Neuigkeiten:

Wiki * German blog * Problems? Please contact info at psiram dot com

Main Menu

Krise in der Ukraine

Postings reflect the private opinion of posters and are not official positions of Psiram - Foreneinträge sind private Meinungen der Forenmitglieder und entsprechen nicht unbedingt der Auffassung von Psiram

Begonnen von RPGNo1, 18. Februar 2022, 18:04:53

« vorheriges - nächstes »

Bachblüte

Zitat von: https://www.zdf.de/nachrichten/politik/ukraine-russland-konflikt-blog-100.html03:26 Uhr
Moldau bestellt russischen Botschafter ein

Die Republik Moldau bestellt den russischen Botschafter ein. Hintergrund sind die Aussagen eines hochrangigen Kommandeurs, in Moldau werde die russischsprachige Bevölkerung unterdrückt. Diese Äußerungen seien unbegründet.

"Moldawien ist ein neutraler Staat, und dieser Grundsatz muss von allen internationalen Akteuren, einschließlich der russischen Föderation, respektiert werden", erklärt das Außenministerium.

02:56 Uhr
Ukrainische Abgeordnete: "Frust über Deutschland wächst"

Die ukrainische Abgeordnete Lesia Vasylenko äußert in einem Tweet ihren Frust über Deutschlands Ukraine-Politik. "Ganz klar, Olaf Scholz lebt auf einem anderen Planeten als der Rest der Welt", kommentiert Vasylenko Scholz' Haltung zu Waffenlieferungen und einem Gasembargo.

Kateryna Juschtschenko, von 2005 bis 2010 First Lady der Ukraine, antwortete auf Twitter, es sei an der Zeit, "alles Deutsche zu boykottieren". "Deutschland hat sich auf die Seite des Bösen geschlagen."

02:31 Uhr
Ukraine: Werden Krieg "in sehr kurzer Zeit" gewinnen

Die Ukraine wird nach eigenen Angaben im Krieg mit Russland sehr bald siegreich sein. "Wir sind uns absolut sicher, dass die Ukraine diesen Krieg gewinnen wird, und zwar in sehr kurzer Zeit", sagt der ukrainische Ministerpräsident Denys Schmyhal
dem US-Sender CNN.

Stadtrat: Weiteres Massengrab bei Mariupol entdeckt

Bei Mariupol ist nach Angaben der Verwaltung ein weiteres Massengrab entdeckt worden. Ein Satellitenbild soll das Grab zeigen, das die Leichen von mindestens 1.000 Bewohnern fassen könnte, hieß es. Es befindet sich den Angaben zufolge außerhalb des Dorfes Wynohradne, das östlich von Mariupol liegt.

Erst in dieser Woche hatte der US-Dienst Maxar Technologies Satellitenfotos von mehr als 200 frisch ausgehobenen Gräbern im Ort Manhusch publik gemacht. Das Dorf liegt westlich von Mariupol. Ukrainische Funktionäre warfen Russland vor, dort bis zu 9000 Zivilisten verscharrt zu haben. Die Entdeckung der mutmaßlichen Massengräber schürte den Verdacht neuer Gräueltaten im Ukraine-Krieg.

23:12 Uhr
UN: Innerhalb der Ukraine 2,5 Millionen Kinder vertrieben

Nach neuen Zahlen der UN-Organisation für Migration sind innerhalb der Ukraine wegen des Krieges mehr als 7,7 Millionen Menschen auf der Flucht, darunter 2,5 Millionen Kinder.

Juliette

Zitat von: Schwuppdiwupp am 22. April 2022, 21:37:13
Schon alleine die Berichte der zurückgekehrten und traumatisierten russischen Soldaten, ihre Eindrücke und vor allem ihre Bilder werden auf lange Sicht ihre Wirkung nicht verfehlen.

Und wenn dann noch "Des-Desinformanten" gezielt nachschieben, verstärken, wiederholen bröckelt das Vertrauen in den GröZaZ. Wenn dann noch immer mehr Russen bewusst wird, dass sie weltweit "unten durch sind", werden früher oder später die Putin-Fanboys aus purem Eigennutz an seinem Stuhl sägen.

Ja ich weiß: Ist mehr Wunschdenken als real ::) , aber einen Versuch ist's wert. Das gute daran: Info-Kriege sind vergleichsweise kostengünstig.

