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Die Genderdebatte

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Begonnen von Scipio 2.0, 07. Juli 2022, 12:59:49

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RPGNo1

ZitatWar Elizabeth I. nonbinär? War Jeanne d'Arc ein Mann? Historische Frauenfiguren werden immer öfter von woken Aktivisten vereinnahmt

Prominente Frauen aus Mythologie und Geschichte werden heute oft als trans gedeutet. Diese ideologische Vereinnahmung stellt die Errungenschaften des Feminismus infrage.
https://www.nzz.ch/feuilleton/ideologische-umdeutung-aus-weiblich-wird-nonbinaer-ld.1732635

Scipio 2.0

Berühmte Persönlichkeiten zu vereinahmen ist mir zum Beispiel bei ADHS auch schon aufgefallen. Arschgeigen...

eLender

Zitat von: RPGNo1 am 19. April 2023, 06:44:35Meine Bemerkung vom 17.4. bezieht sich aber darauf, dass sich die ursprünglichen Autoren des Dutch Protocol selbst zu diesem geäußert hätten und dabei eine leise Selbstkritik anklingen ließen.
So sehr reden wir gar nicht aneinander vorbei. Ich zitiere mal aus meinem verlinkten Artikel:

Zitatde Vries (Citation2022) disputed only our assertion that the studies suffer from high risk of bias and therefore their findings of benefits are unreliable. She did not comment on our arguments that the research failed to assess physical health risks and were not generalizable to the majority of currently presenting cases. It is unclear if this silence indicates agreement or disagreement.

De Vries hat nie zugegeben, dass ihre Studien, die (im wesentlichen) das Dutch Protocoll etabliert haben, nicht valide seien. Sie sagt ja nur, dass es für die "neue" Form (ROGD) nie geprüft und entwickelt wurde. Ich kann mir vorstellen, dass sie Muffensausen bekommt, weil ihre Studien so grottenschlecht sind und auch die frühkindliche GD damit nicht evident therapierbar ist. Die werden jetzt hat von der Realität eingeholt (die entsprechende Kritik der Gesundheitsbehörden und u.a. Cochrane). Da muss man halt sagen: war alles nicht so gemeint, nur ein Missverständnis. Auch wenn man kein Gewissen hat, eine Geldbörse hat man, und die könnte drohen, flacher zu werden.
Wollte ich nur mal gesagt haben!

eLender

Zitat von: RPGNo1 am 19. April 2023, 14:24:58War Elizabeth I. nonbinär? War Jeanne d'Arc ein Mann? Historische Frauenfiguren werden immer öfter von woken Aktivisten vereinnahmt
Dazu habe ich letztens etwas gelesen, was aber nur am Rande damit zu tun hat (das Phänomen ist nicht so neu).

ZitatLili Elbe – es ist ein klingender Name. An der Elbe in Dresden sollte für Lili Elbe ein neues Leben im passenden Körper beginnen. Geboren am 18. Dezember 1882 im dänischen Vejle als Einar Wegener unterzieht sie sich 1930  in Dresden einer der ersten geschlechtsangleichenden Operationen der Welt: "Ich kämpfe gegen die Voreingenommenheit des Spießbürgers, der in mir ein Phänomen, eine Abnormität sucht. Wie ich jetzt bin, so bin ich eine ganz gewöhnliche Frau."
...
Am Institut von Magnus Hirschfeld in Berlin erfolgt 1930 die erste Operation, weitere wesentliche führt der Gynäkologe Kurt Warnekros an der Dresdener Frauenklinik durch. Insgesamt waren es vier. Die ersten drei verliefen ohne Komplikationen. Glaubt man Lili Elbes "Lebensbeichte", die ein Journalist für sie aufschrieb, so "Die Zeit", habe Warnekos wahre Wunder vollbracht und nachdem die männlichen Geschlechtsteile entfernt waren, nicht nur eine Vagina geformt, sondern auch Eierstöcke eingepflanzt. Die Bundesstiftung Magnus Hirschfeld schreibt, dass die Durchführung einer Penisamputation offen sei, weil Details der Operation nicht genau thematisiert werden. Es gibt auch Angaben, denen nach Lili Elbe mit männlichen und weiblichen Organgen zur Welt kam.
https://www.stern.de/kultur/kunst/lili-elbe--eine-der-ersten-personen--die-geschlechtsangleichung-hatte--33012916.html

Sie war wohl intergeschlechtlich, also wohl eher keine "Pionierin" der Transgender. Gibt dazu auch einen Film.

