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Coronavirus warum die ganze Aufregung?

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Begonnen von Scipio 2.0, 01. Februar 2020, 20:53:01

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Max P

Zitat von: sailor am 14. Februar 2021, 11:55:13
Sie haben sich mit sehr drakonischen Massnahmen "besser" geschlagen: Ganze Wohnblöcke wurden gewaltsam abgeriegelt und unter Quarantäne gesetzt, dort sind Menschen verhungert oder haben Selbstmord begangen.
Nicht dass ich das diesem Regime nicht zutrauen würde, aber aus welchen Quellen hast du das?

HAL9000

Zitat von: celsus am 10. März 2021, 19:16:12... Ubirch/IBM hat geliefert und für ein nicht vorhandenes Problem eine unbrauchbare Lösung gebaut...
Dazu habe ich heute einen Kommentar in einem c't-Newsletter erhalten:
      
===============================================================
>:( Worüber wir uns ärgern
   Blockchains sind ein faszinierendes Konzept: Daten werden zu Blöcken
zusammengefasst und mit einem Algorithmus zu einem Hash (einer Art Quersumme)
verarbeitet. Der landet dann in den Daten des nächsten Blocks. Verändert man auch nur
ein Zeichen, stimmt die ganze Kette nicht mehr. Zusammen mit einem Algorithmus, der
entscheidet, welcher Akteur den nächsten Block schreiben darf, entsteht ein
vertrauenswürdiges System, das ohne zentrale Vertrauensinstanz auskommt.

Das einzige Manko der Blockchain: Es gibt fast keine Anwendungen, in denen sie ein
reales Problem löst, das nicht auch einfacher zu lösen wäre. Blockchains sind nämlich nur
sinnvoll, wenn sich die Akteure untereinander alle nicht über den Weg trauen – wie etwa
bei den zurzeit heiß gehandelten Kryptowährungen.

Dass der digitale Impfpass in Deutschland auf gleich fünf Blockchains laufen soll, zeigt
den Kern des Problems: Blockchain klingt nach Fortschritt. So ist das Wort zum
Marketingargument für windige Vertreter geworden, die das Label ,,mit Blockchain" an
sämtliche Produkte anheften, die nicht bei drei auf den Bäumen sind. Bei einem digitalen
Impfpass gibt es dafür kein Argument, denn hier existiert eine zentrale Stelle, der alle
vertrauen (müssen): der Staat, genauer, eine seiner Behörden. Die könnte die Daten also
genauso gut in einer schnöden relationalen Datenbank ablegen, günstiger und nicht
weniger sicher.

Nicht alle Ideen, die Blockchain-Enthusiasten mit der Technik schmieden, sind sinnvoll.
Digitale Impfpässe funktionieren genauso gut ohne – oder gar besser.
===============================================================

HAL9000

ZitatDer Coronavirus-Impfstoff von Astrazeneca ist aus Sicht der Europäischen Arzneimittelbehörde (EMA) sicher.
Das teilte die Behörde heute mit. Es werde aber eine extra Warnung vor möglichen seltenen Blutgerinnseln
(Thrombosen) in Hirnvenen bei den möglichen Nebenwirkungen aufgenommenn, hieß es heute.
https://orf.at/stories/3205802/

Scipio 2.0

Mal eine Frage: Die EU bzw. Politiker aus der EU werfen Großbritannien Impfnationalismus vor. Daher GB soll entgegen der vertraglichen Vereinbarungen Lieferungen von Impfstoff für sich behalten, die eigentlich für die EU bestimmt waren.

Bisher habe ich allerdings immer nur den Vorwurf gehört ist dazu mal irgendein belastbarer Beleg veröffentlicht worden?

sailor

Es geht grundlegend darum, dass die Lieferungen von AstraZeneca immer wieder verschoben/reduziert werden, wogegen Nicht-Eu-Länder vertragsgemäß beliefert werden. Daran macht man in Brüssel das Zurückhalten fest. Ob und welche Lieferbedingungen in den Verträgen stehen fragen Sie bitte die Flintenuschi ihres Vertrauens...

celsus

ZitatTherapie für seltene Hirnvenenthrombosen gefunden!

Professor Andreas Greinacher hat sich reingehängt und es hat sich gelohnt. Die Komplikationen nach Impfung mit dem AstraZeneca Impfstoff sind erforscht und es wurde eine Therapie entwickelt. Einer weiteren Impfung steht also nichts mehr im Weg.

Der Abwehrstoff, der sich in seltenen Fällen nach der Impfung bildet, aktiviert die Blutplättchen. Diese agieren dann wie bei einer Wundheilung und lösen Thrombosen im Gehirn aus.

