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Petition bezügl. Heilpraktikerausbildung

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Begonnen von thefnord, 24. November 2009, 12:23:49

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Adromir

Wenn sie Ahnung haben und e trotzdem anwenden, wird es noch schlimmer. Wenn man es aber aus überzeugung tut, dann hat man grundlegend nicht verstanden, daß Anektdoten kein Wirkungsnachweis sind und damit hat man nicht verstanden, wie in der medizinischen Forschung zu Erkenntnissen kommt und warum man so handeln muss.

Sie haben grundlegend die Bedeutung des wissenschaftlichen Arbeitens nicht verstanden und können so den Stellenwert dessen, was sie gelernt haben, beurteilen.

Schau-ma-amoi

Zitat von: Wazir am 29. November 2009, 13:15:17
Zitat von: General Stumm v.  Bordwehr am 29. November 2009, 12:55:07In Anatomie schon
Da muss ich als (auch) Knochenklempner aber widersprechen, General.

Auch hierbei kommt es auf Logik an.
Grundlage ist das verdammte Auswendiglernen.
Das muss sich setzen, kann zum Teil vergessen werden.

Wird dann wieder gebraucht, wenn man  -nur als Beispiel-  jemandem nach einem Autounfall die Knochen wieder korrekt zusammensetzen will.


;D. Mit deinem Einwand habe ich gerechnet. Er ist natürlich berechtigt. Einen Anteil am Auswendlernen gibt es in jedem Fach, einmal mehr, einmal weniger.

Weißt du noch: Es fährt ein Kahn im Mondenschein dreieckig um das Erbsenbein, vieleckig groß, vieleckig klein - der Kopf muß bei dem Haken sein.

Oder den da: Onkel Otto orgelt tagtäglich, aber freitags verspeist er gerne viele alte Hamburger (die Hirnnerven).

Schau-ma-amoi

Zitat von: Adromir am 29. November 2009, 13:21:03
Wenn sie Ahnung haben und e trotzdem anwenden, wird es noch schlimmer. Wenn man es aber aus überzeugung tut, dann hat man grundlegend nicht verstanden, daß Anektdoten kein Wirkungsnachweis sind und damit hat man nicht verstanden, wie in der medizinischen Forschung zu Erkenntnissen kommt und warum man so handeln muss.

Sie haben grundlegend die Bedeutung des wissenschaftlichen Arbeitens nicht verstanden und können so den Stellenwert dessen, was sie gelernt haben, beurteilen.

Mit wissenschaftl. Arbeiten hat man im Studium kaum was zu tun, das lernt man wirklich nur dann, wenn man nachher in die Forschung geht.

Schau-ma-amoi

Zum Schluss noch etwas - und dies meine persönliche Einschätzung: an den Unis müsste man die Studenten mit Homöo& Co bekannt machen, man muss diesen jungen Leuten zeigen, welcher Dreck das eigentlich ist. Das geschieht leider nicht. Darin liegt ein ganz wesentliches Problem.

Erst wenn die Herren Wissenschafter registrieren, wer da an ihrem Ast sägt, werden sie reagieren.

P.Stibbons

Amüsierte Grüße in die Runde....

Hier eine engagierte Stellungnahme meines sehr verehrten Staatsexamens-Prüfers:

http://www.uni-duesseldorf.de/WWW/MedFak/KlinikumWuppertal/FSK_M/vortrag.htm

Wazir

Zitat von: Adromir am 29. November 2009, 13:21:031. Wenn sie Ahnung haben und e trotzdem anwenden, wird es noch schlimmer. 
2. Sie haben grundlegend die Bedeutung des wissenschaftlichen Arbeitens nicht verstanden und können so den Stellenwert dessen, was sie gelernt haben, beurteilen.
1. Ja! Es ist schlimmer!
Und?
2. Nö

P.Stibbons

Zitat von: General Stumm v.  Bordwehr am 29. November 2009, 13:27:24
Zum Schluss noch etwas - und dies meine persönliche Einschätzung: an den Unis müsste man die Studenten mit Homöo& Co bekannt machen, man muss diesen jungen Leuten zeigen, welcher Dreck das eigentlich ist. Das geschieht leider nicht. Darin liegt ein ganz wesentliches Problem.

