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Deutsch => Allgemeine Diskussionen => Skeptisches Denken => Thema gestartet von: Homeboy am 04. Dezember 2013, 11:18:03

Titel: Soziale Therapie - was soll das sein?
Beitrag von: Homeboy am 04. Dezember 2013, 11:18:03
Rubrik: Niederungen der Sozialen Arbeit.

Zitat
Herzlich Willkommen im Fachgebiet Theorie, Empirie und Methoden der Sozialen Therapie

Das  Fachgebiet umfaßt die theoretischen Grundlagen individueller und sozialer Leidenserfahrungen,  Störungsformen sowie Interventionsformen.

Soziale Therapie ist die ,,Wissenschaft von den Beziehungen" (R. Schwendter) der Menschen in ihren sozialen Bezügen und Lebenswelten. Sie befasst sich mit der ,,Pathologie der kulturellen Gemeinschaften" (S. Freud) sowie mit deren Entstehungsbedingungen und Störungsformen.

Als sozialtherapeutische Disziplin umfasst sie methodisch die psychoanalytischen und psychosozialen Interventionsformen sozialer Arbeit im Bereich der Behandlung und Rehabilitation seelischer, geistiger und körperlicher Leidenserfahrungen in der gesellschaftlichen Lebenswelt. Ihre ,,beiden Gegenstände, die soziale Ätiologie und die soziale Intervention" (Rolf Schwendter), definieren die Soziale Therapie als eigenständige praktische Wissenschaft und als Verantwortungsethik der Humanwissenschaften.

Als selbstreflexive Wissenschaft erforscht sie die Entfremdungserfahrungen von mißlingenden Sozialisationsprozessen in familiären, institutionellen und gesellschaftlichen Kontexten, die sich in den sozialtherapeutischen Handlungsbezügen wiederholen (Übertragung und institutionelle Übertragung) und in Prozessen professioneller Selbstreflexion durchgedacht werden.

Als Ethik der Sozialen Therapie reflektiert sie die sozialen Konfliktpotentiale, die sich in den sozialen Lebenswelten der Postmoderne entwickeln; sie folgt dabei einem verantwortungsethischen (und nicht einem utilitaristischen) Modell der ,,sozialen Therapie als Ethik der Sympathie".

Soziale Therapie findet ihre Anwendung und ihren Forschungsgegenstand in den Praxisfeldern der Sozialpsychiatrie, der Soziotherapie im psychiatrischen, suchttherapeutischen und gerontopsychiatrischen Beratungs – und Behandlungsbereich, in der Sozialtherapie im Strafvollzug, in den Kinder – Jugendlichen – sowie Familienberatungseinrichtungen sowie in den alternativen und komplementären Behandlungskonzepten dieser Praxisfelder, in der Gemeindepsychologie sowie in der Krankenpflege.

Soziale Therapie ist Teil des BA-Studiums der Sozialen Arbeit an der Universität Kassel (Wahlpflichtmodul 8 c). Darüber hinaus ist sie Teil des Moduls 02 des MSc Klinische Psychologie/ Psychotherapie: Medizinische und sozialwissenschaftliche Grundlagen der Psychologie. Weiterhin fördert sie den Kompetenzerwerb in speziellen Beratungs – und Therapiequalifikationen wie der grundständigen erziehungswissenschaftlichen Curriculum in psychosozialer Beratung, der psychoanalytischen Kinder- und Jugendlichenpsychotherapie-Ausbildung (Profilstudiengang des Netzwerkes für Psychoanalyse und Beratung), in Soziotherapie, sowie in den Praxisreflexionsformen sozialer Arbeit. Geöffnet werden einzelne Lehrveranstaltungen für die Studiengänge Philosophie im Rahmen der philosophischen Anthropologie, Ethik und psychoanalytischen Theorie. Neben der Vermittlung der Grundlagen Sozialer Therapie (Einführung, Fallreflexion, Forschungswerkstatt) werden spezielle Fragestellungen aus den Bereichen therapeutischer Beratung, erkenntnistheoretischer Anthropologie, Konfliktmanagement, Drogentherapie und Sozialer Therapie im Strafvollzug behandelt.

Lehre und Forschung der Sozialen Therapie folgen einem  psychoanalytischen und soziodynamischen Erklärungs – und Verständigungsansatz.
Quelle: Anonym zu www.uni-kassel.de/fb01/institute/sozialwesen/fachgebiete/theorie-empirie-u-methoden-d-sozialen-therapie/startseite.html (http://anonym.to/?http://www.uni-kassel.de/fb01/institute/sozialwesen/fachgebiete/theorie-empirie-u-methoden-d-sozialen-therapie/startseite.html)

Habe im Wiki nichts gefunden. So wie ich das verstehe ist das Psychoanalyse für die Gesellschaft?
Die Leute am Lehrstuhl sind auch faszinierend. ::)

Vielleicht kann mir das hier jemand erklären, was das genau ist.
Titel: Re: Soziale Therapie - was soll das sein?
Beitrag von: sweeper am 04. Dezember 2013, 13:11:04
Das scheint mir eine neue  (Bologna geschuldete) Konstruktion zu sein, die Basis-Bausteine für mehrere Bachelor-/ Master-Studiengänge etc liefert
ZitatSoziale Therapie ist Teil des BA-Studiums der Sozialen Arbeit an der Universität Kassel (Wahlpflichtmodul 8 c). Darüber hinaus ist sie Teil des Moduls 02 des MSc Klinische Psychologie/ Psychotherapie: Medizinische und sozialwissenschaftliche Grundlagen der Psychologie. Weiterhin fördert sie den Kompetenzerwerb in speziellen Beratungs – und Therapiequalifikationen wie der grundständigen erziehungswissenschaftlichen Curriculum in psychosozialer Beratung, der psychoanalytischen Kinder- und Jugendlichenpsychotherapie-Ausbildung (Profilstudiengang des Netzwerkes für Psychoanalyse und Beratung), in Soziotherapie, sowie in den Praxisreflexionsformen sozialer Arbeit.
und ein bisschen im Bereich Versorgungsforschung Soziale Arbeit u.ä. arbeitet.
ZitatLehre und Forschung der Sozialen Therapie folgen einem  psychoanalytischen und soziodynamischen Erklärungs – und Verständigungsansatz.
Kassel bietet (als einer von ganz wenigen Hochschulstandorten in D) Psychoanalyse im universitären Rahmen an:

http://www.uni-kassel.de/fb01/institute/erziehungswissenschaft/studienprogramme-psychoanalyse.html

http://www.uni-kassel.de/fb01/institute/erziehungswissenschaft/fachgebiete-und-institutsmitglieder/fb-psychoanalytischepsychologie/psychoanalytische-psychologie/prof-dr-marianne-leuzinger-bohleber.html
Titel: Re: Soziale Therapie - was soll das sein?
Beitrag von: Homeboy am 04. Dezember 2013, 21:11:40
jep, habe ich gelesen. trotzdem habe ich da entweder zu wenig phantasie oder zuviel.

meine internetrecherche war erschreckend unbefriedigend - jedenfalls hat die nicht ausgereicht halbwegs informatives zutage zu fördern.