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Artikel Homöopathie

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Begonnen von skeptiker, 13. Juli 2010, 23:17:27

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skeptiker

Hallo Eso-Watcher
Unter Punkt 20 des obigen Artikels steht, dass drei viertel aller Krankheiten durch Selbstheilungseffekte geheilt werden. Wenn das stimmen sollte bietet die klassische Homöopathie mit der Anamnese jedenfalls eine Alternative insofern als ein Arzt/Therapeut-Gespräch stattfindet und das Geld dafür verwendet wird das Menschen ins Gespräch kommen, sich hoffentlich ein wenig mehr selber kennen lernen. Die ,,Medikamente" kosten meines Wissens so wenig, dass der Zuzahlungsbetrag die Kosten übersteigt. Deshalb ist auch die vom SPD-,,Gesundheitsexperten" (Lauterbach) wieder mal los getretene Diskussion nur geeignet Nebelkerzen zu streuen. Der Kostentreiber bei den Gesundheitskosten ist mit Sicherheit nicht die Homöopathie! Dagegen sind also laut des Artikels unter obigem Punkt 20 bis zu drei viertel aller verschriebenen Medikamente der Pharmakologie wenn nicht nutzlos sondern möglicherweise auch noch giftig...und vor allem auch deutlich teurer.
Das mit der Anwendung von Homöopathika in der Tiermedizin und der Kinderheilkunde hat, wenn auch noch nicht durchgängig in vielen Betrieben und Praxen dazu geführt, die Anwendung von Antibiotika einzuschränken. Weil die Leute sich offensichtlich auch schon bei der kleinsten Erkältung irgendwas reinpfeifen, – dann doch lieber was billigeres und nicht so umweltschädliches.

cohen

Dein Wissen taugt nicht viel.
Homöopathika können für Kinder bis 11 Jahre verordnet werden und die zahlen gar nix zu.

Der Rest ist auch Quatsch.

skeptiker

danke für den kompetenten beitrag

Roadrunner

Hallo Skeptiker

Zitat von: skeptiker am 13. Juli 2010, 23:17:27
Hallo Eso-Watcher
Unter Punkt 20 des obigen Artikels steht, dass drei viertel aller Krankheiten durch Selbstheilungseffekte geheilt werden.

Ja die Selbstheilungskräfte des Körpers sind das Potential der Quacksalber.

Zitat
Wenn das stimmen sollte bietet die klassische Homöopathie mit der Anamnese jedenfalls eine Alternative insofern als ein Arzt/Therapeut-Gespräch stattfindet und das Geld dafür verwendet wird das Menschen ins Gespräch kommen, sich hoffentlich ein wenig mehr selber kennen lernen.

und das soll dann über hundert Euro kosten? Ich hätte ja nix dagegen wenn danach eine wirksame Thherapie erfolgen würde, aber rituell behandelte magische Zuckerkügelchen? Ich würde mir verar.... vorkommen.

ZitatDie ,,Medikamente" kosten meines Wissens so wenig, dass der Zuzahlungsbetrag die Kosten übersteigt. Deshalb ist auch die vom SPD-,,Gesundheitsexperten" (Lauterbach) wieder mal los getretene Diskussion nur geeignet Nebelkerzen zu streuen.

EIne homöopathische "Therapie" besteht ja nicht nur aus den magischen Kügelchen. Das läppert sich. Hinzu kommen ja auch noch die Kosten für verschleppte Krankheiten. Wieviele Kinder werden schwerhörig weil die Mittelohrentzündung nicht richtig behandlet wird. Wieviele Nieren gehen kaputt weil ein bakterieller Herd streut? Diese Kosten erscheinen in keiner Statistik.

ZitatDer Kostentreiber bei den Gesundheitskosten ist mit Sicherheit nicht die Homöopathie!
Um die Kosten gehts auch nur Sekundär. Homöopathie ist ein magisches Verfahren ohne Wirksamkeitsbeleg. Wenn man Homöopathie bezahlt muss man auch Dämonenaustreibungen, Bioresonanz und alle anderen Therapien ohne Wirksamkeitsnachweis bezahlen.

Zitat
Dagegen sind also laut des Artikels unter obigem Punkt 20 bis zu drei viertel aller verschriebenen Medikamente der Pharmakologie wenn nicht nutzlos sondern möglicherweise auch noch giftig...und vor allem auch deutlich teurer.

