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Homöopathe - Kann mir mal einer Erklären...

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Begonnen von amphibol, 28. August 2009, 10:58:59

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71hAhmed

Zitat von: Conni am 02. August 2010, 18:48:10
Wie unterscheiden die eigentlich eine Erstverschlimmerung von einem falschen Mittel?  ("Lycopodium hat nicht geholfen, also haben wir es mit Belladonna probiert, das passt besser zur Augenfarbe....")

Das kann man nicht kurz erklären. Um das verstehen und anwenden zu können, bedarf es eines stundenlangen Heilpraktikerstudiums, mehrerer Alternativindustriell gesponsorter Fortbildungen und vieler, vieler VersuchskaninchenPatienten.
Ersatzweise reicht aber auch ein Würfel(pssst nicht verraten, grosses Betriebsgeheimnis).

Wiesodenn

Zitat von: 71hAhmed am 02. August 2010, 19:18:33
Ersatzweise reicht aber auch ein Würfel(pssst nicht verraten, grosses Betriebsgeheimnis).

Ich als Homöopath würde mir Karten legen. Aber ich bin mir nicht sicher ob Lenormand-, Zigeuner-, Kipper-, Engels-, Mondorakel- und Tarot-Karten, oder ein gewöhnliches Skatblatt.

71hAhmed

Zitat von: Wiesodenn am 02. August 2010, 20:12:30

Ich als Homöopath würde mir Karten legen. Aber ich bin mir nicht sicher ob Lenormand-, Zigeuner-, Kipper-, Engels-, Mondorakel- und Tarot-Karten, oder ein gewöhnliches Skatblatt.

Erst würfeln, nach dem Ergebnis das Blatt aussuchen, dann Kartenlegen. Für den Kunden das geheimnisvolle Drumherum nicht vergessen.

Tezcatlipoca

Dass die homöopathische Lehre von magischen Vorstellungen geprägt ist, erkennt man auch gut daran, dass die Wirkung des "Medikaments" dem Willen des Verabreichers unterliegt (bzw. unterliegen soll):

Ich habe mal eine Homöopathin gefragt, wie sich denn das denn so verhält...
Das Mittel wird in ein Glasfläschchen gefüllt. Sofort lösen sich Bestandteile des Glases (Kieselsäure) auf. Nun ist auch Kieselsäure ein "Wirkstoff". Was tut der nun in dem Mittel, in dem er garnicht erwünscht ist? Was ist eigentlich mit den unzähligen Stoffen, die als Verunreinigungen in jedem Wasser, Alkohol, Milchzucker unvermeidbar vorhanden sind? Was tun die?
Diese Frage konnte sie mir nicht beantworten.

Resümee: nur die Stoffe, die der Homöopath bewusst zusammengerührt hat, dürfen wirken, alles andere hat nichts zu melden.

Gruß, T.
Gruß, T.


Nichts, was ein Mensch sich auszudenken in der Lage ist, kann so unwahrscheinlich, unlogisch oder hirnrissig sein, als dass es nicht doch ein anderer Mensch für bare Münze halten und diese vermeintliche Wahrheit notfalls mit allen ihm zur Verfügung stehenden Mitteln verteidigen wird.

KathaKombe

 :D :D :D :D :D :D :D :D

ihr seid alle so witzig - oder liegt es am Thema?

T-M

Zitat von: KathaKombe am 03. August 2010, 06:47:37
ihr seid alle so witzig - oder liegt es am Thema?

Tja, ich fürchte, die "Theorie", die hinter der Homöopathie steckt, ist einfach so unfreiwillig komisch, dass man eigentlich nur noch drüber lachen kann.

Auf http://homoeopathie-liste.de/potenzen/index.htm heißt es z. B.:

ZitatBei der Verschüttelung wird das verschlossene Verschüttelungsgefäss hundert Mal auf ein Buch mit Ledereinband geschlagen.

