Neuigkeiten:

Wiki * German blog * Problems? Please contact info at psiram dot com

Main Menu

Piratenpartei leht Homöopathie ab - ungefragt

Postings reflect the private opinion of posters and are not official positions of Psiram - Foreneinträge sind private Meinungen der Forenmitglieder und entsprechen nicht unbedingt der Auffassung von Psiram

Begonnen von Robert, 27. August 2013, 18:36:23

« vorheriges - nächstes »

Robert

www. dzvhae-homoeopathie-blog.de/?p=5997

ZitatVon DZVhÄ Homöopathie.Blog | 26.August 2013
Auch die Piratenpartei hat die Interviewfragen beantwortet, die der Deutsche Zentralerein homöopathischer Ärzte (DZVhÄ) den gesundheitspolitischen Sprechern der fünf Bundestagsfraktionen vorgelegt hat (siehe unten). Die Piratenpartei wurde nicht gefragt, da sie keine Fraktion im Bundestag stellt. Geantwortet hat sie trotzdem: Unter dem Pseudonym "Julitschka" bezogen die Piraten auf dem gleichnamigen Blog Stellung. Doch wer ist "Julitschka"? Auf Anfrage erklärten die Bundespiraten, es handle sich um Julia Groß, Koordinatorin der AG Gesundheitspolitik der Piraten, und: Die Antworten ,,entsprechen der offiziellen Haltung der Piratenpartei", bestätigte Bundespressesprecherin Anita Möllering auf Nachfrage. Auch wenn "die Antworten nicht auf einem offiziellen Publikationsmedium der Piratenpartei erschienen sind." Politik à la Piratenpartei: Eine offizielle Stellungnahme wird anonym veröffentlicht – im Fall "Julitschka" auf einem privaten Blog. Geht so transparente Politik?
Ergänzung des Piraten-Wahlprogramms: Homöopathie als Betrug
Deutliche Ablehnung spricht aus den Antworten der Piratenpartei. Julia Groß, bekennende Skeptikerin, bezweifelt, dass es positive Studien zur Homöopathie gibt. Entsprechend hält sie den Ausbau der Forschung zum Placebo-Effekt für erstrebenswert, ,,weil die Homöopathie ausschließlich auf diesem beruht." Die Piraten setzen noch einen drauf und werfen homöopathischen Ärztinnen und Ärzten Betrug am Patienten vor: ,,Unehrlichkeit dem Patienten gegenüber halten wir an diesem Punkt für moralisch höchst zweifelhaft und gefährlich." Folgend lesen Sie das komplette Piraten-Interview zur Homöopathie.

ZitatDZVhÄ: Eine Allensbach-Studie zeigte 2009, dass mehr als die Hälfte der erwachsenen Bevölkerung in Deutschland selbst schon einmal homöopathische Mittel verwendet hat (53 Prozent). Erhebungen von Krankenkassen sprechen sogar von 68 Prozent. Die besonderen Therapierichtungen spielen im Gesundheitssystem allerdings eine nur untergeordnete Rolle. Werden Sie sich des Themas annehmen und die Homöopathie als komplementäre Methode politisch unterstützen?

Julia Groß: Ausschlaggebend für die Förderung einzelner Therapieverfahren sollte ausschließlich das Zusammenspiel zwischen Kosten und Nutzen für die Bevölkerung sein, nicht wie viele Teile der Bevölkerung ein Verfahren ohne besseren Wissens anwenden. Um dieses Spannungsfeld zu bewerten wurde das IQWiG gegründet, welches diese wissenschaftliche Aufgabe wahrnimmt. Die Aufgabe der Politik sollte lediglich die Schaffung von Rahmenbedingungen für ein Gesundheitssystem sein, in welchem die Gesundheit des Patienten im Mittelpunkt steht und nicht wirtschaftliche Partikularinteressen.

DZVhÄ: Es liegen zahlreiche positive Studien der unterschiedlichsten Designs zur Homöopathie vor. Weitere Forschung ist aber nötig. Werden Sie sich für die öffentliche Förderung der Forschung in diesem Gebiet einsetzen?

