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Krise in der Ukraine

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Begonnen von RPGNo1, 18. Februar 2022, 18:04:53

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Max P

Zitat von: Bachblüte am 01. April 2022, 11:42:10
Mein Punkt war, dass wenn ein Land wie die Ukraine erst einmal ungerechtfertigterweise angegriffen wird, es ihm dann doch erlaubt sein sollte, sich mit allen Mitteln zu verteidigen, also auch indem es im Land des Aggressors agiert. Ist das nicht so?
Doch, sollte man meinen. Ich denke, die russische Propaganda wird den Fall entweder niedrig hängen oder zum Beweis aufblasen, wie sehr es nötig war und ist, sich gegen das aggressive Kiewer Regime zu verteidigen.

Peiresc

Die Russen sind in der Schlacht um Kiew besiegt; die Schlacht ums Donbass beginnt, sagt Illia Ponomarenko.
Zitat
The Battle of Kyiv 2022 has ended with Russian defeat.
Period. Turning the page.
Now the grand Battle of Donbas is what lies ahead.




Möge er recht haben.

Slawa Ukraini!

Peiresc

Zitat von: Max P am 01. April 2022, 16:13:22
Zitat von: Bachblüte am 01. April 2022, 11:42:10
Mein Punkt war, dass wenn ein Land wie die Ukraine erst einmal ungerechtfertigterweise angegriffen wird, es ihm dann doch erlaubt sein sollte, sich mit allen Mitteln zu verteidigen, also auch indem es im Land des Aggressors agiert. Ist das nicht so?
Doch, sollte man meinen. Ich denke, die russische Propaganda wird den Fall entweder niedrig hängen oder zum Beweis aufblasen, wie sehr es nötig war und ist, sich gegen das aggressive Kiewer Regime zu verteidigen.

Diese Logik verstehe ich nicht ganz. Um mal konkret zu bleiben. Kriegsentscheidend ist letztlich das Hinterland, die Infrastruktur. Russland darf Lwiw angreifen und Öllager bombardieren, weitab von der Front, aber die Ukraine darf nicht die Versorgungslinien des Feindes angreifen? Der Krieg darf sich nur auf ukrainischem Boden abspielen, weil der russische Bär aufwachen könnte? Wenn du auf die eine Backe gehauen kriegst, ist es falsch sich zu wehren? Weil du könntest auf die andere kriegen? Das kriegst du, wenn Du dich nicht wehrst.

Ein Vorwand zur Eskalation ist nur fürs Inland wichtig. So etwas könnten die Russen immer produzieren, dafür bräuchten sie keine Angriffe der Ukrainer. Ich denke mir, ihre Reserven sind schon einigermaßen angespannt, sonst würden sie nicht den ruhmlosen Rückzug aus der Nordukraine veranstalten.

ZitatDass Du untergehst, wenn Du Dich nicht wehrst,
Das wirst Du doch einsehen.

- Brecht


Scipio 2.0

Zitat von: Peiresc am 01. April 2022, 16:25:34
Die Russen sind in der Schlacht um Kiew besiegt; die Schlacht ums Donbass beginnt, sagt Illia Ponomarenko.
Zitat
The Battle of Kyiv 2022 has ended with Russian defeat.
Period. Turning the page.
Now the grand Battle of Donbas is what lies ahead.




Möge er recht haben.

Slawa Ukraini!

Ich will hier nicht den Spielverderber spielen aber für mich sieht das nicht so aus als sei die Gefahr schon genannt. Da ist doch noch Recht viel Rot auf der Karte.

Peiresc

Zitat von: Max P am 01. April 2022, 16:13:22
Ich denke, die russische Propaganda wird den Fall entweder niedrig hängen oder zum Beweis aufblasen, wie sehr es nötig war und ist, sich gegen das aggressive Kiewer Regime zu verteidigen.