Bei solchen Hoffnungen muss ich immer an Deutschland 1944/45 denken. Da lagen schon viele Städte in Schutt und Asche und Siege wurden nirgends mehr eingefahren und das deutsche Reich war weltweit schon sehr lang "unten durch" und trotzdem glaubte ein großer Teil der Bevölkerung noch an Hitlers Wunderwaffe und dass das "Kriegsglück" sich wieder wenden würde. Trotz aller Erzählungen von heimkehrenden Soldaten von den Gräueln nicht nur im Osten - wenn die denn überhaupt davon erzählt haben. Und der Rest der Bevölkerung hielt die Klappe. Ich sehe keine Hinweise, dass die russische Bevölkerung sich anders verhalten wird.

Erschütternd finde ich immer wieder Berichte, dass ein großer Teil der russischen Oligarchen weiter ungestört seinen Geschäften nachgehen kann:

https://www.manager-magazin.de/politik/sanktionen-gegen-oligarchen-warum-vier-der-fuenf-reichsten-russen-nicht-betroffen-sind-a-a3e298f2-3d3e-4ae8-8c6d-26647c0f3399

ZitatWladimir Potanin und Leonid Mikhelson haben allen Grund, entspannt zu sein. Die beiden Oligarchen führen die Liste der zehn reichsten Russen an: Potanins Vermögen wird auf knapp 30 Milliarden US-Dollar geschätzt, Mikhelson soll rund 25 Milliarden Dollar besitzen. Beide erfreuen sich bester Beziehungen zum Kreml, doch beide sind bislang von westlichen Sanktionen verschont geblieben.
Während sechs der zehn reichsten Russen (darunter Alexej Mordaschow, Alisher Usmanow, Viktor Vekselberg und Roman Abramowitsch) unter den Strafmaßnahmen von EU, USA und Großbritannien leiden, können Potanin, Mikhelson sowie die beiden Oligarchen Wladimir Lisin (Rang 4) und Vladid Alekperow (Rang 5) weiterhin frei schalten und walten. Wie kann das sein?

Rund 1500 Einzelpersonen haben die westlichen Partner USA, EU und Großbritannien bis Ende März insgesamt mit Sanktionen belegt – die USA 852, die EU 775 und Großbritannien 982, wie aus einer Analyse der Finanznachrichten-Agentur Bloomberg hervorgeht. Dennoch können 10 der 20 reichsten russischen Oligarchen weiterhin frei ihren Geschäften nachgehen und ihre Vermögenswerte hin- und herschieben, ohne rechtliche Einschränkungen. Von den fünf reichsten Russen ist lediglich Stahlmagnat Alexej Mordaschow sanktioniert. ...

Max P

Zitat von: Juliette am 23. April 2022, 10:30:41
Erschütternd finde ich immer wieder Berichte, dass ein großer Teil der russischen Oligarchen weiter ungestört seinen Geschäften nachgehen kann
Da hängen sicher westliche Oligarchen mit drin. Man will ja bitte nicht die Creme de la Creme der freien Welt ernsthaft molestieren.

biomango

Zitat von: sailor am 22. April 2022, 12:40:52
Wie soll man Diktatoren intelligenter bekämpfen, wenn ihr Volk zu ihnen steht? Ist auch eine Art der Legitimation... in D hats die totale Niederlage gebraucht, um die Nazis zumindest in die Schatten zurück zu treiben, wirklich weg waren sie dann auch nicht. Ich sehe leider für Russland schwarz, dort hat Putin die Deutungshoheit... kurzfristig wird sich da nix drehen, die willige Annahme von "Z" zeigt mir, dass die Bevölkerung dort auf einen solchen Konflikt gewartet hat (er macht ja auch sehr vieles einfacher und passt in altbekannte Denkmuster dort). Selbst ein Enthauptungsschlag würde diese Dynamik nicht brechen, sondern eventuell noch befeuern... Ich sehe Russland auf dem Weg ins Abseits, die absolute Verarmung, ein NK 2.0.
Meine Ideen dazu Sanktionen wirschaftlich und kulturell, brain- drain, cyberwar und infowar. Gerade bei den zwei letzteren hat man das Feld weitgehend den Russen überlassen.


Peiresc

Zitat von: biomango am 23. April 2022, 12:49:05
Meine Ideen dazu Sanktionen wirschaftlich und kulturell, brain- drain, cyberwar und infowar.

