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Krise in der Ukraine

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Begonnen von RPGNo1, 18. Februar 2022, 18:04:53

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Max P

Wie soll man das einschätzen? Als unbedacht geäußerte Privatmeinung oder als Hinweis auf einen Trend in der Nato?

ZitatStein des Anstoßes war Stian Jenssens Aussage: "Ich glaube, eine Lösung könnte darin bestehen, dass die Ukraine Territorium abgibt und im Gegenzug eine Nato-Mitgliedschaft erhält." Mit der Abgabe von Territorium sind in diesem Fall Zugeständnisse an Russland, den Aggressor im Ukraine-Krieg, gemeint.

https://www.t-online.de/nachrichten/ausland/internationale-politik/id_100225706/ungewoehnlichen-tausch-nato-stabschef-loest-in-der-ukraine-entsetzen-aus.html


RPGNo1

Zitat von: Max P am 17. August 2023, 14:05:57Wie soll man das einschätzen? Als unbedacht geäußerte Privatmeinung oder als Hinweis auf einen Trend in der Nato?

Ich ordne es als Privatmeinung ein. Wikipdia (ja, Jenssen hat tatsächlich einen eigenen Artikel) schreibt:
ZitatStian Jenssen (* 11. April 1978) ist ein norwegischer Ministerialbeamter, der derzeit (Stand 2023) zur NATO abgeordnet ist. Seit Juli 2017 ist er Büroleiter des Generalsekretärs und "rechte Hand" von Jens Stoltenberg (in den Medien oft fälschlicherweise als "Chef des Stabes" bezeichnet).
Jenssen ist ein subalterner Beamter, nämlich Büroleiter (!), kein Stabschef.

ApooftGnegiol

Die Ukraine scheint die Streumunition aus den USA mit brutaler Wirksamkeit einzusetzen. Offenbar macht sie einen erheblichen Unterschied, und Russland hat keine Gegenmaßnahmen. Hier ist ein Nachrichtenartikel. Ich habe auch eine Übersetzung dessen gefunden, was ein russischer Oberst Schuwalow zum Thema der Auswirkungen ukrainischer Streumunition auf die russischen Streitkräfte geschrieben hat.

Zitathttps://twitter.com/wartranslated/status/1692075250308022555

... Information, now in full measure, reached the authorities that everything was not as it seemed in the initial reports. It is impossible not to take into account the factor of modern Western cluster munitions - they shamelessly mow down both fighters at the front (not only at the front) and civilian infrastructure in the rear.

Civil infrastructure is a separate topic. Recently, there was an arrival in Tokmak, which terribly slashed trucks and drivers. The Defense Ministry decided not to focus on this, because there was a risk of reciprocal publication of data from the enemy with arguments that the civilian targets were not quite simple and not very civilian.

But there were comrades in the camp of military correspondents who unleashed their anger towards the vile NATO members on the heads of readers, and attached videos as proof. This is something the enemy might not have had. And now the enemy can quite boldly show that the goals were legal from a military point of view. And all by our hands...

We had to throw all our efforts into blocking the supply of cluster munitions to Ukraine: to declare that we would not use such munitions, to tear apart the Europeans, who have cluster munitions banned. There was a chance. But they played us, we happily fell for it and declared that we had these clusters munitions, whole landfills of them, not just stockpiles.

Yes, we have many. You can search for photos. For the most part, it's an illiquid asset killed by time, the rest - is morally and technically obsolete. And things are not very good with carriers either.

Now you can't roll back the situation, and when you are caught being weak, it's silly to try and scare them. The General Staff already understands this, but they cannot bring the situation even higher, there is no solution. The guys on the front line are taking the beating, and it's not easy at all. In the context of problems with medicine, wounds from cluster munitions often result in death, and this is a very painful and terrible death. The enemy has learned (yes, imagine, they are also learning!) to cut off the path of reinforcements or withdrawal of forces with artillery, and trenches do not save from cluster munitions. You can't save yourself with a bandage or a tourniquet, after being hit with cluster munitions you need solid medical care, if you managed to survive.

In the trenches, a terrible mess is formed from the living and the dying, who are sometimes completely impossible to help.

In such cases, the enemy methodically waits for those of our forces that rush to help their comrades. I saw all this in Chechnya, when a sniper left a wounded man to pull other guys to him. This happened in single occasions, but with cluster munitions, everything is the same, but scaled tens and hundreds of times. We need counter-battery fire, but it is not there. We need a lot of things, but first of all, need to finally admit the problem exists and start solving it, and not throw around the words like "we're going to smash you!".