Stellt euch mal vor, der Homöopath verzählt sich, und schlägt nur 99 oder gar 101 mal. Oder man nimmt versehentlich ein Buch mit Kuststoff-Einband. Wird dann das Mittelchen wirkungslos? Vielleicht sogar schädlich? ??? Nicht, dass sich jemand vergiftet, nur weil sich jemand bei der Verschüttelung verschüttelt hat.

Und spielt es eine Rolle, was in dem Buch steht? Ob Hahnemanns Organon besser wirkt als ein gedruckter Auszug des Esowatch-Wikis? ???

General Stumm v. Bordwehr

Zitat von: T-M am 03. August 2010, 10:59:39Stellt euch mal vor, der Homöopath verzählt sich, und schlägt nur 99 oder gar 101 mal. Oder man nimmt versehentlich ein Buch mit Kuststoff-Einband. Wird dann das Mittelchen wirkungslos? Vielleicht sogar schädlich? ??? Nicht, dass sich jemand vergiftet, nur weil sich jemand bei der Verschüttelung verschüttelt hat.


Schau mal hier (ab 3.10):

http://www.youtube.com/watch?v=64GXizFn4lo
:D


Tezcatlipoca

Ja, wie lange ist denn der bei D999 zugange? Muss er allein zu Ende schütteln oder darf ihn jemand abwechseln?
Und zahlt die Krankenkasse die Schäden an Muskeln und Gelenken?

Ach, ich vergaß...der Schüttler hat ja eine reiche Auswahl an Tröpflein und Globuli in Reichweite.
Und wenn ihm vorher der Arm abbricht, ist das die Erstverschlimmerung...

Gruß, T.
Gruß, T.


Nichts, was ein Mensch sich auszudenken in der Lage ist, kann so unwahrscheinlich, unlogisch oder hirnrissig sein, als dass es nicht doch ein anderer Mensch für bare Münze halten und diese vermeintliche Wahrheit notfalls mit allen ihm zur Verfügung stehenden Mitteln verteidigen wird.

Suricata

@ T.
Danke für dieses lustige Video ! ;D

Der Link ist schon unterwegs, damit auch andere was zum lachen haben.

BodminPill



Die Frisur des Zorns...  :laugh:

Selen und Rote Beete-Saft bei Brustkrebs. Solche "Ärzte" gehören in ein tiefes Erdloch geschmissen.  >:(

KathaKombe

Zitat von: BodminPill am 03. August 2010, 19:41:00
Solche "Ärzte" gehören in ein tiefes Erdloch geschmissen.  >:(

Bitte Zement hinterher "schütteln" ähm leeren. Das hilft.

71hAhmed

Zitat von: KathaKombe am 03. August 2010, 20:45:55
Zitat von: BodminPill am 03. August 2010, 19:41:00
Solche "Ärzte" gehören in ein tiefes Erdloch geschmissen.  >:(

Bitte Zement hinterher "schütteln" ähm leeren. Das hilft.

Beton ist besser; und der muss auch geschüttelt ...äh gerüttelt werden, damit er schön dicht wird und LAAANGE hält. Selbiges geschieht durch den Einsatz eines Flaschenrüttlers (das Ding heisst wirklich so, nicht lachen) und steht in keinem Zusammenhang mit homöopathischen Ritualen.

T-M

Dieses Video erträgt man auch nur im homöopathischen Dosen. :kotz:

ZitatAber so is' es eben, das war ja das Geheimnis von Hahnemann.

Tolle Argumentation. ::)

Und zu dem "homöopathsichen Arzt" braucht man eigentlich auch nicht mehr viel zu sagen.

Was ich nur komisch finde, ist, dass andauernd behauptet wird, dass die "Schulmedizin" nur die Symtome heilt die Homöopathie aber die Ursachen der Krankheit. Rein logisch erscheint es mir eher andersherum: Während der richtige Arzt (natürlich auch anhand der Symtome) versucht, heruaszufinden, an welcher Krankheit sein Patient leidet und diese dann zu behandeln versucht, muss der Homöopath gemäß dem tollen "Simile-Prinzip" doch hauptsächlich die (Leit-)Symtome anschauen und die dazugehörigen Kügelchen aussuchen. Dann muss er natürlich noch seinem Patienten klarmachen, dass das er das Mittelchen ganz speziell für ihn ausgesucht hat. (Dass das keine Rolle spielt, wo doch eh alle gleich unwirksam sind, erzählt er natürlich nicht, auch nicht, dass ein Zufallsgenerator ein genauso gutes Ergebnis schneller und billger produziert hätte.)

