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Die Genderdebatte

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Begonnen von Scipio 2.0, 07. Juli 2022, 12:59:49

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zimtspinne

Bei Amazon hat auch endlich die Diversitätsabteilung zugeschlagen

Nein, zu der Unterhose für Männer kam ich jetzt nicht über meine heimliche autodingens-Neigung, das wurde mir zusammen mit einer Tasche angezeigt, die ich mir zulegen wollte.

Im Prinzip finde ich die Idee ja gut, aber müssen sie immer gleich so auf den Putz hauen?
Ausgerechnet bei Sport dann zu den Diversitäten auch noch ne üppige Bierwampe zu zeigen, das hätte es jetzt nicht gebraucht.  :grins
Reality is transphobic.

RPGNo1

ZitatIdeology stomps all over chemistry in a new paper
https://whyevolutionistrue.com/2023/01/15/ideology-stomps-all-over-chemistry-in-a-new-paper/

ZitatThis article presents an argument on the importance of teaching science with a feminist framework and defines it by acknowledging that all knowledge is historically situated and is influenced by social power and politics. This article presents a pedagogical model for implementing a special topic class on science and feminism for chemistry students at East Carolina University, a rural serving university in North Carolina. We provide the context of developing this class, a curricular model that is presently used (including reading lists, assignments, and student learning outcomes), and qualitative data analysis from online student surveys. The student survey data analysis shows curiosity about the applicability of feminism in science and the development of critical race and gender consciousness and their interaction with science. We present this work as an example of a transformative pedagogical model to dismantle White supremacy in Chemistry.
https://pubs.acs.org/doi/full/10.1021/acs.jchemed.2c00293
 $)




Schwuppdiwupp

Ach, was weiß denn ich ...

eLender

Zitat von: Gefährliche Bohnen am 15. Januar 2023, 07:19:52Dafür bekommst du ein Bienchen
Danke, das hat tatsächlich in meinem Poesiealbum noch gefehlt. Es wurde eine weitere Lücke geschlossen :D

Zitat von: Gefährliche Bohnen am 15. Januar 2023, 08:12:56Törf-Grad
"Törf-Grad" ist gut, das werde ich im Zuge kultureller Aneignung in meinen Wortschatz übernehmen.

Zitat von: Gefährliche Bohnen am 15. Januar 2023, 11:10:29Es ist ja gerade die Frage, was "echte" Geschlechtsdysphorie im Kontrast zur Autogynephilie sein soll und ob es sich eben davon wirklich abgrenzen lässt (in der beschriebenen heterosexuellen Subgruppe der betroffenen Männer).

Ich hatte eine (veraltete) Definition nach DSM IV im Kopf (Geschlechtsdysphorie soll es ja gar nicht geben, nur eine Inkongruenz :o ). Da war ein Kriterium, dass man seine Geschlechtsteile auch ablehnt und diese als fremd empfindet. Das ist auch ein Grund dafür, weshalb bei der Transition oft eine erhebliche operative Veränderung in den Bereich gewünscht wird (und möglicherweise auch von der Solidargemeinschaft bezahlt wird). Das ist auch gut verständlich, man will ja körperlich (auch sich selbst gegenüber) als das "wahre" Geschlecht wahrgenommen werden. Wenn ich als Transfrau aber die Gametenpumpe behalte und auch zweckgemäß weiter verwende, dann ist das zumindest ein Merkmal / Kriterium, den Fall anders zu betrachten. Ob da immer ein Fetisch (Autodingens o.ä.) dahinter steckt, will ich gar nicht sagen. Es ist aber auffällig, dass man quasi als Mann weiterlebt, auch in der sexuellen Orientierung.

Noch auffälliger ist, wenn man praktisch nur die rechtliche Identität ändert, aber am typischen Erscheinungsbild und Verhalten gar nichts ändert. Da habe ich wirklich Verständnisschwierigkeiten, was daran nun eine Geschlechtsänderung sein soll. Aber ich bin halt immer noch nicht unterm Regenbogen angekommen und verweile immer noch in der alten, kalten Ratiowelt. Das ist da, wo der Finger immer noch weh tut, wenn man mit dem Hammer drauf haut ::) 

Zitat von: Gefährliche Bohnen am 15. Januar 2023, 08:12:56Das ist das andere Extrem dazu, alles nur auf Autogynephilie zu reduzieren.
Ja, einfache Antworten werden dem komplexen Phänomen nicht gerecht. Aber die einfachen Antworten komplett zu ignorieren, tut das auch nicht. Das könnte so ähnlich auch in einem Glückskeks stehen ::)

Ich kopiere gleich mal einen Textabschnitt aus RGPs erwähnten Büchlein hier rein, der das wirklich gut zusammenfasst.
Wollte ich nur mal gesagt haben!

eLender

Zitat von: zimtspinne am 15. Januar 2023, 15:34:34In diesem Fall ist es im Grunde auch Wurst, ob die Neugestaltung der Zeugnisse (vorerst) eine Kann-Regelung ist oder gleich Kurs nimmt auf feste Implantation (mittelfristig).

