr Empfinden zu vertrauen, dieses ernst zu nehmen, um danach Wissenschaft und Gesundheitsversorgung auszurichten – und nicht umgekehrt.

Güldenring, A.-K. (2013). Zur ,,Psychodiagnostik von Geschlechtsidentität" im Rahmen des Transsexuellengesetzes. Zeitschrift für Sexualforschung, 26(02), 160-174.
doi:10.1055/s-0033-1335618

Es ist eine ingeniöse Gewissheit, d. h. wer nachfragt oder gar irgendwelche Kriterien erwartet, outet sich als transphob. Wie immer geartete Empirie als Beleg? Fehlanzeige. Sie folgert aus ihrer Erfahrung. Mark Crislip dazu: die drei gefährlichsten Worte in der Medizin sind ,,In. My. Experience." Der zitierte Satz aus der Leitlinie widerspricht übrigens den in der gleichen Leitlinie formulierten Empfehlungen, s. gleich.

zimtspinne

Das liest sich alles gruselig, passt aber genau ins Profil. Alles, was aus dem Universum Genderbullshit kommt, klingt so, das ist deren Denk und Sprech.

So ungefähr:

https://www.queer.de/detail.php?article_id=38993

Man beachte auch die unverhohlen rotzig-unverschämten Forderungen. Beim Finanzieren ihrer Extrawürste (nach Selbstfindung) dürfen wir natürlich gerne großzüigig sein. Aber bitte keine Fragen stellen oder gar die böse Wissenschaft mit ihren Schergen (Evidenz etc) ins Spiel bringen.

Und auch die Bildauswahl zum Text ist unfreiwillig queer-profil-typisch:
gleich ein Selfie machen und ab damit zu TikTok! Gibt nix besseres.

Das hier

https://www.msdmanuals.com/de-de/profi/psychische-st%C3%B6rungen/sexualit%C3%A4t-geschlechtsdysphorie-und-paraphilias/genderdysphorie-und-transsexualit%C3%A4t

klingt doch aber fast alles ganz vernünftig und durchdacht. Ein paar Punkte finde ich zwar kritikwürdig, aber man macht ja schon Freudensprünge, wenn in einer Abhandlung mal auf Vokabular aus dem bullshit-Universum verzichtet wird.
Ich hatte es aber auch nur überflogen, also nur mein erster Eindruck. Und gehört ohnehin der Vergangenheit bald an, aus dem Jahr 2019. Die Karten werden ja seither und nun nochmal dieses Jahr neu gemischt und verteilt.

Gut finde ich zB bereits die Begriffswahl im Titel.
Nicht "trans*/transgender/transident/genderirgendwas" sondern "Transsexualtät".
Was den Aktivisten natürlich nicht passt.
Hat aber nix (vordergründig) mit Sex zu tun, sondern beschreibt nun mal, worum es geht. Geschlechtshormone, Geschlechtsorgane, Geschlechtsmerkmale.

Ist ja nicht so, dass die GD-Betroffenen eine Inkongruenz mit ihrem Gehirn oder Ohren fühlen oder Körperteile/Organe wie Herz oder Nieren "weggemacht" haben wollen.
Es geht um Geschlechtsorgane und -hormone. Also benennen wir das bitte auch präzise und korrekt! ;)
Reality is transphobic.

zimtspinne

Ich zitier mal flugs noch ein Sätzchen aus dem queeren Text:


ZitatSo sei seit Inkrafttreten keinem einzigen Antrag einer nichtbinären Person auf Kostenerstattung für medizinische Maßnahmen stattgegeben worden.
Damit seien Menschen mit einer fachlich eigentlich vorliegenden Indikation aus der medizinischen Versorgung ausgeschlossen worden.

what the heck, kann mich mal jemand bitte aufklären, was diese nichtbinäre Sippe überhaupt sein und erreichen möchte?

Und von welcher Indikation ist dort die Rede? Wofür? Schönheitsoperationen? Schmink-Utensilien? Fatsuits? Kaninchenfell?