Julia Groß: Diese Meinung teilen wir nicht. Zahlreiche Studien und Metastudien deren Studiendesigns den Kriterien der evidenzbasierten Medizin genügen, konnten keinen Effekt über den des Placeboeffektes hinaus feststellen. In diesem Zusammenhang wäre der Ausbau der Forschung zum Placeboeffekt in seinen vielfältigen Formen erstrebenswert, weil die Homöopathie ausschließlich auf diesem beruht. Unehrlichkeit dem Patienten gegenüber halten wir an diesem Punkt für moralisch höchst zweifelhaft und gefährlich für die Glaubwürdigkeit aller medizinischer Verfahren. Wir stehen für einen mündigen und informierten Patienten den wir auf Augenhöhe behandelt sehen wollen.

DZVhÄ: Versorgungsforschung ist die einzige Forschung, die einen konkreten Bezug zum Praxisalltag hat. Ihre Ergebnisse haben aber einen nur geringen Stellenwert. Woran liegt das Ihrer Meinung nach?

Julia Groß: Im Gegensatz zu vielen anderen Forschungsvorhaben sehen wir bei der Versorgungsforschung zu homöopathischen Mitteln nicht, dass wirtschaftlich interessierte Gruppen sich auch finanziell daran ausreichend beteiligen. Wir werden erst einmal abwarten, ob sich das zum Beispiel durch die entsprechend interessierten Ärzte ändert. Darüber hinaus gibt es für Forschungsprojekte eine so große Zahl von Objekten, dass wir den Forschern bei der Priorisierung keine Vorschriften machen wollen. Politik hat sich insoweit auf Rahmensetzungen zu beschränken.

DZVhÄ: Evidence based Medicine (EbM) spielt in der konventionellen Arztpraxis eine nur untergeordnete Rolle. Warum werden Ihrer Meinung nach aber EbM-Regeln als Maßstab für die ärztliche Homöopathie herangezogen?

Julia Groß: EbM-Regeln zeichnen sich durch ihre Allgemeingültigkeit aus. Diese ist eine notwendige Bedingung für ein neutrales und aussagekräftiges Bewertungskriterium. Da sie allgemein gültig sind müssen sich auch alle Verfahren mit ihnen messen lassen. Es gibt praktische Grenzen der Anwendbarkeit der Regeln, z. B. bei seltenen Krankheiten und/oder aus ethischen Gründen. Patienten mit so betroffenen Krankheiten dürfen aber nicht vernachlässigt werden. Darum haben sich die unterschiedlichen Evidenzklassen etabliert. Uns ist bewusst, dass noch viel zu wenig alte und etablierte Verfahren hinsichtlich dieser Regeln untersucht wurden, daher setzen wir uns für die Förderung der evidenzbasierten Medizin ein. Auch die Homöopathie muss sich dieser Bewertung stellen. Im praktischen Alltag hat die evidenzbasierte Medizin einen untergeordneten Stellenwert, da die Weiterbildung der Ärzte in diesem Bereich unzureichend und nicht dem aktuellen Stand der Wissenschaft entspricht.

DZVhÄ: Wenn es zur Bürgerversicherung kommt, wird die ärztliche Homöopathie dann Bestandteil sein?

Julia Groß: Das werden wir nicht allein entscheiden, jedoch setzen sich die PIRATEN zwar für ein Modell ähnlich einer Bürgerversicherung ein, lehnen aber die Übernahme von Homöopathie aus Mitteln der Pflichtversichertengemeinschaft ab.

DZVhÄ: Haben Selektiv-Verträge mit Krankenkassen aus Ihrer Sicht eine Zukunft?

Julia Groß: Selektivverträge stellen ein Mittel zur wettbewerbsorientierten Gestaltung des Gesundheitswesens dar, die in vielfältigen Ausprägungen auftritt. Aus unserer Sicht sollten auch die Auswirkungen von Selektivverträgen ein Thema in der intensivierten Versorgungsforschung sein. Allein ökonomischer Wettbewerb im Gesundheitswesen hat bei PIRATEN weniger Anhänger, der Wettbewerb über die Qualität der Leistungen ist bisher wenig ausgeprägt. Daher sehen wir diesen Punkt als noch klärungsbedüftig an. Grundsätzlich lehnen PIRATEN intransparente Vertragsgestaltungen eher ab.

DZVhÄ: Es gibt in Deutschland ca. 10.000 rein privatärztlich niedergelassene Ärzte, davon praktizieren etwa 10 Prozent Homöopathie. Können sich alle Patienten im Rahmen einer Bürgerversicherung von diesen Ärzten behandeln lassen?