Sie sind die komplett falsche Botschaft.
Ich stimme dir da auch weitestgehend zu, es ist eine schleichende Entwicklung, die schon in den ersten Ansätzen problematisch ist. Man sollte auch darüber berichten, damit das nicht immer im Verborgenen entschieden und umgesetzt wird. Man sollte aber peinlichst darauf achten, das exakt wiederzugeben und nicht noch einen Wutmob (das ist der, der sowieso in allem ein Verbrechen sieht) anheizen, der nicht mehr als die Schlagzeile liest. Mehr war damit gar nicht gemeint.

Zitat von: zimtspinne am 15. Januar 2023, 17:17:52nteressanter Ansatz, und deiner Formulierung entnehme ich, kein spontaner Einfall von dir, sondern wurde schon näher betrachtet und untersucht.
Ich meine, das habe ich im engl. WP-Artikel zum Autodingens gelesen. Aufgrund meines aktuellen Kaloriendefizits bin ich mir aber nicht sicher. Es könnten auch Hungerhalos gewesen sein ::)

Zitat von: zimtspinne am 15. Januar 2023, 17:17:52Ergibt also für mich gar keinen logischen Sinn, plötzlich die sexuelle Präferenz fürs Geschlecht zu ändern.
Ja, da hapert bei mir auch die Logik (s.o.)

Zitat von: zimtspinne am 15. Januar 2023, 17:17:52Besser kann man mM nicht ausdrücken, was Kern-Transsexualität ist..  oder die primäre Form der Transsexualität auf Basis von GD.
Sehe ich auch so :prosit

Zitat von: zimtspinne am 15. Januar 2023, 19:21:42Nein, zu der Unterhose für Männer kam ich jetzt nicht über meine heimliche autodingens-Neigung
Gibt es nicht auch einen Amputationsfetischismus? *duck und weg*
Wollte ich nur mal gesagt haben!

Gefährliche Bohnen

Zitat von: Gefährliche Bohnen am 15. Januar 2023, 11:10:29
Zitat von: eLender am 14. Januar 2023, 20:12:40
Zitat von: Gefährliche Bohnen am 13. Januar 2023, 07:14:15Mein Eindruck: vermutlich liegt Blanchard zumindest zum Teil richtig, aber die Realität ist wie so oft etwas komplexer.
Ich bin mir nicht sicher, ob Blanchard (et al.) den Wunsch, in das andere Geschlecht zu schlüpfen, nur auf Autogynophilie - alleine - zurückführt. Es ist eine Motivation neben vielen anderen (ich würde das tatsächlich von echter Geschlechtsdysphorie abgrenzen)

Noch ein Nachtrag: Es ist ja gerade die Frage, was "echte" Geschlechtsdysphorie im Kontrast zur Autogynephilie sein soll und ob es sich eben davon wirklich abgrenzen lässt (in der beschriebenen heterosexuellen Subgruppe der betroffenen Männer). Ich meine mich, wie gesagt, zu erinnern, dass Blanchard selbst sowas in die Richtung geschrieben hat, dass die Geschlechtsdysphorie mit dem Fetisch bzw. als Paraphilie startet und sich dann daraus entwickelt. Ich gucke mal, ob ich das wiederfinde.

Habs gefunden: GID in Males

Und muss mich gleich korrigieren: die Begriffe Gender Dysphoria und Gender Identity Disorder gab es damals schon.
Der Rest stimmt aber. Streng genommen gibt es neben dem homosexuellen Typus und dem heterosexuellen Typus bei Männern mit Gender Dysphorie zwar noch den Bisexuellen und den mehr oder weniger Asexuellen, aber Blanchard sieht zwischen Hetero, Bisexuellen und Asexuellen Typen große Gemeinsamkeiten und sie fangen ihmzufolge alle mit Crossdressing mit sexueller Erregung an.

Über Transvestismus und Heterosexuelle Transsexuelle schreibt er:

ZitatIn adolescent and adult transvestites, episodes of cross-dressing are
accompanied by fantasies of being female. [...]
In adulthood and middle age, the relationship between the simple act
of cross-dressing and sexual arousal becomes more complicated. In many
cases, cross-dressing elicits less and less sexual excitement as the transvestite grows older; eventually it may produce no discernable penile response at all. The desire to cross-dress, at the same time, remains the same or grows even stronger. Such transvestites typically say that the the sexual excitement of cross-dressing has been replaced by feelings of
comfort or well-being. [...]

[...]