Und das wird die Ukrainer retten? Und wird es die Finnen retten? Das muss man außerdem tun. Offizielle russische Meldung von soeben:
ZitatDie Besatzung des SKR "Neustrashimy" führte bei Tests in der Ostsee Raketenbeschuss durch
Die Besatzung des Patrouillenschiffs Neustrashimy feuerte bei Versuchen in der Ostsee Raketen ab

---

Die Russen erwärmen sich für die Idee eines globalen kalten Krieges, in dem sie sich jetzt schon als Sieger deklarieren. Lawrow hat gerade gesagt, ein Kriegsziel ist es, die Supermacht USA zu deklassieren (da das kein einklagbares Ziel ist, etwa wie ,,Amerika wieder groß zu machen", eignet es sich wunderbar für die Siegesparade am 9. Mai).

Zitat von: biomango am 23. April 2022, 12:49:05cyberwar und infowar. Gerade bei den zwei letzteren hat man das Feld weitgehend den Russen überlassen.
Bei ersterem bin ich mir durchaus nicht sicher; aus dem Westen hört man nur nicht so viel Fanfare. Bei letzterem wird sich die Lage ändern müssen, das glaub ich auch. Warten wir mal ab, ob Macron gewinnt, aber auch dann wird die Gefahr nicht vorbei sein. Mittelfristig sind die midterms in den USA eine vermutlich ebenso große, wenn nicht noch größere, Bedrohung.

Es ist eine globale Auseinandersetzung zwischen Demokratie und Totalitarismus, soweit ist Lawrow zuzustimmen. Die Demokratie muss wehrhaft sein, oder sie wird untergehen. Der Althistoriker Elias Bickermann sagt:
ZitatAnd the haters, and not the meek, inherit the earth.

sailor

Es ist gut alles zu durchdenken. Aber medial ist Russland in Putins fester Hand .

Die baltische Flotte ist ein Witz, die Neustrahshimy ein K*ckfass (war schonmal drauf). Wichtige Teile der Truppen des Westlichen Militärbezirkes kämpfen in der Ukraine, die Nordflotte hat die Hälfte ihrer Bodenkräfte abgeben müssen für die "spezielle Militäroperation". Wenn Finnen und Schweden zur Nato stoßen macht es dort Sinn, ein eigenes Nordkorps aufzustellen... zusammen mit Norwegen können die drei Länder 2-3 Divisionen nebst überragender Luftwaffe zusammenfassen. Dem kann Russland bei Murmansk oder in Karelien kaum etwas entgegensetzen. Dazu kommt bei den drei Ländern eine sehr hohe Kohäsion in den Einheiten und durch die kulturelle Nähe eine schnelle gegenseitige Integration. Dieser Move hätte eigentlich aus russischer Sicht UM JEDEN PREIS verhindert werden müssen, es potenziert die Möglichkeiten der Nato im Hohen Norden UND macht eine bisher ruhige Grenze zur Nato-Aussengrenze. Darüber hinaus bringt Schweden ein heftiges Rüstungsindustriepaket mit. Schon jetzt nutzen Nato-Länder einiges an schwedischer Hardware, eine weitergehende Integration und vor allem die Vereinfachung von Kauf/Verkauf zwischen Natopartnern wird da zu einer weiteren Verbreitung führen.
-----------------------------------------------------------------------------
Ein neuer Kalter Krieg ist für Putin und seine Kamarilla das Beste was passieren kann... denn damit können sie JEDEN Fehler/Missstand/Mangel auf den Feind zurückführen. Es ist ein Freifahrtschein. Damit ließe sich jede Maßnahme gegen innere Feinde begründen... und nach aussen könnte man auch argumentieren, dass man sich wehren muss. Problematisch ist daran nur, dass die eigenen "Verbündeten" und die eigenen Möglichkeiten weit weg sind von dem, was unter Hammer und Sichel drin war. Gleichzeitig hat man damit keine Vision, über die man Potentiale wecken kann. Die SU hat mit Kommunismus und progressiver Doktrin ziemlich viel erreichen können, besonders im Bereich Mobilisierung junger Menschen. Im heutigen Russland heisst "Mobilisierung junger Menschen" Wehrdienst.

Bei den Verbündeten versucht man gerade Indien einzusacken. Mit Modis Nationalismus und verstärkten totalitären Tendenzen dort ist das naheliegend, aber eher nicht zielführend. Indien kann zwar russische Produkte kaufen, braucht aber eigentlich Hightech (sowohl materiell als auch "doktrinär") um den Sprung vom Schwellenland zu schaffen. Hier kann Russland nix bieten. Wenn in Indien die Dienstleistungscluster in den urbanen Gebieten verschwinden wirds duster. Die Medikamentenproduktion will der Westen "zurückholen", "dank" Russland und China gilt das gleiche für Stahlproduktion...
China weiss genau, dass Russland lediglich doktrinär ein Verbündeter ist, nicht jedoch strategisch oder wirtschaftlich. Dort ist jetzt sehr spannend, ob die KPCh angesichts des Versagens der ZeroCovid-Strategie und des Misserfolges der Russen in der Ukraine die eigene Xi-Zentrierung überdenkt. Der Mann ist auch nicht mehr der jüngste und die "alten" Wachstumsraten wird man nur noch schwer erreichen können. Auch hier hat man ein Problem mit den jungen Menschen, es sind zu wenige und davon sind zu viele nicht "parteikonform".