It is not some colonel in a hospital bed that is yelling about the cluster munitions - the voices of hundreds of guys dying in terrible agony in the trenches and the widows of hundreds killed by them in just these couple of weeks are shouting to you about these problems. And I specifically do not specify whether there are really hundreds, or already thousands - we will not please the enemy with statistics. ...

Vielleicht gehen die Verluste bereits in die Tausende, wenn solche Statistiken den Ukrainern gefallen würden.

RPGNo1

ZitatUnabhängig von den Ereignissen in der Ukraine soll Gennadi Lopirew zu Tode gekommen sein. Der 69-Jährige war Generalleutnant des russischen Geheimdienstes FSO, der für den persönlichen Schutz des Präsidenten zuständig ist. Lopirew verbüßte seit 2017 eine zehnjährige Haftstrafe in einer Strafkolonie wegen Korruption.
[...]
Unabhängig von den Ereignissen in der Ukraine soll Gennadi Lopirew zu Tode gekommen sein. Der 69-Jährige war Generalleutnant des russischen Geheimdienstes FSO, der für den persönlichen Schutz des Präsidenten zuständig ist. Lopirew verbüßte seit 2017 eine zehnjährige Haftstrafe in einer Strafkolonie wegen Korruption.

https://www.t-online.de/nachrichten/ukraine/id_91866488/ukraine-krieg-putins-gefallene-generaele-das-sterben-geht-weiter-.html

Jeder vernünftige hochrangige russische Offizer sollte doch inzwischen, dass er sich von Tee, offenen Fenstern oder der Front fernzuhalten hat.

sailor

Bomblet-Munition macht das, was sie soll: Flächig wirken. Eine normale Granate hat in ihrer direkten Einschlagsumgebung eine ziemlich heftige wirkung durch Splitter und Gasschlag. Diese nimmt aber schnell ab, bzw. schon in wenigen Metern Entfernung ist man in einem Graben vor Splittern geschützt. Bomblets verteilen viele kleine Explosionen über eine größere Fläche. Dabei ist auch wichtig zu wissen, dass die ersten Granaten eines Feuerschlages im offenen Gelände am effektivsten sind, bis die Soldaten irgendwo untergekrochen sind. Damit wird die Ökonomie klar: Mit wenigen Schuss Bomblet deckt man eine große Fläche bereits innerhalb der ersten 5 Sek. eines Schlages ab. "Trommelfeuer" ist keine übliche Sache mehr (Es gibt noch Feuermissionen, die länger dauern, aber diese haben ganz spezifische Ziele).

Da die russischen Gräben "vorn" ziemlich schlecht sind und vor allem nach oben offen wirken Bomblets natürlich auch dort hinein... und wenn die Granaten dann auf einer Breite von mehreren Hundert Metern streuen sind halt keine Leute mehr unverletzt, um die Schwerverletzten nach hinten zu bringen. Gleichzeitig werden auch Fahrzeuge davon beschädigt/zerstört, die DPICM wirken auch gegen leichte Dachpanzerung. Somit werden diese Munitionen genau für das eingesetzt, wofür sie gemacht worden. Die Beschreibung des russischen Oberst ist in so fern interessant, als das er die eigenen Clusterwaffen als veraltet und defekt darstellt... was erstaunlich ist, da die russen/Sowjets westliche Systeme aktiv kopiert haben...

Schwuppdiwupp

Ach, was weiß denn ich ...

Max P

Zitat von: RPGNo1 am 17. August 2023, 17:40:10
Zitat von: Max P am 17. August 2023, 14:05:57Wie soll man das einschätzen? Als unbedacht geäußerte Privatmeinung oder als Hinweis auf einen Trend in der Nato?

Ich ordne es als Privatmeinung ein. Wikipdia (ja, Jenssen hat tatsächlich einen eigenen Artikel) schreibt:
ZitatStian Jenssen (* 11. April 1978) ist ein norwegischer Ministerialbeamter, der derzeit (Stand 2023) zur NATO abgeordnet ist. Seit Juli 2017 ist er Büroleiter des Generalsekretärs und "rechte Hand" von Jens Stoltenberg (in den Medien oft fälschlicherweise als "Chef des Stabes" bezeichnet).
Jenssen ist ein subalterner Beamter, nämlich Büroleiter (!), kein Stabschef.
Hoffentlich ist das dennoch keine Richtung, die auf Entscheidungsebene ernstlich ventiliert wird...