The various similarities between transvestism and heterosexual transsexualism suggest that these conditions may be basically one and the same disorder. This notion is reinforced by the fact that many cases of heterosexual transsexualism seem to have developed out of transvestism.
"Ich muss an dieser Stelle gestehen: Ich mag Karpfen gar nicht." - Groucho
RIP

eLender

Zitat von: RPGNo1 am 15. Januar 2023, 10:59:26Der Faktenfinder hat für Aufregung gesorgt.
Es gibt halt Themen, bei denen schon das "Nichterwähnen" von Fakten zu einer Verzerrung führt. Dann werden aus "Fakten" schnell Meinungen. Dazu ist das Format aber viel zu wertvoll, die haben schon sehr gute Beiträge geleistet. Aber auch hier wird von aktivistischer Seite nach agendagerechter Berichterstattung verlangt. Und Fakten dürfen da nur erwähnt werden, wenn sie in die Lehre passen.

Das wird die Leerdenker wieder freuen, die haben ja schon immer gewusst, dass Corona nur erfunden wurde die "Systemmedien" entsprechend der gewünschten "Staatsdoktrin" berichten
Wollte ich nur mal gesagt haben!

eLender

Ein Textschnipsel aus dem Buch, den man immer im Hinterkopf haben solle, auch wenn man meint, es ginge nur um ein ethisches oder medizinisches Problem.

ZitatMit dem Genderbegriff, der sich seit Mitte der 1970er Jahre
international etabliert hat, ist die Aufmerksamkeit erneut auf die
beiden Seiten des Geschlechtlichen gelenkt worden, die körperliche
(»sex«) sowie die kulturelle und gesellschaftliche Prägung der Person
(»gender«). Als wissenschaftliche Disziplin hat sich die Gender-
Forschung inzwischen mit mehr als 200 Lehrstühlen etablieren
können, wobei wissenschaftliche Erkenntnissuche und parteiliche
Stellungnahmen ungewöhnlich eng miteinander verknüpft sind.
Gesellschaftliche Prozesse sollen konsequent beeinflusst werden.
»Gender« ist inzwischen zu einer wichtigen politischen Leitlinie in
den westlichen Ländern aufgestiegen.
Eine zentrale Rolle spielt der Begriff der sozialen Konstruktion
(Henry-Huthmacher, 2018). Geschlechterrollen, Geschlechtsidentitä-
ten und Geschlechterverhältnisse sollen analysiert und die ihnen
zugrundeliegenden Hierarchien, Machtverhältnisse und Deutungsho-
heiten aufgedeckt werden. Dekonstruktion ist das Stichwort. Sie
öffnet einer freien Selbstgestaltung Tür und Tor. Geschlecht kann
immer wieder neu hergestellt werden (»Doing gender« Hagemann-
White), nach dem Belieben des Einzelnen, in einer Vielfalt, der
prinzipiell keine Grenzen gesetzt sind. Dementsprechend soll es so
viele Geschlechter geben, wie sich konstruieren lassen. Sind es 30, 50
oder noch sehr viel mehr? Eine abschließende Antwort auf diese Frage
ist systembedingt ausgeschlossen.
Judith Butler, die Ikone der Genderbewegung, ist noch einen Schritt
weitergegangen, indem sie den Konstruktionsgedanken auf das Bio-
logische ausgeweitet hat. Auch das biologische Geschlecht (»sex«)
ließe sich dekonstruieren, denn es werde normativ erzeugt und sei
nichts anderes als die Folge aufgezwungener Denk- und Sprachmus-
ter. Als objektives Faktum existiere es gar nicht. Butler (1991, S. 11)
spricht deshalb von »medizinischen Fiktionen, die zur Kennzeichnung
eines eindeutigen Geschlechts entworfen wurden«. Die Materie wird
also bis in die Keimzellen hinein in ein Produkt gesellschaftlicher
Diskurse und illegitimer Machtverhältnisse transformiert.1
Hinter all dem steht eine Befreiungsvision, die radikaler kaum
ausfallen könnte. Sie beinhaltet den Entwurf eines Menschen, der
vollständig über sich verfügt, über das Körperliche, das Psychische,
das Soziale. Losgelöst von den Zwängen der Gesellschaft, von
patriarchalen Strukturen und der männlichen Herrschaft. Hauptan-
griffspunkt ist die »heterosexuelle Matrix«, die für einen Zwang zur
Heterosexualität stehen soll. An der Heterosexualität sind zwar zwei
Geschlechter beteiligt, aber in erster Linie eines ist schuldhaft
verstrickt. Nicht nur Frauen, sondern auch andere sexuelle Identitä-
ten hätten unter der »heterosexuelle Matrix« zu leiden. Butler (1991,
ruft deshalb dazu auf, »eine Geschlechterverwirrung anzustif-
ten«. Sie soll die Zwangsheterosexualität überwinden, wobei der
Eindruck vermittelt wird, erst jenseits des Heterosexuellen könne ein
Reich der Freiheit betreten werden.
Dekonstruktion, Selbstbestimmung und Selbstentfaltung sind zu
entscheidenden Begriffen geworden, allerdings in sehr unterschied-
licher, teils konträrer Ausformung. Auf der einen Seite steht das
Postulat einer äußerst weitreichenden Selbstkonstruktion, fast schon
einer Selbstschöpfung, die kaum noch Grenzen kennt. Man ist so, wie
man sein möchte, wie es die inneren Kräfte wollen. Hochflexibel,
heute mit diesem, morgen vielleicht mit einem ganz anderen
Ergebnis – jenseits des Binären, in unterschiedlichste Richtungen
offen. Andererseits und im Widerspruch dazu wird bei Transitions-
wünschen behauptet, es existiere ein eindeutiges inneres Wissen über
sich selbst, das unumstößlich und alternativlos ist. Von einer
Selbstkonstruktion, die Spielräume eröffnet und diverse Lösungen
zulässt, ist dann nicht mehr die Rede. So sollen Kinder definitiv
wissen, ob sie im falschen Geschlecht stecken, und das bereits in
einem sehr frühen Lebensalter. Diese Gewissheit dürfe nicht mehr
hinterfragt werden.