Bachblüte

Zitat von: https://www.zdf.de/nachrichten/politik/ukraine-russland-konflikt-blog-100.html19:29 Uhr
Selenskyj droht Russland mit Verhandlungsabbruch

Bei einer Pressekonferenz in einer zentralen U-Bahn-Station der Hauptstadt Kiew hat der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj erneut einen möglichen Abbruch jeglicher Gespräche mit Russland für ein Ende des Krieges ins Spiel gebracht. "Wenn unsere Leute in Mariupol vernichtet werden, wenn ein Pseudoreferendum über die Unabhängigkeit in Cherson stattfindet, dann tritt die Ukraine aus allen Verhandlungsprozessen heraus", sagte er am Samstag in einer unterirdischen Metrostation.

Er sei weiter bereit, direkt mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin zu verhandeln, sagte Selenskyj.

19:09 Uhr
Schröder: Bei russischem Gas-Stopp "würde ich zurücktreten"

Altkanzler Gerhard Schröder kann sich einen Rücktritt von seinen Posten für russische Energiekonzerne offensichtlich nur für einen Fall vorstellen: Wenn der russische Präsident Wladimir Putin Deutschland und der Europäischen Union das Gas abdreht.
In einem am Samstag veröffentlichten Interview der "New York Times" sagt er, dass er zwar nicht mit einem solchen Szenario rechne: "Das wird nicht passieren." Sollte es aber doch dazu kommen, "dann würde ich zurücktreten", fügt er hinzu, ohne explizit zu sagen, von welchen Posten.

Schröder ist Aufsichtsratschef beim staatlichen russischen Energieriesen Rosneft und war zuletzt auch für die Pipeline-Gesellschaften Nord Stream und Nord Stream 2 tätig.

18:21 Uhr
Schröder weiter zur Vermittlung im Ukraine-Krieg bereit

Altkanzler Gerhard Schröder hat sich erneut zur Vermittlung im Ukraine-Krieg bereiterklärt. "Ich habe immer deutsche Interessen vertreten. Ich tue, was ich kann. Wenigstens eine Seite vertraut mir", sagte der frühere SPD-Chef und heutige Lobbyist für russische Energie-Unternehmen der "New York Times". Man müsse nun so schnell wie möglich zu einer Friedenslösung kommen. "Ich denke, dieser Krieg war ein Fehler, und das habe ich auch immer gesagt."

Schröder war im März nach Moskau gereist, um mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin zu sprechen. Zu den Details des Gesprächs mit Putin äußerte sich der 78-Jährige Schröder in dem Interview nicht und verriet nur so viel: "Was ich Ihnen sagen kann ist, dass Putin daran interessiert ist, den Krieg zu beenden. Aber das ist nicht so leicht. Da gibt es ein paar Punkte, die geklärt werden müssen."

Welche "Seite" Schröder wohl meint?  ::)



Nützliches Wissen aus dem Alltag: "Gashure" ist auch ein Fluss in Ruanda.

Peiresc

Schröder hat offenbar nichts dagegen, als Putins Makler verstanden zu werden. Da finde ich ja Abramowitsch noch brauchbarer. Der hat zwar ebenso eigene Interessen, aber er ist vermutlich nicht so benebelt. Dass ihm Putin vertraut, kann ich mir beim besten Willen nicht vorstellen, der vertraut strukturell niemandem. Und dass ihm Selensky vertrauen würde  :rofl

Max P

Wie realistisch könnte wohl folgendes Szenario sein?

Putin lässt die USA heimlich wissen, dass er bereit ist, wenn für ihn alle Stricke reißen, europäische Städte atomar zu verwüsten. Gleichzeitig bietet er den USA an, sie in Ruhe zu lassen, wenn auch sie die Füße still halten und NICHT den Gegenschlag auslösen und den Verlust Europas hinnehmen. Bestenfalls dürfen sie weiter mit dem UK verbandelt sein, dem er einen ähnlichen Vorschlag unterbreitet.

