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Die Genderdebatte

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Begonnen von Scipio 2.0, 07. Juli 2022, 12:59:49

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RPGNo1

ZitatEinen Tag vor der entscheidenden Beratung im Bundestag hat der Queerbeauftragte der Bundesregierung, Sven Lehmann (Grüne), für eine breite Zustimmung zum Selbstbestimmungsgesetz geworben. Es sei ein überfälliges Gesetz, das "trotz einer sehr aufgeheizten Debatte und gezielten Desinformationskampagnen" aus der Breite der Gesellschaft große Unterstützung erfahre, sagte Lehmann.

Inzwischen hätten 15 Länder weltweit ein solches Gesetz und "gute Erfahrungen damit gemacht". Argentinien habe beispielsweise seit mehr als zehn Jahren ein Gesetz, das trans Menschen mehr Recht auf Selbstbestimmung einräume. "Ängste und Befürchtungen des Missbrauches", die bisweilen vorgebracht würden, seien dort nicht eingetreten, sagte Lehmann.
[...]
Laut Lehmann verletzt das Transsexuellengesetz die Würde des Menschen. Es widerspreche auch dem Recht auf Selbstbestimmung, denn bisher würden fremde Menschen wie Richterinnen und Therapeuten über das Schicksal und die Anerkennung von transgeschlechtlichen Menschen entscheiden, sagte Lehmann. Die freie Entfaltung der Persönlichkeit, die Achtung der Privatsphäre und die Nichtdiskriminierung gehörten zu gesetzlich garantierten Rechten. Mit dem Selbstbestimmungsgesetz solle dies auch für transgeschlechtliche, intergeschlechtliche und nicht binäre Menschen gelten. "Die Betroffenen warten seit Jahrzehnten darauf", sagte Lehmann.

https://www.zeit.de/politik/deutschland/2024-04/selbstbestimmungsgesetz-abstimmung-bundestag-queerbeauftragter-sven-lehmann

Warum lügen Sie, Herr Lehmann, und unterschlagen z.B. die negativen Erfahrungen die Schottland oder Spanien mit ähnlichen Gesetzen wie dem SBG gemacht haben? Warum verschweigen Sie, dass die Niederlande, England, Finnland, Norwegen, Schweden, Australien beim Thema Selbstbestimmungsgesetz zurückrudern?

Warum lügen Sie ebenso in Bezug auf das Transsexuellengesetz? Die Paragraphen, die die Würde einschränken, wurden längst vom BVerfG für verfassungswidrig erklärt.

ZitatAm Freitag will die Ampel im Bundestag das ,,Selbstbestimmungsgesetz" verabschieden. Während andere Länder längst zurückrudern, fährt die Koalition auch dieses Gesetz vor die Wand. Und gefährdet die Gesundheit von Kindern und Jugendlichen. Frauen rufen zum Protest vor dem Bundestag und WissenschaftlerInnen warnen in einem Manifest.
https://www.emma.de/artikel/demo-gegen-selbstbestimmungsgesetz-340965

RPGNo1

ZitatDer mit Spannung erwartete, 400-seitige Abschlussbericht der Kinderärztin und ehemaligen Präsidentin des Royal College für Pädiatrie und Kindergesundheit, Dr. Hilary Cass, zur Behandlung von Jugendlichen mit einer vermeintlichen Trans-Diagnose wurde heute veröffentlicht – bereits der Zwischenbericht im Jahr 2022 hatte dazu geführt, dass Großbritannien bei der Versorgung im Bereich Geschlechtsidentität eine 180-Grad-Wende hinlegte und beispielsweise die Vergabe von Pubertätsblockern an Minderjährige bis auf klinische Studien inzwischen untersagte.

Der nun erfolgte finale Bericht dürfte diese Entscheidung weiter zementieren. Im Laufe von vier Jahren wurden dazu fünfzig Studien über Pubertätsblocker sowie dreiundfünfzig Studien über Hormonbehandlungen untersucht. Die Kernaussage dabei: Es bestehe ein ,,Mangel an qualitativ hochwertiger Forschung."

