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Die Genderdebatte

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Begonnen von Scipio 2.0, 07. Juli 2022, 12:59:49

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Gefährliche Bohnen

Zitat von: eLender am 12. Januar 2024, 22:25:34
Zitat von: Gefährliche Bohnen am 12. Januar 2024, 22:19:17"meistens wird die Geschlechtsidentität schon vor der Geburt im Ultraschall bestimmt"
:crazy  Funktioniert aber nur, wenn das Ultraschallgerät auch darauf kalibriert wurde. Wenn man ein rosa Rauschen sieht, wird der Zellhaufen sich weiblich fühlen. Ganz ohne Nervenbahnen, die braucht die Genderseele ja nicht.

 ;D

Das braucht sicher auch spezielle Channeling-Fähigkeiten seitens des Untersuchers, bestimmt bietet da die dgti oder so Kurse an. Oder man lernt das im Rahmen der Ausbildung zum Facharzt für waaghalsige Genderspekulationsdiagnostik.
"Ich muss an dieser Stelle gestehen: Ich mag Karpfen gar nicht." - Groucho
RIP

eLender

Zitat von: Gefährliche Bohnen am 12. Januar 2024, 23:20:52Genderspekulationsdiagnostik
Sachkunde mit Zertifikat gibts doch im Internet haufenweise zu kaufen, notfalls in Indien. Eröffnet ganz neue Berufschancen. Schließlich kann auch ein Postbote ein Gesundheitsamt leiten. Im postmodernen Zeitalter ist alles möglich, endlich fallen diese ganzen künstlichen Grenzen. Ok, habe zu lange in den Abgrund geschaut :stirn
Wollte ich nur mal gesagt haben!

Gefährliche Bohnen

Zitat von: Gefährliche Bohnen am 12. Januar 2024, 22:19:17
Zitat von: RPGNo1 am 12. Januar 2024, 07:47:34Bis ca. 2 min ist der Beitrag übrigens ganz ok.

Also mein Augenrollen fing schon nach einer halben Minute bei der zirkulären Definition an ("Geschlecht ist das subjektive Gefühl oder Wissen davon, welchem Geschlecht man angehört") und setzte sich bei "meistens wird die Geschlechtsidentität schon vor der Geburt im Ultraschall bestimmt" fort...

Aber mal ernsthaft: man könnte ja auf die Idee kommen, die haben die Begriffe in den beiden Sätzen einfach vertauscht (andersherum würde es ja noch halbwegs Sinn ergeben). Aber dann fragt man sich - wäre das Zufall oder Unachtsamkeit gewesen? Oder doch ein Symptom dessen, woran die ganze postmoderne Geschichte ohnehin krankt: alles irgendwie eine Suppe, Wortbedeutungen sind fluide, was ist schon materielle Realität, wenn man auch subjektive Soße haben kann?
Die Feder ist mächtiger als das Schwert*

(*aber nur, wenn das Schwert sehr klein und die Feder sehr groß und spitz ist - Terry Pratchett)
"Ich muss an dieser Stelle gestehen: Ich mag Karpfen gar nicht." - Groucho
RIP

Max P

Zitat von: eLender am 12. Januar 2024, 23:01:27Musikalisch mies, politisch mies, Gesamtperformance mies :angel:
Nö, ich finde ihn ganz sympathisch. Nichtbinär heißt ja nicht zwangsläufig die Erde für eine Scheibe zu halten zwei biologisch-anatomische Geschlechter zu leugnen. Tut das denn der Maurice?

zimtspinne

Zitat von: Max P am 13. Januar 2024, 00:55:34
Zitat von: eLender am 12. Januar 2024, 23:01:27Musikalisch mies, politisch mies, Gesamtperformance mies :angel:
Nö, ich finde ihn ganz sympathisch. Nichtbinär heißt ja nicht zwangsläufig die Erde für eine Scheibe zu halten zwei biologisch-anatomische Geschlechter zu leugnen.