Julia Groß: Wie bereits oben beantwortet sollte eine solche Frage durch die Gremien der Selbstverwaltung im Gesundheitssystem beantwortet werden. Nach unserem Stand der Kenntnis würde sich eine solche Maßnahme weder positiv auf den Gesundheitszustand der Bevölkerung noch auf die Effizienz des Gesundheitssystems auswirken. Aber wir werden niemandem verbieten sich auf eigene Kosten bei privatärztlich tätigen Ärzten behandeln zu lassen.

DZVhÄ: Wie können die ärztlichen Verbände aus der Komplementärmedizin Sie in Ihrer politischen Arbeit unterstützen?

Julia Groß: Sie können selbstständig auf eine wissenschaftliche Untersuchung und Bewertung ihrer Therapieverfahren von neutralen Stellen drängen um selbst die Qualität ihrer Dienstleistungen zu messen. Wissenschaftlichen Ansprüchen genügende Transparenz über den Erfolg und Misserfolg von Therapien ist das einzige Mittel die Qualität der gesundheitlichen Versorgen der Menschen allgemein zu erhöhen.

DZVhÄ: Wer wird der nächste Gesundheitsminister?

Julia Groß: Unsere Kristallkugel war zum Zeitpunkt der Beantwortung dieser Fragen leider energetisch falsch aufgeladen.  Vielen Dank, an meine Helferlein von der AG Gesundheitspolitik beim Beantworten der Fragen!

Geil!

:grins :grins :grins :grins :grins

Belbo

Wär das nichts für den Blog? Die AG Skeptische Piraten könnte auch Aufwind gebrauchen .... :-)

Robert


Bloedmann

Es gibt so viele Dinge im Leben, die wichtiger sind als Geld... aber sie kosten so viel! Groucho Marx

Suricata

Klasse! Das macht mir diese ...öhm...Chaos-Truppe wieder sympathischer... ;)

Omikronn

Zitat von: Suricata am 27. August 2013, 21:06:04
Klasse! Das macht mir diese ...öhm...Chaos-Truppe wieder sympathischer... ;)
Geht mir ähnlich  :D, und wenn das in der Richtung weitergeht wird vielleicht noch was aus diesem Chaotentreff.
Don't try to argue with idiots, first they tear you down to their level, then they beat you with their experience.

Belbo

schön auch ein älterer Beitrag bei den Homöopathieärzten
http://dzvhae-homoeopathie-blog.de/?p=3707
...wo allen ernstes Volker Schendel. Ein Berufsquerulant als Quelle eingeführt wird aber klar Astrologie und Homöopathie gehören halt irgendwie zusammen  :D

http://www.taz.de/!106125/


HANNOVER taz | Querulanten in den eigenen Reihen nennen die Piraten allgemein ,,Trolle". In Niedersachsen aber brauchen sie dazu zwei Worte: Volker Schendel. Seitdem der 63-Jährige 2011 beigetreten ist, sorgt er in der Partei für Ärger. Am Freitag kam es zum vorläufigen Höhepunkt: Der Landeswahlausschuss prüfte besonders genau, ob er die Piraten zur Landtagswahl 2013 zulässt – Schendel hatte die Aufstellung der Kandidatenliste angefochten.
Eine ganze Liste vermeintlicher Verfahrensfehler hatte er dort eingereicht. Der Ausschuss wies alle zurück: Es gebe ,,keine wahlrechtlichen Bedenken", war das Fazit. Zuvor war Schendel mit seinen rAnfechtungen erfolgreicher: Dass die erste Listenwahl im April wegen Formfehlern annulliert wurde, geht auf ihn zurück. Es brauchte Monate, bis die Landesliste stand. Zeitweise gab es Zweifel, ob sich die Piraten bis zur Wahl überhaupt sortiert bekommen.
Anzeige

Der Landesvorstand schimpfte über ,,gekränkte Egos", ,,Leute, die sich für Listenplätze beworben haben, aber nicht gewählt wurden" – wie Schendel, der quasi gegen jeden Parteibeschluss vorgeht. Ein Ausschlussverfahren gab es bereits. Es folgten Schlichtungsgespräche, Friedenspflicht. Diese Woche löschte Schendel sämtliche Dokumente der Hannover-Piraten im Internet – eine ,,Frustaktion", r

gesine2

Ein aktuelles Plakat (ehrlich echt, schwör'ch) der Pankower Piraten berührt mich auch recht angenehm.
_____________________
ne schöne jrooß, gesine2