Die unabhängige Fachärztin legt nach vier Jahren Arbeit in ihrem Bericht so detailliert dar, dass Kinder und Jugendliche, die sich für transsexuell halten, überproportional häufig massive psychische Probleme und Krankheitsbilder aufweisen, die von einer unterdrückten Homosexualität über eine schwierige familiäre Lebenssituation, Depressionen und Nervenerkrankungen bis hin zu häuslichem Missbrauch reichen. Durch einen Mangel an Forschung und die einseitige Vergabe von Pubertätsblockern in der Vergangenheit seien Kinder und Jugendliche ,,im Stich gelassen worden."

https://www.schwulissimo.de/neuigkeiten/cass-report-england-jugendliche-wurden-im-stich-gelassen

RPGNo1

Das SBG ist durch. Ich prophezeie jedoch, das der richtige Ärger jetzt erst losgehen wird.
- Wenn die sicherlich vorhandenen Schlupflöcher entdeckt und ausgenutzt werden.
- Wenn eine Frau oder noch wichtiger Kind durch das Gesetz zu Schaden kommen.
- Wenn die rechte Journaille und die Politiker der AfD erst richtig am Rad zu drehen beginnen.
- Wenn auf die gerichte ein Klagewelle zurollt.

Sucht euch was aus.

https://www.spiegel.de/politik/deutschland/bundestag-beschliesst-selbstbestimmungsgesetz-a-6b9d3c8f-93c6-48db-920a-a0369ca2c060

eLender

Till gibt nicht auf / nach. Das neue Gesetz ist da, die alten Probleme noch da. U.a. das (auch wenn man minimale Zugeständnisse an die Realität gemacht hat- sehr zu Unwillen der Aktivisten, für die man das Gesetz ja hauptsächlich gemacht hat).

ZitatDer ergänzte Passus des Nachweises über erfolgte Beratung zeigt, dass zumindest Risiken für Minderjährige von den Gestaltern dieses Gesetz nicht mehr in toto ignoriert werden können. Bei einer solchen Beratung muss aber sichergestellt werden, dass es eine tatsächlich ergebnisoffene und nicht nur rein affirmative Beratung ist. Dennoch bleibt der Eindruck, dass die Bundesregierung gerade die Augen davor verschließt, dass vor allem bei Kindern und Jugendlichen die internationalen Entwicklungen zu mehr Vorsicht gemahnen (IQN berichtete).

Der gender-affirmative Ansatz, der neben einer zügigen medizinischen auch eine ebensolche soziale Bestätigung der Geschlechtsidentität empfiehlt, hat eine wacklige Evidenzbasis. Am Mittwoch wurde in Großbritannien der Abschlussbericht des sogenannten Cass Reviews veröffentlicht, der sich mit dem Gender Identity Developement Service (GIDS) der Londoner Tavistockklinik befasst hat. Diese Untersuchung wurde vom National Health Service (NHS) 2020 noch während des Gerichtsverfahrens von Keira Bell beauftragt. Bell war selbst minderjährige Patientin im GIDS, durchlief eine vermännlichende Transition und stellte später fest, dass dies ihre Probleme nicht löste. Doch im GIDS wurden ihr keine anderen Möglichkeiten aufgezeigt als eine Geschlechtsangleichung.

Im Abschlussbericht des Cass Review wird die schwache Evidenz für den gender-affirmativen Ansatz nochmal hervorgehoben. Die Bundesregierung erwidert auf Kritik zwar stets, dass das Selbstbestimmungsgesetz keine medizinischen Maßnahmen regele, aber damit macht es sich die Regierung zu leicht. Der Cass Review stellt auch heraus, dass bereits die soziale Transition, zu der auch die Änderung des Vornamens und Geschlechtseintrags gehört, eine mächtige Intervention ist und die Weichen für medizinische Transitionsschritte stellt. Eine Beratung muss diese neuesten Erkenntnisse und Entwicklungen unbedingt berücksichtigen.
https://queernations.de/self-id-ist-ein-fehler/

Aber ganz so laut würde ich die Sektkorken nicht knallen lassen. Es gibt noch Stolperfallen (nicht nur die eine).

ZitatAllerdings kann noch ein Normenkontrollverfahren beim Bundesverfassungsgericht in Karlsruhe beantragt werden. Laut ,,Juraforum" wird mit einem Normenkontrollverfahren die Rechtmäßigkeit von Rechtsnormen innerhalb der deutschen Rechtsordnung geprüft. Antragssteller können Gerichte, die Bundes- oder Landesregierungen sein. Ein solches Verfahren könnte das geplante Inkrafttreten zum 1. November 2024 verzögern.
Wollte ich nur mal gesagt haben!