ZitatBeigesetzt wird Lili Elbe auf dem Trinitatisfriedhof in Dresden, wo ihr Grab bis in die 1960er Jahre existiert. Über Jahrzehnte verblasst die Erinnerung an die Malerin und Transgenderpionierin. Seit 2016 erinnert auf dem Friedhof wieder ein Grabstein an die Künstlerin, den die Produktionsfirma von "The Danish Girl" gestiftet hatte.
Wollte ich nur mal gesagt haben!

Gefährliche Bohnen

Zitat von: eLender am 20. April 2023, 21:11:15
ZitatLili Elbe – es ist ein klingender Name. An der Elbe in Dresden sollte für Lili Elbe ein neues Leben im passenden Körper beginnen. Geboren am 18. Dezember 1882 im dänischen Vejle als Einar Wegener unterzieht sie sich 1930  in Dresden einer der ersten geschlechtsangleichenden Operationen der Welt: "Ich kämpfe gegen die Voreingenommenheit des Spießbürgers, der in mir ein Phänomen, eine Abnormität sucht. Wie ich jetzt bin, so bin ich eine ganz gewöhnliche Frau."
...
Am Institut von Magnus Hirschfeld in Berlin erfolgt 1930 die erste Operation, weitere wesentliche führt der Gynäkologe Kurt Warnekros an der Dresdener Frauenklinik durch. Insgesamt waren es vier. Die ersten drei verliefen ohne Komplikationen. Glaubt man Lili Elbes "Lebensbeichte", die ein Journalist für sie aufschrieb, so "Die Zeit", habe Warnekos wahre Wunder vollbracht und nachdem die männlichen Geschlechtsteile entfernt waren, nicht nur eine Vagina geformt, sondern auch Eierstöcke eingepflanzt. Die Bundesstiftung Magnus Hirschfeld schreibt, dass die Durchführung einer Penisamputation offen sei, weil Details der Operation nicht genau thematisiert werden. Es gibt auch Angaben, denen nach Lili Elbe mit männlichen und weiblichen Organgen zur Welt kam.

https://www.stern.de/kultur/kunst/lili-elbe--eine-der-ersten-personen--die-geschlechtsangleichung-hatte--33012916.html

Sie war wohl intergeschlechtlich

Da habe ich Zweifel. Nach allem, was man weiß (die Behandlungsakten sind wohl im Krieg zerstört worden), scheint mir das nicht sonderlich plausibel zu sein.

EDIT: ich könnte mir gut vorstellen,  dass die behauptete Intersexualität hier die Aneignung ist. Einige aktivistische Transmenschen neigen durchaus zu der Vorstellung, Transidentität wäre eigentlich eine Unterart der Intersexualität oder sie wären in Wirklichkeit intersexuell.
"Ich muss an dieser Stelle gestehen: Ich mag Karpfen gar nicht." - Groucho
RIP

Gefährliche Bohnen

Übrigens, das mit der Aneignung der Intersexualität durch Transaktivisten hat durchaus auch (aber vermutlich nicht nur) einen ganz praktischen Grund:

Das PstG 45b regelt eine relativ unkomplizierte Änderung des Geschlechtseintrags für Intersexuelle. Alles, was man dafür braucht, ist ein Arzt, der einem ein Attest gibt, auf dem steht, dass man eine "Variante der Geschlechtsentwicklung hat". Ganz ohne böse Gutachten.
"Ich muss an dieser Stelle gestehen: Ich mag Karpfen gar nicht." - Groucho
RIP

RPGNo1

Zitat von: Gefährliche Bohnen am 21. April 2023, 00:07:27Übrigens, das mit der Aneignung der Intersexualität durch Transaktivisten hat durchaus auch (aber vermutlich nicht nur) einen ganz praktischen Grund:

Das PstG 45b regelt eine relativ unkomplizierte Änderung des Geschlechtseintrags für Intersexuelle. Alles, was man dafür braucht, ist ein Arzt, der einem ein Attest gibt, auf dem steht, dass man eine "Variante der Geschlechtsentwicklung hat". Ganz ohne böse Gutachten.

Über solche Fälle hatte ich zuletzt in der Twittersphäre gelesen (daher mit Vorsicht zu genießen). Zwei deutsche Journalistinnen (Trans und Aktivistinnen) wurden verdächtigt, diesen Weg ausprobiert zu haben, um so auf simple Weise ihren Geschlechtsantrag zu ändern.