Zitat von: Gefährliche Bohnen am 15. Januar 2023, 23:44:19Habs gefunden:
Bingo! Schau ich mir gelegentlich mal an.
Wollte ich nur mal gesagt haben!

Gefährliche Bohnen

Zitat von: eLender am 16. Januar 2023, 00:02:05
Zitat von: Gefährliche Bohnen am 15. Januar 2023, 23:44:19Habs gefunden:
Bingo! Schau ich mir gelegentlich mal an.


Schon wieder ein Nachtrag: Hier nochmal kurz und knackig von Blanchard höchstpersönlich zusammengefasst:

https://twitter.com/BlanchardPhD/status/1127285767217262594?t=IADmi-4MrAP9dwUE8b-B7Q&s=19
"Ich muss an dieser Stelle gestehen: Ich mag Karpfen gar nicht." - Groucho
RIP

RPGNo1

Zitat von: eLender am 15. Januar 2023, 23:20:54Wenn ich als Transfrau aber die Gametenpumpe behalte und auch zweckgemäß weiter verwende, dann ist das zumindest ein Merkmal / Kriterium, den Fall anders zu betrachten. Ob da immer ein Fetisch (Autodingens o.ä.) dahinter steckt, will ich gar nicht sagen. Es ist aber auffällig, dass man quasi als Mann weiterlebt, auch in der sexuellen Orientierung.

Noch auffälliger ist, wenn man praktisch nur die rechtliche Identität ändert, aber am typischen Erscheinungsbild und Verhalten gar nichts ändert.

Da werfe ich doch mal Tessa Ganserer in den Raum. Die hat ihre Gametenpumpe (hübscher Begriff, den muss ich mir merken) immer noch, trägt Frauenkleidung, Perücke und Schminke und möchte ihre rechtliche Identität auch nicht ändern lassen. In einem Interview hat sie das noch gültige Transsexuellengesetz vorgeschoben, wenn ich mich recht erinnere, und etwas von entwürdigender Behandlung durch selbiges sowie die Kosten zur Änderung des Geschlechtseintrag als Gründe für ihre Entscheidung benannt.

Gefährliche Bohnen

Zitat von: eLender am 16. Januar 2023, 00:02:05Ein Textschnipsel aus dem Buch, den man immer im Hinterkopf haben solle, auch wenn man meint, es ginge nur um ein ethisches oder medizinisches Problem.

