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Deutsch => Allgemeine Diskussionen => Skeptisches Denken => Thema gestartet von: Conina am 21. September 2011, 22:57:04

Titel: Homöopathie an der Uni Basel
Beitrag von: Conina am 21. September 2011, 22:57:04
ZitatHomöopathie an der Uni Basel
Dass «Alternativmedizin» zunehmend auch in universitärem Umfeld anzutreffen ist, ist nichts Neues - sowohl an an sich seriösen Universitäten in der Schweiz (etwa in Bern), als auch im Ausland (z.B. den USA) ist «Alternativmedizin» Teil des Forschungs- und Lehrprogramms.
Die Untersuchung der «Alternativmedizin» ist ja grundsätzlich zu begrüssen, nur wird in problematischen Fällen der gängige Mechanismus der wissenschaftlichen Methode - kritisches Prüfen rationaler, also prüfbarer Ideen - ausgesetzt und stattdessen Glaube gelehrt (der Glaube nämlich, dass die jeweilige «alternativmedizinische» Methode funktioniert, ist unumstösslich; die empirischen Ergebnisse werden, wenn sie nicht passen, passend gemacht).
http://www.skeptiker-blog.ch/2011/09/homoopathie-der-uni-basel.html
(http://4.bp.blogspot.com/-Nly2JMbqCCY/Tnl9DWgLnBI/AAAAAAAACk8/JmHIAYrg0tY/s1600/hom%25C3%25B6opathie_unibasel.PNG)

Titel: Re: Homöopathie an der Uni Basel
Beitrag von: Graf Zahl am 22. September 2011, 02:03:01
Mit diesem Günter Lang hat sich die Uni ja einen tollen Experten eingefangen:
http://www.natura-sanat.ch/HTML/Guenter_Lang/GuenterLang.htm (http://www.natura-sanat.ch/HTML/Guenter_Lang/GuenterLang.htm)
Zitat
Schwerpunkte:
Neuraltherapie
klassisch homöopatische Therapie
Ozontherapie
Orthomolekulaere Vitamin- und Spurenelementetherapie
Integrative Schmerztherapie
Abdomensonographie

Ausbildung und bisherige Tätigkeit:

Staatsexamen und Promotion in Freiburg im Breisgau

1994 Chirurgie (Klinikum Lahr - Prof. H. Schmelzeisen)

1995 Innere Medizin / Kardiologie (James Paget Hospital Gorleston on sea / England - Dr. W. J. Grabau)

1996 Innere Medizin (Krankenhaus Schrozberg - Dr. P. Zimmer)

1997 Allgemeinmedizin (Allgemeinpraxis in Schrozberg - Dr. G. Zimmer)

1998-2002 Naturheilverfahren / Innere Medizin (Aeskulapklinik Brunnen - Dr. M. G. Brander)

Zuletzt in Oberarztfunktion, ärztlicher Leiter der Ozontherapie-/Infusionsstation und Diätküche.

Seit 1990 begleitende Ausbildung in Naturheilkunde u.a. Dr. Andreas Beck - Bern (Neuraltherapie)

Intensivkurs für klassische Homöopathie in Augsburg (Dozenten u.a. Dr. C. Dietrich / Wohlen,

Dr. D. Spinedi / Locarno, Dr. B. Spring / Bern).

Elektroakupunktur nach Voll Dr. Th. Binder / Lörrach.

Biokinematische Schmerztherapie nach Packi (Dr. W. Packi / Freiburg).

Ab 1. 10. 2002 Praxis FMH, Störklingasse 47, 4125 Riehen
Titel: Re: Homöopathie an der Uni Basel
Beitrag von: HansDampf am 22. September 2011, 06:20:22
Ein Glücksfall für jede Uni sind die Studenten, die ihre kritische Distanz zum Lehrfach bewahren.

Die Berliner Charité-Schamanen feiern sich im Oktober mit dem 4. Europäischen Kongress für Integrative Medizin mal wieder selber.

Kein Schwein, am allerwenigsten die Studentenschaft der Berliner Universitäten im FB Medizin, wirft mal ein paar ungebührliche Anmerkungen dazu in Runde, dass die Charité die ökonomische Nische für Quacksalber gegen jeden Verstand unterstützt.   



Titel: Re: Homöopathie an der Uni Basel
Beitrag von: Maxi am 17. März 2017, 15:19:37
https://www.psiram.com/ge/index.php/Datei:Spinedi_Keller.jpg
Weiß jemand, wo und wann Dario Spinedi sein Examen gemacht hat? Ist der wirklich Arzt?
Titel: Re: Homöopathie an der Uni Basel
Beitrag von: Groucho am 17. März 2017, 17:06:34
Zitat von: Maxi am 17. März 2017, 15:19:37
https://www.psiram.com/ge/index.php/Datei:Spinedi_Keller.jpg
Weiß jemand, wo und wann Dario Spinedi sein Examen gemacht hat? Ist der wirklich Arzt?