Max P

Ruzzisch-Orthodoxe FSB-Kirche spricht Stalin heilig. Quasi jedenfalls:

https://twitter.com/nexta_tv/status/1692496361466286491

RPGNo1

Ich bewundere immer wieder den Erfindungsreichtum der Ukrainer. Sie lassen sich trotz der Schrecken des Krieges nicht unterkriegen.

https://www.spiegel.de/ausland/ukraine-minen-raeumen-mit-dem-spezialbagger-a-25a93931-709a-4f0b-9659-b1181293845f

Slawa Ukraijni!

RPGNo1

ZitatBuchwerbung? Politische Überzeugung? Beides? Im zweiten Teil seiner Memoiren bezeichnet Frankreichs Ex-Präsident Sarkozy die Ukraine als »streitsüchtig« – und verteidigt Russlands Position.

https://www.spiegel.de/ausland/ukraine-nicolas-sarkozy-nimmt-wladimir-putin-in-schutz-a-eaeeca83-e3da-4f90-87e7-6409bac59544

Sarkozy goes Schröder.

Max P

Zitat von: RPGNo1 am 20. August 2023, 13:11:04
ZitatBuchwerbung? Politische Überzeugung? Beides? Im zweiten Teil seiner Memoiren bezeichnet Frankreichs Ex-Präsident Sarkozy die Ukraine als »streitsüchtig« – und verteidigt Russlands Position.

https://www.spiegel.de/ausland/ukraine-nicolas-sarkozy-nimmt-wladimir-putin-in-schutz-a-eaeeca83-e3da-4f90-87e7-6409bac59544
Sarkozy goes Schröder.
Goes Schröder? Er scheint ihn eingeholt oder bereits überholt zu haben:

ZitatIn einem Interview zur Bewerbung seines zweiten Memoirenbandes »Le Temps des Combats« hat Sarkozy die Ukraine aufgefordert, die russische Besetzung der Krim und anderer umstrittener Gebiete zu akzeptieren.

Er bestand auch darauf, dass die Ukraine nicht der Nato oder der Europäischen Union beitreten dürfe, um Russlands Befürchtungen zu zerstreuen, von »feindlichen Nachbarn« umgeben zu sein.

RPGNo1

Zitat von: Max P am 20. August 2023, 13:30:01Goes Schröder? Er scheint ihn eingeholt oder bereits überholt zu haben:
Ich korrigiere mich. Sarkozy goes Schwarzerknecht.

Aber jetzt die interessante Nachricht, die sich seit Tagen schon angedeutet hat. Die Ukraine erhält F-16 aus Dänemark und den Niederlanden.

https://www.spiegel.de/ausland/niederlande-verpflichten-sich-zu-lieferung-von-f-16-an-ukraine-a-c5688640-2123-4078-bf91-1af1f7f0cb50

Ich wäre nicht erstaunt, wenn andere Länder mit F-16 Beständen bald ähnliche Zusagen abgeben. Ebenso erwarte ich, dass Rumpelstilzchen Medwedew in Kürze wüste Drohungen ausstößt, da der Westen/die NATO zum wiederholten Male imaginäre rote Linien überschritten habe.

Max P

Dann wäre es an der Zeit, wieder mit Super-hyper Tsunami-Atomdrohnen zu drohen, die alle Nordseeanrainer von der Landkarte und aus der Geschichte spülen werden...

sailor

Moment, auf sowas kommen doch nur Füsigga und dann auch NUR DURCH DIE BÖSEN AMIS!!!! Der russe ist so friedliebend, der würde niemalsnicht sowas machen oder auch nur damit drohen!!!!

Sarkozy traue ich zu, dass er diese Position allein aus französischem Dagegensein vertritt... und/oder dass putin ihm/Frankreich mit weiteren Wagnerbesuchen in Afrika gedroht hat. Frankreich hat sicherheitspolitisch seit der Aussöhnung mit D ganz andere Blickwinkel... oder vieleicht ist das Anbiedern an Moskau wieder mal der Versuch, ein Gegengewicht zu London und Berlin herzustellen?

Max P

Sarkozy hat ja zum Glück nichts mehr zu melden und kann froh sein, dass er überhaupt noch auf freiem Fuß ist.