Putins Kalkül: Russland würde zwar auch schwer geschädigt, bsw. durch französische Atomraketen (oder aber er macht auch Frankreich das obige Angebot), wäre aber gegenüber einem ebenfalls stark zerstörten und geschwächten Europa geopolitisch zumindest nicht im Nachteil und könnte während und nach der Wiederaufbauphase die Rolle des Hegemon übernehmen. Oder hätte Europa machtpolitisch zumindest neutralisiert.

Die USA lassen sich insgeheim auf den Deal ein, NATO-vertragsbrüchig zu werden um wenigstens die USA nicht auch noch zum nuklearen Schlachtfeld werden zu lassen. Schließlich kann einen totalen und voll entfesselten Atomkrieg am Ende sowieso niemand gewinnen.

Mir kommt leider ein solches Szenario zumindest nicht vollkommen absurd vor...


Bachblüte

Zitat von: Max P am 23. April 2022, 22:00:24
Wie realistisch könnte wohl folgendes Szenario sein?

Dagegen spricht m.E. vieles:

Erpresser kommen grundsätzlich wieder und wieder mit neuen Forderungen, solange sie etwas bekommen. "Die USA" wissen das.

Das "Angebot" müsste als Ultimatum gestellt werden. "Russland" kann nicht wissen, ob nach solch einem Angebot nicht der Erstschlag der USA erfolgt.

Russland hat ebenfalls viele Abhängigkeiten vom Ausland, ein Totalausfall würde es noch viel härter treffen als die derzeitigen Sanktionen.

Europa wäre nachher wegen starker Verstrahlung unbrauchbar, der Nutzen wäre also gering.

Europa und Russland liegen in der Westwindzone, der Fallout würde schnurstracks nach Russland getragen werden und mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit dort abregnen, vielleicht auch in Moskau.

Bereits wenige strategische Atomwaffen führen in einen nuklearen Winter, den weder die USA noch Russland überleben.

Bachblüte

Zitat von: https://www.zdf.de/nachrichten/politik/ukraine-russland-konflikt-blog-100.html23:43 Uhr
Ukraine warnt vor Einbruch des russischen Erdgastransits

Der ukrainische Staatskonzern Naftogaz hat vor einem Einbruch des russischen Gastransits über die Ukraine gewarnt. "Wir schätzen, dass ein Drittel der von Russland in die EU über die Ukraine exportierten Gasmenge verloren gehen kann, wenn die Besatzungskräfte nicht damit aufhören, die Funktion unserer Stationen zu stören", schrieb Naftogaz-Chef Jurij Witrenko bei Twitter.

Naftogaz betreibt das ukrainische Gastransportsystem. Nach Angabe des Unternehmens wurden am Freitag mehr als 58 Millionen Kubikmeter Erdgas aus Russland nach Westen transportiert.

23:01 Uhr
Die russischen Streitkräfte haben angekündigt, ihre neue Interkontinentalrakete Sarmat ab Herbst in Dienst zu stellen. Es gehe jetzt darum, die Raketentests zu einem vernünftigen Abschluss zu bringen, die Reichweiten zu regulieren und die Sarmat (Nato-Codename: SS-X-30 Satan 2) dann dem Militär zu übergeben, sagte der Chef der
Raumfahrtbehörde Roskosmos, Dmitri Rogosin, am Samstag in einem Fernsehinterview. "Wir planen das nicht später als im Herbst", fügte er hinzu.

Präsident Wladimir Putin nutzte vor dem Hintergrund des Kriegs gegen die Ukraine den Raketenstart zu Drohungen gegen den Westen.

21:16 Uhr
Der britische Premierminister Boris Johnson hat dem ukrainischen Staatschef Wolodymyr Selenskyj zusätzliche Waffen für die Verteidigung gegen die russische Invasion in Aussicht gestellt. Dazu zählten Fahrzeuge, Drohnen und Panzerabwehrraketen, zitierte das Büro Johnsons aus seinem Telefonat mit Selenskyj. Der Premier habe dem Präsidenten auch bestätigt, dass das Vereinigte Königreich seine Botschaft in Kiew wiedereröffnen wolle. Johnson informierte Selenskyj auch über neue britische Sanktionen gegen Mitglieder des russischen Militärs.

20:29 Uhr
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat inmitten des russischen Angriffskrieges überraschend einen Besuch einer hochrangigen US-Delegation für diesen Sonntag in Kiew angekündigt. "Ich denke nicht, dass es ein großes Geheimnis ist. Morgen werde ich ein Treffen mit dem US-Verteidigungsminister (Lloyd Austin) und mit Außenminister (Antony) Blinken haben", sagte Selenskyj [...]. Mit Austin und Blinken werde er über die "Liste der notwendigen Waffen und über die Geschwindigkeit ihrer Lieferung" reden.