Typee

Zitat von: eLender am 13. April 2024, 22:01:11
ZitatAllerdings kann noch ein Normenkontrollverfahren beim Bundesverfassungsgericht in Karlsruhe beantragt werden. Laut ,,Juraforum" wird mit einem Normenkontrollverfahren die Rechtmäßigkeit von Rechtsnormen innerhalb der deutschen Rechtsordnung geprüft. Antragssteller können Gerichte, die Bundes- oder Landesregierungen sein. Ein solches Verfahren könnte das geplante Inkrafttreten zum 1. November 2024 verzögern.

Genau das ist das Problem. Ein sicherer Unterstützer eines solchen Antrags wäre die AfD. Und welche Landesregierung würde den Vorwurf riskieren, mit denen zu kollaborieren?
The universe is under NO obligation to make sense to us
(Neil deGrasse Tyson)

Juliette

Zitat von: Typee am 14. April 2024, 10:53:43Ein sicherer Unterstützer eines solchen Antrags wäre die AfD. Und welche Landesregierung würde den Vorwurf riskieren, mit denen zu kollaborieren?

Kann ja sein, dass sie selbst vor Ende des Jahres zumindest eine Landesregierung stellen.  :P

eLender

Nur mal eine kleine Blätterwald-Pirsch.

ZitatEine Elterninitiative von sogenannten Trans-Teens fordert von den medizinischen Fachgesellschaften, die geplante Behandlungsleitlinie für Teenager mit Geschlechtsdysphorie zu stoppen. In einem Offenen Brief an die Vorstände und Präsidien verlangen sie eine Abkehr von medizinischen Behandlungen mit Hormonen und Operationen von gesunden Kindern und Jugendlichen, die der Ansicht sind, das angeborene Geschlecht stimme nicht mit ihrem Gefühl überein. Das Schreiben liegt WELT vor.

Die Mitgründer der Interessengemeinschaft ,,TransTeens Sorge berechtigt", Anna Weber und David Allison, kritisieren in dem Papier die ,,frühe und systematische gender-affirmative Behandlung" von Minderjährigen. Diese sei weder zweckmäßig noch ethisch akzeptabel, mache gesunde Jugendliche zu ,,lebenslangen Patienten" und schränke deren Zukunft ein. Die Initiative besteht aus Eltern mit ,,genderunsicheren oder genderdysphorischen Jugendlichen und jungen Erwachsenen in Deutschland".
https://www.welt.de/gesundheit/article251031622/Offener-Brief-Lebenslange-Eingriffe-Eltern-verlangen-Stopp-von-Behandlungsleitlinie-fuer-Trans-Kinder.html

ZitatSo einfach und eindeutig, wie es die Transaktivisten darstellen, verläuft eine Transition in den seltensten Fällen. Der Körper leidet darunter. Mit dem Resultat der Operationen sind die meisten nicht zufrieden. Wenn man Trans-Menschen therapeutisch begegnet, sollte man nicht den falschen Jargon der Transaktivisten repetieren, sondern sie richtig über die Gefahren und möglichen Ursachen eines Transitions-Wunsches aufklären. Es ist wichtig die Klienten auf die Gefahren und negativen Auswirkungen einer Transition hinzuweisen, als auch die Beweggründe zu erruieren, warum jemand seine Geschlechtsorgane amputieren lassen möchte. Diese therapeutische Haltung ist keine Konversionstherapie. Denn oft ist ein Transitionswunsch ein stellvertretender Ausdruck für traumatische Erlebnisse, die ja oft den Körper betreffen, wie z.B. sexuelle Gewalt oder einfach nur sexistische Rollenbilder (weshalb 70% der Mädchen ihren Körper übrigens ablehnen). Eine völlig unkritische Haltung Transitions-Wünschen gegenüber, so wie es das Selbstbestimmungsgesetz nun fordert, ist völlig fahrlässig! Aber genau das sollen ja anscheinend Therapeuten nun tun: Keine Hinterfragungen! Ich frage mich, ob man so den Beruf des Psychotherapeuten/ der Psychotherapeutin überhaupt noch richtig ausüben kann?
https://www.trauma-and-prostitution.eu/2024/04/14/warum-ich-das-selbstbestimmungsgesetz-als-psychotherapeutin-gaenzlich-ablehne/
(sehr lesenswert!)

