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Die Genderdebatte

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Begonnen von Scipio 2.0, 07. Juli 2022, 12:59:49

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Gefährliche Bohnen

Zitat von: Max P am 03. Dezember 2023, 12:48:44Was genau soll gendernonkonformes oder geschlechtsatypisches Verhalten, insbesondere bei Kindern und Jugendlichen, eigentlich sein?

Ganz verkürzt gesagt: Mädchen interessieren sich tendentiell mehr für Menschen, Jungen mehr für Dinge (im Durchschnitt), Jungen sind im Durchschnitt kompetetiver, risikofreudiger usw... Abweichungen davon kann man als geschlechtsatypisch/gendernonkonform bezeichnen. Im Grunde eben, was man sich stereotyper Weise drunter vorstellt.

Zitat von: Max P am 03. Dezember 2023, 12:48:44Das hört sich so pathologisierend an.

Das ist bedauerlich, denn natürlich ist das nichts Pathologisches. Es beschreibt einfach nur den Umstand, dass es eine Mehrheit gibt, auf die etwas zutrifft und eine mehr oder weniger große Minderheit, die davon abweicht, mehr nicht.

Zitat von: Max P am 03. Dezember 2023, 12:48:44Ist ein Mädchen, das einen Stabilbaukasten gegenüber Puppen bevorzugt, kein Mädchen oder ein Junge, der mit Puppen spielt, kein Junge mehr?

Ein Mädchen ist ein Mensch mit dem Phänotyp, der auf die Produktion großer Gameten ausgerichtet ist und noch nicht die Geschlechtsreife erreicht hat. Darüber hinaus ist es gerechtfertigt, von einem Mädchen zu sprechen, wenn eine Intersex-Störung eines biologisch eigentlich männlichen Kindes dafür sorgt, dass weder im Uterus, noch danach Schritte in Richtung der männlichen Differenzierung unterlaufen wurden (das ist sehr, sehr selten der Fall).
Nichts, was ein Mädchen tut oder nicht tut, oder was es sonst noch so für Eigenschaften hat, ändert daran etwas.
Alles, was ein Mädchen fühlt, tut oder denkt gehört zum Spektrum dessen, was Mädchen so fühlen, tun oder denken.
(Und vice versa)

Das ist es, was der Transaktivismus nicht wahrhaben will.

"Ich muss an dieser Stelle gestehen: Ich mag Karpfen gar nicht." - Groucho
RIP

Schwuppdiwupp

Schön auf den Punkt gebracht. :2thumbs:
Ach, was weiß denn ich ...

Gefährliche Bohnen

Zitat von: Max P am 03. Dezember 2023, 12:48:44Was genau soll gendernonkonformes oder geschlechtsatypisches Verhalten, insbesondere bei Kindern und Jugendlichen, eigentlich sein? Das hört sich so pathologisierend an. Ist ein Mädchen, das einen Stabilbaukasten gegenüber Puppen bevorzugt, kein Mädchen oder ein Junge, der mit Puppen spielt, kein Junge mehr? Wo verläuft da die Grenze? Ich meine, vor allem Reden über nonbinär und trans.

Nachtrag: Wo aus Sicht des Transaktivismus die Grenze verläuft, unterscheidet sich von Situation zu Situation immer Mal, wie es eben in den Kram passt. Wahlweise hat man dann Definitionen, die eben genau von diesen Stereotypen abhängen (das Gegenteil von progressiv) oder zirkuläre Definitionen (Mädchen ist, wer von sich sagt, er sei ein Mädchen).
"Ich muss an dieser Stelle gestehen: Ich mag Karpfen gar nicht." - Groucho
RIP

zimtspinne

Zitat von: Max P am 03. Dezember 2023, 12:48:44Was genau soll gendernonkonformes oder geschlechtsatypisches Verhalten, insbesondere bei Kindern und Jugendlichen, eigentlich sein? Das hört sich so pathologisierend an. Ist ein Mädchen, das einen Stabilbaukasten gegenüber Puppen bevorzugt, kein Mädchen oder ein Junge, der mit Puppen spielt, kein Junge mehr? Wo verläuft da die Grenze? Ich meine, vor allem Reden über nonbinär und trans.

