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Schritt 1 in eine gentechnikfreie Zukunft

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Begonnen von Binky, 17. Januar 2012, 19:22:05

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mossmann

Apropos Arroganz:

Äußerungen alá

"Ach, informiert euch doch einfach mal richtig, ihr Dummies"

bestätigen bei vielen eben dieses Vorurteil.

Und: Wissenschaft ohne PR funktioniert heute nicht mehr.

Und wenn diese PR nur darin besteht, komplexe Zusammenhänge ahnungslosen Laien nahezubringen.

PR heißt nicht plump  "Werbung", sondern "Public Relations" ...

Offizieller Sprecher des gemäßigten Flügels der Psiram-Jugend

Binky

Nun liegt das Kind erst einmal im Brunnen und es wird schwer, das öffentliche Ansehen dieser Wissenschaft in der Bevölkerung wieder herzustellen. Möglicherweise sind Wissenschaftler mit schuld an dem Desaster, indem sie ihre Erkenntnisse nicht verständlich unters Volk gebracht haben. Zeit für populärwissenaftliche Veröffentlichungen, die nicht so vereinfacht sind, daß der Inhalt verzerrt wird, hat wohl keiner und außerdem ist dies auch ziemlich schwer.

So hat man das Feld Journalisten, Halbgebildeten, Scharlatanen und Aktivisten überlassen, die die öffentliche Meinung geprägt haben.

Neben dem Esoterik-Wildwuchs ist der Rückzug einiger Wissenschaften die Folge davon. Beides hängt für mich zusammen.

PaulPanter

Meint ihr nicht, dass die deutschen Firmen nicht einfach im Ausland weitermachen? Ich mein für die Wissenschaft wird sich da nicht viel ändern, oder?

Belbo zwei

Zitat von: mossmann am 18. Januar 2012, 17:28:05
Apropos Arroganz:

Äußerungen alá

"Ach, informiert euch doch einfach mal richtig, ihr Dummies"

bestätigen bei vielen eben dieses Vorurteil.

Und: Wissenschaft ohne PR funktioniert heute nicht mehr.

Und wenn diese PR nur darin besteht, komplexe Zusammenhänge ahnungslosen Laien nahezubringen.

PR heißt nicht plump  "Werbung", sondern "Public Relations" ...



Erschwerend hinzu kommt die Ehrlichkeit der Wissenschaftler, wenn der Normalbürger hört, dass etwas äussertst unwahrscheinlich ist, denkt er sofort: "kann also doch was passieren". Da tut sich unsere Klientel einfacher: "Granderwasser wirkt und damit basta!"

Binky

Zitat von: PaulPanter am 18. Januar 2012, 18:26:40
Meint ihr nicht, dass die deutschen Firmen nicht einfach im Ausland weitermachen? Ich mein für die Wissenschaft wird sich da nicht viel ändern, oder?


Sicher. Aber für deutsche Wissenschaftler und Fachkräfte, die ebenfalls abwandern (müssen), für Innovationen aus D., und auch für die ganz normalen Leute ist das ein Verlust.

Europa wird eine Insel der Seeligen. Ich frage mich nur, wie man sich von Agrarimporten aus Nicht-EU-Ländern abschottet, wenn dort bereits gentechnisch veränderte Pflanzen kommerziell angebaut werden.

Ich möchte mich auch nicht in das Wespennest einer Diskussion um Flächenverbrauch, Öko-Energie, Öko-Landwirtschaft und das deutsche Bestreben die Öko-eierlegende Wollmilchsau zu erfinden, reinsetzen. Völlig öko und gleichzeitig autark können wir nicht sein, selbst mit modernen und effizienten Methoden.

Conina

Aus PR-Gründen kann ich ja mal versuchen, unsere etwas lesefauleren Mitforisten, dort abzuholen, wo sie stehen:

Leermaterial zur Gentechnik:
http://www.imdb.de/title/tt1017460/
http://www.imdb.com/title/tt0080391/
http://www.imdb.com/title/tt0120804/

über Wissenschaftler:
http://www.imdb.de/title/tt0091064/
http://www.imdb.de/title/tt0021884/
Man kann das Pferd zum Wasser führen, aber nicht machen, dass es trinkt.

Belbo zwei


PaulPanter

Gentechnisch veränderte Pflanzen werden sich zwangsläufig durchsetzen. Ich denk da an die stark anwachsende Weltbevölkerung, die muss ja ernährt werden.
Das Hauptgeschäftsfeld von genetisch veränderten Pflanzen wird in den armen Ländern stattfinden, mit hoher wachsender Bevölkerung.

Die Wohlstandsgesellschaft juckt das nicht. Die hat ja alles im Überfluss. Ich kann mir gut vorstellen, dass man als Bauer mit dem ganzen Öko-Biokram ohne gentechnisch veränderte Pflanzen durchaus mehr Geld verdienen kann.

Irgendwie sehe ich das als Modeerscheinung in Deutschland. Alles Öko-Bio usw. ist halt gerade angesagt.
In 5 Jahren kann das schon ganz anders aussehen.
Ich stell mir gerade eine Tomate vor groß, rot, duftend und wohlschmeckend. Das wär der Renner. Die Genomate. Wenn es die gibt können die ganzen Ökoheinis einpacken.

