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Begonnen von Sauropode, 14. November 2015, 00:26:47

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Typee

Zitat von: Sir David Attenborough am 19. November 2015, 20:03:47
ich möchte aber noch zwei Sachen zu bedenken geben:

1. Legaler Waffenbesitz ist ein Lackmustest für Freiheit, ermöglicht er doch notfalls, die Mächtigen abzusägen. Wenn diese Hindernis erst mal weg ist, kann man mit dem Volk alles mögliche machen. Und die Vergangenheit spricht Bände, was danach passierte.

...
Sir David Attenborough

Nicht für Ungut - meintest Du so etwas: http://www.spiegel.de/politik/ausland/usa-bewaffnete-buergerwehr-besetzt-nationalpark-in-oregon-a-1070273.html?google_editors_picks=true
The universe is under NO obligation to make sense to us
(Neil deGrasse Tyson)

duester


Sir David Attenborough

Zitat
http://www.spiegel.de/politik/ausland/usa-bewaffnete-buergerwehr-besetzt-nationalpark-in-oregon-a-1070273.html?google_editors_picks=true

Dahinter steht noch mehr unsachgemäßer Gebrauch von Schusswaffen:

https://en.wikipedia.org/wiki/Bundy_standoff

und

https://en.wikipedia.org/wiki/2014_Las_Vegas_shootings

Das "sovereign citizen movement" ist für die Amis das, was für uns die Reichsbürger sind. Nur halt mit Knarren.

Danke für die Links, ich hielt dass bis jetzt für eine große Provinzposse (Ist es im Enddefekt ja auch, die tragen ihre Waffen spazieren und lassen ein bisschen die Muskeln spielen). Weh tun sie unmittelbar keinem damit. Mich würde viel mehr interessieren, was es mit der zweiten Haftstrafe auf sich hat, wenn die Beiden doch bereits eingesessen sind für ihre Missetaten.  Ich muss mir mal die US-Presse zu dem aktuellen Fall anschauen. Das mit dem Mord ist natürlich heftig.

Und nein, sowas hatte ich nicht mit Freiheit verteidigen gemeint. Eher Verhinderung des Umbaus von Rechts- in Polizeistaaten, insbesondere nachdem man das Volk entwaffnet hat und die Kriminellen frohe Umstände feierten. Obama nebst Gesinnungsgenossen versuchen es aktuell ja auch wieder...

Wobei, mir kommt das so sattsam bekannt vor, staatliches Eigentum besetzen, weil einem was nicht passt, inklusive Umbringen von Gesetzeshütern.... Was war da nochmal, war gar nicht so weit weg...

Ach ja richtig, in Frankfurt wars damals, nannte sich Startbahn West

Übrigens, auch bei unseren Reichsbürgern finden sich Waffen und zündfähiges Materiel, wenn man die Presseberichte durchgeht. Und wenn einer meint, dass würde bei uns nicht klappen, dass der Staat sich erpressen und Straftaten durchgehen lässt, dem seien die Namen "Hausbesetzerszene" und "Peter 'Sohn des Horsts' Fitzek" zugeworfen.

Schönen Gruß

Sir David Attenborough
Der Schusswaffenexperte im Forum

Es ist nichts so fein gesponnen, es kommt doch ans Licht der Sonnen.

duester

Zitat von: Sir David Attenborough am 03. Januar 2016, 22:00:02
...  ich hielt dass bis jetzt für eine große Provinzposse (Ist es im Enddefekt ja auch, die tragen ihre Waffen spazieren und lassen ein bisschen die Muskeln spielen). Weh tun sie unmittelbar keinem damit.

Das ganze "militia movement" mit den Ausläufern in der "christian identity" und dem "survivalism" kann man kaum als Provinzposse abtun: https://en.wikipedia.org/wiki/Militia_organizations_in_the_United_States

