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Die Genderdebatte

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Begonnen von Scipio 2.0, 07. Juli 2022, 12:59:49

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RPGNo1

ZitatRóisín Murphy verabscheut Pubertätsblocker. Dabei handelt es sich um Medikamente, die die körperliche Entwicklung von Kindern bremsen sollen, die sich ihrer geschlechtlichen Identität nicht sicher sind; die Entscheidung zu einer allfälligen operativen Geschlechtsumwandlung kann so hinauszögert werden. Róisín Murphy aber glaubt, dass die Blocker physischen Schaden anrichten. Und sie findet, dass die Pharmaindustrie damit viel Geld mache auf Kosten einer verunsicherten Klientel.
[...]
Die Pop-Sängerin erfreute sich bisher einer urbanen Fan-Base, zu der namentlich auch viele Exponenten aus queeren Bewegungen zählten. Ihr Urteil über Pubertätsblocker wird ihr nun aber als Verrat an ihrer progressiven Fangemeinde ausgelegt. Ziemlich dreist schliessen ihre neuen Feinde von der Ablehnung eines Medikaments für Transgender-Kinder auf einen Hass gegenüber Transgender-Menschen.
[...]
In der Logik der Cancel-Culture werden die Feinde Róisín Murphy nun wohl als Sünderin in Erinnerung behalten. Problematischer ist allerdings, dass die Transgender-Anliegen in der medialen Öffentlichkeit wieder einmal von Fanatikern der Cancel-Culture repräsentiert wurden – als gäbe es in der Bewegung nur eine Meinung.

https://www.nzz.ch/feuilleton/roisin-murphy-shistorm-um-angebliche-transpobie-duengt-promotion-des-albums-ld.1756238

eLender

Zitat von: RPGNo1 am 14. September 2023, 18:04:27Ziemlich dreist schliessen ihre neuen Feinde von der Ablehnung eines Medikaments für Transgender-Kinder auf einen Hass gegenüber Transgender-Menschen.
Das ist der typische Move der SJW aka identitätspolitischen Aktivisten. Das würde ich noch als ein Wesensmerkmal des Wokismus (bei dem man ja immer die Schwierigkeit hat, das genauer zu definieren) nennen. Kritik an einer Sache, die man tatsächlich kritisieren und offen diskutieren kann (objektiv gesehen), wird als Generalangriff auf die vermeintlich zu schützende Gruppe gedeutet. Das ist so verbohrt und dümmlich, das können nur verbohrte und dümmliche Menschen machen. Das wäre ungefähr so, als wenn man Psiram als Menschenhasserprojekt bezeichnet, weil man hier Methoden der Pseudowissenschaft und Esoterik kritisch hinterfragt. Nuja, die soll es ja auch geben ::)
Wollte ich nur mal gesagt haben!

Gefährliche Bohnen

Eine gelungene Analogie:

ZitatThe push to move away from gametes as the unifying definition of the sexes to collections of sex-related traits is as crazy as modern astronomy going back to the geocentric model of our solar system and adopting complex "epicycles" to explain aberrant patterns like planetary retrograde motion.

De-centering gametes in sex is like de-centering the Sun in our solar system. Sure, you can construct increasingly complex patchwork models that superficially appear to validate your preferred conclusion, but in science we abide by what's called the "principle of parsimony." This is a methodological principle that says that, when faced with multiple  explanations for a phenomenon, one should favor the simplest one that requires the fewest assumptions and still adequately accounts for the evidence.

Just like every astronomical observation of our solar system suddenly makes elegant sense when you properly center the Sun when constructing models of our solar system, the patterns in reproductive biology across the natural world suddenly snap into place and make sense when you center gametes. That's because other traits like chromosomes, hormones, secondary sex characteristics, behaviors, etc, all orbit gametes.

Gametes are the center of mass in reproductive biology.
https://twitter.com/SwipeWright/status/1702498031168368811?t=iDCoX78rFqSGwCQhXrEmrQ&s=19
"Ich muss an dieser Stelle gestehen: Ich mag Karpfen gar nicht." - Groucho
RIP

eLender

Zitat von: Gefährliche Bohnen am 15. September 2023, 18:23:45Eine gelungene Analogie:
Hehe, das ist mir heute (oder gestern) auch schon auf die Netzhaut geflattert. Es ist letztendlich ein antiwissenschaftlicher Unfug, die Ideologie irgendwie mit den Beobachtungen ins Reine zu bringen. Dabei müssen die Fakten halt der Ideologie angepasst werden. Genau deshalb nervt mich das Thema auch so. Ich kenne das aus den Pseudowissenschaften und der Esoterik, aber der postmoderne Geschlechtsbegriff (der keiner ist) wird auch von sich selbst als wissenschaftlich gebildet haltenden Menschen geschluckt. Ist wie Homöopathie, nur schlimmer.
Wollte ich nur mal gesagt haben!

eLender

Zitat von: eLender am 11. September 2023, 22:23:42ein Buch zum Gendern, das wohl sehr wissenschaftlich daher kommt

Ein weitere Beitrag zum Buch von Meineke. Hat wohl ganz gute Argumente, die sich auch auf die sprachliche Entwicklung und den ideologischen Anteil daran beziehen.