Ich vermute mal, diese Begriffe stammen aus den Sozialwissenschaften. Oder feministische Wissenschaftsteorie oder irgend sonst etwas Konstruktionsfreudiges 8)  in der Naturwissenschaft (Teilbereiche/Fachgebiete der Biologie zB) existieren solche Begrifflichkeiten nicht. Das passt zu allem, das als Grundlage Konstruktivismus hat.

Zurück zu "geschlechter(rollen)nonkonform". Ich wähle dieses Wort, weil man im Deutschen die "Rolle" einbauen kann.
mM ist Geschlechterrolle oder Stereotype nicht synonym mit "geschlechtsspezifisch" (was ich eher der Medizin zuordnen würde - dort habe ich es zumindest schon oft gehört).

Ist das nicht eher normal in einem gewissen Umfang, sich als Kind nonkonform zu verhalten? Nicht nur auf Geschlecht bezogen. Wir sind doch alle als Kinder kleine Rebellen, oder?
Welches Kind verhält sich denn überhaupt 24/7 100% geschlechtstypisch?

Schon die Eingrenzung und Definition von Geschlechterstereotype fällt schwer, da es sich dabei um Annahmen und Erwartungen handelt, die einem  stetigen Wandel unterworfen sind.
Ich spreche hier von den sozial und kulturell geprägten Genderrollen.
(obwohl man die nicht von biologisch und genetisch determinierten "Rollen" abspalten kann, aber das habe ich sowieso noch nie begriffen, wie das geht, auch gedanklich)

Abgrenzen davon würde ich "geschlechtsspezifisches Verhalten" in einem biologischen Sinne. Das meint dann das gesamte Verhaltensrepertoire die Reproduktion bzw reproduktive Fitness betreffend.
Auch dort gibt es unendlich viele Strategien und Verhaltensvarianten und nicht DIE fest angelegten unveränderlichen 'Stereotype'.

Ich frage mich an der Stelle, was haben die Transfrauen und auch die AGPs eigentlich vor der Zeit gemacht, als Frauen anfingen, sich in Kleider zu hüllen und dicke Schichten von Makeup aufzulegen?
Zumal beides ja auch unter Männern verbreitet war, im normativen Alltagsgeschäft. Auch wallende Mähnen, Natur(haar) und  in Form von Perücken.

Die Gewandungen oder besser gesagt Felle und Häute der Männer und Frauen unserer ganz frühen Vorfahren werden sich alles in allem wohl sehr ähnlich gewesen sein.
Während der Altsteinzeit lag die Jahresdurchschnittstemperatur bei 0 Grad (heute liegt sie in D bei ca 10 Grad) - da wird wohl modischer, geschlechterspezifischer Schnickschnack zugunsten des Überlebens ins Hintertreffen geraten sein.

Würde mich nicht wundern, wenn die Gewänder der Frauen, Männer und sogar Kinder sehr ähnlich ausfielen - hauptsächlich praktisch, robust und haltbar!
Naja, vielleicht trugen die Frauen ja damals auch schon drunter herzallerliebste Accessoires?
Und das Problem der Transfrauen und AGPler war gelöst. Oder entstanden?  ;D

Crossdresser und Transvestiten sowie Drags drücken das besser aus, finde ich, worum es im Kern bei vielen zu gehen scheint.




Reality is transphobic.

zimtspinne

Zitat von: Gefährliche Bohnen am 03. Dezember 2023, 11:18:38In seiner Gänze ein gutes Beispiel vieler Aspekte, die ich erwähnt habe, aber besonders entlarvend ist der Abschnitt ab Minute 26:30 (insbesondere Minute 26:50 ): für das Kind bedeutet das Durchlaufen der männlichen Pubertät offenbar, dass es keine lila Hosen tragen kann/darf.

Es wäre interessant, ein Jahr lang das Leben einer Transperson (oder noch besser mehrere) zu begleiten. Also richtig engmaschig und nicht nur zweimal im Jahr ein Fragebogen.

Wie verhalten sie sich in Alltagssituationen? Besonders auch in solchen, die gerne mal geschlechterspezifisch ausagiert werden.
Wie kommunizieren sie mit "Geschlechtsgenossen", wie mit "ihrem" Geschlecht? Wie gehen sie mit Stress um, wie lösen sie Probleme, wie verhalten sie sich in Konfliktsituationen? Welche Berufe und Hobbys, Sportarten wählen sie?

Bei vielen dieser Dinge fallen die Geschlechtsunterschiede nicht sofort ins Auge.  Einzeln gesehen. Aber zusammengefasst im Gesamtpaket., also kumuliert dann eben doch.