Und auch bei "niemandem weh tun" kann man kaum zustimmen: https://en.wikipedia.org/wiki/Terrorism_in_the_United_States, vor allem https://en.wikipedia.org/wiki/Terrorism_in_the_United_States#Right-wing_extremism_and_anti-government Und die Liste ist noch nicht mal vollständig, weil es mehrere Artikel zum Thema "domestic terrorism"  und den "sovereign citizens" (https://en.wikipedia.org/wiki/Sovereign_citizen_movement) gibt und weil die Abgrenzung z.B. zu militanten Abtreibungsgegnern oder Rassisten schwierig ist. Es fehlen auch Morde von einzelnen Mitgliedern aus Organisationen wie der Posse Comitatus, die gerne mal Polizisten, die ihren Führerschein sehen wollen, die Birne wegballern. Dazu kommen noch "anderweitige" Amokläufer, ohne ideologischen Hintergrund, die sich aber mit den Zielen der Organisationen identifizieren (wie z.B. in Las Vegas) und die USA auf dem Weg in die Diktatur sehen. Von den "normalen" Amokläufern in Kindergärten, Schulen, Colleges und Kinos und den Hausbesitzern, die sich auf die Castle-Doktrin berufen, wenn sie um sich schießen, mal ganz abgesehen.

Die steile These, dass mit "gun control" eine baldige Diktatur drohe, ist in diesem Milieu übrigens sehr verbreitet, gerne mit der Behauptung, dass es den Holocaust nicht gegeben hätte, hätten die Juden nur Waffen gehabt. Die Vermutung, dass die Kriminalität überhand nehmen würde und so die staatliche Ordnung gefährde bzw. zu einem autoritären Staat führe, ist ein wesentliches Element der "Turner Diaries" und damit Teil des Überzeugungssystems dieser Gruppen. Die gesamte "when the shit hits the fan"-Bewegung lebt nur auf den Tag hin, an dem die staatliche Ordnung wegen der überbordenden Kriminalität zusammenbricht und bunkert für diesen Zweck Waffen, die sie sich unter keinen Umständen wegnehmen lassen wollen.   

ZitatÜbrigens, auch bei unseren Reichsbürgern finden sich Waffen und zündfähiges Materiel, wenn man die Presseberichte durchgeht. Und wenn einer meint, dass würde bei uns nicht klappen, dass der Staat sich erpressen und Straftaten durchgehen lässt, dem seien die Namen "Hausbesetzerszene" und "Peter 'Sohn des Horsts' Fitzek" zugeworfen.

Yoa. Räumung von besetzten Häusern: keine Toten durch Schusswaffengebrauch. Räumung des Fürstentums Germania: keine Toten durch Schusswaffengebrauch. Räumung des "Königreichs" von Peter Fitzek: keine Toten durch Schusswaffengebrauch. 

sumo

zumindest bei Hausbesetzungen ist es zu extremen (!) Krawallen in Berlin gekommen, da wurde mit Eigenbauten auf Beamte geschossen, daß es also zu Schußwaffentoten nicht kam, ist nur der mangelnden Verfügbarkeit zuzurechnen. Wenn damals im November 1990 (Vorgänge um die Mainzer Straße) irgendwelche Chaoten illegale Waffen zur Verfügung gehabt hätten, wären die eingesetzt worden. Über die Folgen möchte ich nicht spekulieren, nur soviel, die eingesetzten Beamten waren alle bewaffnet....
Ich bin trotzdem ein Befürworter des privaten LEGALEN Waffenbesitzes, denn jeder, der sich als Sportschütze oder Jäger betätigt, wird den Teufel tun und sich irgendwie auffallend verhalten, denn dann wäre er seine schwer erkämpfte Erlaubnis los. Illegale Waffennutzer scheren sich weder um Erlaubnisse noch um weitere Verschärfungen, die haben irgendwoher ihre Waffe und werden die zur Durchsetzung ihrer Ziele einsetzen.


Übrigens, Obama tönt mal wieder. Stellt sich mir die Frage, wie er sein Volk entwaffnen will. Nur Gesetze verschärfen, Verkauf verbieten uswusf. und alle Waffen bleiben im Volk? Oder Denunzianten anwerben?
Sammeltrupps durch die Lande schicken? Entschädigungslos entwaffnen? Mal sehen, was das Volk dazu meint, aber da er nicht wiedergewählt werden kann, kann er ja mal tönen...

Peiresc

Zitat von: Sir David Attenborough am 03. Januar 2016, 22:00:02
ich hielt dass bis jetzt für eine große Provinzposse (Ist es im Enddefekt ja auch, die tragen ihre Waffen spazieren und lassen ein bisschen die Muskeln spielen).
Na, ich weiß ja nicht. Unter ,,Posse" habe ich mir bisher ein bisschen was anderes vorgestellt.