Ich verstehe es nämlich nicht. Gar nicht. Und ich habe sehr vieles zuvor unverständliche GD und Transmenschen betreffende inzwischen sehr gut verstanden. Auch wenn ich mich nicht einfühlen kann, aber objktiv betrachtet verstehe ich es.

Nichtbinär raffe ich aber einfach nicht. Gar nichts davon.

Wat wollen die?
Außer riesengroßer Aufmerksamkeit.

Ergänzung:
Mal was zur Unterhaltung und es geht auch um "nicht-binär".
Den Kram sollen also unsere Krankenkassen bezahlen, die keine Brillen und Zahnimplantate zahlen? Yo, mach mal, ist wichtig.

https://www.youtube.com/watch?v=rWbYjgqpbZA

https://www.youtube.com/watch?v=Q56sBZrJHgE

ich mag den Serge und das erinnert mich auch in wenig an 80er Jahre. Da kamen die geschminkten Männer auf, mein ich. Sieht man zumindest oft in alten Musikvideos.
Ja, und sehr viele Mädels (auch heute bzw auch zu meiner Teenzeit) fahren komischerweise auf solche Typen ab. Naja, bei Jungs in dem Alter siehts auch noch niedlich aus. Bei (mittel)alten weißen Cismännern dann wohl eher nicht mehr ;)
Reality is transphobic.

RPGNo1

@zimtspinne

Über das Magazin "Queer" schreibt die LGB Alliance:

ZitatImmer, wenn ich Artikel dieses selbsternannten ,,Zentralorgans der Homo-Lobby" lesen muss, fühle ich mich, als läse ich wieder das MAD Magazin. Ich weiss gar nicht, ob es das noch gibt. Wenn nicht, hat es offenbar einen ,,würdigen" Nachfolger gefunden.

Man sollte das aber nicht mit Journalismus verwechseln, zu dem Quellenrecherche als ein elementarer Bestandteil gehört, außer natürlich, man betreibt eine ideologiegetränkte politische Agenda, die dann aber nichts mit Journalismus zu tun hat, wie es der Fall ist bei diesem ,,Artikel" ,,Irische LGB Alliance als Hassgruppe gelistet", der am 24.08.22 veröffentlicht wurde.

https://lgballiance.de/2022/08/26/der-versuch-lgb-alliance-zu-diskreditieren/

Da muss sich bei der Autorin Martina Haardt einiges angestaut haben, dass sie so hart zurückschlägt.

Ergänzung: Hier habe ich noch weitere Informationen Über die LGB Alliance Deutschland bzw. Martina Haardt gefunden.

Zitat,,Menschen erleben, wie alles wegbricht": Der LGBTQIA+-Community droht eine Aufspaltung
https://www.buzzfeed.de/news/menschen-erleben-wie-alles-wegbricht-der-lgbtqia-community-droht-eine-aufspaltung-91590758.html

Peiresc

Zitat von: Peiresc am 27. September 2022, 11:36:41Der zitierte Satz aus der Leitlinie widerspricht übrigens den in der gleichen Leitlinie formulierten Empfehlungen, s. gleich.

Zunächst mal: das ist eine S3-Leitlinie, d. h. sie wird von allen relevanten Fachgesellschaften verantwortet. Mehr geht nicht. Sie ist von 2019, eine Überarbeitung ist für 2023 geplant. Ich nehme den Anfang, bis ca S. 18.

ZitatIm Gegensatz zur DSM-5 Diagnose GD soll es nicht zwingend erforderlich sein, dass trans Menschen unter der beschriebenen Inkongruenz einen Leidensdruck entwickeln. Vielmehr soll die ICD-Diagnose auch bei antizipiertem Leidensdruck bzw. zu seiner Prävention Anwendung finden. Indikationen für somatische Behandlungen sollen auch dann gestellt werden können, wenn angenommen wird, dass ein konservatives Vorgehen zur Ausprägung bzw. Verstärkung der geschlechtsbezogenen Symptomatik führt.