Verhält sich ein Menschen in allen möglichen Situationen eher weiblich, dann handelt es sich sehr wahrscheinlich um eine Frau.
Mir fällt dabei zum Beispiel die Gefahrensituation ein. Das wird im Kampfsport bzw bei der Selbstverteidigung geschlechterspezifisch trainiert. Natürlich auch zusammen, in der Realität finden Begegnungen ja auch nicht geschlechtergetrennt statt, aber das intuitive Verhalten von Frauen und Männern unterscheidet sich so sehr, dass das eben geschlechtergetrennt behandelt wird.
Ist ja auch logisch, dass Lebenserfahrungen in Reaktionen und Verhalten einfließen, die bei Mädchen und Jungen ziemlich unterschiedlich sind. Dazu muss man sich auch nur die Geschlechterverteilung bei den Straftaten anschauen.
Frauen agieren und reagieren also mit hoher Wahrscheinlichkeit in bedrohlichen Situationen anders als Männer dies tun. In der Tendenz. Ausnahmen gibts immer.

Das war jetzt nur ein einziges Beispiel. Und davon gibts viele.

Bei den Transdiskussionen wird kaum jemals auf Verhalten eingegangen. Stattdessen dreht sich alles um Farben, Makeup, Klamotten, Spielzeug und Umkleiden.

Dabei wäre es interessant zu erfahren, wie sich das Leben ändert nach einer vollständigen Transition.
Buck Angel hat ein wenig davon erzählt.
Er hat aber auch nicht erzählt, ob er sich als (Trans)Mann heute in vielen Situationen anders/geschlechtermodifiziert verhält.

Ich habe da eine Sendung vor Augen. Er hatte eine battle mit einer Transfrau.
Die Themen wurden nebensächlich bei der Show, die die beiden boten.
Auch ohne Ton hätte das Bände gesprochen.
Die Transfrau saß breitbeinig da, riss dominant und offensiv alles an sich, fuchtelte mit den langen, muskulösen Armen und unterbrach Buck ständig. Der verhielt sich.... wie eine Dame.
Ich wollte wissen, ob das nur mein Eindruck war und fing an, die Kommentare zu lesen (mach ich sonst selten). Vielen anderen war das ebenfalls ins Auge gestochen.

Buck Angel wirkt sonst schon sehr männlich. Würde ich ihn auf der Straße sehen, würde ich ihn wohl für einen Mann halten. Aber direkt neben dieser Alpha-Transfrau...  :laugh:
Reality is transphobic.

Juliette

Zitat von: zimtspinne am 03. Dezember 2023, 17:34:27Mir fällt dabei zum Beispiel die Gefahrensituation ein. Das wird im Kampfsport bzw bei der Selbstverteidigung geschlechterspezifisch trainiert. Natürlich auch zusammen, in der Realität finden Begegnungen ja auch nicht geschlechtergetrennt statt, aber das intuitive Verhalten von Frauen und Männern unterscheidet sich so sehr, dass das eben geschlechtergetrennt behandelt wird.

Als ich Karate gemacht habe (gemischte Gruppe), mussten die Frauen ganz explizit das richtige feste Zuschlagen lernen, da wir wohl eine anerzogene/angeborene (?) Hemmung dabei haben. Hieß es damals zumindest und war bei mir sicher so.

Typee

Zitat von: zimtspinne am 03. Dezember 2023, 16:48:50...Auch wallende Mähnen, Natur(haar) und  in Form von Perücken...


Allonge-Perücken hatten einen ganz praktischen, geschlechterunabhängigen Sinn. Erstens: Kopfläuse hielt man sich am einfachsten vom Leib, wenn man den Schädel rasierte und künstliches Haar trug. Zweitens: damit man's nicht so sieht - Syphillis geht mit Haarausfall und Hautausschlägen einher.
The universe is under NO obligation to make sense to us
(Neil deGrasse Tyson)

Gefährliche Bohnen

Zitat von: zimtspinne am 03. Dezember 2023, 16:48:50Ist das nicht eher normal in einem gewissen Umfang, sich als Kind nonkonform zu verhalten? Nicht nur auf Geschlecht bezogen.

