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Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread

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Begonnen von RPGNo1, 25. Januar 2023, 13:52:20

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zimtspinne

apropos Wickeltische...
erinnere mich an ein paar Situationen in Damen-WCs (die engl. Wörter dafür gefallen mir besser) als tatsächlich mal junge Väter mit Kleinkindern rein wollten und zuerst extrem tappsig vorsichtig reinlugten, ob das geht, dann noch höflich nachgefragt.
Dass die immer willkommen waren, muss ich nicht extra erwähnen  ;)
Reality is transphobic.

Conina

So ein wickelnder Papa ist knuffig, ungefährlich und für Frauen im richtigen Alter sehr attraktiv.  :grins2:
Man kann das Pferd zum Wasser führen, aber nicht machen, dass es trinkt.

eLender

Definiere Postmodernismus! Von Dan Dennett, der kürzlich verstorben ist.

Zitat"Postmodernism, the school of 'thought' that proclaimed 'There are no truths, only interpretations' has largely played itself out in absurdity, but it has left behind a generation of academics in the humanities disabled by their distrust of the very idea of truth and their disrespect for evidence, settling for 'conversations' in which nobody is wrong and nothing can be confirmed, only asserted with whatever style you can muster."
https://www.stevestewartwilliams.com/p/top-10-daniel-dennett-quotes

Hümmlerismus ist übrigens ein passendes Synonym ::)
Wollte ich nur mal gesagt haben!

eLender

Zitat von: zimtspinne am 26. April 2024, 09:18:24Werd mir demnächst auch mal ein terf T-Shirt zulegen
So was in der Art? ::)



Das habe ich in dem X-Faden gefunden, der sich mal etwas kritischer mit dem Begriff befasst (auch, woher er stammt). Die Personen auf den Bildern sind alle eindeutig nicht-binär, hat also alles nichts mit Frauenfeindlichkeit zu tun ::)

Der Faden: https://twitter.com/heinzvaneugen/status/1783885759386173711

Ich würde das einfach mit der Cat-Pride-Fahne kombinieren. Sollte für genügend kognitive Dissonanz bei Aktivisten sorgen (gut, man sollte "kill" weglassen). Der Rest denkt: das ist aber schön 8)
Wollte ich nur mal gesagt haben!


zimtspinne

Welches Geschlecht hat das TERF jetzt nochmal?
Gilt dort das biologistische Geschlecht oder das zugewiesene oder das identifizierende?

Habe den Eindruck, es werden ganz bösartig immer nur Cis-Weiber wie Rowling und Frau Marie-Fischbiologin als TERF bezeichnet.

Nach TRA-Programm könnte es sich bei Debby Hayton auch um ein TERF handeln.

Die Frage ist, ob TERF inkludierend ist oder nur für übertypisierte Weiber wie Rowling oder Kellie-Jay Keen.
Es ärgert mich ein bisschen, dass ich noch nie so bezeichnet wurde. Ich bin nicht sicher, ob mal von einem Landarzt, das war aber glaube nur transphob, rechts und queerfeindlich. 

Man kann sich dort auch mit anderen accounts einloggen.

Reality is transphobic.

Juliette

Zitat von: zimtspinne am 28. April 2024, 09:25:32übertypisierte Weiber wie Rowling...

Was meinst du bitte damit? Ist mir nicht ganz klar.

eLender

Zitat von: RPGNo1 am 28. April 2024, 08:24:36Und hier für diejenigen, die kein Twitterkonto haben.
Jo, Danke. Ich schaue ja immer, ob das schon jemand markiert hat. Dann kann ich mir die Arbeit sparen, das herauszukopieren. Habe ich übersehen (oder es war noch nicht "extrahiert")

Zitat von: zimtspinne am 28. April 2024, 09:25:32Nach TRA-Programm könnte es sich bei Debby Hayton auch um ein TERF handeln.
Starker Tobak. Selbst AGPs (die das halbwegs unter Kontrolle zu haben scheinen), sind auch in reifen Jahren noch anfällig für soziale Ansteckung (aka Brainwash). Damit nahm das Drama seinen Lauf.