Es ist keine Krankheit/Störung. Sie leiden nicht. Aber warum gehen sie dann überhaupt zum Arzt? Wer annimmt, dass sich ein Leidensdruck entwickeln könnte, und worauf sich diese Annahme stützen könnte, bleibt offen. Es genügt offenbar, dass der Patient Klient sagt, ,,es geht mir gut, aber es könnte sein, dass ich in Zukunft leide". IMHO ist das eine Behelfskonstruktion ohne Korrelat im RL.

Die Analogie Homosexualität greift nicht. Das ist auch keine Krankheit – aber der Homosexuelle geht nicht zum Arzt, jedenfalls nicht deswegen. Ich rede noch nicht davon, dass es in Deutschland schlecht abbildbar sein sollte, Gesunde auf Kassenkosten zu behandeln. Man kann nicht den Kuchen essen und ihn behalten.

ZitatSo betonen zum Beispiel Deutsch und Radix in dem von ihnen angewandten Modell des informed consent im Vorfeld einer transitionsunterstützenden Hormonbehandlung, dass eine Selbstauskunft und eine positive Einschätzung der Entscheidungsfähigkeit durch eine behandelnde Fachkraft ausreichend sein sollten (zitiert nach Eyssel, 2015; Radix & Eisfeld, 2014).

Die Verordnung von Medikamenten obliegt in Deutschland einem Arzt, der die Indikation zu prüfen hat; wenn die ,,behandelnde Person" wer anders ist, sollte gar nichts passieren. Schließlich ist er auch verantwortlich, wenn z. B. Nebenwirkungen auftreten. Juristisch ist der Passus also völlig unausgegoren, eine Fantasievorstellung. ,,Radix und Eisfeld 2014" berichten über Erfahrungen eines amerikanischen Community Health Centers.
 
In den konsentierten Empfehlungen (S. 13f) taucht die ausreichende Selbstdiagnose nicht mehr auf:

ZitatEntscheidungen über die Notwendigkeit und die Reihenfolge der Behandlungsschritte sollen partizipativ im Sinne einer Übereinstimmung zwischen Behandlungssuchenden und Behandelnden getroffen werden. Sollte im Einzelfall eine Übereinstimmung nicht herstellbar sein, so sollten die Gründe dafür transparent dargelegt werden.
Konsensbasierte Empfehlung
Konsensstärke: Konsens

Sondervotum Bundesverband Trans* (BVT*)
Der BVT* formuliert an dieser Stelle ein Sondervotum, da ein Übereinstimmungsmodell nicht die Selbstbestimmung der betreffenden trans Menschen wahre. Zudem würdige die Vorstellung einer partizipativen Entscheidung nicht ausreichend das in solch einer Situation vorhandene Machtgefälle zwischen behandelnder und behandlungssuchender Person. Wenn eine trans Person einwilligungsfähig ist und den Umfang und die Konsequenzen der Behandlung verstanden hat, soll die informierte Entscheidung im Sinne eines Informed Consents über die Notwendigkeit und die Reihenfolge der Behandlungsschritte allein bei ihr liegen.

Es ist das Sondervotum des Interessenverbands, nicht die Ansicht der Fachwelt. (Wer sich über den Wischi-waschi-Charakter der Empfehlungen wundert: die sind - mindestens in diesem Abschnitt - alle so).

Noch ein Wort zur ,,Konsensbasierten Empfehlung" – das ist die Vorstufe, bei fehlender Evidenz (sonst hieße es: ,,Evidenzbasierte Empfehlung").

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eLender

Zitat von: RPGNo1 am 27. September 2022, 15:09:40fühle ich mich, als läse ich wieder das MAD Magazin. Ich weiss gar nicht, ob es das noch gibt. Wenn nicht, hat es offenbar einen ,,würdigen" Nachfolger gefunden.
Die waren ihrer Zeit eh immer voraus. Selbst Alfred E. Neumann war schon g-fluid.



