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Kupfervitriol, das Wundheilpulver des Paracelsus

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Begonnen von drflm, 21. August 2012, 17:22:10

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drflm

Diese Wunderheilmethode wird folgendermassen beschrieben:
Legt man einen gezogenen Weissheitszahn in eine CuSO4-Lösung hat man keine Schmerzen mehr.
Legt man einen (blutigen) Wundverband hinein, verheilt die Verletzung in ganz wundersamer Weise viel schneller und besser.
Uriniert man in ein Gefäss mit CuSO4, heilt es diverse Harnwegserkrankungen, u.s.w.

Angeblich hängt es mit irgendwelchen Schwingungen zusammen, über die z.B. ein gezogener Zahn mit dem Körper in Verbindung steht,
welche dann durch das Kupfersulfat unterdrückt oder was auch immer werden.
Und natürlich kannte der alte Paracelsus schon diese Methode.
Man findet massenweise Berichte zu diesem Quatsch.

Daher wundert es mich ein wenig, dass es zu Kupfersulfat noch keinen Artikel gibt.
Zur dem Unsinn mit den Schwingungen allein wahrscheinlich schon.

Das Positive an diese "Methode":
die Anwender schädigen sich nicht direkt, da es nicht eingenomen wird,
kaum Geldschneiderei, da man es relativ billig bekommen kann.

Aber die Umwelt kann man massiv schädigen.
Wie man es hinterher entsorgt, wird leider fast nirgendwo beschrieben.
Als (erwachsener) Mensch verträgt man einige mg davon problemlos.
Kleinkinder sind jedoch empfindlicher.
Bis zu 2 mg/l sind im Trinkwasser noch zulässig.

Es ist aber hochtoxisch für viele Wasserlebewesen.
Besonders empfindlich sind z.B. Kleinkrebse wie Garnelen und Wasserflöhe.
Auch manche Fische werden bereits bei geringsten Konzentrationen von 0,1 mg/l massiv geschädigt.
Es darf also keinesfalls in Teiche oder andere Oberflächengewässer gelangen.

Wer an solchen Unsinn glaubt, möge es wenigstens fachgerecht entsorgen.
Das heisst, es muss als Problemabfall entsorgt werden.
In den Abguss darf es nur, wenn es auf unter 2 mg/l verdünnt wird. Das bedeutet,
wer einen Teelöffel aufgelöst hat, darf es mit einigen 1000 l Wasser verdünnen.

Besser ist es auf den Unsinn zu verzichten. Es ist ohnehin wirkungslos.

drflm