Doch, das heißt es zwangsläufig für postmoderne Inquisitoren Aktivsten.
Das Canceln wissenschaftlicher Standards gehört ebenso zu deren Hybris wie die Doppelzüngigkeit der Pächter der guten Sache.


Zitat von: Max P am 13. Januar 2024, 00:55:34Tut das denn der Maurice?

Ja, natürlich tut er das.
Siehe oben.
Siehe hier



Reality is transphobic.

zimtspinne

@ Max

Wäre Maurice ein Cismann und würde nicht über schwulen Sex "rappen", fändest du ihn dann auch noch sympathisch?

Ich frage mich tatsächlich, ob du ihn aus schwulder Solidarität in die mag-ich-Schublade sortierst oder aufgrund siner gezeigten Persönlichkeit, ganz unabhängig von der ganzen geframten Queerness.. Aufgrund seines musikalischen Talents dürfte eher ausfallen :D

Nachtrag-

ich finde das ganze Gerappe und Gehipphoppe schon immer, nach Volksmusik, die scheußlichste Musikrichtung unter der Sonne und kenne mich dort auch überhaupt nicht aus (es gab aber schon zu meiner Jugendzeit auch viele RapperINNEN).
Frage mich jedoch gerade, was passieren würde, wenn die Metal-Szene postmodern unterwandert würde.
Ich glaube, da gäbs aber safe sortiert auf die Löffel. 8)
Reality is transphobic.

zimtspinne

Gestern abend hatte ich noch ein Gespräch mit Freunden, das damit begann, wann wir die Fortplfanzung im Bio-Unterricht hatten. Ich war der Ansicht 7. Klasse, das war aber doch schon 6. Klasse.

Eine Nachbarin, die dabei war, erzählte dann, dass ihre Tochter jetzt im Biologieunterricht Diversitätslehre hatte. Ich versicherte mich daraufhin, ob sie "Sexualkunde"meinte. Nein, Biologie.

Habe gerade mal kurz recherchiert - es sieht so aus, als ob die Grütze fortan nicht nur speziell in Sexualkunde (was ja noch nicht überall verpflichtend ist) Einzug halten soll, sondern auch gefordert wird, stärker im Biologieunterricht darauf einzugehen.

Ganz überwiegend findet man das auch bereits in Texten vieler Universitäten. Nicht in der Abteilung "Diversität und Gender", sondern wirklich auch in den einzelnen Fachgebieten rund um Biologie.
Mal mehr, mal weniger, mal mit Begeisterung, mal scheint es auch eher nachlässig widerwillig eingefügt..... ähnlich wie die Diversitätssülze in deutschen TV-Produktionen, die auch unterschiedlich engagiert bis satirisch eingebunden wird, aber fast immer deutlich zu spüren ist. Ich korrigiere: Immer in den ÖRR.

Wahnsinn, was sich in ein paar Jahren verändert hat.
Jedenfalls bin ich froh, einen vollständig normalen Freundes- und Bekanntenkreis zu haben. Auch wenn wir bei vielen Themen unterschiedlicher Ansicht sind, woke, getranst oder nonbinär ist keiner. Auch die beiden Töchter der Nachbarin nicht ;D
Reality is transphobic.

RPGNo1

Zitat von: zimtspinne am 13. Januar 2024, 09:24:47Siehe hier

Friendly reminder, dass es biologisch nicht nur zwei Geschlechter gibt. Insbesondere auch dann, wenn du biologische Lehrbücher zu Rate ziehst und 99,9 % der forschenden und lehrenden Biologen selbiges bestätigen.

Geschlecht ist kein bimodales (*) Spektrum sondern binär. Ist eigentlich nicht so kompliziert.

(*) S. 6 ff


zimtspinne

Wie gesagt, man findet das Gesülze inzwischen wirklich auch dort, wo man realitätsbasierte Fakten erwartet und keine gezimmerten Privatwirklichkeiten.

