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Petition bezügl. Heilpraktikerausbildung

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Begonnen von thefnord, 24. November 2009, 12:23:49

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mossmann

word.

edit:

zumindest haben sie mich nicht umgebracht.
Offizieller Sprecher des gemäßigten Flügels der Psiram-Jugend

Lilly

Ich habe ein paar Jahre im afrikanischen und arabischen Ausland zugebracht, und gesundheitlich trotz kleinerer Unfälle und zweier heftiger Lebensmittel-Infektionen Glück gehabt. Dabei gehörte ich durch meine Nationalität und Einkommenslage automatisch zur wirtschaftlichen Oberschicht. Meine Erfahrungen mit der dortigen jeweiligen Minimalst-Medizin (einmal in einem zerbomten Krankenhaus im Irak) habe mich jedesmal ans ferne Deutschland träumen lassen mit ihren 3-Minuten Allopathie-Schulmedizin-Ärzten.
Und niemand in meinem Bekanntenkreis der Einheimischen wäre da je nach meiner Erinnerung anderer Meinung gewesen.

Wazir

Zitat von: mossmann am 25. November 2009, 18:30:47
Hallo Hausarzt!
1. So einfach ist das leider nicht.
2. Der Zulauf hat verschiedene Gründe, und viele, die zu Heilis gehen, sind echt verzweifelt - daher kommen auch meine persönlichen Erfahrungen, die ich mit solchen Leuten gemacht habe.
3. Mein Biophysik Prof, selbst darüber frustriert, meinte dazu: Es gibt 3 Arten von Medizin-Studenten...
4. Wird dort zwar weniger wie eine Nummer behandelt, aber auch nicht geheilt.
5. Naja, wenigstens bringen Sie einen nicht um.
6. Und ich bin sicher, solche Erfahrungen gibt es viele.
1. Hausarzt hat das gut geschildert. Dabei hat er   -natürlich-   vereinfacht. Es soll ja jeder verstehen.
2. Klar, es gibt verschiedene Gründe, es gibt Verzweiflung. Und? Wozu Heilquacktiker?
3. Ja, er hat nicht Unrecht, aber die Prozentzahlen stimmen nicht.
4. Brüll! Heilung gibt es nicht, und das Gefühl, mal keine Nummer zu sein, ist Ihnen das so viel wert, dass Sie die gewagte Behauptung absondern:
5. "Naja, wenigstens bringen Sie einen nicht um."
Doch, das tun sie. Es werden Zeitfenster nicht wahrgenommen, und Bums, sitzt der Sensenmann auf der Bettkante. Wegen des Heilapraktikers.
6. Erfahrungen, Erfahrungen, Anektdoten... Ich könnte tausende erzählen.
Die allermeisten Patienten kommen, so sie den Heylpraktiker überleben, zurück in die Praxis. Sie haben dann aber viel Zeit und Geld verloren.


Zurück zum Thema: Es bedarf keiner Hailpraktikerausbildungspetition.  
Die Heilpraktiker gehören abgeschafft.
Wer von denen wirklich heilen will und ausreichend intelligent ist, der kann ja Medizin studieren.
Über die Zugangsregelung zum Studium kann man ja diskutieren:
Aufnahmeprüfung?
Vorklinik bei nachgewiesenen Kenntnissen abkürzen?
Basta!

twister

Zitat von: mossmann am 25. November 2009, 15:05:45

Zwei Heilis, die ich kenne, haben jüngst so ne Ausbildung gemacht (in Hessen) - die mussten schon was wissen über Medizin.


also ich habe mir mal interessehalber "Ausbildungsunterlagen" von einem Fern"institut" schicken lassen.
für einen entsprechenden Betrag könnte ich mich jetzt Heilpraktikerin (oder sonstwas was die da noch so alles anbieten an "Fernstudium") nennen.

die Unterlagen waren lachhaft.
ich kann sie gerne mal raussuchen und was daraus abtippen

thefnord

Zitat von: mossmann am 25. November 2009, 18:30:47

solche Geschichten kenne ich leider viele. Es gibt auch inkompetente Leute unter der Ärzteschaft - und das nicht zu knapp!