ZitatI was happy with family, work, friends. But I had also, through that new source of information the internet, read enough about gender issues to know that people like me transitioned. I grieved for what I had not been able to do.

In my fifth decade, everything changed. Fast broadband turned me from a consumer of information posted by others into someone who could participate while remaining deliciously anonymous.

Searching the internet about transgender issues was like stepping out into the Wild West. Forums for transitioners were one click away from highly sexualised websites that peddled transvestite porn. I immersed myself in this community and soaked up the group-think. No longer did I yearn to be the opposite sex; I thought I really was the opposite sex (though 'gender' was the preferred word).

According to this orthodoxy that I now embraced, I had suffered the misfortune of being born in the wrong body with the wrong genitals. In reality, I was a woman, like other women.
Wollte ich nur mal gesagt haben!

RPGNo1

Zitat von: RPGNo1 am 25. April 2024, 09:47:31
Zitat🐻Till Randolf Amelung 🏳��🌈🇺🇦🇮🇱
@TillRandolf
Und wieder mal "westlich" als irgendwie "schlecht" hingestellt... . Dabei steht doch gerade Trans für den Individualismus, den liberale Demokratien garantieren. Auch medizinische Eingriffe wurden/werden zumeist im postkolonial geschmähten Westen entwickelt, bzw. mit den Prinzipien der modernen Medizin, die wiederum ein Produkt der Aufklärung ist.

https://twitter.com/TillRandolf/status/1783190901763760321?ref_src=twsrc%5Egoogle%7Ctwcamp%5Eserp%7Ctwgr%5Etweet
https://www.bundesverband-trans.de/wp-content/uploads/2024/04/BVT-Kurzbroschuere-TERFs_web.pdf

Gestatten? Intersektionales Geblubber in Reinkultur. Die Broschüre ist moralisierend, beleidigend, von vorne bis hinten misogyn und enthält zahlreiche Fehlinformationen, wie z.B. dass "in der Biologie Geschlecht längst als Spektrum begriffen" würde (mit einem freundlichen Verweis an den (S)experten Heinz-Jürgen Voß).

ZitatDie Kunst der Faktenfreiheit – eine Antwort an Nora Eckert

Transaktivistin Nora Eckert lobt auf dem Portal queer.de eine neue Broschüre des Bundesverband Trans*. Ihr Text gerät jedoch zu einer einzigen Schmähschrift gegen jedwede Kritik an transaktivistischen Forderungen. Auch IQN wird angegriffen, der Vorstandsvorsitzende Jan Feddersen antwortet darauf.

[...]
Unsere Kommentare zum deutschen Selbstbestimmungsrecht, wesentlich in den ,,Jahrbüchern" zu finden, doch vor allem auch durch den wissenschaftsorientierten und recherchefesten Autor Till Randolf Amelung, entsprechen keinen ,,Falschbehauptungen".  Dies behauptet nur Eckert – und  liegt damit falsch. Last but not least: Die sogenannte ,,Community" ist viel mehr als ein paar aktivistische Bubbles, in denen Eckert sich zu tummeln scheint. Aber gewisse Zirkel stehen eben nicht für ,,die" Community, sondern nur für sich selbst.

In Wahrheit entspringt solches Denken einem totalitären Gestus. Wir, die IQN, fühlen uns einer Community zugehörig, die sich auch intellektuell und wissenschaftlich nicht identitären Gemütsaufwühlungen verpflichtet sieht. Wer andere der ,,Spaltung" bezichtigt, fordert damit, sich einem gewissen Konsens zu unterwerfen. Die IQN betreibt aber keine Spaltung, sondern Diversifizierung im Diskurs zur Sache. Eckert fordert also, sich intellektuell zu unterwerfen. Dass gewisse staatssubventionierte Kreise, die sich als ,,Community" verstehen, über uns ,,not amused" sind, muss nicht verstören: Wer Amüsement möchte, möge einen comedyspezialisierten TV-Sender abonnieren. Hier, bei der Frage, feministische Frauen und Männer bei Verstand als TERFs zu diskreditieren, geht es um Debatten, nicht um Einverständnis mit dem Falschen.
:2thumbs:

Der rot markierte Abschnitt erinnert mich an das Verhalten eines gewissen Teams innerhalb einer deutschen Skeptikervereinigung.

zimtspinne

Heiliger Bimbam, ich kann -auch das- gar nicht glauben:

https://www.focus.de/kultur/kino_tv/regt-euch-doch-auf-kolumne-von-julia-ruhs-linksgruen-durchseucht-ich-erlebe-wie-menschen-ard-und-zdf-verabscheuen_id_259576496.html

Es geht um f...üüüh Windräder. Nicht um was ganz brisantes.
Ich wüsste selbst nicht mal genau, wie ich spontan Windräder finde. Keine Ja-Nein-Frage. Und auch keine, die man aus Angst vor sozialer Ächtung gar nicht beantworten will und auf seine "umweltfreundliche Frau warten" muss . Was fürn Warmduscher.

Bisschen ist das wie in sozialistischen, kommunistischen Systemen. Wo man eine offizielle Meinung und eine private Meinung pflegt. Die um Himmels Willen nicht verwechselt oder durcheinandergebracht werden dürfen.
Wie das Kinder oder Besoffenen (früher in sozialistischen Bruder- und Schwesterländern) gemanagt haben, frage ich mich immer wieder. Da muss man doch höllisch aufpassen. Schon nüchtern als Nichtkind...
Nun sind wir scheinbar fast wieder dort.

Ich hätte eher etwas Bedenken, in einer ÖRR-Sendung zu erscheinen, unzurechtgemacht usw.  :laugh:
Bin immer wieder erstaunt, wie sich manche Leute (geplant!) vor Kameras trauen.

ZitatDie Furcht vor den sozialen Kosten einer Meinung
Natürlich sind Gefühle keine Tatsachen, jeder kann in Deutschland seine Meinung frei sagen. Niemand muss mit staatlichen Repressionen rechnen. Aber es ist nicht der Staat, den die Menschen fürchten. Sondern die sozialen Kosten einer Meinung. Die Sorge, deswegen einen Job oder Aufträge zu verlieren, von Freunden und Bekannten gemieden zu werden.

Dass viele die Berichterstattung des öffentlich-rechtlichen Rundfunks hinterfragen, empfinde ich als nichts Schlechtes. Es ist gut für die Demokratie, wenn Menschen nicht alles unkritisch hinnehmen, was wir Journalisten ihnen als Realität auftischen. Wenn sie selbst denken.

Aber auf der anderen Seite funktioniert Demokratie nur mit einem Mindestmaß an Vertrauen. In die Regierung, aber auch in uns Medien, sonst bröckelt das Fundament. Und manchmal, auch bei dieser Umfrage vor ein paar Monaten, wirkt dieses Fundament auf mich zumindest angekratzt.

Der Mann mit den Ferienwohnungen, der sich so aufgeregt und sich gewundert hat, warum die AfD nicht stärker ist, hat übrigens Recht behalten. Mittlerweile ist die AfD stärker geworden.

Ob die aktuellen Anti-AfD-Proteste daran etwas ändern werden? Ich glaube nicht. Vielleicht vergrößern sie die Gräben sogar. Die Demonstranten, die so fleißig gegen Rechts auf die Straße gehen, sollten sich lieber fragen, wie es sein kann, dass viele Menschen so vorsichtig mit ihren Meinungen geworden sind.

Reality is transphobic.

eLender

Zitat von: RPGNo1 am 29. April 2024, 15:57:29Der rot markierte Abschnitt erinnert mich an das Verhalten eines gewissen Teams innerhalb einer deutschen Skeptikervereinigung.
Hier noch der Link: https://queernations.de/die-kunst-der-faktenfreiheit-eine-antwort-an-nora-eckert/

ZitatEckert dämonisiert die Kritik am transaktivistischen Schwurbeln, indem sie sie in AfD-Nähe rückt. Eine Partei, gegen deren Präsenz im Kuratorium der Bundesstiftung Magnus Hirschfeld auch die IQN in den vergangenen Jahren gestimmt hat und auch in Zukunft stimmen wird. Man könnte boshaft schlussfolgern: Wenn auch nur ein Mensch der AfD, behauptete, 2 + 2 komme zur Summe 4, dürfte niemand bei dieser Rechnung wieder zum gleichen Ergebnis kommen, denn das wäre ja, in der Logik Eckerts, AfD-nah.