Definitiv ersteres. Ich habe mal bei RIA-Nowosti nachgesehen. Über Belgorod heißt es im Kleingedruckten:
ZitatDie Belgorod-Druckerei wurde wegen eines Blindgängers evakuiert

und erst ganz am Schluss des Textes liest man:
ZitatAm frühen Freitagmorgen brach in einem Öldepot in Belgorod ein Feuer aus. Laut dem Leiter der Region war dies das Ergebnis eines Angriffs zweier ukrainischer Hubschrauber, die in geringer Höhe in den russischen Luftraum eingedrungen waren. Die Rettungsdienste von RIA Novosti berichteten, dass acht Tanks mit Treibstoff in Flammen standen, es drohte ein Übergreifen des Feuers auf andere Tanks. Der Bürgermeister von Belgorod und ein Vertreter von Rosneft sagten, dass es bei dem Brand keine Verletzten gegeben habe.
https://ria.ru/20220401/belgorod-1781300996.html

:rofl

Sie rechnen fest mit der weltweit verbreiteten Gewohnheit der Leser, nicht mehr als die Überschrift wahrzunehmen - und auch ich hätte nicht bis zu Ende gelesen, wenn ich nicht gewusst hätte, wonach ich suche.
M. a. W.: sie verwandeln die Steilvorlage für ihre Propaganda nicht, sondern lassen sie ungenutzt verstreichen. Für meine Begriffe ein Indiz, dass sie vielleicht nicht auf dem letzten, aber doch auf dem vorletzten Loch pfeifen.



Peiresc

Zitat von: Scipio 2.0 am 01. April 2022, 16:52:33
Ich will hier nicht den Spielverderber spielen
kannst Du nicht.  :D

sailor

Aaaalso, es geht wieder einmal um Ebenen der Wahrnehmung.

Völkerrechtlich hat die Ukraine jedes Recht, sich nach dem Überfall zu wehren und das schließt Kampfhandlungen auf dem Staatsgebiet des Gegners mit ein. Grundlegend greifen auch hier die Bestimmungen zum Schutz der Zivilbevölkerung... aber eine Ölraffinerie/Treibstofflager sind legitimes militärisches Ziel. Auch könnte die Ukraine beginnen, die Schieneninfrastruktur anzugreifen, weil die Russen diese nachweislich als primäre Möglichkeit der Truppenverlegung/Versorgung nutzen. Also im Grunde der allseits beliebte Schienenkrieg...

Aus russischer Sicht sieht die Sache gaaaaanz anders aus: Es ist eine begrenzte spezielle Militäroperation mit begrenztem Umfang und strikt auf die Ukraine beschränkt. Das ist kein Krieg im Sinne russischer Tradition, somit auch keine "große Angelegenheit", die besondere Maßnahmen rechtfertigen würde... das ging nach hinten los. Und die ersten Mütter stellen Fragen^^ Mit einem "Krieg" stünde man da völlig anders da, zumindest nach innen. Die äusseren Meinungen interessieren nicht.

Die RIA Meldung ist sehr interessant.... wahrscheinlich(!) hat man den Schuß zumindest im mittleren Management gehört und versucht nun Schadensbegrenzung.
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Lawrow: Ist total im System drin, ob freiwillig oder nicht... Aber man kann sehen, dass die einzelnen Abteilungen der Regierung völlig aneinander vorbei laufen und keinen Einfluss aufeinander haben... siehe die Korridore für Mariupol. Ziemlich sicher wird das Aussenministerium Russlands diese wollen... aber das Verteidigungsministerium macht nicht mit. Auch scheint das Verteidigungsministerium keinerlei Vorbereitungen für die Besetzung der AKW und damit die Einbindung der russischen Atombehörde vergessen.

Karten: Die sind nicht mehr Aktuell und schon gar nicht "übersichtlich" genug. In Iwankiw, einer Stadt mit der wichtigsten Straßenkreuzung der Nordwestfront, wurden hunderte Fahrzeuge gezählt, die nach Norden rasten... KEINE Panzer, sondern hauptsächlich "rückwärtige Truppe". Dazu muss man beachten, dass die Kampftruppen nahe Kiew im Kontakt mit dem Gegner stehen. Da legt man nicht einfach den Rückwärtsgang ein und fährt zurück. Meine Vermutung: Die Etappe setzt sich ab, weil sie es leichter kann... und die Kampftruppe wird gekesselt und bekommt Sammelunterkunft und Verpflegung demnächst von der Ukraine. Das ist militärisch das schlimmstmögliche Ergebnis: Die wichtigen Kampftruppen, die man woanders einsetzen wollte, sind weg und stattdessen hat man einen Haufen demoralisierte Truppe, die man eben nicht in einen BMP stopfen und an die Front werfen kann.