ZitatMit dem Genderbegriff, der sich seit Mitte der 1970er Jahre
international etabliert hat, ist die Aufmerksamkeit erneut auf die
beiden Seiten des Geschlechtlichen gelenkt worden, die körperliche
(»sex«) sowie die kulturelle und gesellschaftliche Prägung der Person
(»gender«). Als wissenschaftliche Disziplin hat sich die Gender-
Forschung inzwischen mit mehr als 200 Lehrstühlen etablieren
können, wobei wissenschaftliche Erkenntnissuche und parteiliche
Stellungnahmen ungewöhnlich eng miteinander verknüpft sind.
Gesellschaftliche Prozesse sollen konsequent beeinflusst werden.
»Gender« ist inzwischen zu einer wichtigen politischen Leitlinie in
den westlichen Ländern aufgestiegen.
Eine zentrale Rolle spielt der Begriff der sozialen Konstruktion
(Henry-Huthmacher, 2018). Geschlechterrollen, Geschlechtsidentitä-
ten und Geschlechterverhältnisse sollen analysiert und die ihnen
zugrundeliegenden Hierarchien, Machtverhältnisse und Deutungsho-
heiten aufgedeckt werden. Dekonstruktion ist das Stichwort. Sie
öffnet einer freien Selbstgestaltung Tür und Tor. Geschlecht kann
immer wieder neu hergestellt werden (»Doing gender« Hagemann-
White), nach dem Belieben des Einzelnen, in einer Vielfalt, der
prinzipiell keine Grenzen gesetzt sind. Dementsprechend soll es so
viele Geschlechter geben, wie sich konstruieren lassen. Sind es 30, 50
oder noch sehr viel mehr? Eine abschließende Antwort auf diese Frage
ist systembedingt ausgeschlossen.
Judith Butler, die Ikone der Genderbewegung, ist noch einen Schritt
weitergegangen, indem sie den Konstruktionsgedanken auf das Bio-
logische ausgeweitet hat. Auch das biologische Geschlecht (»sex«)
ließe sich dekonstruieren, denn es werde normativ erzeugt und sei
nichts anderes als die Folge aufgezwungener Denk- und Sprachmus-
ter. Als objektives Faktum existiere es gar nicht. Butler (1991, S. 11)
spricht deshalb von »medizinischen Fiktionen, die zur Kennzeichnung
eines eindeutigen Geschlechts entworfen wurden«. Die Materie wird
also bis in die Keimzellen hinein in ein Produkt gesellschaftlicher
Diskurse und illegitimer Machtverhältnisse transformiert.1
Hinter all dem steht eine Befreiungsvision, die radikaler kaum
ausfallen könnte. Sie beinhaltet den Entwurf eines Menschen, der
vollständig über sich verfügt, über das Körperliche, das Psychische,
das Soziale. Losgelöst von den Zwängen der Gesellschaft, von
patriarchalen Strukturen und der männlichen Herrschaft. Hauptan-
griffspunkt ist die »heterosexuelle Matrix«, die für einen Zwang zur
Heterosexualität stehen soll. An der Heterosexualität sind zwar zwei
Geschlechter beteiligt, aber in erster Linie eines ist schuldhaft
verstrickt. Nicht nur Frauen, sondern auch andere sexuelle Identitä-
ten hätten unter der »heterosexuelle Matrix« zu leiden. Butler (1991,
ruft deshalb dazu auf, »eine Geschlechterverwirrung anzustif-
ten«. Sie soll die Zwangsheterosexualität überwinden, wobei der
Eindruck vermittelt wird, erst jenseits des Heterosexuellen könne ein
Reich der Freiheit betreten werden.
Dekonstruktion, Selbstbestimmung und Selbstentfaltung sind zu
entscheidenden Begriffen geworden, allerdings in sehr unterschied-
licher, teils konträrer Ausformung. Auf der einen Seite steht das
Postulat einer äußerst weitreichenden Selbstkonstruktion, fast schon
einer Selbstschöpfung, die kaum noch Grenzen kennt. Man ist so, wie
man sein möchte, wie es die inneren Kräfte wollen. Hochflexibel,
heute mit diesem, morgen vielleicht mit einem ganz anderen
Ergebnis – jenseits des Binären, in unterschiedlichste Richtungen
offen. Andererseits und im Widerspruch dazu wird bei Transitions-
wünschen behauptet, es existiere ein eindeutiges inneres Wissen über
sich selbst, das unumstößlich und alternativlos ist. Von einer
Selbstkonstruktion, die Spielräume eröffnet und diverse Lösungen
zulässt, ist dann nicht mehr die Rede. So sollen Kinder definitiv
wissen, ob sie im falschen Geschlecht stecken, und das bereits in
einem sehr frühen Lebensalter. Diese Gewissheit dürfe nicht mehr

hinterfragt werden.
(Hervorhebung von mir)

Genau dieser Widerspruch ist mir auch aufgefallen.
"Ich muss an dieser Stelle gestehen: Ich mag Karpfen gar nicht." - Groucho
RIP

Gefährliche Bohnen

Zitat von: zimtspinne am 15. Januar 2023, 15:34:34In diesem Fall ist es im Grunde auch Wurst, ob die Neugestaltung der Zeugnisse (vorerst) eine Kann-Regelung ist oder gleich Kurs nimmt auf feste Implantation (mittelfristig).


Zitat von: zimtspinne am 13. Januar 2023, 18:42:06Big difference.

Hm. Was denn nun, macht es einen Unterschied oder nicht?