ZitatCritical thinking and open debate are pillars of scientific and medical research. Yet experienced professionals are increasingly scared to openly discuss their views on the treatment of children questioning their gender identity.

This was the conclusion drawn by Hilary Cass in her review of gender identity services for children this week, which warned that a toxic debate had resulted in a culture of fear.

Her conclusion was echoed by doctors, academic researchers and scientists, who have said this climate has had a chilling effect on research in an area that is in desperate need of better evidence.
https://www.theguardian.com/society/2024/apr/12/this-isnt-how-good-scientific-debate-happens-academics-on-culture-of-fear-in-gender-medicine-research

(Methode Bartoshrek lässt grüßen)
Wollte ich nur mal gesagt haben!

Peiresc

In unserer Blog-Diskussion kam die Frage nach Kriterien auf, wie man Gender feststellen kann. Eigentlich die Grundvoraussetzung dafür, irgendetwas Verlässliches dazu herauszufinden, sollte man meinen.

Joseph Kuhn sagt:
Zitathttps://blog.psiram.com/2024/04/wohin-steuert-die-gwup/#comment-97653

    ,,operationale Definition von Gender"

Google liefert dazu einiges, z.B. https://www.abs.gov.au/statistics/standards/standard-sex-gender-variations-sex-characteristics-and-sexual-orientation-variables/2016

Aber hast Du's auch gelesen, Joseph? Ich nehme von diesem Link die aktualisierte Fassung:
Zitathttps://www.abs.gov.au/statistics/standards/standard-sex-gender-variations-sex-characteristics-and-sexual-orientation-variables/latest-release

Definitions
Nominal definition

Gender is a social and cultural concept. It is about social and cultural differences in identity, expression and experience as a man, woman or non-binary person. Non-binary is an umbrella term describing gender identities that are not exclusively male or female.

Operational definition
The operational definition is the same as the nominal definition.

Das ist genau nicht das, was man ansonsten unter ,,operational" versteht.

Weiter führt Joseph an:
ZitatReviews zu Operationalisierungen in Studien:
https://www.tandfonline.com/doi/full/10.1080/19419899.2020.1729844
https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC9224188/

Ich nehme den letzteren Link, weil jünger. Ein Chaos:
ZitatIn total, we identified 77 different instruments for the quantitative assessment of sex and/or gender in quantitative health-related research that were applied in at least one of these 170 studies.

Aber das ist, klar, noch lange nicht genug, um die sprießenden Triebe schon zurückzuschneiden:
ZitatThere is a clear interest in and need for the development of novel instruments to measure sex and/or gender in more comprehensive terms in the field of health–related research.

Am häufigsten wurde eine Skala namens BSRI verwendet:
ZitatEven though it was developed in 1974, the BSRI is still by far the most widely used instrument  within the identified publications [1,27,28].

Sie kann nicht mehr als brauchbar gelten (ich hatte erst: ,,nicht mehr als valide gelten", aber da wäre vorher zu klären, ob sie jemals valide gewesen ist):
ZitatIn the last decades, it has been increasingly criticised for building on and reproducing outdated gender stereotypes [1,27].

Das ist ein krasser Unterschied zur klinischen Medizin. Die dort verwendeten Skalen (z. B. NYHA für Herzinsuffizienz, GCS für den Schweregrad von akuten Schädel-Hirn-Traumen, Hunt & Hess für Subarachnoidalblutungen u. v. a. m.) sind seit Jahrzehnten unverändert oder fast unverändert im Einsatz, denn die Erscheinungsformen von Krankheiten ändern sich nicht. Selbst für die Schizophrenie, eine Krankheit, für die es keine Biomarker gibt, sind die Kriterien nicht derart fluide.

Die empirischen Gender Studies dagegen bilden offenbar keine objektive Realität ab, sondern ein kulturabhängiges, subjektives Phänomen, das alles andere als zeitbeständig ist. Sie sind auf ewig dazu verurteilt, den jüngsten Aufblühungen der Ideologie hinterherzuhetzen.