Erst wenn die Herren Wissenschafter registrieren, wer da an ihrem Ast sägt, werden sie reagieren.


Dazu ein Auszug aus dem oben verlinkten Vortrag von Prof. Joh. Köbberling:


Zitat
Der Gesetzgeber hat bekanntlich unter erheblichem politischen Druck die besonderen Therapierichtungen ausdrücklich in die Leistungspflicht der Krankenversicherungen aufgenommen. Er hat aber, zumindest auf dem Papier, weder ihnen noch anderen Formen der Parawissenschaft eine Sonderstellung hinsichtlich der Anforderungen an die Messung von Qualität und Wirksamkeit am allgemeinen Stand der medizinischen Kenntnisse und dem medizinischen Fortschritt eingeräumt. Da Wirksamkeitsnachweise bisher nicht vorliegen, haben sich mehrere Innungs- und Betriebskrankenkassen in dem Bemühen, trotzdem auch Leistungen der besonderen Therapierichtungen erstatten zu können, auf eine sogenannte Erprobungsregelung berufen. Die von ihnen eingeführte wissenschaftliche Begleitung der Erprobung wurde aber dem Zentrum zur Dokumentation für Naturheilverfahren e.V. in Essen übertragen. Damit wurde die Binnenanerkennung quasi vorweggenommen. Diesen Schutz durch eine Binnenanerkennung sollen in diesem Zusammenhang nicht etwa nur Verfahren mit einem Rest an Plausibilität oder Seriosität genießen, sondern expressis verbis auch so obskure Verfahren wie Aurasskopie und Auratest, Blut-Kristall-Analyse, ein holistischer Bluttropfentest, elektromagnetische Bluttests, Bio-Elektronik und ähnliche Methoden mit wohlklingenden Namen aber ohne ernstzunehmenden Gehalt.



Wenn wir nicht laut und deutlich dieser Sprach- und Geistesverwirrung der sogenannten "Binnenanerkennung" widersprechen und dieser Tendenz Einhalt gebieten, kann sich jedes medizinische Sektierertum frei entfalten, und sogar in betrügerischer Absicht erfundene neue Verfahren könnten ungehemmt reüssieren.



Als vor einigen Jahren auf politischen Druck auch von prominenter Seite paramedizinische Verfahren an medizinischen Fakultäten im Lehrprogramm angeboten werden mußten, gab es nur vereinzelte Proteste. Der einmütige und massive Widerstand der Fakultäten wurde aber vermißt. Mühsam bemüht man sich, die vorgeschriebenen Fragen zur Phytotherapie im schriftlichen Staatsexamen so abzufassen, daß ein Restbezug zur wissenschaftlichen Medizin erkennbar bleibt. Das Ergebnis ist zugleich lächerlich und ärgerlich.



Soviel ich weiß, war die Deutsche Gesellschaft für Innere Medizin die einzige Gesellschaft, die widersprochen hat, als in der neuen Gebührenordnung für Ärzte die homöopathische Anamnese auftauchte und auch noch mit der höchsten Punktzahl aller sogenannten sprechenden Verfahren belohnt wurde. Geholfen hat unser Protest nicht, die Regelung ist so vollzogen, und alle haben sich damit abgefunden.

Adromir

@Wazir:
2. Doch

Mal ehrlich, was ist das denn für ne Art zu diskutieren? Die Position seines Gegenübers nur mit einem schlichten "Nö" ab zu qualifizieren? Da wir an so einem Niveau angelangt sind, können wir uns drauf einigen, daß wir unterschiedlicher Meinung sind und damit hat sich das für mich gegessen.

Wazir

Zitat von: Adromir am 29. November 2009, 14:43:33@Wazir:2. Doch
Mal ehrlich, was ist das denn für ne Art zu diskutieren? 
Lesen Sie doch den zitierten Satz noch einmal durch.
Dann wissen Sie, warum da nur stehen kann: Nö!