Zitat von: zimtspinne am 15. Januar 2023, 15:34:34
Zitat von: eLender am 14. Januar 2023, 20:31:32Das ist ein guter Punkt. Man muss auch ständig darauf schauen, wer was schreibt. Es gibt in dem Bereich zu viele "Sensationsmeldungen", die bei näherer Betrachtung keine sind. Es wird in beide Richtungen viel überzeichnet.

zimtspinne: das war von Böhnchen so gemeint und es ein Hinweis darauf, vorsichtig zu sein, wenn mal wieder Schlagzeilen zwecks Clickbaiting kursieren. Es ist wohl eine Option, keine allgemeine Vorgabe (das wäre tatsächlich eine "Sensation"). Wie sich sowas auswirkt, muss man abwarten. Ob jetzt massenhaft gefordert wird, im Zeugnis mit "Hochwürgen" oder "Durchleucht" angesprochen zu werden, ist aber möglicherweise denkbar ::)

Als Sensationsmeldung hatte ich das überhaupt nicht wahrgenommen.
Selbst die Komplettänderung der Zeugnisformulare hätte mich aus Berlin nicht sonderlich überrascht....

nachdem es dort den ersten Schwulen-Kindergarten gibt,
man sich begeistern darf über ein progressives gendersensibles Hock-WC mitten auf einem zertrampelten Kartoffel-Acker, sicher gut für alle zu erreichen bei Matsch und Regen und über das Hinhocken wie im Mittelalter ohne Abtrennung zum Nachbarn decken wir lieber gleich den Mantel des Schweigens,
die plärrende und wochenlang übergriffige Transtrulla im Kindergarten ist so auch eher in Berlin denkbar als im tiefsten Bayern (dort wäre sie bereits am ersten Tag hochkantig rausgeflogen),
und der Tampon-Spender aufm Herrenklo - ach nee, der befand sich ja in Stuttgart. Ausnahmsweise.

Berlin ist dennoch stets vorne dabei, sobald es um woke Schnapsideen geht, die auch keineswegs Luftschlösser bleiben, sondern zügig umgesetzt werden und Steuergelder kosten.

Schon aus diesem Grund sollte darüber auch berichtet werden.

In diesem Fall ist es im Grunde auch Wurst, ob die Neugestaltung der Zeugnisse (vorerst) eine Kann-Regelung ist oder gleich Kurs nimmt auf feste Implantation (mittelfristig).

Sie sind die komplett falsche Botschaft.

Weil sie wieder auf der pseudowissenschaftlichen Annahme der Existenz von mehr als zwei Geschlechtern fußen und somit diesen Schwachsinn munter weitertransportieren und etablieren.
Dafür werden auch keine Zeitungen als Vehikel für Transport und Verbreitung gebraucht, das passiert in einer vernetzten Welt auch so.

Wollen wir diesen Müll wirklich in Bildungseinrichtungen haben, wie die USA ihre Kreationisten und Leugner der Evolutionstheorie an Schulen zu etablieren versuchen?

Hätte Berlin verkündet, nun auch für den Promillebereich der wenigen Intersexuellen, die sich als beide Geschlechter verstehen oder nicht genau wissen, was sie fühlen, Mann oder Frau, soll unbürokratisch und schnell eine individuelle Lösung gefunden werden, wäre das nett und ich hätte nichts zu mosern*.
Gilt auch für Umkleiden und WC.

Für alle anderen Kids, die einfach nur auf den trans train aufhüpfen und sich exklusiv fühlen & abgrenzen möchten in der Adoleszenzphase, gibt es keine Extrawürste.

Transpersonen mit Geschlechtsdysphorie benötigen die eh nicht, da sie sich klar zu einem der beiden Geschlechter bekennen.
Selbst wenn sie noch unsicher bezüglich trans sind, begehren sie kein drittes Geschlecht.
Für die paar Unsicheren kann ja gerne ein Extraregelung gefunden werden. Und ich würde das natürlich auch an Nachweispflicht koppeln - mindestens durch Schulpsychologen, besser noch Fachleute für sowas. Nix Selbst-Identifikation als --irgendwas--.

Das kann ja gerne in der Freizeit ausagiert werden - wenn sich jemand als asexuelles Eichhörnchen fühlt und auch entsprechende Pronomen und Anreden verwenden möchte.

Bildungseinrichtungen sollten nicht nur weltanschaulich neutral auftreten, sondern sich auch der Wissenschaft verpflichtet fühlen. 

Wer das tut (Eichhörnchen usw), ist eben nicht trans, sondern nur ein ganz normales Heranwachsendes (hab ich das nicht schick gegendert? ;)), das sich abgrenzen möchte.

Zur Austobe-Spielwiese dafür sind Zeugnisse nicht der rechte Ort. Die stellen immerhin die Weichen für das zukünftige Leben ganz entscheidend mit.
Und sollten kein Tummelplatz für unwissenschaftlichen Müll aus der elitären Wokewolke sein.