Im Rahmen meines Biophysik-Studiums musste ich zusammen mit Medizin-Studenten den Kurs "Physk für Mediziner" belegen.
Was da für Gestalten rumliefen - nicht zu fassen.
Mein Biophysik Prof, selbst darüber frustriert, meinte dazu:

Es gibt 3 Arten von Medizin-Studenten:
1) Genies (10%)
2) "Heiler", also Idealisten, meist älter, vorher was anderes gemacht, jetzt auf dem Eso-Trip oder so (sic) (20%)
3) Genetische Ärzte: Kein Bock - aber Opa Arzt, Vater Arzt, Sohn muss auch (80%)

Wenn man halt an solche Ärztinnen gerät, die dann aufgedonnert und mit roten Fingernägeln angeekelt im Behandlungsraum stehen und dich nicht mal anfassen wollen, da wird man dann halt frustriert, und geht doch zum Homöopath / Schüssler-Schwurbler / Akkupunkteur.


hehe...ja ja, die Mediziner in der Studienzeit, leider auch nur ganz normale Studenten mit all den Macken und Fehlern, plus zusätzlich die ganzen Prestige-Studenten.

Aber: Die Aufzählung oben ist natürlich vollkommen falsch. Genies sind max 3%. "Heiler" sind evtl. wirklich 20%, aber es bedeutet nicht, dass man als "Heiler" zwangsläufig in die Eso-Eck abdriftet, nur weil man versucht möglichst menschlich und ganzheitlich zu therapieren. Genetische Ärzte gibt es viele, aber ich würde sie nicht s schlecht machen, weile viele doch mit sehr guten Vorraussetzungen an die Uni kommen und später mal einen guten Job machen werden.

zum Thema: Keine Petition? Lieber Heilpraktiker verbieten? Utopisch, sorry.....

twister

@thefnord:

meine Frage ist immer noch unbeantwortet:

was sollen Heilpraktiker übernehmen? wer sollte zu einem Heilpraktiker gehen und wer zum Arzt?

Wazir

Zitat von: thefnord am 25. November 2009, 19:25:41zum Thema: Keine Petition? Lieber Heilpraktiker verbieten? Utopisch, sorry.....
Zum Thema:
Petition?
Utopisch, Sorry...
Weil: Die überflüssige Berufsgruppe fühlt sich nur aufgewertet durch irgendwelche Schickimicki-Prüfungen oder Ausbildung.
Twister fragt:
Zitatwas sollen Heilpraktiker übernehmen? wer sollte zu einem Heilpraktiker gehen und wer zum Arzt?
Die Frage interessiert mich auch.
Bitte, thefnord!

Warum sollen die "guten" Heilpraktiker keine Möglichkeit haben, Medizin zu studieren?


twister

Zitat von: Hausarzt am 25. November 2009, 17:52:39

Die Leute sind nicht mehr in der Lage zu verstehen, dass es Befindlichkeitsstörungen gibt, auch solche, die länger andauern und denen trotzdem keine ernsthafte Krankheit zugrunde liegt.  

das stimmt. Aber: woher auch? in der Schule gibt es kein Fach dass medizinisches Grundwissen vermittelt. Das Einzige was wir im Biologie-Unterricht hatten, was annähernd in die Richtung ging, war Sexualkunde bzw. besser gesagt: Geschlechtsorgankunde.
Da ging es dann eben mal ausnahmsweise um den menschlichen Körper und eventuelle Krankheiten (Geschlechtskrankheiten).
Das wars, soweit ich mich erinnern kann.

also ein Fach "Medizin" oder wie auch immer das Fach dann heissen würde, wäre mit Sicherheit nicht verkehrt.

Ansonsten: woher beziehen denn die Leute ihr Wissen über Gesundheit, Krankheiten, Medizin, etc. ?
meine Vermutung: wohl am meisten aus irgendwelchen Blättern die halt so üblicherweise verkauft werden.
was man dann da so liest  ::)  jeder hat irgendwas anderes, und wenn man nicht schnell dies oder jenes ändert oder (nicht) zu sich nimmt, wird es ganz schlimm enden.
usw. usf.

ich habe z.B. wenig Ahnung von Medizin. ich bin generell auch eher wenig anfällig für Infekte, und habe (zum Glück) bis jetzt keine chronischen Krankheiten. insofern bin ich auch selten bei einem Arzt, der mir dann ev. auch mal kurz was erzählen (mich aufklären) könnte.

Dass ich als Erwachsene mal Impfungen auffrischen lassen sollte, habe ich mit über 30 das erste Mal bei Kidmed gelesen, wie eine Impfung funktioniert bzw. was das  überhaupt ist, habe ich mir daraufhin selber angelesen...
Leider kriegt man von den meisten Ärzten tatsächlich sehr wenig Informationen, zumindest war es bei mir bisher so. (bei meinen wenigen Arztbesuchen)
ich schiebe das zum Einen auf chronischen Zeitmangel (Fehler im Gesundheitssystem) und zum anderen darauf, dass es anscheinend wenig medizinische Literatur für Laien gibt. (die einem so ein Hausarzt dann mal zum Lesen empfehlen könnte, oder ev. sogar ausleihen)