Gefährliche Bohnen

Zitat von: RPGNo1 am 21. April 2023, 06:41:12
Zitat von: Gefährliche Bohnen am 21. April 2023, 00:07:27Übrigens, das mit der Aneignung der Intersexualität durch Transaktivisten hat durchaus auch (aber vermutlich nicht nur) einen ganz praktischen Grund:

Das PstG 45b regelt eine relativ unkomplizierte Änderung des Geschlechtseintrags für Intersexuelle. Alles, was man dafür braucht, ist ein Arzt, der einem ein Attest gibt, auf dem steht, dass man eine "Variante der Geschlechtsentwicklung hat". Ganz ohne böse Gutachten.

Über solche Fälle hatte ich zuletzt in der Twittersphäre gelesen (daher mit Vorsicht zu genießen). Zwei deutsche Journalistinnen (Trans und Aktivistinnen) wurden verdächtigt, diesen Weg ausprobiert zu haben, um so auf simple Weise ihren Geschlechtsantrag zu ändern.

Ja, ich weiß und ich denke auch, dass man da mit Unterstellungen vorsichtig sein sollte. Allerdings hatte ich die Sache mit dieser Gesetzeslücke und dass sie durchaus auf diese Weise genutzt wird, auch schon in einem anderen Kontext gehört (es war ein Radiobeitrag, in dem eine Familie von ihrem Transkind berichtet hat, in der üblichen affirmativen Grundhaltung, also definitiv nicht Terf-verseucht. Ich schaue nochmal, ob ich das wiederfinde)

Edit: da isses: https://www.ardaudiothek.de/episode/eltern-ohne-filter/eltern-eines-trans-kindes-sein-1/br/12296003/
Ab Minute 40
"Ich muss an dieser Stelle gestehen: Ich mag Karpfen gar nicht." - Groucho
RIP

RPGNo1

Zitat von: Gefährliche Bohnen am 21. April 2023, 07:01:55Allerdings hatte ich die Sache mit dieser Gesetzeslücke und dass sie durchaus auf diese Weise genutzt wird, auch schon in einem anderen Kontext gehört

Es ist halt das große Problem auch mit dem gerade diskutiertem SBG, dass sich die Aktivisten nicht vorstellen können oder wollen, dass Gesetzeslücken oder schwammige Regelungen immer und zu jeder Zeit ausgenutzt wurden und auch in Zukunft werden., Stichwort Doping im Sport.

Und auf die identitätspolitischen Ideologie übertragen, sieht man ja am Bespiel schottische Frauengefängnisse oder US-amerikanischer Collegesport, wozu angebliche Progressivität gepaart mit Ignoranz führen kann.

zimtspinne

Zitat von: Gefährliche Bohnen am 21. April 2023, 00:07:27Das PstG 45b regelt eine relativ unkomplizierte Änderung des Geschlechtseintrags für Intersexuelle. Alles, was man dafür braucht, ist ein Arzt, der einem ein Attest gibt, auf dem steht, dass man eine "Variante der Geschlechtsentwicklung hat". Ganz ohne böse Gutachten.
Doch wohl nicht irgendein beliebiger Arzt, wie der schnell durchnumerierende Hausarzt?
... der gar nicht die Qualifikation und das 'Zeug' hat für eine fachgerechte Diagnosestellung nach ICD-10-GM-2018 des Deutschen Instituts für Medizinische Dokumentation und Information (DIMDI); Kapitel XVII (Angeborene Fehlbildungen, Deformitäten und Chromosomenanomalien) auch angeborene Fehlbildungen der Genitalorgane, insbesondere ein unbestimmtes Geschlecht und Pseudohermaphroditismus.


Ich zitiere mal kurz lang - Achtung wirklich lang, aber das muss sein:

ZitatDiagnostik einer Störung der Geschlechtsdifferenzierung

Um die zu Grunde liegende Ursache der Geschlechtsdifferenzierungsstörung zu klären, werden Blutanalysen zur Bestimmung des Chromosomensatzes und des Hormonstatus und Ultraschalluntersuchungen des Bauchraumes und des Beckens durchgeführt. Um festzustellen, ob eine Vagina vorhanden ist, wird ein sog. Genitogramm mittels Röntgenaufnahmen erstellt. In manchen Fällen kann es notwendig sein, Gewebeproben, sog. Biopsien, von den Gonaden, d. h. den Keimdrüsen, zu entnehmen, um sie mikroskopisch auf ihre Bestandteile zu untersuchen. Am leichtesten lassen sich Chromosomen untersuchen, indem weiße Blutkörperchen, die über eine Blutentnahme entnommen werden, unter dem Mikroskop untersucht werden. Manchmal ist es aber auch notwendig ein Karyogramm anzufertigen, insbesondere wenn ein 46- XY oder noch komplexere Chromosomenmosaike vorliegen. Heutzutage gibt es spezifische Genproben, die bei der Etablierung der Diagnose weiterhelfen. In den allermeisten Fällen sind diese nicht notwendig, es sei denn, die Diagnose bleibt nach Ausschöpfung anderer diagnostischer Methoden weiterhin unklar. Die Erkennung abnormal hoher oder niedriger Hormonspiegel im Blut kann ebenfalls für die Diagnose wegweisend sein, z. B. bei Kindern mit einer kongenitalen adrenalen Hyperplasie, dem häufigsten Grund für eine Intersexualität. Bei diesen Kindern sind die Hormonspiegel über dem Enzymblock sehr hoch, während die Hormonspiegel unter dem Enzymblock, z. B. Cortison, gefährlich niedrig sein können. Diese Hormondysbalance ist typisch für die kongenitale adrenale Hyperplasie, so dass die Diagnose praktisch anhand der körperlichen Untersuchung und der Blutanalyse gestellt werden kann.

In anderen Fällen muss die Konzentration des Testosterons oder des Anti- Müller- Hormons im Blut gemessen werden, um nachzuweisen, ob funktionelles Hodengewebe vorhanden ist. Allerdings führen diese beiden Hormonbestimmungen meist nicht zur Diagnose. Sie können aber bei der Erfassung des kompletten Spektrums der Störung der Geschlechtsdifferenzierung hilfreich sein.

Mit einem Ultraschall des Bauchraumes kann beim Mädchen mit adrenaler Hyperplasie das Vorhandensein oder Fehlen einer Gebärmutter, des oberen Anteiles der Vagina oder auch der Eierstöcke nachgewiesen werden, wobei v. a. letzteres manchmal sehr schwierig sein kann. Wenn sich die Gonaden in der Leiste tasten lassen, kann der Ultraschall Rückschlüsse auf die Art des Gewebes geben.

Beim Genitogramm, einer speziellen Röntgenuntersuchung, wird Kontrastmittel über einen Katheter in die Öffnung, aus der sich der Urin entleert, gespritzt. Auf diese Weise können Rückschlüsse auf einen Sinus urogenitalis sowie auf das Vorhandensein einer Vagina und auf deren Größe geschlossen werden. In den meisten Fällen kann die Diagnose nicht alleine mit den oben angeführten Untersuchungen gestellt werden.

In diesen Fällen ist eine mikroskopische Untersuchung des gonadalen Gewebes notwendig, weshalb entweder eine Laparoskopie oder Minilaparotomie durchgeführt werden muss. Diese Operation wird in Narkose während eines kurzen Krankenhausaufenthaltes durchgeführt. Nach durchgeführter Diagnostik lässt sich eine Vorhersage bezüglich der potentiellen Fertilität des Kindes machen. Auch Aussagen über die zukünftige Anatomie und Funktionalität des äußeren Genitales können getroffen werden. Dies ist wichtig, um einen Entschluss treffen zu können, ob das Kind als Junge oder Mädchen aufwachsen soll.
https://www.klinikum.uni-heidelberg.de/erkrankungen/intersex-200223

ok, für die Personenstandsänderung ist das Komplettprogramm evtl nicht notwendig, allerdings fände ich es sehr befremdlich und auch höchst bedenklich, würden Eltern bzw Erziehungsberechtigte sich mit so einer lebensverändernden Diagnose nicht an ein Kompetenzzentrum wenden, sondern mal eben den Landarzt der Famlie drüberhuschen lassen.

Beim Lesen der verschleiernden Verniedlichungen aus dem postmodernen Wohlfühlfundus der Bundesregierung kommen mir dann doch wieder Zweifel an der Forderung einer gesicherten Diagnose auf.
Jeder, der will, kann sich die Geschlechtsvariante Intersex aussuchen, könnte man dort mit ein bisschen Phantasie auch rauslesen.

Zitat(1) [....]Personen mit Varianten der Geschlechtsentwicklung [...]