Joseph Kuhn

@ Peiresc:

Zitat"Die empirischen Gender Studies dagegen bilden offenbar keine objektive Realität ab, sondern ein kulturabhängiges, subjektives Phänomen, das alles andere als zeitbeständig ist."


Ich würde das nicht so gegeneinander stellen. Dass Selbstbeschreibungen der Geschlechtsidentität kulturabhängig, subjektiv und nicht zeitbeständig sind, ist vermutlich nicht strittig. Trotzdem sind diese unbeständigen Identitäten da, also objektiv und feststellbar, z.B. durch Befragungen.

Ob man sie in konkreten Studien so operationalisiert hat, dass die abgeleiteten Aussagen nicht schon methodologisch problematisch sind, ist eine andere Frage. Siehe dazu nebenan: https://blog.psiram.com/2024/04/wohin-steuert-die-gwup/#comment-97660

Peiresc

Zitat von: Joseph Kuhn am 17. April 2024, 20:04:35@ Peiresc:
Zitat"Die empirischen Gender Studies dagegen bilden offenbar keine objektive Realität ab, sondern ein kulturabhängiges, subjektives Phänomen, das alles andere als zeitbeständig ist."
Ich würde das nicht so gegeneinander stellen. Dass Selbstbeschreibungen der Geschlechtsidentität kulturabhängig, subjektiv und nicht zeitbeständig sind, ist vermutlich nicht strittig.

Du wirst Dich doch jetzt nicht als transphob outen? 😊 Die entscheidende Frage ist, ob sie intraindividuell instabil sind. Dies ist der Punkt, der von den affirmativen Geschlechtsumwandlern, die in den Fachgesellschaften das Sagen haben, vehement bestritten wird, vgl. z. B. #544. Die glauben, sie könnten Gender, so fluide und ungreifbar wie das Konzept ist, in Sex umwandeln.

Es gibt empirische Hinweise, dass der Wunsch, dem anderen Geschlecht anzugehören, bei der Mehrzahl der Betroffenen instabil ist. Es gibt nur wenige Kohortenstudien (ich glaube etwa 4) und so gut wie keine kontrollierten. In allen war die sog. ,,persister"-Rate bei höchstens einem Drittel. Die Apologetik der Sexumwandler läuft darauf hinaus, dass es unethisch sei, überhaupt nach der Prognose zu fragen. Sie sind in der Lage, aus einer reversiblen Dysphorie einen irreversiblen Körperschaden zu machen - und es gibt keinen Prognoseindikator, der sie  davon abhalten kann. Ich zitiere aus dem Blog:

ZitatEine Ethik aber, die materielle Tatsachen verachtet, wird in der Konsequenz mehr Schaden anrichten als Gutes bewirken.

Joseph Kuhn

Zitat von: Peiresc am 17. April 2024, 20:58:41Du wirst Dich doch jetzt nicht als transphob outen?

Ich oute mich als Anhänger vollständiger Antwortkategorien bei geschlossenen Fragen in Fragebögen. Zur medizinischen Diskussion rund um Transgender etc. kann ich nichts beitragen.

Dem zitierten Satz zur Ethik wiederum kann ich beipflichten. Von wem ist der?

RPGNo1

ZitatSelbstbestimmungsgesetz
Verlassen von allen guten Geistern

In der politischen Diskussion über das Selbstbestimmungsgesetz spielen intergeschlechtliche Menschen auch eine Rolle, aber nur am Rande. Im Mittelpunkt der grün-gelb-roten Gesellschaftspolitik stehen die trans Menschen: Männer oder Frauen mit eindeutigem biologischem Geschlecht, die sich im falschen Körper untergebracht fühlen. Es sind Menschen, die unter ihrem Geschlecht leiden. Nicht wenige von ihnen sind suizidgefährdet. Die Gesellschaft sollte auch trans Menschen ermöglichen, nach ihren Bedürfnissen zu leben. Dazu gehört die Option, sich von seinem oder ihrem biologischen Geschlecht zu lösen.