Das ist nun völliger Unsinn. Natürlich sind verschriebene Medikamente in der Regel von Nutzen. Mit ner bakteriellen Entzündung wird der Körper meist selbst fertig. Dauert ohne Antibiotikum halt etwas länger und man ist länger krank. Nur mal als Beispiel. Eine Krankheit heilt ohne Medikament in 9 von 10 Fällen komplikationslos aus. In einem Fall kommt es aber zu schwerwiegenden Komplikationen. Man kann nicht vorhersagen wen von den 10 es treffen wird. Ein Homöopath hätte 90% Erfolgsquote. Der medizin verschreibende Arzt hätte nahezu 100% Erfolgsquote.
Also ich würde das Riskio nicht eingehen wollen und schluck dann lieber z.B. das Antibiotikum.

Zitat
Das mit der Anwendung von Homöopathika in der Tiermedizin und der Kinderheilkunde hat, wenn auch noch nicht durchgängig in vielen Betrieben und Praxen dazu geführt, die Anwendung von Antibiotika einzuschränken.

Es wird sicher oft zu schnell zu einem Antibiotikum gegriffen, aber wenn s notwendig ist würde ich richtige Medizin den magischen Kügelchen vorziehen.


ZitatWeil die Leute sich offensichtlich auch schon bei der kleinsten Erkältung irgendwas reinpfeifen, – dann doch lieber was billigeres und nicht so umweltschädliches.

Komisch ich seh gerade dass die Anhänger von Homöopathie, Schüssler und Bachblüten sich wegen jedem Furz den Dreck reinziehen. Teilweise kiloweise Schüsslersalze gebunkert haben.
Und was bedeutet umweltschädlich? Die wenigsten Wirkstoffe sind umweltschädlich. Ich frag mich z.B. warum Penicillin nicht auch als Naturheilkunde angesehen wird, wird ja schliesslich von einem Schimmelpilz produziert und kommt seit Jahrmillionen in der Umwelt vor....

Daggi

Hallo Skeptiker !
Wenn die Homöopathie in irgendeiner Weise ein diagnostisches Wundermittel hätte, die beiden Krankheitsgruppen zu unterscheiden, dann wär was dran. Und bei falscher Einschätzung ? Dann droht eine Fehlbehandlung, die herkömmlich behandelt fortgesetzt wreden muss. Aus reiner ökonomischer Sicht drohen hier Folgekosten.

Wenn man von den ,,mutigen" Homöopathen absieht, die die Homöopathie bei Krebs und Multipler Sklerose als wirksam verkaufen (als Einzelbehandlung wirds kriminell), so findet man in der Regel Homöopathie bei der ersten genannten Gruppe von Krankheiten und ,,krank sein - Zuständen" angewandt. Daher scheinwirken auch homöopathische Mittel – und auch andere herkömmliche Mittelchen. Da ausser einem Trosteffekt nichts dabei herauskommt, handelt es sich sehr teure Therapie - weil ihnen kein Nutzen gegenübersteht. Das war in meinem Verständnis die Aussage aus Abschnitt 20.

Sie wollen ja auf folgendes hinaus:

Wenn tatsächlich die meisten Erkrankungen spontan sich zurückbilden, sei hier bei dieser Gruppe die homöopathische Behandlung vorzuziehen, weil sie billiger sei. Also eigentlich ein reines ökonomisches Argument, das sie aber noch durch ökologische Vorteile ergänzt sehen wollen. Diese Sichtweise ist weit verbreitet und wird auch von etlichen "orthodoxen" Ärzten geteilt. Achselzuckend werden Rezepte ausgefüllt, Apotheker fruen sich, manche KAssen machen mit: "die Patienten wollen das" ... "ich hab Angst der kommt nicht wieder". Was ist das für eine Logik ? Im Grunde genommen entsteht hier ein Vertrauensbruch zwischen Therapeut und Patient weil die Aufrichtigkeit auf der Strecke bleibt. Kein Wort zur Wirksamkeit. Kein Wort darüber, dass Homöopathen ihre Patienten belügen indem sie ihnen eine Mittel-spezifische Wirkung der nichts enthaltenden Mittel vorgaukeln. In letzter Zeit wurde in der ,,homöopathischen Forschung" auch das Vorhaben weitgehend aufgeben, die angeblichen spezifischen Wirkungen einzelner bestimmter H-Mittel beweisen zu wollen. Die Frage überflüssig gegebener herkömmlicher Mittel ist hingegen Gegenstand vieler Untersuchungen. Niemand (ausser klammheimlich die Hersteller) will das. Gesetzgeber und KK versuchen das auch zu begrenzen.