Conina heute schon in den Monitor gebissen? :P


Belbo zwei

Danke Obstverleih. Eigentlich geht es mir nur darum, Argumente zu bekommen die mir helfen einzuschätzen wie  hoch das Risiko ist, mit Veränderungen des Erbgutes von Pflanzen oder Tieren irreversible Schäden am Gesamtsystem dieses Planeten auszulösen. Der Hinweis auf die Argumentationen die sich gegen das hohle Gewäsch der Esoterikschwurbler richten mögen nett gemeint sein, helfen mir aber in Bezug auf meine Grundfrage nicht weiter.

Obstverleih

Zitat von: Belbo zwei am 18. Januar 2012, 23:18:10
Danke Obstverleih. Eigentlich geht es mir nur darum, Argumente zu bekommen die mir helfen einzuschätzen wie  hoch das Risiko ist, mit Veränderungen des Erbgutes von Pflanzen oder Tieren irreversible Schäden am Gesamtsystem dieses Planeten auszulösen. Der Hinweis auf die Argumentationen die sich gegen das hohle Gewäsch der Esoterikschwurbler richten mögen nett gemeint sein, helfen mir aber in Bezug auf meine Grundfrage nicht weiter.

"Metastudie zu Fütterungsversuchen
Gentechnik im Futter: Keine Langzeitfolgen
Bei dem Einsatz gentechnisch veränderter Pflanzen als Nahrungs- und Futtermittel ist nicht mit negativen Langzeitfolgen zu rechnen, so das Ergebnis einer neuen Metastudie. Die Autoren kommen außerdem zu dem Schluss, dass Fütterungsversuche über 90 Tage grundsätzlich ausreichen, um die gesundheitliche Unbedenklichkeit einer gv-Pflanze sicherzustellen. Längere und aufwändigere Studien würden im Normalfall keine zusätzlichen Erkenntnisse erbringen.


Verfütterung von Maissilage an Rinder

Wenn im Rahmen der Sicherheitsbewertung von gv-Pflanzen Fütterungsversuche durchgeführt werden, sind es in der Regel neunzigtägige Versuche mit Nagetieren, die sich an OECD-Standards orientieren. In der Vergangenheit wurde häufig kritisiert, diese Studien seien zu kurz und zu unspezifisch. Mögliche Langzeiteffekte könnten damit nicht entdeckt werden.

...

Zusätzlich werteten die Wissenschaftler neunzigtägige Standard-Fütterungsstudien aus, in denen gv-Pflanzen verfüttert wurden, zu denen es auch eine Langzeit-oder Mehrgenerationenstudie gibt.

...

Die Ergebnisse der ausgewerteten Studien geben keinen Hinweis auf eine gesundheitliche Gefährdung durch den Verzehr von gv-Pflanzen, schreiben die Autoren der Metastudie. In den wenigen Fällen, in denen es statistisch signifikante Unterschiede zwischen Test- und Kontrollgruppen gab, lägen diese innerhalb der normalen biologischen Schwankungsbreite und seien zumeist von den Studienleitern selbst als nicht relevant eingestuft worden.
...
Insgesamt interpretieren die Autoren ihre Ergebnisse dahingehend, dass Langzeit- und Mehrgenerationenstudien im Regelfall keinen Erkenntnisgewinn gegenüber 90-Tage-Studien bringen. Wenn sie doch durchgeführt werden müssen, weil nach einer 90-Tage-Studie noch offene Fragen bleiben, sollten in Zukunft die Versuchsdesigns standardisiert werden. Grundsätzlich habe die Metastudie aber gezeigt, dass beim Konsum gentechnisch veränderter Pflanzen nicht mit negativen Langzeitfolgen zu rechnen sei."

http://www.biosicherheit.de/aktuell/1378.gentechnik-fuetterungsversuche-metastudie.html

Auch die weiterführenden Links sind lesenswert.

Ansonsten: Wo soll das größere Risiko herstammen?


Auch schön:

Bei der Mutationszüchtung werden Samen Röntgen- oder Neutronenstrahlen, Kälte- und Wärmeschocks oder anderen Mutagenen ausgesetzt[2] um neue Eigenschaften durch Mutation zu erzielen, die einen positiven Effekt aufweisen. Nur ein sehr kleiner Teil der Mutanten ist für die Weiterzucht Erfolg versprechend, da die meisten Defekte zeigen und unbrauchbar sind. Die so mutierten Pflanzen müssen mit leistungsfähigen Zuchtlinien zurückgekreuzt werden, um die neue, positive Eigenschaft in diese zu überführen.[3] Obwohl in der Mutationszüchtung die Erbinformation unkontrollierter verändert wird als mit der Gentechnik, ist sie im Gegensatz zu dieser in der Öffentlichkeit weniger bekannt. Sie unterliegt dabei keiner gesetzlichen Regulierung, da sie im Prinzip nur eine gezielte Steigerung der natürlichen Mutationsfrequenz darstellt. Diese tritt ohnehin in der Natur auf und ist die Grundlage der Evolution.
http://de.wikipedia.org/wiki/Pflanzenz%C3%BCchtung#Mutationsz.C3.BCchtung