Die Formulierungen sind in gehobenerer Sprache, sülzen aber ansonsten genauso wirr herum. Meist ist von "Geschlecht hat viele Facetten/ist facettenreicher als wir bisher annahmen" die Rede.
Naturwissenschaft bewegt sich --zumindest in Teilen und besonders bei der Öffentlichkeitsarbeit-- in Richtung Geschwätzwissenschaft.  Oder noch schlimmer, Richtung Philosphie der Konstruktionen.

Das ist besonders tragisch. Dass unter dem Deckmantel der Wissenschaft viel zeitgeistiger Unsinn vertickt wird, von Querdenkern über Esos bis Postmodern-Aktivisten, überrascht ja nicht.
Wenn dort aber Bildungseinrichtungen und Universitäten mitziehen, wird es brenzlig. Dann kann man auch solchen Aufmerksamkeitssüchtigen wie Maurice schlecht noch was vorwerfen. Die können jederzeit an die Wissenschaft verweisen. Und das tun sie ja auch.

Ansonsten ist Maurice einfach nur das, was früher bei uns die Emo-Kids oder Goths waren. Also Subkulturen der Jugend. Leider haben sich zu den üblichen und unverdächtigen Eigenschafter solcher Jugend- und Subkulturen Elemente gesellt, auch dank der Mächtigkeit sozialer Medien, die das alles in neue Sphären befördern.
Die Kids bleiben mit ihren rebellischen Kulturen und Lebensstilen nicht mehr mehrheitlich unter sich. Sie vermischen sich mit Erwachsenen, Politik, Gesellschaft, Medizin bis hin zu Gesetzen.
Ja, und auch verschiedene Industrien werden aufmerksam und nutzen die Gunst der Stunde, um damit Geld zu scheffeln. Dass sie dabei auch Zugriff auf Kinder haben und besonders auf die "vulnerablen, unsicheren, etc", sollte inzwischen auch jeder Linke sehen.
Andererseits muss ich nur an die progressiven Strömungen und Bewegungen bei den grünen Linken denken, die auch immer mal gerne Sex mit Kindern salonfähig machen wollten. Die kommen bestimmt auch noch aus ihren Löchern gekrochen. Teilweise sind sie ja schon da, mit Tarnkappen diesmal.

oder sehe ich das alles zu dramatisch? :/



Reality is transphobic.


Max P

Zitat von: zimtspinne am 13. Januar 2024, 09:24:47
Zitat von: Max P am 13. Januar 2024, 00:55:34Nö, ich finde ihn ganz sympathisch. Nichtbinär heißt ja nicht zwangsläufig die Erde für eine Scheibe zu halten zwei biologisch-anatomische Geschlechter zu leugnen.
Doch, das heißt es zwangsläufig für postmoderne Inquisitoren Aktivsten.
Das Canceln wissenschaftlicher Standards gehört ebenso zu deren Hybris wie die Doppelzüngigkeit der Pächter der guten Sache.
Nach meinem Boomer-Verständnis kann "nicht-binär" auch bedeuten, sich im eigenen Empfinden nicht oder zu wesentlichen Teilen nicht in den Rollen wiederzufinden, die beim eigenen, körperlichen Geschlecht gemeinhin vorausgesetzt werden. Bei mir z.B. war und ist das der Fall, ohne dass ich jemals die geringsten Zweifel an meiner biologisch-anatomischen Geschlechtszugehörigkeit gehabt hätte. Um von durchweg genau zwei biologischen Geschlechtern auszugehen, muss ich kein Biologe sein. Eine gewisse Art von Aktivisten mag das irriger- und unverständlicherweise anders sehen. Dass dieser Maurice offenbar dazugehört, ist bedauerlich.

Max P

Zitat von: zimtspinne am 13. Januar 2024, 09:31:35@ Max
Wäre Maurice ein Cismann und würde nicht über schwulen Sex "rappen", fändest du ihn dann auch noch sympathisch?
Keine Ahnung, das käme auf seine Texte an.