Ihre weiteren Vermutungen, dass aus den oben genannten Beobachtungen abzuleiten sei, dass ¾ aller Medikamente für die Katz sei, ist Quatsch weil sie damit unterstellen dass bei sämtlichen Erkrankungen unabhängig von der Art des Verlaufs und Prognose in der EBM gleichermassen Medikamente angesagt seien. Bei tatsächlich behandlungsbedürftigen (und davon profitierenden) Zuständen werden ganz andere Mittel gegeben als bei Bagatellerkrankungen oder harmlosen Infekten. Ein guter Arzt der sich der akademischen Medizin verschreibt, wird dem Patienten auch sagen was er zu einer Krankheit weiss und wie es um eine Wirksamkeit von Mitteln steht.  Medikamente sind nur eine Behandlungsoption, und werden oft prophylaktisch gegeben, also für den hypothetischen Fall einer zukünftigen Verschlechterung des Zustandes. Denn der Arzt muss an zukünftige Folgen denken und haftet dafür.

Tatsächlich werden viele Medikamente völlig vergebens und unnötig verschrieben. Das liegt auch an der Erwartungshaltung der Patienten, und am Marketing der Pharmahersteller. Paradebeispiel: Hersteller von Homöopathika.

Dass Homöopathika zwingend indizierte Antibiotika überflüssig machten, sollten sie uns an Hand einer seriösen Veröffentlichung beweisen. Wer behauptet das ? 

moredhel

Zitat von: Roadrunner am 14. Juli 2010, 02:23:32

Zitat
Das mit der Anwendung von Homöopathika in der Tiermedizin und der Kinderheilkunde hat, wenn auch noch nicht durchgängig in vielen Betrieben und Praxen dazu geführt, die Anwendung von Antibiotika einzuschränken.

Es wird sicher oft zu schnell zu einem Antibiotikum gegriffen, aber wenn s notwendig ist würde ich richtige Medizin den magischen Kügelchen vorziehen.


ZitatWeil die Leute sich offensichtlich auch schon bei der kleinsten Erkältung irgendwas reinpfeifen, – dann doch lieber was billigeres und nicht so umweltschädliches.

Komisch ich seh gerade dass die Anhänger von Homöopathie, Schüssler und Bachblüten sich wegen jedem Furz den Dreck reinziehen. Teilweise kiloweise Schüsslersalze gebunkert haben.
Und was bedeutet umweltschädlich? Die wenigsten Wirkstoffe sind umweltschädlich. Ich frag mich z.B. warum Penicillin nicht auch als Naturheilkunde angesehen wird, wird ja schliesslich von einem Schimmelpilz produziert und kommt seit Jahrmillionen in der Umwelt vor....

Naja, wenn ein Antibiotikum nicht notwendig ist, dann sollte man auch keines geben, sprich entweder ein Medikament, das besser passt, oder eben garkeines. Wenn man dann die Produkte der Homöopathie und ihrer Nebenkulte verordnet, dann erzieht mand en Patienten geradezu an, dass bei jeder noch so kleinen abweichenden Empfindung immer eine Medikation notwendig ist. Bei der Kleinsten Erkältung ist eben am billigsten und umweltfreundlichen garnichts zu geben und nicht irgendeinen Blödsinn. An dieser Stelle verweise ich einmal hierauf: http://diewahrheit.at/video/kindergartengeschichte auch wunderbar billig und Umweltfreundlich.

42

http://forum.psiram.com/index.php?action=post;quote=45828;topic=4183.0;sesc=d6f0038f191a4479c26cf3896c9509b7

Hallo Skeptiker,

die Antwort war zwar nicht besonders freundlich sondern kurz angebunden, aber kompetent ist sie trotzdem.