Ratiomania

Zitat von: Obstverleih am 18. Januar 2012, 23:52:55
[...]
Auch schön:

Bei der Mutationszüchtung werden Samen Röntgen- oder Neutronenstrahlen, Kälte- und Wärmeschocks oder anderen Mutagenen ausgesetzt[2] um neue Eigenschaften durch Mutation zu erzielen, die einen positiven Effekt aufweisen. Nur ein sehr kleiner Teil der Mutanten ist für die Weiterzucht Erfolg versprechend, da die meisten Defekte zeigen und unbrauchbar sind. Die so mutierten Pflanzen müssen mit leistungsfähigen Zuchtlinien zurückgekreuzt werden, um die neue, positive Eigenschaft in diese zu überführen.[3] Obwohl in der Mutationszüchtung die Erbinformation unkontrollierter verändert wird als mit der Gentechnik, ist sie im Gegensatz zu dieser in der Öffentlichkeit weniger bekannt. Sie unterliegt dabei keiner gesetzlichen Regulierung, da sie im Prinzip nur eine gezielte Steigerung der natürlichen Mutationsfrequenz darstellt. Diese tritt ohnehin in der Natur auf und ist die Grundlage der Evolution.
http://de.wikipedia.org/wiki/Pflanzenz%C3%BCchtung#Mutationsz.C3.BCchtung



Also als Grüner Paranoiker und Phobophiler würde ich jetzt schnell mal was organisieren:

Atomenergie & (unkontrollierte) Eingriffe in das Erbgut? Ja da treffen ja DIE TOP-THEMEN aufeinander!

Obstverleih

Zitat von: Ratiomania am 19. Januar 2012, 00:46:14
Zitat von: Obstverleih am 18. Januar 2012, 23:52:55
[...]
Auch schön:

Bei der Mutationszüchtung werden Samen Röntgen- oder Neutronenstrahlen, Kälte- und Wärmeschocks oder anderen Mutagenen ausgesetzt[2] um neue Eigenschaften durch Mutation zu erzielen, die einen positiven Effekt aufweisen. Nur ein sehr kleiner Teil der Mutanten ist für die Weiterzucht Erfolg versprechend, da die meisten Defekte zeigen und unbrauchbar sind. Die so mutierten Pflanzen müssen mit leistungsfähigen Zuchtlinien zurückgekreuzt werden, um die neue, positive Eigenschaft in diese zu überführen.[3] Obwohl in der Mutationszüchtung die Erbinformation unkontrollierter verändert wird als mit der Gentechnik, ist sie im Gegensatz zu dieser in der Öffentlichkeit weniger bekannt. Sie unterliegt dabei keiner gesetzlichen Regulierung, da sie im Prinzip nur eine gezielte Steigerung der natürlichen Mutationsfrequenz darstellt. Diese tritt ohnehin in der Natur auf und ist die Grundlage der Evolution.
http://de.wikipedia.org/wiki/Pflanzenz%C3%BCchtung#Mutationsz.C3.BCchtung



Also als Grüner Paranoiker und Phobophiler würde ich jetzt schnell mal was organisieren:

Atomenergie & (unkontrollierte) Eingriffe in das Erbgut? Ja da treffen ja DIE TOP-THEMEN aufeinander!

Na da haben sie sich aber Zeit gelassen^^   :protest:

Dr. Ici Wenn

Zitat von: Belbo zwei am 18. Januar 2012, 23:18:10
Danke Obstverleih. Eigentlich geht es mir nur darum, Argumente zu bekommen die mir helfen einzuschätzen wie  hoch das Risiko ist, mit Veränderungen des Erbgutes von Pflanzen oder Tieren irreversible Schäden am Gesamtsystem dieses Planeten auszulösen.

Der Mensch verändert das Erbgut der Pflanzen seit ca. 10.000 Jahren. In den letzen hundert u.a. mit rabiatesten Methoden, z.B. durch massive radioaktive Bestrahlung, bei der die DNA aufgeknackt und Milliarden unkalkulierbarer Mutationen entstanden sind. Die wenigen positiven Ergebnisse kaufen wir heute alle im Supermarkt. Heute können wir dank Forschung geziehlt an kleinen Stellen im Erbgut eingreifen und müssen keine Atombomben mehr auf Maulwurfshügel abwerfen.

Ich weiß wirklich nicht, warum man diesen enormen Fortschritt bekämpft wie den Teufel. Vermutlich, weil das Wort "Technik" darin vorkommt.

Die Welt geht unter.

Averell

Ich habe gerade ein Déjà-vu... ::)
ZitatGenau das ist das Problem. Atome gucken nicht wie Robbenbabys. Man muss es verstehen. Bauchgefühl hilft da nur unzulänglich. Den Rest spar ich mir jetzt zu kommentieren, sonst werde ich wirklich unhöflich.