Der Greifswalder Wissenschaftler hat Blutproben von Betroffenen untersucht und gemeinsam mit europäischen Wissenschaftlern und dem Paul-Ehrlich-Institut eine Therapie entwickelt. Da diese Ergebnisse bereits, breit gestreut, an Kliniken übermittelt wurden, kann weiter mit AstraZeneca geimpft werden. Betroffene Menschen können direkt therapiert werden.

https://www.medizin.uni-greifswald.de/de/ueber-die-umg/aktuelles/astrazeneca-impfung/

NDR dazu:

ZitatDa der Mechanismus so klar identifiziert worden sei, habe auch eine gezielte Behandlungsmöglichkeit entwickelt werden können. Betroffenen könne nun ein Wirkstoff verabreicht werden, der gegen die Thrombose hilft. [...] Vorsorglich könne das Mittel gegen die Thrombosen allerdings nicht verabreicht werden. Eine Behandlung mit dem Wirkstoff sei nur nach der Bildung eines Blutgerinnsels möglich.
https://www.ndr.de/nachrichten/mecklenburg-vorpommern/AstraZeneca-Greifswalder-Forscher-haben-offenbar-Thrombose-Ursache-gefunden-,coronavirus4660.html

Wie muss ich mir das vorstellen, wenn ich da nach einer missglückten Impfung mit einem halben Hirn rumlaufe? Termin in zwei Wochen beim Hausarzt, der weiß nichts und findet nichts, MRT in vier Wochen, Besprechungstermin eine Woche später, dann Überweisung in eine Klinik ...

Wäre bei so einem Problem nicht äußerste Eile geboten? Ist unser Gesundheitssystem überhaupt für solche Fälle gerüstet?
The best thing about science is that it works - even if you don't believe in it.

celsus

maiLab:

ZitatWas ist eigentlich genau mit dem AstraZeneca-Impfstoff los? Was genau hat die Europäische Zulassungsbehörde über die potentiellen Nebenwirkungen und die seltenen Thrombose-Fälle herausgefunden? Und können sich immer noch alle bedenkenlos mit AstraZeneca impfen lassen? Hier ein wissenschaftlicher Überblick.

https://www.youtube.com/watch?v=oBLQmE-nG60
The best thing about science is that it works - even if you don't believe in it.

Cornus

Zitat von: celsus am 19. März 2021, 11:48:21
Wie muss ich mir das vorstellen, wenn ich da nach einer missglückten Impfung mit einem halben Hirn rumlaufe? Termin in zwei Wochen beim Hausarzt, der weiß nichts und findet nichts, MRT in vier Wochen, Besprechungstermin eine Woche später, dann Überweisung in eine Klinik ...

Wäre bei so einem Problem nicht äußerste Eile geboten? Ist unser Gesundheitssystem überhaupt für solche Fälle gerüstet?
Ja, da ist Eile geboten.
Wenn ich mich richtig erinnere, ist es ein Alarmzeichen, wenn man 4 Tage nach der Impfung punktförmige Einblutungen in der Haut, blaue Flecken oder starke Kopfschmerzen entwickelt.
Wenn der Hausarzt dann keinen sofortigen Termin hat, würde ich 116117 anrufen und mir die nächstgelegene Notaufnahme nennen lassen. (Und danach den Hausarzt wechseln.)
Welche bildgebende Diagnostik dann angesagt ist, hab ich vergessen, MRT oder CT, möglicherweise mit Kontrastmittel.
Aber auch dies sofort. Und nein, Besprechung nicht später, sondern sofort.

Auf die Hausärzte kommt da bestimmt einiges an zusätzlicher Arbeit zu. Nicht, weils soviel Thrombosefälle gäbe, aber weil vermutlich viele Leute lieber mal nachfragen, wenn sie Kopfschmerzen bekommen. Und dann muß der Hausarzt halt erstmal abklären und erklären.

Peiresc

Zitat von: celsus am 19. März 2021, 11:48:21https://www.ndr.de/nachrichten/mecklenburg-vorpommern/AstraZeneca-Greifswalder-Forscher-haben-offenbar-Thrombose-Ursache-gefunden-,coronavirus4660.html
Diese Meldung berührt schon etwas eigentümlich. So wie das referiert wird, kommen eigentlich nur bereits eingeführte Wirkstoffe infrage. Bei den Thrombozytenaggregationshemmern sind das Azetylsalizylsäure, Clopidogrel und Ticragelor. Da gehört nicht so wirklich viel Gehirnschmalz dazu, auf solche Ideen zu kommen. Der Kick wäre die klinische Prüfung, und die ist nicht in zwei Tagen zu machen.

Ich will nicht in Panik machen, aber Sinusthrombosen sind tückisch. Sie sind selten, eher subakut (d. h. nicht schlagartig einsetzend), und sie haben keine spezifische Klinik. Die Differentialdiagnose ist also extrem breit. Sie sind nur im MR-Angio mit venöser Phase einigermaßen sicher zu erkennen. Das ist nicht die Standarduntersuchung, nach dem Motto, machen wir mal ein MRT und gucken wir, was rauskommt. Man muss vor der Untersuchung daran denken, und nicht jedes Kreiskrankenhaus hat dafür die Expertise. Und auch dann legt man sich mitunter noch die Karten.