So, wie es auf den Screenshots beschrieben wird, würde ich darauf wetten, dass er keinen Abschluss hat. Sowas erwähnt man eigentlich. Medizin studiert, und dann gleich der hier:

http://www.kuenzlipunkt.de/ueber-kuenzli/biographie.html (http://www.kuenzlipunkt.de/ueber-kuenzli/biographie.html)

Aber ist nur Spekulation, vielleicht weiß wer anders was Konkreteres.
Titel: Re: Homöopathie an der Uni Basel
Beitrag von: zopiclon am 30. April 2017, 09:58:58
Was ist an Homöopathie so kritisierenswert?

laut pubmed sind Wirkungen messbar:
https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/24050770


Es sind doch eher die Menschen die eine grundsätzlich positive Haltung, durch mysteriöse Praktiken, erzeugen wollen, um möglichst viel Geschäft zu generieren.
Eine möglichst negative Haltung zu generieren ist aber auch nicht besser und zeugt von einer öffentlichen Differenzierungsfähigkeit gegen Null.
Eine Münze hat mindestens zwei Seiten.


Gruss
Titel: Re: Homöopathie an der Uni Basel
Beitrag von: Peiresc am 30. April 2017, 10:14:35
Zitat von: zopiclon am 30. April 2017, 09:58:58
Was ist an Homöopathie so kritisierenswert?

Sei nicht so faul.
https://blog.psiram.com/?s=hom%C3%B6opathie
https://www.psiram.com/de/index.php/Hom%C3%B6opathie
http://www.netzwerk-homoeopathie.eu/

Wenn Du konkrete Fragen hast: stelle sie. Aber vermeide bitte die langweiligsten Gemeinplätze, wer heult hat recht, Galilei, Hamlet usw.

Titel: Re: Homöopathie an der Uni Basel
Beitrag von: Groucho am 30. April 2017, 10:20:43
Zitat von: zopiclon am 30. April 2017, 09:58:58
Was ist an Homöopathie so kritisierenswert?

Dass sie behauptet, wissenschaftlich zu sein. Dass aufgrund des Binnenkonsens keinerlei Wirksamkeitsnachweis erbracht werden muss. Dass Unbedarfte daher glauben, ernsthafte Erkrankungen wie z.B. Krebs, AIDS etc. damit behandeln zu können. Dass deswegen sinnlos Menschen sterben.

Wer privat Regentänze und schwarze Magie betreiben will, der darf das gerne.

Zitat
laut pubmed sind Wirkungen messbar:
https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/24050770

Nicht laut PubMed, sondern laut dieser Studie, soviel Genauigkeit muss schon sein.

Giftsumach. Knorpelzellen von Mäusen. Ich frage mich, wie man die nach den Leitsymtomen befragt:

ZitatDer Körper fühlt sich wund und wie zerschlagen oder wie verrenkt an
Große motorische Unruhe, will sich (trotz der Schmerzen!) ständig bewegen
Findet vor allem nachts in keiner Position Ruhe
Folgen von feuchter Kälte
Folgen von Schwitzen mit anschließender Abkühlung durch Zugluft
Schmerz hinter den Augen mit Steifigkeitsgefühl
Lippenherpes bei Fieber oder nach Überanstrengung
Rotes Dreieck an der Zungenspitze
Durst mit Verlangen nach kalter Milch
Trockener nächtlicher Husten, wenn ihm kalt wird
Grippe mit Schmerzen in allen Knochen
Ischias
Empfindlich auf kalte Luft und feuchtes Wetter
Nesselsucht (zum Beispiel bei Fieber)

Zitat
Es sind doch eher die Menschen die eine grundsätzlich positive Haltung, durch mysteriöse Praktiken, erzeugen wollen, um möglichst viel Geschäft zu generieren.
Eine möglichst negative Haltung zu generieren ist aber auch nicht besser und zeugt von einer öffentlichen Differenzierungsfähigkeit gegen Null.
Eine Münze hat mindestens zwei Seiten.

Genau. Und die Erde ist sowohl flach als auch rund. Alles nur eine Frage der Sichtweise. Man muss stets offen für alles sein und nicht diesem schlimmen Dogmatismus verfallen, von einer existierenden Realität auszugehen.
Titel: Re: Homöopathie an der Uni Basel
Beitrag von: zopiclon am 01. Mai 2017, 12:06:12
ZitatLeitsymtomen befragt

ein Wirksamkeitsnachweiß bei Eukaryoten ist erbracht, Leitsymptome interessiert die Biologie nicht. Es wurde gemessen, genauer geht es wohl nicht.