Zitat von: Sir David Attenborough am 03. Januar 2016, 22:00:02
Wobei, mir kommt das so sattsam bekannt vor, staatliches Eigentum besetzen, weil einem was nicht passt, inklusive Umbringen von Gesetzeshütern.... Was war da nochmal, war gar nicht so weit weg...

Ach ja richtig, in Frankfurt wars damals, nannte sich Startbahn West
Sowie man sich mit den Einzelheiten beschäftigt, wird eines klar: dieser Vorgang ist völlig ungeeignet, die freidrehende, paranoide Oregon militia zu relativieren.
ZitatDie Protestbewegung gegen die Startbahn West als solche brach in der Folge der tödlichen Schüsse schließlich auseinander.[35] ... Einer der Sprecher der Bürgerinitiative, Dirk Treber, brachte es so auf den Punkt: ,,Die Kugeln trafen auch die Bewegung tödlich. Danach gab es keinen organisierten Protest mehr gegen die Startbahn. Die Tat war damals für alle absolut unbegreiflich."[30]
https://de.wikipedia.org/wiki/T%C3%B6tungsdelikte_an_der_Startbahn_West
Wenn in Texas Schüsse fallen, dann wird es das letzte sein, was den Durchgeknallten in Texas einfallen wird: ihre Waffen abzugeben und von jetzt an friedlich zu Hause zu bleiben.

Übrigens: Wie war der Täter an die Waffe gekommen?
ZitatDie von Andreas E. verwendete Tatwaffe stammte ihrerseits selbst aus einem Verbrechen, das ein Jahr zuvor gegenüber einem Kriminalbeamten begangen worden war: Am 8. November 1986 war ein 33-jähriger Kriminalhauptmeister während einer Kundgebung zur zivilen Aufklärung vor den Hanauer Nuklearbetrieben eingesetzt. Rund ein Dutzend mit Motorradmützen oder Palästinensertüchern maskierte Demonstranten kamen auf ihn zu und umzingelten ihn. [...]
Was lassen sich daraus für Schlüsse über Sinn und Unsinn von Waffen in Privathand ziehen?

duester

Zitat von: sumo am 04. Januar 2016, 15:51:07
Ich bin trotzdem ein Befürworter des privaten LEGALEN Waffenbesitzes, denn jeder, der sich als Sportschütze oder Jäger betätigt, wird den Teufel tun und sich irgendwie auffallend verhalten, denn dann wäre er seine schwer erkämpfte Erlaubnis los.
Ganz genau. Das stimmt, so lange die Erlaubnis schwer zu erkämpfen, überwacht und streng limitiert ist. Je liberaler die Waffengesetze, um so mehr legale Waffenbesitzer, um so mehr Leute, die verantwortungslos mit ihren Waffen umgehen, um so mehr Angebot auf dem Markt für illegale Waffen.

ZitatIllegale Waffennutzer scheren sich weder um Erlaubnisse noch um weitere Verschärfungen, die haben irgendwoher ihre Waffe und werden die zur Durchsetzung ihrer Ziele einsetzen.
Stimmt. Es macht allerdings einen Unterschied, ob jemand, der sich eine illegale Waffe beschaffen will, erstmal fünf klandestine Kontakte anhauen muss, unter denen mit ein bisschen Glück ein verdeckter Ermittler ist, oder ob es einen blühenden Schwarzmarkt für illegale Waffen gibt, wo man sich nur eine aussuchen muss. Es geht nicht um die einzelne Waffe, sondern um die Summe der im Umlauf befindlichen Waffen. Und da zeigen die USA dass es eine kritische Anzahl gibt, ab der der Markt nicht mehr reglementierbar ist. Es geht darum die Kosten für illegale Waffen, zusammengesetzt aus Preis und Aufwand für die Beschaffung, hoch zu halten. Das hält den marginalen Kurzschlusstäter ab, weil der einfach an der Logistik scheitert und erhöht die Gefahr der Aufdeckung für die jahrelang planenden Überzeugungstäter.

Sauropode

ZitatÜbrigens, Obama tönt mal wieder.