Klar, und das gilt nicht nur für Kinder. Das habe ich übrigens hier auch schon mal versucht auszudrücken:

Zitat von: Gefährliche Bohnen am 11. Oktober 2022, 00:28:46Ich hab noch eine Hypothese im Angebot, warum sich viele Menschen so schwertun mit der Statistik rund um Geschlechteunterschiede:

Zunächst, was schon weiter vorn angedeutet wurde: Vergleiche bezüglich verschiedener Merkmale zwischen den Geschlechtern beziehen sich auf Mittelwerte von großen Gruppen von Menschen, nicht auf einzelne Individuen. Über ein Individuum kann man somit ohne weitere Informationen höchstens Wahrscheinlichkeitsangaben machen. Relevant sind solche Erkenntnisse auch nur dann, wenn es um große Gruppen von Menschen geht. Will ich beispielsweise ein neues Unigebäude für die Maschinenbau-Fakultät planen und entscheiden, wie viele Männer- und wie viele Frauenklos gebraucht werden, wäre es gut zu wissen, ob es wohl mehr männliche oder mehr weibliche Studenten geben wird. Will ich einen Maschinenbauer einstellen und habe zufällig zwei gleich qualifizierte Bewerber, einen männlichen und einen weiblichen, nutzt mir dieses Wissen aber nichts.

Zweitens spielt die Perspektive eine Rolle: betrachte ich eine große Gruppe von Menschen bezüglich eines bestimmten Merkmals oder schaue ich mir ein Individuum mit ganz vielen seiner Merkmale an? Wir können z.B. Männer und Frauen bezüglich ihrer Job-Präferenzen betrachten. Oder bezüglich ihrer Corpus-Callosum-Dicke im Gehirn, oder auch bezüglich verschiedener Persönlichkeitsmerkmale. Man wird dann bei den meisten Merkmalen einen Unterschied im Mittel feststellen mit einer relativ großen Überschneidung zweier Glockenkurven. Die durschnittliche "normale" Frau ist dann so und so groß, so und so affin gegenüber sozialen Berufen, besitzt so und so viele paar Schuhe usw. Wenn ich aber eine einzelne, bestimmte Frau mit all ihren Merkmalen betrachte, dann ist es sehr wahrscheinlich, dass sie nicht in jedem dieser Merkmale in der Mitte der Glockenkurve liegt. Sie ist vielleicht Krankenschwester, besitzt aber möglicherweise nur eine unterdurchschnittliche Anzahl von Schuhen. Ich behaupte mal: es würde von der Norm abweichen, nicht in manchen Merkmalen von der Norm abzuweichen.
(Aus dem gleichen Grund sollte man ja auch nicht ohne konkrete Verdachtsdiagnose blind drauf los diagnostizieren. Irgendeinen CT-Befund oder Laborwert wird man immer finden, der von der Norm abweicht, wenn man lange genug sucht, ohne dass das einen Krankheitswert haben muss.)

Was das Normale ist, zeigt sich, wenn der Fixpunkt das Merkmal ist. Die Normalität des Unnormalen zeig sich, wenn der Fixpunkt das Individuum ist.
"Ich muss an dieser Stelle gestehen: Ich mag Karpfen gar nicht." - Groucho
RIP

eLender

Zitat von: Gefährliche Bohnen am 03. Dezember 2023, 11:18:38Ist das so?
Hm, ich weiß gar nicht so genau, woher ich das jetzt habe ::)  Ich glaube, das hatte ich bei A. Meyer so gelesen. Aber  natürlich hast du recht, es ist nicht so einfach und ich muss das etwas präzisieren. Es war ja lange so (vor  ROGD), dass in den Transpraxen vorwiegend Kleingameter vorstellig wurden. Das wäre ja der Endpunkt einer gendernonkonformen Biographie, eben diejenigen, die die volle Punktzahl im Kriterienkatalog und auch einen hohen Leidensdruck haben. Das ist alles graduell, nonkonformes Verhalten ist nicht an sich irgendwie und irgendwo pathologisch (das ist in dem Zusammengang auch ein unglückliches Wort), es muss mehr dazu kommen. Ich weiß, dass du da alles weißt. Das hatte Meyer so erklärt (die Ungleichverteilung der Geschlechter), dass es schon genetisch und entwicklungsbiologisch beim männlichen Geschlecht wahrscheinlicher ist, dass sich eine (echte) Transsexualität entwickelt. Kann aber sein, dass ich mir das nur ausgedacht habe, muss nochmal nachschauen ::) 