ZitatEs ist schon seltsam: In einer Gesellschaft, in der angeblich über alles geredet werden kann, wird ausgerechnet die grammatische Form der Rede mit Tabus belegt. Ganz oben auf der Liste der Sprachformen, die in Behördenbriefen, Politikerreden und öffentlich-rechtlichen Sendungen auffällig vermieden werden, steht dabei das ,,generische Maskulinum". Es hat den denkbar schlechtesten Ruf. Als ,,männlich" und anti-emanzipatorisch geschmäht, da Frauen und Diverse angeblich nur ,,mitgemeint seien", gilt es als Inbegriff einer rückständigen Sprachpraxis, von der sich eine sogenannte ,,geschlechtergerechte Sprache" im Namen einer höherwertigen Diskursmoral abgrenzt.
Vor allem Journalisten und Pressesprecher sind bestrebt, diese Sprachform tunlichst aus allen Mitteilungen zu verbannen, und sie durch umständliche, oft missverständliche Wendungen zu ersetzen, etwa, indem Partizipien zu ,,geschlechtergerechten" Bezeichnungen umgedeutet werden. Da werden Mitarbeiter zu ,,Mitarbeitenden", oder Schauspieler zu ,,Schauspielenden". Und eine Gesundheitsstudie befragt ,,Hamburgerinnen und Hamburger". Ein gewaltiger Aufwand wird also betrieben, um den Gebrauch einer Form zu vermeiden, die seit 1200 Jahren von Sprechern, Hörern und Lesern problemlos verwendet und verstanden wird: das ,,generische Maskulinum" als geschlechtsneutrale Form.
https://archive.ph/TUmYt

Den Hinweis finde ich besonders interessant, weil damit auch die Relevanz für das skeptische Denken (und damit auch für Psiram) klar wird. Das ist mir schon früh aufgefallen: da stecken viele verschwörungsideologische Züge im Gendergelaber.
ZitatDass die sprachfeministische Position sich zudem aus dem verschwörungstheoretischen Narrativ speist, dass männliche Macht durch grammatische Sprachformen ausgeübt werde, zeigen bereits Publikationen aktivistischer Autorinnen aus den 1980er-Jahren. Auch die von der Genderlinguistik angeführten Studien, die angeblich belegen, dass die maskuline Form bei Hörern und Lesern ,,Bilder im Kopf" von biologischer Männlichkeit erzeugten, weisen erhebliche methodische Schwächen auf: angefangen von der Auswahl der Befragten aus einem eng begrenzten akademischen Milieu, bis hin zur einseitigen Fokussierung auf unbewusste, subjektive Assoziationen beim Hören oder Lesen, während die Rolle des kognitiven Verstehens von Sprache, die eine Abstraktionsleistung erfordert, weitgehend ignoriert wird.
Wollte ich nur mal gesagt haben!

eLender

Echte Gendermedizin:

ZitatDie Gründe für den unterschiedlichen Umgang von Augenzeugen mit Herzinfarkten bei Frauen und Männern konnten durch die Forscher nicht geklärt werden. Eine Hypothese sei, dass Passanten bei Frauen größere Hemmungen vor einer Berührung im Brustbereich haben als bei Männern.
https://www.n-tv.de/wissen/Frauen-bekommen-seltener-Druckmassage-bei-Herzinfarkt-article24404202.html

Das kann ich mir auch gut vorstellen. Als Ersthelfer muss ich regelmäßig Schulungen machen, und da habe ich auch mal gefragt: soll man bei Frauen auch den BH entfernen. Antwort: unbedingt, dann kann auch den Defi besser ansetzen (antwortete die Dame). Da werden manche Hemmungen haben, auch weil das ggf. rechtlich nicht sofort klar ist. Aber es ist rechtlich abgesichert. Ob es allerdings gegen das Offenbarungsverbot verstößt, wenn man so Umhängedinger wegräumt, muss ich beim nächsten Mal fragen. Man ist nur noch verunsichert heutzutage, da läßt man die zu Rettenden lieber mal alleine :-X
Wollte ich nur mal gesagt haben!