*
Selbst von der Gruppe der Intersexe entscheiden sich viele für eins der beiden Geschlechter (und lassen sich dann zB auch angleichen) - aus dieser Minigruppe betrifft das also nur eine Minderheit.
Gibts in ganz Berlin pro Jahrgang wahrscheinlich 1-3. Nicht mal an jeder Schule eine.

Das mag ja alles mehr oder weniger so sein, war aber nicht mein Punkt. :gaehn:


"Ich muss an dieser Stelle gestehen: Ich mag Karpfen gar nicht." - Groucho
RIP

zimtspinne

Zitat von: Gefährliche Bohnen am 16. Januar 2023, 09:20:15Das mag ja alles mehr oder weniger so sein, war aber nicht mein Punkt. :gaehn:




Und was genau war dein Punkt?

Medien, hier die Presse, sollten gar nicht berichten?

Sollten ohne reißerische Titel berichten? (eLenders Punkt)

Sollten sachlich, objektiv, neutral, blankgezogene Fakten berichten?

Bitte zutreffendes ankreuzen oder benennen, falls nicht dabei.

Mein Verdacht:
Beifallklatschende Presse, wie dein Tagesspiegelartikel, wären dir durchaus genehm gewesen. Deshalb bringst du das ja auch als "gute Quelle nach Bohnenart".

Dein Tagesspiegelartikeln ist weder neutral, sachlich, objektiv- faktenbasiert noch wissenschaftlich orientiert.

Das solltest du an der Wortwahl im ersten Teil, dem meinungsgefärbten Gesamteindruck und der Genderei ohne Sinn und Verstand selbst erkennen.

Auf die Überschrift muss ich nochmal schauen, hab ich nicht beachtet.

Der Inhalt ist aber auch nicht unwichtig @eLender!
Es gibt mehr Gruppen als deine genannten, die auch mehr als nur die Überschrift lesen.

Und dass Presseartikel mit ihrer Berichterstattung wie im ersten Fall Trends setzen oder ausweiten und andere Schulen nachziehen, weil das in der Berliner Presse steht, halte ich für Unsinn.

Ansonsten bitte ich euch, Bohne + eLender, um Belege, wo das passiert ist.
Die solltet ihr ja haben nach eurer Behauptung.

Reality is transphobic.

zimtspinne

Zitat von: RPGNo1 am 16. Januar 2023, 08:07:57
Zitat von: eLender am 15. Januar 2023, 23:20:54Wenn ich als Transfrau aber die Gametenpumpe behalte und auch zweckgemäß weiter verwende, dann ist das zumindest ein Merkmal / Kriterium, den Fall anders zu betrachten. Ob da immer ein Fetisch (Autodingens o.ä.) dahinter steckt, will ich gar nicht sagen. Es ist aber auffällig, dass man quasi als Mann weiterlebt, auch in der sexuellen Orientierung.

Noch auffälliger ist, wenn man praktisch nur die rechtliche Identität ändert, aber am typischen Erscheinungsbild und Verhalten gar nichts ändert.

Da werfe ich doch mal Tessa Ganserer in den Raum. Die hat ihre Gametenpumpe (hübscher Begriff, den muss ich mir merken) immer noch, trägt Frauenkleidung, Perücke und Schminke und möchte ihre rechtliche Identität auch nicht ändern lassen. In einem Interview hat sie das noch gültige Transsexuellengesetz vorgeschoben, wenn ich mich recht erinnere, und etwas von entwürdigender Behandlung durch selbiges sowie die Kosten zur Änderung des Geschlechtseintrag als Gründe für ihre Entscheidung benannt.

Ganserer + Kellermann (<-- hübsch) fallen bisweilen durch typisch männlich dominantes, offensives, aggressives und übergriffiges Verhalten (gegenüber Frauen) auf.

Wenn die beiden herumprollen, sich in Darkrooms pudelwohl zu fühlen in Frauensaunen und -umkleiden ganz selbstverständlich auszubreiten und nicht mal auf die Idee kämen, zuvor um Einverständnis zu bitten, wenn sie dort ihre maskulin-männlichen Körper samt Anhängseln in voller Pracht auslegen, dann werde ich als Frau einfach spontan sauer.

Das ist ja auch keine abwegige Phantasie bei denen, die gehen tatsächlich in die Frauensauna (Kellermann) und Frauenumkleiden (Ganserer) und nutzen sonstige Frauenräume, wo sich echte Frauen ausziehen, umziehen, duschen, nackt aufhalten und eben auch minderjährige Mädchen anwesend sein können.

Dass Männer für solche Dinge keinen Sinn und wenig Empathie haben, fällt mir auch regelmäßig auf.
Sind ja nicht betroffen und können sich diese Ignoranz leisten. Haben nicht ihr Leben lang Erfahrungen mit der aggressiven, offensiven und übergriffigen Art mancher Männer machen müssen.
Für sie ist das daher unwichtiger und übertriebener Beikram, den mann getrost auch ignorieren kann. Und sich über Feministinnen, die das thematisieren, lustig machen bzw sie unflätig beleidigen (Böhmermann).