Ist jetzt aber kein Grund, da mal reinzulesen.
Wollte ich nur mal gesagt haben!

eLender

Zitat von: Peiresc am 27. September 2022, 19:14:18,,es geht mir gut, aber es könnte sein, dass ich in Zukunft leide".
Weise Einsicht. Das Thema wird in Zukunft wahrscheinlich eher in Gerichten verhandelt werden*. Ist Doc Google überhaupt ladungsfähig?

ZitatDas britische Urteil könnte weltweit Signalwirkung haben. Und sei es nur, dass andere Kliniken Klagen in Millionenhöhe fürchten – vor allem in den USA, wo teilweise bereits Kinder unter zehn Jahren behandelt werden. Wie viel Schmerzensgeld sollte es geben für die Verursachung von Unfruchtbarkeit? Wie viel für voreilig amputierte Brüste?
https://www.nzz.ch/meinung/transkids-england-macht-eine-beispielhafte-kehrtwende-ld.1598408
(Der Text fasst nochmal gut die offenen Fragen zusammen. Sie sollen wohl in einem groß angelegten Menschenversuch geklärt werden. Und von den Gerichten, wenn sie das können.)

*Ich erinnere nochmal daran:
ZitatIm Jahr 2010, als die Tavistock Klinik in London mit der Verschreibung von experimentellen Pubertätsblockern für Minderjährige mit Geschlechtsidentitätsstörungen begann, erhielt der einzige Gender-und-Identitäts-Entwicklungsdienst des staatlichen Gesundheitswesens 138 Zuweisungen. 2020 lag die Zahl schon bei 2383 Fällen. Im vergangenen Jahr schnellte sie wohl unter dem Einfluss der sozialen Netzwerke und dem transaffirmativen Zeitgeist auf rund 5000 hoch. Kindern unter zehn Jahren wurden ohne lange Untersuchungen oder Erklärungen der Nebenwirkungen Pubertätsblocker verabreicht. Besorgte Eltern stimmten zu, weil man sie vor schlimmeren psychischen Folgen warnte. Dem höchsten Gericht zufolge liegt die Entscheidungsfähigkeit von Minderjährigen im Ermessen der Ärzte.
https://www.faz.net/aktuell/feuilleton/schlampige-medizin-die-groesste-britische-genderklinik-tavistock-muss-schliessen-18208918.html
Wollte ich nur mal gesagt haben!

eLender

Noch was zu Wikipedia: Es gibt eine Seite, die Studien zu Transsexualität bereit stellt. Die Seite hat einen Bias, da sie wohl von einer Elterninitiative gegründet wurde, die mit dem Phänomen zu tun hatte / hat. Die Organisation dahinter nennt ich Genspect (Littman und Shrer sind auch involviert) und hat einen engl. WP-Eintrag. Dieser ist sehr negativ und abwertend. Gut, man bezieht sich dabei auf Rezeptionen, vornehmlich auf negative. Es ist leider so, dass jede Zweifel erweckende Darstellung Kritik an der wundersamen Transformation in die Richtung transphob / menschenverachtend gedeutet wird. So wird das dann gerne auch vom Blätterwald übernommen, der dann wieder zitierfähig ist.

Man versucht sich auf der Diskseite zu wehren, aber auch da sind viele "engagierte" Aktivisten unterwegs. Wie aggressiv man gegen die vorgeht, die falsche Versprechungen, Risiken und Nebenwirkungen aufdecken, ist uns ja nicht ganz unbekannt.
Wollte ich nur mal gesagt haben!

RPGNo1

Zitat von: eLender am 27. September 2022, 22:47:36Man versucht sich auf der Diskseite zu wehren, aber auch da sind viele "engagierte" Aktivisten unterwegs. Wie aggressiv man gegen die vorgeht, die falsche Versprechungen, Risiken und Nebenwirkungen aufdecken, ist uns ja nicht ganz unbekannt.