Zitat von: skeptiker am 13. Juli 2010, 23:17:27
Unter Punkt 20 des obigen Artikels steht, dass drei viertel aller Krankheiten durch Selbstheilungseffekte geheilt werden. Wenn das stimmen sollte

Es stimmt. Früher oder später ist das so.

Zitatbietet die klassische Homöopathie mit der Anamnese jedenfalls eine Alternative insofern als ein Arzt/Therapeut-Gespräch stattfindet

Meinst Du hier ein Gespräch zwischen Arzt und Patient? Oder zwischen Heilpraktiker und Krankem?
Den Unterschied siehst Du hoffentlich und auch, dass er keine Alternative ist.
Heilpraktiker heilen nicht. Sie tun nur so als ob.
Da kannst Du genausogut mit einem Kindergartenkind Arzt und Patient spielen. Das hat auch nicht weniger Ahnung vom Heilen. ::)

Zitatund das Geld dafür verwendet wird das Menschen ins Gespräch kommen, sich hoffentlich ein wenig mehr selber kennen lernen.

Das können sie kostenlos auch beim Gespräch mit dem Nachbarn oder dem Bäcker an der Ecke oder dem Sitznachbarn in der Trambahn.
Dass es sinnvoll wäre, den Ärzten mehr Zeit für das Gespräch mit ihren Patienten zuzugestehen und dieses besser zu bezahlen steht auf einem anderen Blatt. Dafür wäre das Geld tatsächlich sinnvoll ausgegeben.

ZitatDie ,,Medikamente" kosten meines Wissens so wenig, dass der Zuzahlungsbetrag die Kosten übersteigt.

Es sind keine Medikamente. Es sind Wasserfläschchen und Zuckerperlen ohne jeden Nutzen. Eine Tasse Pfefferminztee kostet auch nicht viel und enthält sogar tatsächlich etwas Pfefferminze, wärmt den Bauch oder kühlt je nach Temperatur und kann ebensogut als Placebo genutzt werden.
Ohne jeden Hokuspokus.

ZitatDeshalb ist auch die vom SPD-,,Gesundheitsexperten" (Lauterbach) wieder mal los getretene Diskussion nur geeignet Nebelkerzen zu streuen.

Sie ist geeignet, dafür Sorge zu tragen, dass die Aussage, man bezahle nur evidenzbasierte Medizin, endlich in die Tat umgesetzt wird.

ZitatDer Kostentreiber bei den Gesundheitskosten ist mit Sicherheit nicht die Homöopathie!

Die Homöopathie treibt ebenso die Kosten wie jede andere sinnlose oder gar schädliche Ausgabe.
Da sie als Nocebo gegen die echte Medizin benutzt wird, ist sie nicht harmlos, sondern immer auch schädlich.

ZitatDagegen sind also laut des Artikels unter obigem Punkt 20 bis zu drei viertel aller verschriebenen Medikamente der Pharmakologie wenn nicht nutzlos

Wo steht, dass sie nutzlos seien?
Dass dreiviertel aller Erkrankungen entweder in Schüben verlaufen oder irgendwann auch ohne Intervention abheilen heißt doch nicht, dass man sie nicht lindern oder die Heilung beschleunigen sollte!

Zitatsondern möglicherweise auch noch giftig...

Schon Paracelsus sagte: ,,Dosis sola venenum facit" - ,,Allein die Menge macht das Gift".
Nahezu alles wirkt giftig oder ist ungesund, wenn man zuviel davon einnimmt. Dass ein Stoff grundsätzlich auch giftig ist, schließt nicht aus, dass er heilen kann. Salzsäure ist auch giftig. Trotzdem ist sie in Deinem Magen, verdaut Dein Essen und bekämpft schädliche Keime, die Du mit hinuntergeschluckt hast.
Und glaub mal nicht, in der Homöopathie würden keine Gifte als Ausgangsstoffe verwendet. Homöopathen nehmen alles. selbst Dioxin. Da kannst Du nur hoffen, dass sie es wirklich so stark verdünnen, dass nachher nichts mehr davon nachzuweisen ist.

Zitatund vor allem auch deutlich teurer.

Dafür können sie Leben retten und Leiden reduzieren. Erwiesenermaßen.