Bachblüte

Zitat von: zdf.de19:15 Uhr
Ukraine dementiert Tanklager-Angriff

Der Sekretär des Nationalen Sicherheits- und Verteidigungsrates in der Ukraine, Olexij Danilow, dementiert, Streitkräfte seines Landes stünden hinter dem Brand eines Treibstofflagers in Russland. "Aus irgendwelchen Gründen behaupten die, wir waren es", sagt er im Fernsehen mit Blick auf russische Darstellungen, Ukrainer hätten die Tanks angegriffen. "Nach den Informationen, die ich habe, entspricht das nicht der Wahrheit", erklärt Danilow.

Peiresc

Zitat von: Scipio 2.0 am 01. April 2022, 16:52:33Da ist doch noch Recht viel Rot auf der Karte.

ZitatIllia Ponomarenko:
Picture of the day.
Ukrainian forces retake all cities and towns near Kyiv left by the Russians without a fight.
This is Borodyanka.
https://twitter.com/IAPonomarenko/status/1509903936735563780
Schau mal auf seiner Karte, da ist Borodyanka noch tiefrot.  ;)

Max P

Zitat von: Peiresc am 01. April 2022, 16:39:42
Zitat von: Max P am 01. April 2022, 16:13:22
Zitat von: Bachblüte am 01. April 2022, 11:42:10
Mein Punkt war, dass wenn ein Land wie die Ukraine erst einmal ungerechtfertigterweise angegriffen wird, es ihm dann doch erlaubt sein sollte, sich mit allen Mitteln zu verteidigen, also auch indem es im Land des Aggressors agiert. Ist das nicht so?
Doch, sollte man meinen. Ich denke, die russische Propaganda wird den Fall entweder niedrig hängen oder zum Beweis aufblasen, wie sehr es nötig war und ist, sich gegen das aggressive Kiewer Regime zu verteidigen.

Diese Logik verstehe ich nicht ganz. Um mal konkret zu bleiben. Kriegsentscheidend ist letztlich das Hinterland, die Infrastruktur. Russland darf Lwiw angreifen und Öllager bombardieren, weitab von der Front, aber die Ukraine darf nicht die Versorgungslinien des Feindes angreifen? Der Krieg darf sich nur auf ukrainischem Boden abspielen, weil der russische Bär aufwachen könnte? Wenn du auf die eine Backe gehauen kriegst, ist es falsch sich zu wehren? Weil du könntest auf die andere kriegen? Das kriegst du, wenn Du dich nicht wehrst.
Das habe ich doch gemeint bzw. Bachblüte zugestimmt.  :gruebel

Juliette

Zusammengefasst und erweitert das, was hier ja schon viel an- und besprochen wurde: Die Zustände in der russischen Armee von einem ehemaligen Insider.

https://plus.tagesspiegel.de/gesellschaft/hungern-leiden-fliehen-putins-armee-ist-eine-sklavenschule-439669.html

Wenn die Kommandanten den Gegnern ihre Waffen verkaufen, dann ist das schon ziemlich schockierend.  :o

Peiresc

Zitat von: Max P am 01. April 2022, 19:58:01
Das habe ich doch gemeint bzw. Bachblüte zugestimmt.  :gruebel

Oh.  :grins2:
Dann stimmt was mit meinem Wahrnehmungsfilter nicht. Ich muss das mal prüfen.

sailor

Sehr gute Karte mit aktuellen russischen Einheiten und deren Postionen:

https://www.uawardata.com/

Bachblüte

Zitat von: https://www.zdf.de/nachrichten/politik/ukraine-russland-konflikt-blog-100.html22:20 Uhr
IEA bereit, weiterer Öl-Reserven freizugeben

Die Internationale Energieagentur (IEA) hat sich angesichts der hohen Rohölpreise grundsätzlich zur Freigabe weiterer Öl-Reserven bereiterklärt. Eine Einigung über das Volumen und den genauen Zeitpunkt könne innerhalb einer Woche erzielt werden, teilt das japanische Industrie-Ministerium am Freitag mit.