Das ist mir in der letzten Zeit auch aufgefallen, dass einige Wikipedia-Autoren sehr "progressiv" unterwegs sind, wenn es um identitätspolitische Themenkomplexe bzw. wokeness geht, siehe z.B. die Löschung des Wikipedia-Artikels der Genforscherin und Paläokünstlerin Emily Willoughby. Jerry Coyne hatte die Geschichte in seinem Blog aufgriffen und das Verhalten der Wikiautoren thematisiert und scharf kritisiert.

OT Ende



zimtspinne

OT ist das genauso wenig wie der Fall des Transfetischlehrers in Kanada.

Fällt doch alles wunderhübsch unter wokeness/genderideologische Auswüchigkeit.

Hier ist noch was zu dem von RPG verlinkten Problem, etwas kürzer und übersichtlicher:


https://whyevolutionistrue.com/2022/08/21/the-imminent-cancellation-of-emily-willoughby-a-fight-to-remove-her-from-wikipedia/

Ich verstehe das schon. Es muss ja Platz geschaffen werden für jede Menge frischen genderideologischen bullshit. Wie "Cisgender" und das Hebammengeschlecht.
Die Wiki-Bibliothek hat halt auch nur begrenzt Kapazitäten und muss Prioritäten setzen. Mehr Raum und Zeit für Blubber und Pseudo.
Reality is transphobic.

Gefährliche Bohnen

Ich will nochmal zurückkommen auf das Thema Transfrauen im Sport. Eine der prominentesten Vertreterinnen aus der Aktivisten-Szene diesbezüglich ist Veronica Ivy (vormals Rachel McKinnon). Ich hab mir mal ein paar Interviews und Fernsehauftritte von ihr angesehen. Da tritt Erstaunliches zu Tage. Es sei überhaupt gar nicht erforscht und auch gar nicht plausibel, dass Transfrauen einen Vorteil gegenüber Cis-Frauen hätten, Testosteron spiele auch gar keine Rolle usw. usf. Hier ein Interview mit Trevor Noah, der merklich ängstlich um die zahlreichen Elefanten im Raum herumschleicht, und ein Debunking der Aussagen Ivys:

https://www.realityslaststand.com/p/debunking-veronica-ivys-false-claims

Beispiel:

ZitatZitat Ivy:
"So, when you say I'm a woman, and I have this much testosterone, well first there's a huge range within women, into the "male" range. And there is no relationship between her having a competitive advantage over women with lower testosterone. So there are elite cis men with low testosterone, lower than a given woman, who's outcompeting her. So our bodies and biology is not this simple. We thought it was, and it isn't.

So we know that when you add testosterone to your natural levels, like doping, you tend to get bigger, stronger, faster. We also know that when you drop your testosterone levels, like trans women tend to do, you tend to get slower. But what your natural level is has no relationship to your sport performance. And we've been singling out that factor—testosterone—against the scientific evidence."

Ivy also claims that "there's no relationship whatsoever between unaltered, natural, endogenous testosterone and sport performance." This is also extremely misleading, as Ivy fails to mention that this is only true when looking at only males or only females. But if you compare males and females together there is an enormous effect of testosterone on performance. The reason no difference shows up within male and female athlete populations is because the range of values has been artificially restricted.

For a different example of this, height gives people a clear advantage in basketball generally, though there is no correlation between performance and height in the NBA, even though the average NBA player is around 6-foot 8-inches. How can this be true? This is because restricting the range to people who were good enough to make it to the NBA already includes this general height advantage in addition to individuals who were exceptional enough to make it to the NBA despite not being tall.

In short, Ivy can only make the claim that "there's no relationship whatsoever between unaltered, natural, endogenous testosterone and sport performance" either through statistical ignorance or conscious dishonesty. My guess is the latter.


"Ich muss an dieser Stelle gestehen: Ich mag Karpfen gar nicht." - Groucho
RIP