20:13 Uhr
Was Gerhard Schröder zum Ukraine-Krieg sagt

Altbundeskanzler Gerhard Schröder hat sein erstes Interview seit Beginn des russischen Angriffs auf die Ukraine gegeben. Mit der "New York Times" sprach er über den Krieg und Putin

https://www.zdf.de/nachrichten/politik/gerhard-schroeder-putin-ukraine-krieg-russland-new-york-times-100.html

19:57 Uhr
Türkei sperrt Luftraum für russische Flugzeuge nach Syrien

Die Türkei hat ihren Luftraum vorübergehend für russische Zivil- und Militärflugzeuge auf dem Weg nach Syrien gesperrt. "Wir haben den Luftraum für russische Militärflugzeuge - und auch für zivile Flugzeuge -, die nach Syrien fliegen, geschlossen", sagte Außenminister Mevlut Cavusoglu nach Angaben türkischer Medien. Die russische Seite sei darüber bereits im März informiert worden.

Cavusoglu fügte demnach hinzu, dass das Verbot für drei Monate gelten werde. Es handelt sich um eine der bisher schärfsten Reaktionen der Türkei auf den russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine.

celsus

Woher hat Russland eigentlich die ganzen schicken Waffensysteme?

ZitatFrance and Germany armed Russia with €273 million (£230 million) of military hardware now likely being used in Ukraine, an EU analysis shared with The Telegraph has revealed.

They sent equipment, which included bombs, rockets, missiles and guns, to Moscow despite an EU-wide embargo on arms shipments to Russia, introduced in the wake of its 2014 annexation of Crimea.

Jetzt die Ukraine zu beliefern könnte zukünftige Waffengeschäfte mit Russland gefährden.

Ach nein, Moment, das waren überhaupt keine Waffen. Also nicht direkt.
Man kann mit Bomben, Raketen und Torpedos ebenso gut Rasen mähen, Bäume fällen und Fische fangen.

ZitatBerlin defended its use of an ambiguity within the EU's 2014 arms blockade, insisting that the goods were sold only after the Kremlin guaranteed they were for civilian use, rather than military application.



https://www.telegraph.co.uk/world-news/2022/04/22/exclusive-france-germany-evaded-arms-embargo-sell-weapons-russia/
The best thing about science is that it works - even if you don't believe in it.

Max P

Zitat von: Bachblüte am 23. April 2022, 22:26:21
Zitat von: Max P am 23. April 2022, 22:00:24
Wie realistisch könnte wohl folgendes Szenario sein?

Dagegen spricht m.E. vieles:
Hoffentlich...

ZitatErpresser kommen grundsätzlich wieder und wieder mit neuen Forderungen, solange sie etwas bekommen. "Die USA" wissen das.
Deswegen schrieb ich ja, wenn für Putin "alle Stricke reißen", ihm also außer Atomwaffen keine machtpolitischen Möglichkeiten mehr bleiben, zumindest auf absehbare Zeit. 

ZitatDas "Angebot" müsste als Ultimatum gestellt werden. "Russland" kann nicht wissen, ob nach solch einem Angebot nicht der Erstschlag der USA erfolgt.
Nicht unbedingt, wenn es wirklich nur als Angebot oder Vorfühlen kommt.

ZitatRussland hat ebenfalls viele Abhängigkeiten vom Ausland, ein Totalausfall würde es noch viel härter treffen als die derzeitigen Sanktionen.
Russland wäre extrem geschwächt, aber Europa auch.

ZitatEuropa wäre nachher wegen starker Verstrahlung unbrauchbar, der Nutzen wäre also gering.
Dann aber nicht nur für Russland, sondern auch auch für die USA oder China. Putin ginge es in diesen Szenario ohnehin zunächst vorrangig darum, Europa auszuschalten und indirekt damit auch seinen sonstigen Konkurrenten zu schaden. Ich gehe in diesem Modell davon aus, dass Putin keine konstruktiven Visionen mehr hat (wenn er denn je wirklich welche hatte), sondern es nur noch darauf anlegt, ohne Rücksicht auf Verluste alle anderen möglichst zu schwächen. Zutrauen würde ich es ihm, zumal dann, wenn er wirklich mit dem Rücken an der Wand steht.

ZitatEuropa und Russland liegen in der Westwindzone, der Fallout würde schnurstracks nach Russland getragen werden und mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit dort abregnen, vielleicht auch in Moskau.
Das ist ein interesssantes Argument. Die Frage wäre, wie stark der Fallout tatsächlich wäre und wie weit er nach Osten getragen werden würde.