ich war mal mit einem kleinen roten Ausschlag oberhalb der Lippe bei einer Hautärztin, die hat mir dann einfach so gesagt, dass das ganz normal sei und ich sozusagen nicht wegen jedem Furz zum Arzt rennen brauche (was ich ja ansonsten auch eh nicht mache, das war sozusagen eine Ausnahme in dem Fall)
Das war  zwar in dem Moment nicht dass was ich unbedingt hören wollte, ich kam mir glaub ich in dem Moment irgendwie etwas abgespeist und nicht ernst genommenvor - es hat aber letztendlich dann doch bewirkt, dass ich dann kurz darauf auch dachte: meine Güte, wegen so einer Lapalie biste da jetzt hingedackelt...
es war also sehr gut, dass die Ärztin mir das so in aller Klarheit gesagt hat.

das Problem wird nur bei vielen sein, dass sie eben nach so einer klaren Ansage wohl eher nicht mehr zu diesem Arzt/Ärztin gehen würden, eben weil sie ja dort nicht "betüddelt" werden.

Wazir

Zitat von: Kathy am 24. November 2009, 19:03:36
Dann nochmal meine Frage: Was kann und darf ein Heilpraktiker denn machen was evidenzbasiert und kein Esoterischer Humbug ist?  
Guckst Du in die Heilpraktiker-Gebührenordnung, dann fällt Dir aber sicher nichts mehr ein, was an dieser total ungebildeten Berufsgruppe gut sein könnte:
www.naturheilpraxis-best.de/documents/GebueH.pdf
Und so wird die Solidargemeinschaft der Krankenkassen belastet:
http://www.heilpraktiker-online.com/kostenlos/gebuehrenordnung7.shtml
Guck Dir dann an, was die für ihre "Leistungen" kassieren und vergleiche das mit der GOÄ.

Was fällt auf?

Adromir

Mich gruselt weniger, daß Heilpraktiker Geld für eine "Ozon-Sauerstoff-Injektion intraarteriell" von der Beihilfe bekommt. Vielgruseliger ist es, daß er das machen darf, ohne nachweisen zu müssen, daß er überhaupt qualifiziert ist. Jede qualitativ höherwertig ausgebildete Medizinhilfskraft darf noch nicht mal einfach so intravenöse Injektionen vornehmen (obwohl es grundsätzlich gelehrt wird) und intraarterielle Injektionen sind noch mal ein ganz anderes Kaliber..

GeMa



wumbaba

@thefnord
Zitatnur weil man versucht möglichst menschlich und ganzheitlich zu therapieren

Bei "g
"Es gibt Inseln der Vernunft auf dieser Erde, in einem Meer des Blödsinns. Hier müssen wir stehen und Brücken bauen, auf dass einmal ein Kontinent der Vernunft entsteht." (J.Weizenbaum)

wumbaba

Sorry, Frühstücksbrötchen ist auf's Keyboard gefallen....editieren geht ja nicht. Also nochmal:
Zitatnur weil man versucht möglichst menschlich und ganzheitlich zu therapieren

Bei dem Begriff "ganzheitlich" wird mir immer ganz(heitlich)schlecht. Er ist von der Esoecke einfach zu stark besetzt.
Ganzheitliche Medizin bedeutet ja:  "Es werden die Methoden der Schulmedizin, der biologischen Medizin und alternative Heilmethoden mit Methoden der Psychotherapie zu einer einheitlichen Therapie kombiniert."

Alles in einen Topf werfen, gut schütteln (!) und fertig ist die "Ganzheitliche Beratung".
Sorry wenn ich mich jetzt daran so hochziehe, aber was nicht alles so im Kontext der "Ganzheitlichkeit" getrieben wird, spottet oft genug jeder Beschreibung. Daher rate ich immer zu einer vorsichtigen Benutzung dieses Begriffes.
"Es gibt Inseln der Vernunft auf dieser Erde, in einem Meer des Blödsinns. Hier müssen wir stehen und Brücken bauen, auf dass einmal ein Kontinent der Vernunft entsteht." (J.Weizenbaum)

Blacky

"Ganzheitlich" ist ja auch nicht mehr als eine abgedroschene Phrase, eine Worthülse. Wenn man so einen Eso-Deppen fragt, ob er mal erklären könne, was denn "Ganzheitlich" genau bedeutet, dann kriegt er gerade mal eine "Körper. Geist und Seele" raus und fängt dann gleich an zu labern vonwegen "Erde eine Scheibe" und vom "Tellerrand". Den Rand der Eso-Schüssel mit dem Sprung, in der er gefangen ist, sieht er gar nicht.

Blacky