Die Therapie kann aber auch ohne Thrombozytenaggregationshemmer erfolgreich sein. Eingeführt ist die Behandlung mit Heparin.

Und schließlich: größer als die Gefahr bei Impfungen, eine Sinusthrombose zu erwerben, dürfte die Gefahr dafür bei der Infektion mit Corona sein.
ZitatCNS complications associated with COVID-19 include encephalitis, acute necrotizing encephalopathy, diffuse leukoencephalopathy, stroke (both ischemic and hemorrhagic), venous sinus thrombosis, meningitis, and neuroleptic malignant syndrome.
https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/33681293/

HAL9000

Zitat von: Peiresc am 19. März 2021, 13:05:48... Und schließlich: größer als die Gefahr bei Impfungen, eine Sinusthrombose zu erwerben, dürfte die Gefahr dafür bei der Infektion mit Corona sein...
Das sowieso. Das wird gerne vergessen/verdrängt.
Wenn man sich zur Impfung mit AZ entscheidet, kann man sich die Schuld für diese extrem seltene Nebenwirkung selber geben.
Fängt man sich Covid-19 ein, war es so etwas wie Schicksal. Das scheint einer der Faktoren zu sein, warum man vor den falschen
Dingen Angst hat (was jedem passieren kann, zumindest im ersten Moment).

Gefährliche Bohnen

Zitat von: HAL9000 am 19. März 2021, 14:24:12
Zitat von: Peiresc am 19. März 2021, 13:05:48... Und schließlich: größer als die Gefahr bei Impfungen, eine Sinusthrombose zu erwerben, dürfte die Gefahr dafür bei der Infektion mit Corona sein...
Das sowieso. Das wird gerne vergessen/verdrängt.
Wenn man sich zur Impfung mit AZ entscheidet, kann man sich die Schuld für diese extrem seltene Nebenwirkung selber geben.
Fängt man sich Covid-19 ei, war es so etwas wie Schicksal. Das scheint einer der Faktoren zu sein, warum man vor den falschen
Dingen Angst hat (was jedem passieren kann, zumindest im ersten Moment).

Das hat sogar einen Namen: Omission-Bias
"Ich muss an dieser Stelle gestehen: Ich mag Karpfen gar nicht." - Groucho
RIP

Sauropode

ZitatDie Therapie kann aber auch ohne Thrombozytenaggregationshemmer erfolgreich sein. Eingeführt ist die Behandlung mit Heparin.

Wie lange nach der Impfung muss man eigentlich mit sowas rechnen? Tage, Wochen?  Ich bekomme prophylaktisch Heparin, da ich Medikamente schlucken muss, die für sich genommen das Thromboserisiko erhöhen. Man sollte bei Frauen auch daran denken, wenn sie die Pille nehmen.

Peiresc

Zitat von: Sauropode am 19. März 2021, 16:57:27
Wie lange nach der Impfung muss man eigentlich mit sowas rechnen? Tage, Wochen? 

k. A.; die jüngsten Zahlen, die ich gerade irgendwo aufgeschnappt habe waren: 13 Fälle auf 1,7 Mio Impfungen.

Scipio 2.0

Man wünscht sich immer stärker einen Einsatz von Sputnik 5:

ZitatVor allem ostdeutsche Länderchefs wollen das russische Vakzin Sputnik V auch in Deutschland einsetzen. Tatsächlich gebe es Verhandlungen über Lieferverträge, sagt Gesundheitsminister Spahn. Auch einen nationalen Alleingang schloss er nicht aus.

https://www.tagesschau.de/inland/innenpolitik/deutschland-corona-sputnik-v-101.html



HAL9000

Zitat von: Scipio 2.0 am 19. März 2021, 20:39:35
Man wünscht sich immer stärker einen Einsatz von Sputnik 5:...
Hmpf! V, wie "Vau", nicht 5! Warum sollte Russland eine lateinische Bezeichnung verwenden...

"Vor allem ostdeutsche Länderchefs..." - kocht da die Sehnsucht nach der alten "Schutzmacht" hoch?

Falls sich der Impfstoff in unabhängigen Untersuchungen als sicher und wirksam herausstellen sollte,
hätte ich gar nichts dagegen. Aktuell bin ich aber skeptisch, ob eine qualitativ ähnlich hochwertige
Untersuchung wie bei den derzeit zugelassenen Impfstoffen überhaupt möglich ist. Sehr viel Vertrauen
hat Russland mit der Art der Entwicklung und Zulassung nicht aufgebaut. Nicht einmal das eigene Volk
ist davon sonderlich begeistert.