RPGNo1

ZitatEin französischer Gynäkologe weigerte sich, eine Transfrau zu behandeln. Seitdem tobt in Frankreich die Debatte: Ist das transphob? Trans-Gruppen drohen sogar mit einer Klage.

https://archive.ph/MbjIF

Frage: Was hat ein biologischer Mann bei einem Gynäkologen zu suchen? Eigentlich müsste es sich selbst bis in Aktivistenkreise herum gesprochen ahben, dass Gynäkologie "die Lehre von der Entstehung, Erkennung, Behandlung und Verhütung der Erkrankungen vor allem des weiblichen Sexual- und Fortpflanzungstraktes" ist. Ein biologischer Mann, selbst wenn er sich in der Transition befindet, wird niemals Erkrankungen "des weiblichen Sexual- und Fortpflanzungstraktes" haben. Selbst nicht nach einer erfolgreichen OP.

Gurkerl

Es ist nur mehr völlig gaga!
ZitatWie die «NZZ» berichtet, werde Eltern unter anderem empfohlen, auf die Begriffe Mutter und Vater zu verzichten, wenn man über andere Familien spreche. Es gebe neutrale Begriffe als Alternativen. Statt «das Mami von Rahel» könnte es heissen «der Elternteil von Rahel» oder «die Betreuungsperson von Rahel». Auch Kind sei entsprechend neutraler als Bub oder Mädchen."

https://www.bluewin.ch/de/newsregional/zuerich/stadt-zuerich-raet-elternteil-statt-mami-oder-papi-zu-sagen-1894937.html

zimtspinne

Zitat von: RPGNo1 am 21. September 2023, 17:26:40Frage: Was hat ein biologischer Mann bei einem Gynäkologen zu suchen?
Brustkrebsfrüherkennung?
Die haben doch ein erhöhtes Risiko durch die Fluten weiblicher Sexualhormone...

https://www.medical-tribune.de/medizin-und-forschung/artikel/mammakarzinom-inzidenz-bei-transfrauen-steigt-unter-hormonen

Grade mal geschaut: ca 700 Männer erkranken jährlich an Brustkrebs.

Ja, und für die wird dann wahrhaftig auch der Gyn ein Ansprechpartner....

steht da irgendwo mittendrin, bin grade zu faul zum Rausfischen:
https://www.krebsgesellschaft.de/deutsche-krebsgesellschaft-wtrl/deutsche-krebsgesellschaft/presse/pressearchiv-2016/brustkrebs-beim-mann.html
Reality is transphobic.

RPGNo1

@zimtspinne

Der Punkt geht an dich. An die Brüste hatte ich nicht gedacht, sondern an Uterus, Vagina etc.

zimtspinne

Wie kannst du nur.... nicht an Brüste denken.
Zumal die ja bei einigen Transfrauen wirklich 'verweiblichen' (sogar bei einigen Nicht-Transfrauen gelegentlich :laugh: ) im Gegensatz zu den Sachen ein Stockwerk tiefer.

Mir war noch etwas in dunkler Erinnerung, was die Transfrauen zum Frauenarzt treiben könnte, komme ich jedoch gerade nicht mehr drauf. 

Reality is transphobic.

Gefährliche Bohnen

Zitat von: zimtspinne am 21. September 2023, 19:45:23Mir war noch etwas in dunkler Erinnerung, was die Transfrauen zum Frauenarzt treiben könnte, komme ich jedoch gerade nicht mehr drauf. 

Nicht operierte: ein narzisstischer Validierungswunsch
Operierte: der gynäkologische Untersuchungsstuhl
"Ich muss an dieser Stelle gestehen: Ich mag Karpfen gar nicht." - Groucho
RIP

Gefährliche Bohnen

Georg Romer, Kinder- und Jugendpsychiater und federführend an der S3-Leitlinie zur Geschlechtsinkongruenz beteiligt (die seit längerem auf ihre Aktualisierung wartet), in einem Interview in der ZEIT:

ZitatDas Selbstbestmmungsgesetz soll trans Jugendlichen ab 14 Jahren ermöglichen, auch ohne Zustimmung der Eltern den Vornamen und Geschlechtseintrag ändern zu lassen. Kritiker bemängeln einen unzureichenden Jugendschutz. Der Psychiater Georg Romer vom Uniklinikum Münster sieht keinen Grund für Alarmismus. Im Gespräch erklärt er, was ein mit dem eigenen Körper haderndes Mädchen von einem trans Jungen unterscheidet und warum Abwarten keine neutrale Option ist.

https://archive.ph/MZvOA

Daraus zum Beispiel:

ZitatZEIT ONLINE: Das Argument, Mädchen stünden besonders unter Druck und flüchteten sich in eine vermeintliche Transidentität, wird von Kritikern oft damit untermauert, dass es tatsächlich mehr bekennende trans Jungen als trans Mädchen gibt. Wie erklären Sie sich das Verhältnis von 4:1? 