Ganserer wird von mir ohnehin als Mann wahrgenommen und auch angesprochen, sollte ich ihm mal unterm bunten Regenbogen live und in Farbe begegnen. Dagegen kann er nicht mal was machen, juristisch gesehen.


@ RPG + eLender

Also ihr habt euch doch eigentlich recht gut ins Thema eingefädelt  :P
da solltet ihr doch wissen, dass manche Transfrauen ihr Unterteil so lassen, wie es ist, meist nach reiflicher Überlegung und Abwägung von Nutzen und Risiken.
Es scheint bei den jüngeren gar nicht sooo viele zu geben, von den echten Trans wohlgemerkt, die diese Genital-OP durchführen lassen. Es gibt von einigen auch Videos dazu, warum und weshalb sie sich (vorerst) dagegen entschieden haben.
Die haben das wohl auch recht umfassend recherchiert und sich mit vielen Betroffenen über deren Erfahrungen + Langzeiterfahrungen ausgetauscht.

Allerdings sind deren... Teile unter jahrelanger Hormongabe eh verschrumpelt und nicht mehr wirklich einsatzfähig.

Da gibts aber auch Ausnahmen... bei denen es nach Jahren unter Hormonbehandlung sogar noch zur Zeugung von Kindern kommt.
Sind aber Ausnahmen und wer weiß, ob dort bezügl. Hormonbehandlung immer die volle Wahrheit gesagt wird. Technisch, medizinisch ist das eigentlich einfach nicht möglich. Gibt aber auch immer wieder echte Wunder in der Medizin  ::)  :police:

ok, aber der aktive Einsatz der männlichen Geschlechtsorgane sollte für Transfrauen eigentlich tabu sein, oder ein sehr gestörtes, fast schon pathologisches Verhalten...
nach eigenen übereinstimmenden Aussagen sind die Geschlechtsmerkmale ja DIE am meisten verhassten Dinge, mit denen sie zwar lernen zu leben, falls sie sie nicht entfernen lassen möchten (Hoden, Eierstöcke, Gebärmutter) bzw wegschnippeln.
Zu denen aber durchaus ein problematisches Verhältnis bestehen bleibt, das aber ganz gut auf ein erträgliches Maß reduziert wird, durch die Auswirkungen der gegengeschlichtlichen Hormone.

Ganserer verweigert jegliche Angleichungsmaßnahmen und seine Geschlechtsorgane sind daher natürlich weder verkümmert noch inaktiviert.

Wenn einer damit ganz selbstverständlich in den konkreten Sexsituationen weiterhantiert, finde ich das schon sehr widersprüchlich. Um nicht zu sagen verdächtig. Sich als Transmensch zu bezeichnen, ist dann auch falsch.
Kann ich mir bei Ganserer echt gut vorstellen und bei Darkroomfan Kellermann ebenfalls.  :grins

Wäre ihre Angelegenheit, würden sie ihre schrägen Positionen nicht gnadenlos zum eigenen Vorteil ausnutzen im großen Stil, gesellschaftlich, politisch, ideologisch, aktivistisch und eben auch steuergelderverschlingend (wenn ich nur an die Rosa-Einhorn-Aktion bei der Bundeswehr denke).
Ganserer gehört auch auf keinen Frauenquotenplatz, Punkt. Und rückt alle wirklichen Transmenschen in ein schlechtes Licht, da die Öffentlichkeit wesentlich mehr von diesen schrägen Vögeln mitbekommt als von den stillen Transfrauen, die einfach nur in Ruhe ihr Leben leben möchten.
Reality is transphobic.

RPGNo1

@zimtspinne

ZitatAlso ihr habt euch doch eigentlich recht gut ins Thema eingefädelt  :P
da solltet ihr doch wissen, dass manche Transfrauen ihr Unterteil so lassen, wie es ist, meist nach reiflicher Überlegung und Abwägung von Nutzen und Risiken.

Ich habe mich nicht nur (jetzt) eingefädelt, ich bin auch familiär betroffen. Ein Cousin ist ein Transmann, wie ich bereits woanders erwähnte.

Er hat einen "Buck Angel" gemacht, um es mal flapsig ausdrücken: Amtliche Änderung des Geschlechtseintrages. Hormonbehandlung. Brüste ab, aber aufgrund gesundheitlicher Bedenken keinen Penoid aufbauen lassen. All diese Maßnahmen, die er schon vor vielen Jahren hat durchführen lassen, haben aus einem deprimierten unglücklichen Menschen eine fröhliche lebensbejahende Person werden lassen, die mit sich selbst vollkommen im Reinen ist.