Eine echte, dauerhafte Transsexualität (die sich ja erst später im Leben manifestiert) ist natürlich was anderes als nonkonformes Verhalten, aber es soll ja als ein Anzeichen gelten, wenn das schon in der frühen Kindheit auftritt. Bei Männern oft ein Hinweis auf spätere Homosexualität.
(aber das AGP-Phänomen passt da nicht ganz rein, evtl. eine ganz andere Geschichte)

Gendernonkonformes Verhalten ist z.B. (für diejenigen, die sich die verlinkten Studien nie ansehen und dann dumme schlaue Fragen stellen ::) ):

Zitateminine dressing,
wearing lipstick or other makeup, preference for girl play-
mates, desire to be female, doll playing, and aversion to
boys' games)


Zitat von: Schwuppdiwupp am 03. Dezember 2023, 14:46:52Schön auf den Punkt gebracht
+1
Das müßte man oben anpinnen, weil es die ganze Problematik auf den Punkt bringt.

Zitat von: Gefährliche Bohnen am 03. Dezember 2023, 14:27:23Das ist es, was der Transaktivismus nicht wahrhaben will.
Wie jede Ideologie. Es ist auch in sich widersprüchlich. Nonkonformes Verhalten ist keine Transidenatität und heißt noch lange nicht, dass man "im falschen Körper geboren" ist. Das ist kein Mensch.
Wollte ich nur mal gesagt haben!

eLender

Littman is back. Zusammen mit Bailey.

ZitatThis article reports on a sample of young adults who had identified as transgender but changed their minds, most of whom had taken steps toward social and medical transition. We hoped to illuminate aspects of their gender dysphoria and gender transition, as well as their detransition and (for most) the resolution of their gender dysphoria. Before reporting our study, we provide some context in the scientific literature and the broader culture.
https://link.springer.com/article/10.1007/s10508-023-02716-1

Gute Darstellung und Zusammenfassung der Lage. Es gehört zu eine guten wissenschaftlichen Arbeit, auch anzugeben, was man alles nicht weiß. Man hört ja immer (von aktivistischer Seite, u.a. von Romer ::) ), dass das Phänomen der Zurück-Transitionierung nur eine sehr kleine Gruppe betrifft, sozusagen nicht weiter erwähnenswert (man verniedlicht das auch gerne: haben wir nicht alle schon mal die falsche Entscheidung getroffen...). Aber woher will man das wissen, wenn man das nicht mal untersucht?!

Das ist kein leichtes Unterfangen und es kommt schnell zu Verzerrungen (in alle Richtungen), aus Gründen. Aber man kann mittlerweile eine gute Schätzung machen. Es kann nicht sein, dass es das überhaupt gar nicht gibt oder das das extremst seltene Einzelfälle sind. Das muss man als Affirmist ja auch sagen, sonst könnte man Alpträume bekommen (die ganzen Schadensersatzansprüche :ohnmacht: )

Es könnte schlimmer sein als man denkt. Meist bezieht man sich auf alte Daten, die ganz andere Kohorten im Fokus hatten. Wenn man natürlich prinzipiell ausschließen möchte, dass es neue Entwicklungen und damit neue Kohorten gibt (sowas wie ROGD), dann hat man auch keinen Anreiz, das untersuchen zu wollen. Man lebt in der Vergangenheit, weil sich die Welt ja nie ändert.

ZitatAdvocates for gender transition have tended to assert that detransition is rare (e.g., Knox, 2019; Stonewall, 2019). Much of the published data used to estimate detransition prevalence come from studies of sex-reassignment-surgery outcomes. In general, these studies have found post-surgery regret to be low (Dhejne et al., 2011; Lawrence, 2003, 2006; Pfäfflin, 1993; van de Grift et al., 2017; Wiepjes et al., 2018). Similarly, one prospective study examined regret of hormonal treatment among 55 young transgender adults who had undertaken puberty suppression and then cross-sex hormones and found no evidence of regret (de Vries et al., 2014). However, a recent study found that approximately 30% of transgender adolescents and adults discontinued cross-sex hormone treatment within four years after commencing treatment (Roberts et al., 2022).