Ein System schecht dastehen zu lassen, weil es mißbraucht wird ist inkonsequent, ich kenne kein System welches nicht mißbraucht wird, da sollte man alle an den Pranger stellen.
Nicht die Hoöo. behauptet etwas - das machen Menschen....
Was ist also kritisierenswert?


Gruss
Titel: Re: Homöopathie an der Uni Basel
Beitrag von: celsus am 01. Mai 2017, 12:13:01
Zitat von: zopiclon am 01. Mai 2017, 12:06:12
Was ist also kritisierenswert?

Hast du schon herausgefunden was du wissen willst?
Titel: Re: Homöopathie an der Uni Basel
Beitrag von: Groucho am 01. Mai 2017, 12:24:35
Zitat von: zopiclon am 01. Mai 2017, 12:06:12
ein Wirksamkeitsnachweiß bei Eukaryoten ist erbracht,

Dir ist schon klar, dass außergewöhnliche Behauptungen außergewöhnliche Belege erfordern? Ich bin jetzt echt nicht bereit, 36 USD für den Volltext zu löhnen. Was da im Abstract steht, kann alles oder nix sein, es sind keinerlei Rückschlüsse auf die Qualität der Studie möglich. Wie wurde z.B. die "Potenz" hergestellt, wie wurde sichergestellt, dass die Verdünnung stimmt? Dass irgendwelche Alkaloide irgendwelche Einflüsse auf Zellen haben können, ist trivial. Nicht trivial ist das Messen bestimmter Potenzen. Wie wurden sie hergestellt? Einglas oder Mehrglasmethode? Verdünnungsmittel?

Zitat
Leitsymptome interessiert die Biologie nicht. Es wurde gemessen, genauer geht es wohl nicht.

Wie und mit welchen Methoden wurde gemessen? Aus dem Abstract geht das nicht hervor.

Zitat
Was ist also kritisierenswert?

Deine Blauäugigkeit.
Titel: Re: Homöopathie an der Uni Basel
Beitrag von: biomango am 01. Mai 2017, 13:32:54
 die Results lassen Fragen offen : anscheinend sind die Hochpotenzen gar nicht wirksam, sondern eine Verdünnung irgendwo zwischendrin. Das lässt auch auf einen Fehler schliessen.
Es fehlt auch jede Angabe über die Grösse des Effekts und vor allem was die Vergleichbasis war.
Und das wichigste : ist das  Ergebnis genau so reproduzierbar ?
Von einem in vitro Versuch auf die Wirksamkeit der Homöopathie zu schliessen ist naiv
Titel: Re: Homöopathie an der Uni Basel
Beitrag von: Groucho am 01. Mai 2017, 14:41:35
Zitat von: biomango am 01. Mai 2017, 13:32:54
die Results lassen Fragen offen : anscheinend sind die Hochpotenzen gar nicht wirksam, sondern eine Verdünnung irgendwo zwischendrin. Das lässt auch auf einen Fehler schliessen.
Es fehlt auch jede Angabe über die Grösse des Effekts und vor allem was die Vergleichbasis war.
Und das wichigste : ist das  Ergebnis genau so reproduzierbar ?
Von einem in vitro Versuch auf die Wirksamkeit der Homöopathie zu schliessen ist naiv

Genau. Und dann der Zaubersatz:
ZitatCONCLUSIONS:
Taken together, these results suggest that homeopathic treatment with Rhus tox induced chondrocyte dedifferentiation and inflammatory responses, such as COX-2 expression and PGE2 production, in primary cultured chondrocytes.

Finde das Zauberwort! (Nein, Du nicht, biomango, Du wirst es sofort erkennen)

Titel: Re: Homöopathie an der Uni Basel
Beitrag von: zopiclon am 01. Mai 2017, 17:51:00
suggest

Hahaha  ::)
mit so einer Argumentation darf man immer annehmen, dass etwas nicht bewiesen ist  :2thumbs:

Die Grösse des Effekts ist nicht wichtig zur Beweisführung, Ein Ergebnis ist nie reproduzierbar, nur vergleichbar - das lehrt uns die Statistik.

was in Vitro passiert, passiert auch woanders - die Frage der Relevanz für ein Individuum ist eine andere!

Potenzen.... hat schonmal jemand in dem Apotheker seinen Schrank geschaut was dort an Homöo. vor kommt? Ich glaube fast, da kann man machen was man will, leider.