ZitatBereits wenige strategische Atomwaffen führen in einen nuklearen Winter, den weder die USA noch Russland überleben.
Ich weiß nicht. Die zahlreichen Atombombenversuche der Vergangenhheit haben ja auch nicht zum nuklearen Winter geführt.

Bachblüte

Zitat von: Max P am 24. April 2022, 00:25:31
ZitatErpresser kommen grundsätzlich wieder und wieder mit neuen Forderungen, solange sie etwas bekommen. "Die USA" wissen das.
Deswegen schrieb ich ja, wenn für Putin "alle Stricke reißen", ihm also außer Atomwaffen keine machtpolitischen Möglichkeiten mehr bleiben, zumindest auf absehbare Zeit. 

Würden die USA auf dieses Angebot eingehen, dann würde es nicht lange dauern bis das nächste "Angebot" kommt (ersetze Europa durch Alaska): "Putin lässt die USA heimlich wissen, dass er bereit ist, wenn für ihn alle Stricke reißen, Städte in Alaska atomar zu verwüsten. Gleichzeitig bietet er dem Rest von USA an, sie in Ruhe zu lassen, wenn sie die Füße still halten und NICHT den Gegenschlag auslösen und den Verlust Alaskas hinnehmen."


Zitat von: Max P am 24. April 2022, 00:25:31
ZitatDas "Angebot" müsste als Ultimatum gestellt werden. "Russland" kann nicht wissen, ob nach solch einem Angebot nicht der Erstschlag der USA erfolgt.
Nicht unbedingt, wenn es wirklich nur als Angebot oder Vorfühlen kommt.

Wenn das Angebot ohne Ultimatum kommt, besteht die gleiche Ungewissheit über die Absichten  Russlands wie zuvor auch, als das Angebot noch nicht gemacht wurde ("Es könnte sein dass Russland irgendwann einen Erstschlag ausübt, das ist aber sehr unwahrscheinlich, da es mit einem Vergeltungsschlag rechnen muss"). Es gäbe also das gleiche gegenseitige Abwarten wie all die Jahre zuvor, und damit hätte das Angebot keinen Effekt.

Selbst als Ultimatum formuliert halte ich das allerdings für unwahrscheinlich, denn es ist ja bekannt, dass Russland gerne Ultimaten einfach mal so, auf gut Glück, stellt – nur um dann nachher weiterzumachen, wie wenn nichts gewesen wäre (siehe die zahlreichen Ultimaten an Mariupol).


Zitat von: Max P am 24. April 2022, 00:25:31
ZitatRussland hat ebenfalls viele Abhängigkeiten vom Ausland, ein Totalausfall würde es noch viel härter treffen als die derzeitigen Sanktionen.
Russland wäre extrem geschwächt, aber Europa auch.
Und was hätte das extrem geschwächte Russland davon? China wartet doch nur auf so eine Gelegenheit. Das ist alles irgendwie arg hypothetisch.


Zitat von: Max P am 24. April 2022, 00:25:31
ZitatEuropa wäre nachher wegen starker Verstrahlung unbrauchbar, der Nutzen wäre also gering.
Dann aber nicht nur für Russland, sondern auch auch für die USA oder China.
Selbe Frage: Was hätte Russland davon?


Zitat von: Max P am 24. April 2022, 00:25:31
Die Frage wäre, wie stark der Fallout tatsächlich wäre und wie weit er nach Osten getragen werden würde.

Ich kann nur raten. Saharasand kann tausende von Kilometern weit getragen werden, wenn  er erst mal durch günstige Bedingungen sehr hoch getragen wird. Natürlich sind die Windrichtungen anders. Bei größeren nuklearen Explosionen steigt die Pilzwolke weit über 10 Kilometer auf. Ob Moskau erreicht wird und ob es dort abregnet wird von vielen Faktoren abhängen, ich halte das aber für durchaus wahrscheinlich. Mit dem Reaktorunglück in Tschernobyl hat es sogar in die umgekehrte Richtung sehr weit geklappt, das ganze ist ein (Un)Glücksspiel.


Zitat von: Max P am 24. April 2022, 00:25:31
ZitatBereits wenige strategische Atomwaffen führen in einen nuklearen Winter, den weder die USA noch Russland überleben.
Ich weiß nicht. Die zahlreichen Atombombenversuche der Vergangenhheit haben ja auch nicht zum nuklearen Winter geführt.