Romer: Wir haben uns dafür angesehen, wie viele Menschen in den vergangenen zehn Jahren den Ergänzungsausweis der Deutschem Gesellschaft für Transidentität und Intersexualität (dgti) beantragt haben. Die Zahlen zeigen, dass trans Frauen sich im Durchschnitt zehn Jahre später outen. Da ist die Jugend meist vorbei. Diesen Trend gibt es also nicht nur bei Jugendlichen, sondern auch im Erwachsenenalter, und er ist nachvollziehbar: Die Hürden für Mädchen, die sich maskulin verhalten, sind niedriger. Das sind dann in den Augen der Umgebung einfach starke Mädchen, fertig. Da hat sich der politische Feminismus der letzten 30 Jahre sehr verdienstvoll niedergeschlagen. Jungen und Männer, die sich weiblich zeigen und ausprobieren wollen, haben mehr innere und äußere Widerstände zu überwinden. 

Äh...  ich weiß nicht mal, wo man da anfangen sollte, so wenig Sinn ergibt das :skeptisch:

Dass zahlreiche Fachgesellschaften in Europa mittlerweile zurückrudern- keine Erwähnung. Die Tavistock-Geschichte: ja mei, Keira Bell, ein tragischer Einzelfall. Nothing to see here.
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RIP

Gefährliche Bohnen

Und hier nochwas zum Anhören:


Inhaltlich nichts so wirklich Neues für diesen Faden, aber nochmal anschaulich dargestellt, wie auch in den USA viele Skeptiker/Atheisten voll ins Genderkaninchenloch hinabgestiegen sind. (Die Videoclips, die sie besprechen, stammen hauptsächlich von Youtubern mit skeptischen Kanälen).

Außerdem macht Colin Wright ein ähnliches Insel-Gedankenexperiment wie ich: was wäre, wenn jemand wie Buck Angel auf einer Inseln nur mit Frauen aufgewachsen wäre?
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RIP

eLender

Zitat von: RPGNo1 am 21. September 2023, 17:26:40Ein französischer Gynäkologe weigerte sich, eine Transfrau zu behandeln.

Die Details erfährt man nicht (habe auch andere Quellen bemüht), aber der Arzt hat nur das gesagt / getan, was er nun mal für richtig hält (der Ton war oder war ggf. nicht hypersensibel, aber das ist nur die Begleitmusik). Was der eigentliche "Skandal" ist: man hat den Vorfall gezielt genutzt, um wieder mal Stimmung zu machen und Hetze zu betreiben. Und zwar von aktivistischer Seite.

Zitat,,Darum kümmere ich mich nicht; es gibt dafür Spezialisten in Bordeaux oder Toulouse". Als die Mitarbeiterin dem Paar mitteilte, dass der Arzt sie nicht empfangen würde, sei sie laut eigenen Angaben von den beiden als ,,transphob" beschimpft worden.

Ich gehe auch mal davon aus, dass das kein explizit gynäkologischer Notfall war (selbst das mit dem Brustkrebs halte ich für sehr unwahrscheinlich, aber ich habe spontan auch mal getastet, alles gut ::) ).

Ich denke eher, es war mal wieder die Gender=Geschlecht-Ideologie, die dahinter steckt. Es gibt für die Transition nun mal die Fachärzte und Zentren, das ist die richtige Anlaufstelle. Aber das würde ja bedeuten, dass man irgendwie diskriminiert, also anders behandelt wird, als das echte Geschlecht. Ich glaube selbst nicht, dass ich das zu verbissen sehe, es ist einfach die Beobachtung. Man will immer die Grenzen testen und wenn es fehlschlägt, hat man wieder einen Grund, die "massive" Diskriminierung anzuprangern. Hat ja scheinbar geklappt.

(was die Oberweite angeht: der kanadische Lehrer müsste bei Problemen in dem Bereich ggf. den Reifendienst aufsuchen, was der ggf. auch nicht so toll finden dürfte. Oder bin ich jetzt einfach zu zynisch? Je länger man in den Abgrund blickt...)
Wollte ich nur mal gesagt haben!