Research reviewed so far has focused on patients who were treated prior to the recent dramatic surge of gender dysphoria in the West that has occurred during the past 15–20 years (Aitken et al, 2015). This surge has been associated with changing demographics—especially an increase among adolescent females (Zucker, 2019). It is plausible that the recent and older cohorts differ in their detransition rates. To our knowledge, only two studies have explored the prevalence of detransition in recent clinical samples. The first study, a retrospective case-note review, identified a detransition rate of 6.9% from the 175 adult patients consecutively discharged from a national Gender Identity Clinic in the UK (Hall et al., 2021). The second study audited the data from 68 patients with a diagnosis of gender dysphoria from a primary care population in the UK. Of the 41 patients who began hormonal treatments, 20% stopped taking them, and 9.8% were categorized as detransitioning (Boyd et al., 2022).

Empirical problems preclude accurately estimating the prevalence of detransitioners outside of a few settings. Studies of transition regret have been small and have not used consistent outcome indices. Importantly, detransitioned patients are especially likely to be lost to follow-up.
Wollte ich nur mal gesagt haben!

eLender

Was es alles nicht gibt bzw. geben darf:

ZitatI got my medical records from the surgeon who performed my mastectomy. I saw the pre-op pictures and couldn't help but cry. I will never get my breasts back, and sometimes my chest feels so empty.

I remember walking into the surgery room, deeply deluded into believing I was doing something that would permanently end the distress I had about my body. That's what the narrative from the trans community told me, and it was backed by the medical professionals that I trusted. But now, almost four and a half years later, I would do anything to go back in time to try and convince myself that surgery wasn't the answer.

My file even includes a record of medical testing on my breast tissue that indicates that they were disease-free. Of course they were! My body was perfectly healthy; it was my mind that was sick.
https://x.com/in_detransit/status/1730719838048284784?s=20
Wollte ich nur mal gesagt haben!

Gefährliche Bohnen

Zitat von: eLender am 03. Dezember 2023, 23:06:59
Zitat von: Gefährliche Bohnen am 03. Dezember 2023, 11:18:38Ist das so?
Hm, ich weiß gar nicht so genau, woher ich das jetzt habe ::)  Ich glaube, das hatte ich bei A. Meyer so gelesen. Aber  natürlich hast du recht, es ist nicht so einfach und ich muss das etwas präzisieren. Es war ja lange so (vor  ROGD), dass in den Transpraxen vorwiegend Kleingameter vorstellig wurden. Das wäre ja der Endpunkt einer gendernonkonformen Biographie, eben diejenigen, die die volle Punktzahl im Kriterienkatalog und auch einen hohen Leidensdruck haben. Das ist alles graduell, nonkonformes Verhalten ist nicht an sich irgendwie und irgendwo pathologisch (das ist in dem Zusammengang auch ein unglückliches Wort), es muss mehr dazu kommen. Ich weiß, dass du da alles weißt. Das hatte Meyer so erklärt (die Ungleichverteilung der Geschlechter), dass es schon genetisch und entwicklungsbiologisch beim männlichen Geschlecht wahrscheinlicher ist, dass sich eine (echte) Transsexualität entwickelt. Kann aber sein, dass ich mir das nur ausgedacht habe, muss nochmal nachschauen ::) 

Also es kann schon sein, dass es da auch entwicklungsbiologisch begründete Faktoren dafür gibt, dass die Geschlechtsdysphorie bei Jungen häufiger ist - aber das scheint dann nicht die Gendernonkonformität selbst zu sein. Präbubertäre Mädchen scheinen häufiger gendernonkonform zu sein, aber gendernonkonforme Jungen (m E. wegen der Gendernonkonformität) häufiger zu glauben/sich zu wünschen, sie wären das andere Geschlecht. In dem Fall finde ich die "nurture"(vs. "nature")-Erklärung tatsächlich sehr überzeugend (aber das kann man ja auch eigentlich gar nicht komplett trennen, vermute ich.)
Wobei dieser Genderkram auch sonst nicht komplett symmetrisch ist bei den Geschlechtern. Auch bei Homosexualität scheint es ein paar Unterschiede zwischen Männern und Frauen zu geben. Der Fraternal Birth Order Effect (je mehr ältere Brüder ein Mann hat, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit, dass er schwul ist) z.B., lässt sich bei lesbischen Frauen soweit ich weiß nicht nachweisen.
"Ich muss an dieser Stelle gestehen: Ich mag Karpfen gar nicht." - Groucho
RIP

zimtspinne

Zitat von: Gefährliche Bohnen am 03. Dezember 2023, 22:01:06Was das Normale ist, zeigt sich, wenn der Fixpunkt das Merkmal ist. Die Normalität des Unnormalen zeig sich, wenn der Fixpunkt das Individuum ist.