(3) Durch Vorlage einer ärztlichen Bescheinigung ist nachzuweisen, dass eine Variante der Geschlechtsentwicklung vorliegt. Dies gilt nicht für Personen, die über keine ärztliche Bescheinigung einer erfolgten medizinischen Behandlung verfügen und bei denen das Vorliegen der Variante der Geschlechtsentwicklung wegen der Behandlung nicht mehr oder nur durch eine unzumutbare Untersuchung nachgewiesen werden kann, sofern sie dies an Eides statt versichern.


was für ein Schwachsinn. Viele Untersuchungen sind dem Empfinden nach unzumutbar, müssen aber dennoch durchgeführt werden aus unterschiedlichen Gründen.

Statt hier Schneeflöckchen ranzuzüchten, die nix mehr aushalten, wäre eine vernünftige kindgerechte Aufklärung und Erziehung sinnvoller.
Muss ja nicht gleich die Ausbildung zum knallharten keinen Schmerz kennenden Indianer (oder Wikinger) sein.
Mir tun da eh schon heutige Lehrer und Erzieher leid, die sich gar nichts mehr trauen dürfen, da ihnen sonst gleich Schneeflöckchen-Eltern auf die Bude rücken.
Reality is transphobic.

Gefährliche Bohnen

Zitat von: zimtspinne am 21. April 2023, 10:31:52
Zitat von: Gefährliche Bohnen am 21. April 2023, 00:07:27Das PstG 45b regelt eine relativ unkomplizierte Änderung des Geschlechtseintrags für Intersexuelle. Alles, was man dafür braucht, ist ein Arzt, der einem ein Attest gibt, auf dem steht, dass man eine "Variante der Geschlechtsentwicklung hat". Ganz ohne böse Gutachten.
Doch wohl nicht irgendein beliebiger Arzt, wie der schnell durchnumerierende Hausarzt?


Das kann ich dir nicht sagen, vermute das aber.

Hier erklärt uns zum Beispiel der Lesben- und Schwulenverband:

ZitatWenn Sie nach § 45b PStG beim Standesamt einen Antrag auf Änderung Ihrer Vornamen und Ihres rechtlichen Geschlechts stellen wollen, brauchen Sie eine ärztliche Bescheinigung, die bestätigt, dass bei Ihnen eine ,,Variante der Geschlechtsentwicklung" vorliegt. Sie müssen folglich ein*e Ärzt*in finden, der*die Ihnen diese ärztliche Bescheinigung ausstellt. Die Bescheinigung braucht nur die diese Diagnose zu enthalten. Die Ärzt*innen brauchen die Diagnose nicht zu begründen. Auch die Standesbeamt*innen dürfen laut Gesetz von den Ärzt*innen keine Begründung der Diagnose verlangen. Wenn die Standesbeamt*innen die Ärzt*innen gleichwohl dazu auffordern, zu erläutern, was der Diagnose zugrunde liegt, können diese das ablehnen.
[...]
Für die notwendige ärztliche Bescheinigung sollten Sie sich an Ärzt*innen wenden, die Sie kennen und mit denen Sie offen reden können. Erklären Sie ihnen, dass das Transsexuellengesetz (TSG) schon fast 40 Jahre alt ist und dass von ihm nur noch wenige Vorschriften in Kraft sind, weil das Bundesverfassungsgericht die meisten Bestimmungen des Transsexuellengesetzes für verfassungswidrig erklärt hat.
https://www.lsvd.de/de/ct/1474-45b-Personenstandsgesetz-PStG-fuer-transgeschlechtliche-Menschen

Und so weiter und so fort.

Eine ähnlich gestrickte "Informationsseite" einer Transaktivistin zu dem Thema:
https://pstg45b.de/

Ich greife beliebig heraus:

ZitatDer deutsche Ethikrat und die medizinische Forschung geben Hinweise, dass auch eine nachgeburtliche geschlechtliche Entwicklung eine solche Variante sein kann oder dass bei transgeschlechtlichen Menschen eine mögliche geschlechtliche Ausprägung des Gehirns dazu zählt.
https://pstg45b.de/hinweise/fuer-arztpraxen/
"Ich muss an dieser Stelle gestehen: Ich mag Karpfen gar nicht." - Groucho
RIP

Gefährliche Bohnen

Zitat von: Gefährliche Bohnen am 21. April 2023, 11:52:23https://pstg45b.de/

Nachtrag: auf der Seite gibt es auch Erfahrungsberichte, z.B.:

ZitatApprobierte Psychologin
Eine meiner Klientinnen hat es mit meiner Bescheinigung im Schleswig-Holstein geschafft. In Hamburg hat ein Standesamt auf dem Arzt bestanden. Eine Eintragung ins Arztregister kann also ausreichen.
https://pstg45b.de/testimonial/approbierte-psychologin/

ZitatIm Juli habe ich meine Hausärztin per Mail (dank Corona) angeschrieben, ob ich die Bescheinigung ,,Variante der Geschlechtsentwicklung" bekommen kann. Ich habe die Bescheinigung bekommen (10€).
https://pstg45b.de/testimonial/es-ist-als-ob-ein-neues-leben-angefangen-hat/

ZitatMit der Bescheinigung meiner Endokrinologin bin ich zum Standesamt. Die zuständige Beamtin sagte ,,so einen Fall hatte ich noch nicht, hier muss ich mich einlesen und melde mich telefonisch". Im Urlaub rief sie mich an und sagte ,,bitte ändern Sie die Bescheinigung dahingehend ab, dass lediglich die Geschlechtsvariante vorliegt und lassen Sie alles andere kürzen. Dann kommen Sie nochmal vorbei und ich erinnere mich nicht mehr an die erste eingereichte Bescheinigung." ich hatte also extremes Glück mit meiner verständnisvollen Standesbeamtin, die dafür gesorgt hat, dass die Bescheinigung wasserfest war.
https://pstg45b.de/testimonial/danke-fuer-den-tueroeffner/

Usw.
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RPGNo1

Zitat von: Gefährliche Bohnen am 21. April 2023, 11:52:23Eine ähnlich gestrickte "Informationsseite" einer Transaktivistin zu dem Thema:
Ach, Frau M. Die ist mir auch schon im Netz untergekommen. Laut Kritikern des Transaktivismus soll ihr Niveau in etwa dem der Medizinsoziologin, des Queerbeauftragten oder einer LGBTI-Onlinepostille entsprechen.

Zitat von: Gefährliche Bohnen am 21. April 2023, 12:05:18Nachtrag: auf der Seite gibt es auch Erfahrungsberichte
Testimonials, Erfahrungsberichte - Besonders Pseudowissenschaftler/-mediziner, Esoteriker, Plastikschamanen und Schlangenölverkäufer nehmen diese gerne als Beweis für irgend etwas und nichts.



Gefährliche Bohnen

Zitat von: RPGNo1 am 21. April 2023, 13:20:24
Zitat von: Gefährliche Bohnen am 21. April 2023, 11:52:23Eine ähnlich gestrickte "Informationsseite" einer Transaktivistin zu dem Thema:
Ach, Frau M. Die ist mir auch schon im Netz untergekommen. Laut Kritikern des Transaktivismus soll ihr Niveau in etwa dem der Medizinsoziologin, des Queerbeauftragten oder einer LGBTI-Onlinepostille entsprechen.

Ich bin nicht ganz sicher, was du sagen willst.
Meine Behauptung war, dass manche aktivisitischen Transpersonen es gerne so darstellen, als wäre "Transsein" eine Form der Intersexualität und dass sie daher der Meinung sind, dass sie auch den besagten Paragraphen benutzen dürfen. Als Beleg hab ich eine Internetseite einer solchen aktivistischen Transperson angeführt.

Zitat von: RPGNo1 am 21. April 2023, 13:20:24
Zitat von: Gefährliche Bohnen am 21. April 2023, 12:05:18Nachtrag: auf der Seite gibt es auch Erfahrungsberichte
Testimonials, Erfahrungsberichte - Besonders Pseudowissenschaftler/-mediziner, Esoteriker, Plastikschamanen und Schlangenölverkäufer nehmen diese gerne als Beweis für irgend etwas und nichts.

Hm. Ich denke, der Verlgeich passt nicht. Aber für eine fundiertere Erwiederung muss ich nochmal drüber nachdenken und komme darauf zurück  ;)
"Ich muss an dieser Stelle gestehen: Ich mag Karpfen gar nicht." - Groucho
RIP

zimtspinne

Mir stellt sich auch die Frage, ob das nur eifrige Aktivistenempfehlungen sind, jenseits von Praktikabilität oder ob das auch real schon funktioniert hat.

Das Gesetz gibt es her, aber bin kein Jurist.
Wer einfach auf Unzumutbarkeit der notwendigen Untersuchungen plädiert und sich auf § 45b PStG beruft, müsste passen.

Schrecke zurück vor den Türöffner-Erfahrungsberichten, sind sicher wieder Stimmungskiller mit Frau M.
Reality is transphobic.