Das tut er. Soweit ich weiß, kann er die Waffengesetze nicht verschärfen, ebenso, wie er die Todesstrafe nicht abschaffen kann. Das sind Angelegenheiten der Bundesstaaten. Während in Texas die Waffengesetze eher liberal sind, gibt es auch Bundesstaaten, wo das Waffenrecht vergleichbar streng ist, wie hier.

sumo

in Texas darf man seine Waffe jetzt offen tragen, ganz in der Tradition des klassischen Cowboys.

Peiresc

Zitat von: sumo am 05. Januar 2016, 06:33:23
ganz in der Tradition des klassischen Cowboys. Hollywood-Films
Fixed.

ZitatIt would not be until the 1920s that the holsters most people think of on cowboys and outlaws would be made. 
http://centerofthewest.org/2015/07/17/slapping-leather-handguns-and-holsters/

sumo

okay.
Ich habe meine Vorstellung von Cowboys aus Filmen, die das thematisieren.

Yadgar

Hi(ghl)!

Zitat von: eLender am 28. November 2015, 22:00:59
Nein, ich bin ja kein Wolfs-Freund. Ich würde im Falle einer Attacke so einem Baumumarmer (alternativ, falls keiner greifbar ist, auch einen Jogger) damit ins Gesicht sprühen. Wenn der sich dann vor Schmerzen am Boden wälzt, kann ich in Ruhe das Weite suchen, der Wolf ist dann ganz auf das angeschlagene Opfer fixiert, das nun zur leichten Beute wird. Der Wolf denkt halt ökologisch und verspeist nur die Kranken und Schwachen, damit sich keine Krankheiten ausbreiten können und damit wieder Platz für Neues ist. Ich würde schnurstracks zu lokalen Presse laufen und die Geschichte leicht aufgehübscht präsentieren. Da ich unter Einsatz meines eigene Lebens dem Opfer zur Hilfe gekommen bin (leider erfolglos), werde ich mit einem Verdienstorden geehrt.

Aber nicht doch! Wölfe sind, wie jeder hacht aaabeitende Bibelnazi weiß, okkulte Niederdämonen aus den bolschewistischen Steppen des Ostens, die von den islamofaschistischen Volksumschwulern mittels Beschwörung des hochokkulten Wüstendämons "Allah" rudelweise in unsere friedlichen Däutschen Städte getrieben werden, damit sie unsere hacht eraaabeiteten blonden Däutschen Frauen und blonden Däutschen Kinder reißen! Das einzige, was gegen Wölfe hilft, ist die Lord's Resistance Army (LRA) aus Uganda! Muss man wissen!

Oink, oink!

Yadgar

Peiresc

Yadgar, ich bin Dir regelrecht dankbar, dass Du die Atombombe diesmal außen vor lassen konntest.  :grins2:

Yadgar

Hi(gh)!

Zitat von: Peiresc am 20. November 2017, 17:17:09
Yadgar, ich bin Dir regelrecht dankbar, dass Du die Atombombe diesmal außen vor lassen konntest.  :grins2:

Na ja, vor dem Hintergrund der Gun Control-Debatte wäre es natürlich logisch seitens NRA und Konsorten, wenn man zwecks Waffengleichheit zwischen Regierung und Volk auch private Atom- und sonstige Kriegswaffen befürworten würde... großkalibrige Halbautomatische gegen Panzer, das funktioniert ja eher nicht, wie jeder Civilization-Zocker weiß!

Aber der Link auf die Schüsse an der Startbahn West ist interessant, es ist wirklich aufschlussreich, den Spiegel-Artikel von damals nochmal zu lesen (zumal ich 1987 durchaus mit den Autonomen sympathisiert hatte...)! Ich war bis jetzt immer davon überzeugt gewesen, dass die Stationierung der Pershing II trotz aller Proteste im Herbst 1983 der westdeutschen Alternativbewegung den Rest gegeben hätte - ganz am Ende war sie wohl erst nach den Startbahn-Schüssen! Ich erinnere mich, dass hier und da seinerzeit von einem "agent provocateur" die Rede gewesen war, diese Verschwörungstheorie aber keine größeren Kreise zog, damals tickten wohl auch radikale Linke nicht so paranoid wie heutzutage der durchschnittliche Kommentarspalten-Insasse...

Bis bald im Khyberspace!

Yadgar