PS: Die verwenden zum Schütteln gar kein Buch, werder mit Ledereinband noch ohne, ja nichtmal ein Taschenbuch oder auch nur ein Comicheft. Kann das dann überhaupt noch wirken?

Roadrunner

Zitat von: T-M am 03. August 2010, 21:12:45
Was ich nur komisch finde, ist, dass andauernd behauptet wird, dass die "Schulmedizin" nur die Symtome heilt die Homöopathie aber die Ursachen der Krankheit.

Bei der Homöopathie ist immer der Mensch die Ursache für die Erkrankung. Die Homöopathen behaupten dass eine Erkrankung von einer "gestörten Lebenskraft" ausgeht, während die Wissenschaftliche Medizin Krankheitsursachen auch z.B. in Infektionserregern, oder bei Tumoren bei einzelnen Zellen die plötzlich entarten etc. sieht.
Wenn ich jetzt den Infektionserreger oder den Tumor eliminiere, dann ist das in der wissenschaftlichen Medizin eine Heilung, in der Homöopathie lediglich eine Symptombekämpfung, weil ja die Lebenskraft weiterhin gestört ist. Nach Homöopathendenke müssten also wieder andere Erkrankungen auftauchen damit eine Heilung überhaupt stattfinden kann.

Das ist auch der Knackpunkt warum Homöopathie und wissenschaftliche Medizin nicht zusammen gehen können. Homöopathie kann niemals eine Komplementärmedizin zur wissenschaftlichen Medizin sein. Jeder Homöopath der das behauptet ist laut Hahnemann völlig wahnsinnig und lächerlich.  ;) Die Krankheitskonzepte sind grundlegend verschieden. Hahnemann hat nicht umsonst seinen §52 im Organon geschrieben:

http://www.form-homoeopathie.de/materia_medica_datenbank/index.php?module=Pagesetter&func=viewpub&tid=2&pid=66

Zitat§ 52

Es giebt nur zwei Haupt-Curarten: diejenige welche all ihr Thun nur auf genaue Beobachtung der Natur, auf sorgfältige Versuche und reine Erfahrung gründet, die (vor mir nie geflissentlich angewendete) homöopathische und eine zweite, welche dieses nicht thut, die (heteropathische, oder) allöopathische. Jede steht der andern gerade entgegen und nur wer beide nicht kennt, kann sich dem Wahne hingeben, daß sie sich je einander nähern könnten oder wohl gar sich vereinigen ließen, kann sich gar so lächerlich machen, nach Gefallen der Kranken, bald homöopathisch, bald allöopathisch in seinen Curen zu verfahren; dieß ist verbrecherischer Verrath an der göttlichen Homöopathie zu nennen!




T-M

Zitat von: Roadrunner am 03. August 2010, 21:32:06
Bei der Homöopathie ist immer der Mensch die Ursache für die Erkrankung. Die Homöopathen behaupten dass eine Erkrankung von einer "gestörten Lebenskraft" ausgeht, während die Wissenschaftliche Medizin Krankheitsursachen auch z.B. in Infektionserregern, oder bei Tumoren bei einzelnen Zellen die plötzlich entarten etc. sieht.
Wenn ich jetzt den Infektionserreger oder den Tumor eliminiere, dann ist das in der wissenschaftlichen Medizin eine Heilung, in der Homöopathie lediglich eine Symptombekämpfung, weil ja die Lebenskraft weiterhin gestört ist. Nach Homöopathendenke müssten also wieder andere Erkrankungen auftauchen damit eine Heilung überhaupt stattfinden kann.

Ah, danke. Der "Theorie" merkt man wirklich an, dass sie schon 200 Jahre alt ist. ::)