Das ist eine gute Art des Diskutierens, ohne Schwefel, Schwafel, Schwurbel.
Kurz, knackig, fast "wissenschaftlich".

Adromir

Zitat von: Wazir am 29. November 2009, 14:46:52
Das ist eine gute Art des Diskutierens, ohne Schwefel, Schwafel, Schwurbel.
Kurz, knackig, fast "wissenschaftlich".

Die Aussagen eines anderen auf einen Satz herunterzubrechen und dann mit einem lapidaren "Nö" abzufertigen nicht wissenschaftlich und auch keine gute Art des Schwurbelfreien Diskutierens, sondern eher ein Symptom einer arroganten Überhöhung des eigenen Standpunktes.

Wenn du ein einfaches "Nö" als fast wissenschaftlich bezeichnen, dann zeigst du, daß du das Wort selbst nicht begreifst. Wissenschaft hat was damit zu tun, Daten und Fakten für seinen Standpunkt zu sammeln und anzuführen und nicht einfach nur "Nö" zu sagen.

So argumentiert man höchstens pseudowissenschaftlich, nicht wissenschaftlich!

Wazir

@P.Stibbons:
Vielen Dank für die Quelle!

Wazir

Zitat von: Adromir am 29. November 2009, 14:57:44Die Aussagen eines anderen auf einen Satz herunterzubrechen und dann mit einem lapidaren "Nö" abzufertigen nicht wissenschaftlich und auch keine gute Art des Schwurbelfreien Diskutierens, sondern eher ein Symptom einer arroganten Überhöhung des eigenen Standpunktes.
Ja, Klein-Godwin-Argumentation.

OK, OK, "Nö" ist nicht sehr vornehm.
Dann erklären Sie bitte, als Verfasser, warum man diesen Satz mit mehr als einem Wort kommentieren muss:

ZitatSie haben grundlegend die Bedeutung des wissenschaftlichen Arbeitens nicht verstanden und können so den Stellenwert dessen, was sie gelernt haben, beurteilen.

Der Satz ist von Ihnen.

Adromir

Ich werde mit ihnen nicht weiter diskutieren, da sie sich selbst schon als Diskussionspartner disqualifiziert haben.

Zudem können wir ja mal eben eine Erweiterung des Laws von Godwin formulieren. Vieleicht nennen wir ihn das Wazir'sche Theorem: Irgendwann in einer Diskussion wird versucht, mit Hilfe eines Hinweises auf Godwin`s Law, die Argumentation des anderen in die Nähe eines Nazi- Vergleiches  zu stellen.


Wazir

Zitat von: Adromir am 29. November 2009, 15:11:41..., da sie sich selbst schon als Diskussionspartner disqualifiziert haben.

(Fett grinsend).


Zum Thema vielleicht doch noch was?
Was soll bei der Heilpraktikerausbildung denn nun anders werden, wenn schon bei den richtigen Ärzten so etwas vorkommt:
ZitatSie haben grundlegend die Bedeutung des wissenschaftlichen Arbeitens nicht verstanden und können so den Stellenwert dessen, was sie gelernt haben, beurteilen.
Was ja per Definition Adromirs "noch schlimmer" sein soll als das Heilprakter-Unwesen mit Heilpraktiker-Unwissen.

Adromir

Die Heilpraktiker können sich ja noch auf die Mangelhafte Ausbildung berufen. Welche Entschuldigung haben diejenigen, die es aufgrund ihrer Ausbildung besser wissen müssten?

Das die Politik (und am letzten Ende die Gesellschaft in der Mehrheit) sowas wie den Heilpraktiker unter diesen Voraussetzungen erlaubt, ist ja nicht den Heilpraktikern selbst anzulasten.

btw. habe ich gerade das Gefühl, daß wir gerade aneinander vorbei reden, daß ich auf die Moralisch- ethische Bewertung des Handels abziele und sie auf die medizinische Gefährdung, denen ein Arzt, im Gegensatz zum Heilpraktiker, mit seiner Schulmedizinischen Ausbildung noch gegensteuern kann. Sehe ich das richtig?