Bisher müssen die Betroffenen dazu psychiatrische Gutachten vorlegen, einen gerichtlichen Beschluss erwirken, Antworten auf intime Fragen geben, die niemanden etwas angehen, schon gar nicht den Staat. Die Ampelkoalition hat am vergangenen Freitag beschlossen, dass diesen Menschen keine entwürdigenden Fragen mehr gestellt werden. Das ist richtig. Sie hat beschlossen, dass ihnen überhaupt keine Fragen mehr gestellt werden. Das ist falsch.
[...]
Man sollte alles so einfach wie möglich machen, aber auch nicht einfacher. Die Ampel setzt sich über Einsteins Rat hinweg. Sie will der sehr kleinen Minderheit der trans Menschen zu ihrem Recht verhelfen, das ist ja in Ordnung. Aber sie findet, dass dieser Minderheit nicht einmal eine kursorische Plausibilitätsprüfung ihres Anliegens zuzumuten ist, jede Nachfrage käme angeblich einer Diskriminierung gleich. Das ist zu einfach. Der Wechsel der geschlechtlichen Identität ist nicht mit einem Spaziergang zum Bürgeramt zu erledigen.

Jeder wählt sich ab November sein Geschlecht selbst? Verrückt! Eine Idee aus dem sehr linken, sehr grünen, sehr queeren Milieu. Die Mehrheit der Wählerinnen und Wähler kann mit diesem Gesetz nichts anfangen, die Mitte der Gesellschaft erkennt darin keinen Fortschritt. Darauf nimmt die Ampel keine Rücksicht. Das kann nur schiefgehen.

https://www.t-online.de/nachrichten/kolumne-uwe-vorkoetter/id_100385796/selbstbestimmungsgesetz-beschlossen-diese-kritik-an-der-ampel-muss-sein.html

Peiresc

Zitat von: Joseph Kuhn am 18. April 2024, 05:29:08Zur medizinischen Diskussion rund um Transgender etc. kann ich nichts beitragen.
Es handelt sich hier nicht allein um akademische Angelegenheiten oder um welche, die eine Projektionsfolie für Selbstdarsteller in den sozialen Medien hergeben. Die Frage nach Definitionen oder "Definitionen" hat eminent praktische Auswirkungen.

Zitat von: Joseph Kuhn am 18. April 2024, 05:29:08Dem zitierten Satz zur Ethik wiederum kann ich beipflichten. Von wem ist der?
Vermutlich vom Blog-Autor. Wenn es ein Zitat wäre, dann wäre es als solches gekennzeichnet.

ZitatAlle Texte des Wikis können frei weiterverwendet werden, wobei wir uns über eine Erwähnung der Quelle und einen Link freuen würden. Sollte das aus irgendeinem Grund nicht möglich oder angemessen sein, verzichten wir aber auch darauf. Wem das juristisch zu ungenau ist, der richte sich bitte nach den Regeln der Creative Commons Attribution-ShareAlike Lizenz
https://www.psiram.com/de/index.php/Lizenz

zimtspinne

Putting numbers on the rise in children seeking gender care

War das nicht auch so ein Fall von #This never happens?

ZitatThe Komodo analysis of insurance claims found 56 genital surgeries among patients ages 13 to 17 with a prior gender dysphoria diagnosis from 2019 to 2021. Among teens, "top surgery" to remove breasts is more common. In the three years ending in 2021, at least 776 mastectomies were performed in the United States on patients ages 13 to 17 with a gender dysphoria diagnosis, according to Komodo's data analysis of insurance claims. This tally does not include procedures that were paid for out of pocket.

die Zahlen dürften auch längst nicht mehr aktuell sein - Genderkliniken sprießen in den USA wie Pilze im Sommerregen aus dem Boden.
Die Komodo-Versicherung erwähnte auch noch eine vermutete Dunkelziffer, da selbstfinanzierte Eingriffe nicht in deren Statistiken einfließen.
Reality is transphobic.

zimtspinne

Der Genderspezialist und Biologe Voss hat auch etwas zum Thema Definition Geschlechtsidentität beizutragen, und damit kann er sich mit dem GWUP-Chefbiologen zusammentun:

https://soziologieblog.hypotheses.org/files/2013/04/Biologisches-Geschlecht-ist-ein-Produkt-von-Gesellschaft-Von-Heinz-Jürgen-Voß.pdf

ankünpfend an den letzten Absatz (nicht kopierbar), darf ich ihm den Ladyboy Tessa Ganserer vorbeischicken?
Bei Voss bin ich mir allerdings nicht abschließend gewiss, ob der nicht noch ganz andere Präferenzen hat. Dazu folgt noch was, aber nicht jetzt.



Reality is transphobic.