Nuklearer Winter ist die Folge von feinem Staub in der Atmosphäre. Soweit ich weiß, entsteht der meiste Dreck in Form von Rauch aus Dingen, die in Brand geraten. Aufgewirbelter und hochgesaugter Gesteinsstaub ist natürlich auch dabei, aber wohl nicht so ausschlaggebend. In Europa gibt es viel Wald, der brennen kann. In Städten gibt es jede Menge Kunststoff, Öl und andere stark rußende Sachen, die zu einer immensen Partikelproduktion führen dürften.

Atomwaffentests werden dahingegen, wenn nicht sogar unterirdisch, üblicherweise in Gebieten durchgeführt, in denen nichts oder nur sehr wenig zu brennen anfängt.

Hoffen wir das Beste.

Bachblüte

Zitat von: https://www.zdf.de/nachrichten/politik/ukraine-russland-konflikt-blog-100.html05:05 Uhr
Institut für Weltwirtschaft: Scharfe Kritik an Ukraine-Hilfen

Ukraine-Hilfen gehen laut dem Kieler Instituts für Weltwirtschaft (IfW) offenbar vor allem in westliche Länder statt in die Ukraine.
"Die westlichen Länder haben mehr getan, um die Kriegsfolgen im eigenen Land abzufedern, als die Ukraine zu unterstützen", sagte IfW-Direktor Christoph Trebesch dem Redaktionsnetzwerk Deutschland. "In Ländern wie Frankreich, Deutschland oder Österreich ist viel, viel mehr Geld in nationale Programme etwa für Spritpreissenkung und neue Energiesubventionen geflossen. Die Ukraine bekommt vom Westen nur Kleinstbeträge."

Deutschland habe der Ukraine bisher etwa vier Milliarden Euro für humanitäre, finanzielle und militärische Hilfe zugesagt, inklusive anteiliger Hilfen, die über die EU flössen. Zugleich seien 17 Milliarden Euro für billigeres Tanken, fünf Milliarden Euro Zuschüsse für Firmen in Not und 100 Milliarden Euro für Firmenkredite bereitgestellt worden, so Trebesch.


04:10 Uhr
Kiew wirft Russland Deportationen von Ukrainern vor

Die Ukraine wirft russischen Behörden vor, Menschen aus besetzten Gebieten tief nach Russland zu transportieren. So seien 308 Ukrainer aus der lange belagerten Hafenstadt Mariupol mit dem Zug in die 8.000 Kilometer entfernte Stadt Nachodka im russischen Fernen Osten gebracht worden, schrieb die Menschenrechtsbeauftragte des ukrainischen Parlaments, Ljudmyla Denisowa, am Samstag im Online-Dienst Telegram. Von ihnen werde erwartet, sich russische Ausweispapiere zu besorgen und Arbeit zu suchen.

Die Ukraine hatte bereits vielfach kritisiert, dass russische Truppen bei einigen Fluchtkorridoren aus umkämpften Städten nur die Ausreise nach Russland erlaubten. Moskau bestreitet, dass Menschen gegen ihren Willen ins Land gebracht würden.


03:42 Uhr
Putin besucht Ostergottesdienst

Russlands Präsident Wladimir Putin hat in der Nacht zum Sonntag einen Oster-Gottesdienst in Moskau besucht. Er habe dem russisch-orthodoxen Kirchenoberhaupt Patriarch Kirill gemäß Tradition ein verziertes Osterei überreicht, berichtete die Nachrichtenagentur Tass. Patriarch Kirill hat sich stets hinter Putins Politik gestellt.
So hatte er dem Westen die Schuld am russischen Angriffskrieg in der Ukraine gegeben.


In der Ukraine gilt unterdessen in der orthodoxen Osternacht eine Ausgangssperre, wie Präsident Wolodymyr Selenskyj in seiner abendlichen Videoansprache erinnerte.

02:33 Uhr
Merz räumt Versäumnisse der Union in Russland-Politik ein

CDU-Chef Friedrich Merz hat eine Aufarbeitung der Russland-Politik seiner Partei angekündigt. "Die gesamte deutsche Außen- und Sicherheitspolitik der letzten 20 Jahre steht vor einem Scherbenhaufen", sagte Merz der "Bild am Sonntag". "Wenn dieser Krieg vorüber ist, müssen wir sorgfältig analysieren, wie es dazu kommen konnte."

"Alle Verteidigungsminister der letzten 20 Jahre haben bei Ausrüstung und Zustand der Truppe falsche Entscheidungen getroffen", sagte er weiter. "Das waren schwere Versäumnisse, auch innerhalb der Union."