Max P

Zitat von: zimtspinne am 13. Januar 2024, 10:54:04Andererseits muss ich nur an die progressiven Strömungen und Bewegungen bei den grünen Linken denken, die auch immer mal gerne Sex mit Kindern salonfähig machen wollten.
Blödsinn. Aber weil es in den 80ern unter den damals zahlreichen Trittbrettfahrern der noch jungen Grünen Partei auch ein paar Pädospinner gab, wird das jetzt wieder und wieder triumphierend allen Linksgrünen(TM) vorgehalten.

Gefährliche Bohnen

Zitat von: Max P am 13. Januar 2024, 19:32:50
Zitat von: zimtspinne am 13. Januar 2024, 09:24:47
Zitat von: Max P am 13. Januar 2024, 00:55:34Nö, ich finde ihn ganz sympathisch. Nichtbinär heißt ja nicht zwangsläufig die Erde für eine Scheibe zu halten zwei biologisch-anatomische Geschlechter zu leugnen.
Doch, das heißt es zwangsläufig für postmoderne Inquisitoren Aktivsten.
Das Canceln wissenschaftlicher Standards gehört ebenso zu deren Hybris wie die Doppelzüngigkeit der Pächter der guten Sache.
Nach meinem Boomer-Verständnis kann "nicht-binär" auch bedeuten, sich im eigenen Empfinden nicht oder zu wesentlichen Teilen nicht in den Rollen wiederzufinden, die beim eigenen, körperlichen Geschlecht gemeinhin vorausgesetzt werden.

Wenn sich Menschen aus diesem Grund als nicht-binär identifizieren (und natürlich tun viele das aus genau diesem Grund) und man von ihnen nicht als Männer bzw. Frauen sprechen darf*, dann verstärkt das genau die Vorurteile und Geschlechterstereotype, die man angeblich bekämpfen will. Es negiert die Vielfalt innerhalb der beiden Geschlechter. Denn was "non-binär" dann am Ende bedeutet, ist: wenn man nicht wie Barbie rumläuft, ist man keine Frau und wenn man nicht super typisch maskulin ist, ist man kein Mann.
Ich wundere mich immer ein bisschen, dass das vielen nicht aufzufallen scheint.

*oder ist dir wirklich schon mal irgendjemand untergekommen, der sich als "nicht-binäre Frau" oder "nicht-binärer Mann" bezeichnen lassen würde? Bzw. der die Bezeichnung nicht-binär nicht in irgendeiner Weise auf die Biologie ausweiten würde? Das ist doch der ganze Witz an der Sache.
"Ich muss an dieser Stelle gestehen: Ich mag Karpfen gar nicht." - Groucho
RIP

Max P

Zitat von: Gefährliche Bohnen am 13. Januar 2024, 21:52:25*oder ist dir wirklich schon mal irgendjemand untergekommen, der sich als "nicht-binäre Frau" oder "nicht-binärer Mann" bezeichnen lassen würde?
Mir ist dieser Begriff im Zusammenhang mit Geschlechtsidentität ohnehin erst vor wenigen Jahren untergekommen - vorher hätte ich ihn für irgendwas aus Physik oder Mathematik gehalten. Ich verfolge auch nicht die diesbezüglichen Auseinandersetzungen, geschweige denn, dass ich Involvierte persönlich kennen würde. Aber doch, ich würde den Begriff "nicht-binärer Mann bzw. Frau gerne etablieren. :P Ich denke, ich bin ein sowohl schwuler als auch nicht-binärer Mann. Aber ich kann wie bisher auch gut ohne diesen Begriff leben.

Ich sehe auch für niemanden eine ideologische Notwendigkeit, die objektive Existenz zweier biologischer Geschlechter zu leugnen. Letztere müssen ja eben nicht zwingend und für Alle die sozialen, kulturellen und sexuellen Neigungen und Verhaltensweisen festlegen.

ZitatDenn was "non-binär" dann am Ende bedeutet, ist: wenn man nicht wie Barbie rumläuft, ist man keine Frau und wenn man nicht super typisch maskulin ist, ist man kein Mann.
Nein, die Unterschiede sind doch schon subtiler.