Eine Messung ist per Definition eine vergleichende Tätigkeit, solange die zweite Messung unterschiedlich der Eingangsmessung war reicht es aus, um eine Wirkung zu beweisen.
An Menschen ist der Nachweis der wirksamen Homöo. nicht durchführbar, denn die ethischen Grundsätze verbieten eine konstante Umwelt und somit gibt es immer Störgrößen.


Gruss
Titel: Re: Homöopathie an der Uni Basel
Beitrag von: Sauropode am 02. Mai 2017, 06:57:42
Das gesamte Konzept der Homöopathie ist absurd und steht im Widerspruch zu den übrigen Naturwissenschaften.
Titel: Re: Homöopathie an der Uni Basel
Beitrag von: Schwuppdiwupp am 02. Mai 2017, 17:55:42
So einfach ist das. :2thumbs:

Ich warte nur darauf, dass der nächste Kollege ankommt und es waaaacht, in meiner Gegenwart volle Kostenübernahme durch die Krankenkasse zu fordern. Ich fordere dann mit und möchte die gute Alpenrahm Mandel außem Aldi auch erstattet bekommen. :-X

Ist meinem Wohlbefinden sehr zuträglich. :D Meinem Körpergewicht freilich nicht. :'(
Titel: Re: Homöopathie an der Uni Basel
Beitrag von: lanzelot am 02. Mai 2017, 19:02:31
Zitat von: zopiclon am 01. Mai 2017, 17:51:00
An Menschen ist der Nachweis der wirksamen Homöo. nicht durchführbar, denn die ethischen Grundsätze verbieten eine konstante Umwelt und somit gibt es immer Störgrößen.
Was ist das denn für gequirlter Bullshit? Was möchte der Autor dem Leser sagen?
Wird in Schlumpfhausen der Sauerstoff knapp? Sag Bescheid, damit wir das klären können, bevor Du wieder in deine Zelle gebeamt wirst.
Titel: Re: Homöopathie an der Uni Basel
Beitrag von: RainerO am 02. Mai 2017, 21:27:55
Zitat von: lanzelot am 02. Mai 2017, 19:02:31... Wird in Schlumpfhausen der Sauerstoff knapp? ...
Was glaubst du, warum die alle so blau sind?

Ich wollte zopiclon schon bitten, die Beiträge in verständlichem Deutsch (alternativ Englisch, oder Ungarisch, das geht auch halbwegs)
zu formulieren. Das bisher Gelesene sieht für mich wie Deutsch-Mimikry aus. Tut so, ist es aber nicht.
Titel: Re: Homöopathie an der Uni Basel
Beitrag von: Sauropode am 02. Mai 2017, 21:30:55
ZitatIch warte nur darauf, dass der nächste Kollege ankommt und es waaaacht, in meiner Gegenwart volle Kostenübernahme durch die Krankenkasse zu fordern. Ich fordere dann mit und möchte die gute Alpenrahm Mandel außem Aldi auch erstattet bekommen.

Mir würde es reichen, wenn die Kosten für Brillen und Beißerchen voll übernommen werden, anstatt solchen Blödsinn zu finanzieren.
Titel: Re: Homöopathie an der Uni Basel
Beitrag von: Schwuppdiwupp am 02. Mai 2017, 22:30:31
 :ironie: Ich frage mich gerade, ob die Wirksamkeit von Brillen bezüglich einer positiven Verbesserung der Sehkraft auch ausreichend in Doppel-Blindtest-Studien signifikant bestätigt wurden ... :skeptisch:

:grins:
Titel: Re: Homöopathie an der Uni Basel
Beitrag von: zopiclon am 03. Mai 2017, 12:43:42
Zitat von: lanzelot am 02. Mai 2017, 19:02:31
Zitat von: zopiclon am 01. Mai 2017, 17:51:00
An Menschen ist der Nachweis der wirksamen Homöo. nicht durchführbar, denn die ethischen Grundsätze verbieten eine konstante Umwelt und somit gibt es immer Störgrößen.
Was ist das denn für gequirlter Bullshit? Was möchte der Autor dem Leser sagen?
Wird in Schlumpfhausen der Sauerstoff knapp? Sag Bescheid, damit wir das klären können, bevor Du wieder in deine Zelle gebeamt wirst.

Es ist, in unserem Kulturkreis zumindest, nicht möglich, einem Menschen so weit in einer Studie zu überwachen, um alle Einflüsse, bis auf die gewollten, zB Medis, zu kontrollieren. Somit fehlt immer der beweisbare causale Zusammenhang.
Natürlich ist praktisch nur bis etwa D8 eine Wirkung gegeben, nehmen wir das Beispiel Trinkwasser und Arsengrenzwerte: Gesundheitlich unbedenklich, aber Effekte sind messbar - somit ist eine Wirkung gegeben.

Gruss