Man könnte auch formulieren: Um zu erreichen, dass die grüne Bundestagsabgeordnete Tessa Ganserer von allen Parteien im Parlament Beifall bekommt, muss der AfD nahegebracht werden, die Politikerin übel zu diffamieren. Die von vielen Landesämtern für Verfassungsschutz in etlichen Landesverbänden als rechtsextrem eingeschätzte Partei lebt von Polarisierung – und hat auch das empathiestimulierende Geschäft des Transaktivismus betrieben. Denn Kritik ist für diesen Aktivismus, bis in die oberste Spitze des Familienministeriums hinein, immer ,,rechts", immer abwegig und gegen das Naheliegende des politisch Guten.

Habe auch mal in das WTF-Gelaber reingehört. Auch da ist man bemüht, es so darzustellen. Gut, es geht um Wokismus, aber da ist ja beinahe das Gleiche. Man meint zwar, der Begriff wäre nicht fassbar, aber ein Kampfbegriff. Mehr habe ich erst mal nicht erfahren. Man muss es halt immer so hinbiegen, dann muss man nur noch die Strohmänner kämpfen lassen.

Zitat von: zimtspinne am 29. April 2024, 18:44:29Wo man eine offizielle Meinung und eine private Meinung pflegt.
Das zeigt sich sogar in (anonymen) Umfragen: man antwortet eher so, wie es gesellschaftlich akzeptiert erscheint, nicht, wie man wirklich denkt. Daher immer diese komischen Umfrageergebnisse (die komplett der Wirklichkeit widersprechen). Dazu hatte ich mal iwo hier eine Studie verlinkt. Ist aber beinahe trivial ::)
Wollte ich nur mal gesagt haben!


zimtspinne

Habe eben ca 20 Minuten die identitätspolitische Konferenz gehört, während ich an einer Balkonwand alte Farbreste abgespachtelt habe, was mich eh schon in schlechte Stimmung versetzt. Der Deal war, dass der Vermieter einen Handwerker vorbei schickt, der diese eine Wand mit uralten Farbresten abschleift, die Balkonfarbe bezahlt und ich streiche dann den gesamten Balkon (was nicht meine Aufgabe als Mieter wäre, aber ich will das bisschen nach meinen Wünschen gestalten und streiche außerdem auch gerne Wände), was auch geschah. Allerdings hat der nur oberflächlich mit Riesenradau und Staubwolken geschliffen, am nächsten Tag blätterte die Farbe schon wieder unten ab.
Außerdem bruzzelt genau an diese Wand die Morgensonne, an dieser Wandseite ist auch die Verglasung zusammengeschoben, was ich auch nicht ändern mag, da sonst die Katzen zum Nachbarbalkon klettern.
Bei dem Talkgequatsche stapelte sich mein Woke-Distress  :P immer höher, so dass ich das jetzt abgebrochen habe.
Habe noch gehört, wie Hümmler die Fat Studies anschnitt, bevor ich geflüchtet bin.
Eine Balkonklimaanlage wäre mal eine Idee - im Süden haben die eine Art Nebler, die auch an Außenterrassen und manchmal sogar über Straßen angebracht sind und einen feinen Sprühnebel verbreiten.
Evtl höre ich mir nachher noch Hümmlers Statement über die Fat Studies zu Ende an - vermutlich kann ich mir das aber auch sparen, weil der wie auch alle anderen nur an der Oberfläche rumkratzen wird, was zwar zu der Farbspachtelei passt, aber mir restlos die Stimmung an meinem freien Tag vermasselt.

Es ist nicht zu fassen, was sich in der GWUP an Labertanten sammelt.
Die Männer scheinen einfach nur auf den Wokzug aufgesprungen zu sein, ohne sich jemals mit auch nur einem einzigen Thema näher befasst zu haben.
Gendern ist so ein Beispiel.