Zuvor waren die IEA-Mitgliedsstaaten zu einer Notfall-Sitzung in Tokio zusammengekommen. Sie hatten sich bereits am 1. März bereiterklärt, etwa 60 Millionen Barrel freizugeben. Am Donnerstag gab Präsident Joe Biden grünes Licht, um ab Mai für sechs Monate eine Millionen Barrel pro Tag aus den strategischen Reserven der USA zu pumpen.

21:26 Uhr
Bürgermeister: Bombardierungen im Raum Kiew dauern an

Trotz russischer Ankündigungen über einen Rückzug von Truppen aus dem Raum Kiew hält die Bombardierung von Satellitenstädten nahe der ukrainischen Hauptstadt nach Angaben von deren Bürgermeister an. Er könne "Tag und Nacht nonstop" Explosionen hören, sagte Bürgermeister Witali Klitschko dem britischen Sender Sky News.

Städte nordwestlich von Kiew wie Irpin, Borodjanka und Hostomel würden ins Visier genommen, nachdem ukrainische Kämpfer russische Truppen zurückgedrängt hätten. Die Kämpfe dauerten auch in Browary östlich von Kiew an, sagte Klitschko weiter.

20:38 Uhr
Baerbock: Putin glaubt offensichtlich eigene Lügen
[/b]
Außenministerin Annalena Baerbock wirft dem russischen Präsidenten Wladimir Putin vor, mit Lügen und Falschinformationen in den Krieg gegen die Ukraine gezogen zu sein. "Dieses falsche Narrativ, das er der Welt erzählt, glaubt er offensichtlich auch selbst", sagte die Grünen-Politikerin in einem CNN-Interview.

20:13 Uhr
Kreml will Schauspieler "aufklären"

Der französische Schauspieler Gérard Depardieu kritisiert Russlands Präsidenten Wladimir Putin für dessen Krieg gegen die Ukraine - nun hat der Kreml ihm "Aufklärung" angeboten. "Höchstwahrscheinlich versteht Depardieu nicht vollständig, was los ist", sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow der Agentur Interfax zufolge. "Wenn nötig, sind wir bereit, ihm alles zu erzählen und aufzuklären, damit er es besser versteht."

Depardieu, der seit Jahren einen russischen Pass besitzt und Putin einst als seinen Freund bezeichnete, hatte dem Kremlchef am Donnerstag "verrückte, inakzeptable Entgleisungen" vorgeworfen, die wiederum zum Krieg in der Ukraine geführt hätten. Der 73-Jährige kündigte zudem an, alle Einnahmen aus drei Konzerten Anfang April an ukrainische Kriegsopfer zu spenden. Das russische Volk sei nicht für die Taten von Putin verantwortlich zu machen, sagte Depardieu.

Alte Weisheit: Wer ständig lügt, belügt irgendwann sich selbst.

Muss man sich eigentlich geehrt fühlen, wenn man vom Krematori, äh, Kreml ein Angebot zur ganz persönlichen Gehirnwäschestunde bekommt? 

Bachblüte

Zitat23:25 Uhr
USA: Stellen Ukraine Schutzausrüstung gegen Chemieangriffe bereit

Die USA stellen nach eigenen Angaben der Ukraine Ausrüstung und Material für den Fall eines russischen Angriffs mit chemischen oder biologischen Waffen bereit.
Präsidialamtsprecherin Jen Psaki weist auf Warnungen ihrer Regierung und anderer Staaten hin, dass Russland derartige Waffen einsetzen könnte.

20.56 Uhr – Russland kündigt einem Medienbericht zufolge eine Stärkung seiner Westgrenzen an. Dann würde es "niemanden in den Sinn kommen, anzugreifen", sagt Präsidialamtssprecher Dmitri Peskow der Nachrichtenagentur RIA.