Gravierende Unterschiede gibt es im Sexualverhalten, und das auch schon ab Geschlechtsreife.
Dort sollten sich die "Ich-bin-in-Wahrheit-ein-Junge"-Mädchen wie Jungen verhalten. Und umgekehrt.
Ist das so?
Interessant wäre natürlich auch, ob sich das Verhalten Vorher/Nachher deutlich unterscheidet. So sollte es eigentlich sein.
Die Transmänner gehen dann regelmäßig ins Bordell, während die Transfrauen Pilchern, was das Zeug hält.  :P
Klingt bissle platt, ist aber im Kern ernst gemeint. Nirgends sonst sind die Geschlechtsunterschiede wohl so eindeutig wie bei den Sexualstrategien, und das hat ja auch was mit der Gametengröße zu tun.

Zitatfeminine dressing,
wearing lipstick or other makeup, preference for girl play-
mates, desire to be female, doll playing, and aversion to
boys' games)

Also, wenn ich sowas lese, kräuseln sich mir die Fußnägel.
Das stammt hoffentlich aus der Feder eines Aktivisten und nicht aus dem Leitfaden psychischer Störungen.

Man(n) will immer das, was beim anderen Geschlecht gerade angesagt ist. Tragen Frauen ab morgen rabenschwarze Raumanzüge mit Fühlern und Schnurrhaaren, peilen Kandidaten für trans* MzF nur noch das an.
Mir fällt dazu noch eine Theorie ein, die ich mal gelesen habe bei Sexualwissenschaftlern. Dort ging es um den Ursprung von Fetischen und anderer Präferenzen. Ich muss das nochmal nachlesen.

Hier komme ich nochmal auf Buck Angel zurück. Der Mann für alle Fälle ;)
Der sagte mal sinngemäß: Ich wollte ein Mann sein, einen männlichen Körper haben, Muskeln haben, stark sein, Männersachen machen, mein (körperliches) Äußeres meinen inneren Gefühlen anpassen.

Da war nirgends die Rede von Äußerlichkeiten wie männlicher Mode oder "männlichen" Spielsachen.
Das ist für mich deutlich nachvollziehbarer, als wenn ich höre: "damit du lila Hosen tragen darfst".
Dort fühle ich mich verarscht und kann das nicht mehr wirklich ernst nehmen.

Vielleicht sollten die Transanwärter mal einen Monat lang einen Anzug des anderen Geschlechts tragen, um sich da vorab einzufühlen. Ein Gegengeschlechts-Suit oder so.



Reality is transphobic.

zimtspinne

Noch'n Nachtrag:

Nahehzu nichts aus der Kriterien-Agenda (s. vorheriger post) traf zB auf mich zu.
Bin dann wohl gar keine richtige Frau (geworden).
Womöglich muss ich mich bei Nonbinary einordnen. Werde das überdenken und beizeiten der Welt mitteilen.
Reality is transphobic.

RPGNo1

Zitat🐻Till Randolf Amelung 🏳��🌈🇺🇦🇮🇱
@TillRandolf
Ich wunderte mich schon,  warum die Seite bisher noch keinen Artikel zur Sachverständigenanhörung bzgl. #Selbstbestimmungsgesetz gebracht hatte, aber nun 🙃:
https://www.queer.de/detail.php?article_id=47754

https://twitter.com/TillRandolf/status/1731306314658091481

Frau Eckerts Einlassungen erinnern mich an Nikil Mukerjis Analyse der Critical Studies am Beispiel Robin DiAngelo, den eLender im Identititätssthread verlinkt hat. Man ersetze Robin DiAngelo durch Nora Eckert und das Ergebnis ist praktisch dasselbe.

ZitatDort fällt auf, dass DiAngelos Prinzipien reine Lippenbekenntnisse sind: Intellektuelle Demut wird nur von Anderen eingefordert; anekdotische Belege nur dann problematisiert, wenn andere Positionen kritisiert werden (vgl. Church 2020). DiAngelo selbst verfährt durchweg dogmatisch, verwehrt sich einer Evidenzprüfung und ignoriert Forschungsbefunde, die ihren eigenen Sichtweisen widersprechen.