Eine LÜge wurde zudem auch noch erzählt.
In Bayern wurde natürlich nicht jedes Gendern verboten, sondern explizit das Trans-Gendern --> Sonderzeichen.
Sehr vernünftig.  :grins2:

Reality is transphobic.

eLender

Zitat von: zimtspinne am 30. April 2024, 09:20:31Bei dem Talkgequatsche stapelte sich mein Woke-Distress  :P immer höher, so dass ich das jetzt abgebrochen habe.

Pass auf, dass du dadurch nicht ins Delirium rutschst und die Wand dann im Rausch in Regenbogenfarbe anpinselst... ::)

Ich habe mir das beinahe komplett angehört (1,5 h, dann haben die Langweiler es doch noch geschafft, mich zur Aufgabe zu zwingen). Ich schreibe dazu später noch was im Gwup-Faden. Das Gespräch läßt sich auf ein paar Absätze eindampfen. Das mit dem "Genderverbot" in Bayern ist nur eine Fehldarstellung, die aber typisch für das ganze Gelaber ist. Selbst Holmi konnte aber nicht ganz ignorieren, dass es irgendwelche problematischen Dinge in dem Zusammenhang gibt. Aber auch dies ließ sich wegdsikuttieren...
Wollte ich nur mal gesagt haben!

Juliette

So, wie sich dieser Thread entwickelt hat, bin ich nicht ganz sicher, ob ich das hier richtig poste, aber:

Zitat von: RPGNo1 am 25. Januar 2023, 13:52:20Ich habe diesen Thread für allgemeine Diskussionen neu eröffnet, weil nicht alle interessanten Artikel zu den großen miteinander verbundenen Themenfeldern wie Identitätspolitik, SJW oder Wokeness in die enger begrenzten Themenbereiche "Genderdebatte" oder "kulturelle Aneignung" reinpassen.

Ein sehr weit gefächertes und interessantes Interview mit dem Philosophen Philipp Hübl hat Tobias Haberl von der SZ geführt:

https://archive.is/vLjT2

ZitatWo liegt dann das Problem?
Ein Problem liegt vor, wenn die moralische Selbstdarstellung wichtiger als das eigentliche Anliegen wird. Wenn »Moral« draufsteht, aber keine Moral drin ist. Wenn sich Hashtag-Aktivisten über Sätze aufregen, die Promis vor zehn Jahren im Suff getwittert haben. Dann geht es nur darum, Signale an die eigene Gruppe zu senden, oder darum, Moral als Waffe gegen Konkurrenten einzusetzen, aber nicht darum, die Welt besser zu machen. So entwickeln wir uns als Gesellschaft nicht weiter, sondern fördern überflüssige Symbolpolitik, und sogar verzerrte Forschung und wirkungslose Maßnahmen gegen Diskriminierung.
Können Sie das belegen?
Ein lustiges Beispiel: Anfang 2022 schrieb die renommierte Physikerin Sabine Hossenfelder auf der Plattform X, sie müsse in einem Forschungsantrag belegen, dass ihre Forschungen für die Themen »Geschlecht, Gender und Diversität« relevant seien. Das Problem: Sie beschäftigt sich mit der Ausdehnung des Universums, also neun Milliarden Jahre bevor die Erde überhaupt entstanden ist. Nachdem sie ihre Follower um Tipps gebeten hatte, was man da schreiben könnte, hagelte es Kritik von vielen Seiten.
Warum?
Die Frage wurde ihr als politisches Statement ausgelegt. Auf einmal hieß es, sie habe etwas gegen Feminismus und Diversität. Dabei hat sie Recht. Warum sollte sich eine Physikerin Sätze aus den Fingern saugen, um zu erklären, was die Entstehung heißer Gasbälle mit Frauenförderung zu tun hat? Viele Forschungseinrichtungen verlangen heute diese Statements zu Gender und Diversität. In manchen Fällen sind sie sinnvoll, in vielen nicht.

Philipp Hübls Vorlesungsreihe über Kritisches Denken im April 2023 ist letztes Jahr im GWUP-Blog verlinkt worden:

https://blog.gwup.net/2023/08/07/videos-bullshit-resistenz-vorlesungen-von-philipp-huebl/