ZitatDas mit der Anwendung von Homöopathika in der Tiermedizin und der Kinderheilkunde hat, wenn auch noch nicht durchgängig in vielen Betrieben und Praxen dazu geführt, die Anwendung von Antibiotika einzuschränken.

Hast Du dafür irgendeinen Beweis? Doch unabhängig davon: Dass Leute, die Homöopathiemittelchen verwenden, zugleich auch oft Antibiotika ablehnen, ist nichts neues. Aber auch nichts Gutes. Denn sie lehnen sie oft auch dann ab, wenn sie zwingend notwendig sind. Oft behaupten sie sogar, es gäbe gar keine Bakterien. Solchen Leuten willst Du Kinder anvertrauen? Na dann Prost Mahlzeit.


ZitatWeil die Leute sich offensichtlich auch schon bei der kleinsten Erkältung irgendwas reinpfeifen, – dann doch lieber was billigeres und nicht so umweltschädliches.

Wenn Antibiotika vernünftig angewendet werden, sind sie nicht umweltschädlich. Umweltschädlich ist es, wenn Behandlungen damit abgebrochen werden, beispielsweise weil ein Homöopath das empfiehlt. Denn dadurch entstehen Resistenzen. Was meinst Du wie billig es erst mal wird, wenn bei einem Kind eine Mittelohrentzündung als vermeintlich kleine Erkältung nicht antibiotisch behandelt wird und eine Sepsis daraus entsteht. Wenn das Kind dann erst mal gestorben ist, entstehen keine weiteren Kosten mehr. Ist es das, was Du meinst? Entschuldige den Sarkasmus, aber das ist die bittere Konsequenz dessen, was Du hier propagierst.
Doch bleiben wir bei dem Fall, dass es glimpflich verläuft udn es sich wirklich nur um einen kleinen grippalen Infekt der oberen Atemwege handelt: Findest Du es gut, wenn Kindern beigebracht wird, bei jedem kleinen Wehwehchen Tröpfchen und Kügelchen zu schlucken, statt zu lernen, dass ihr Körper mit kleineren Problemchenmeist ganz gut alleine fertig wird? Ich würde die Zeit lieber dafür verwenden, mit dem Kind zu kuscheln, es zu trösten und ihm zur Ablenkung eine Geschichte vorzulesen, statt es zum Homöopathen zu schleifen und dem für eine Stunde Plaudern und ein bisschen Leitungswasser mein Geld zu transferieren. Und ich verlange, das von meinen Krankenkassenbeiträgen nicht solch ein Unsinn mitfinanziert wird. Während der echte Arzt nicht weiß, wo er die Zeit hernehmen soll, um mehr als drei Sätze mit mir zu wechseln.



Esojäger

Den nachstehenden Beitrag habe ich heute im ZDF-Forum im Forum "Gesundheitsreform" eingestellt. (Mein Nick in diesem Forum = Argus7)

SPD und CDU fordern Verbot für Homöopathie-Leistungen

In seltener Einmütigkeit sprechen sich SPD und CDU für ein generelles Verbot von homöopathischen Mitteln bei Kassenleistungen aus. Das wäre ein erster Schritt gegen die Pseudowissenschaft "Homöopathie". "DER SPIEGEL" berichtet in der Ausgabe vom 12.07.2010 ausführlich und kompetent über "die große Illusion Homöopathie". Den Anhängern dieser Pseudowissenschaft empfehle ich, sich zuvor sachkundig zu machen, bevor sie hier über ihre angeblichen Heilerfolge mit homöopathischen Globuli berichten.

Was viele nicht wissen: Rund 80 % der Heilungen sind dem natürlichen, menschlichen Immunsystem zuzuschreiben, welches uns vom Zeitpunkt der Geburt an mitgegeben wurde. Es ist beim Säugling noch schwach entwickelt und baut sich mit zunehmenden Alter sukzessive auf. Spontanheilungen sind nicht nur bei Schnupfen oder Bauchweh festzustellen. Auch Krebs kann sich ohne jegliche Behandlung zurückbilden. (Ich bin ein lebendes Beispiel für eine Krebs-Spontanheilung.) Keineswegs auszuschließen, dass Erkrankte nicht mal ahnen, dass sie an Krebs erkrankt sind und spontan geheilt wurden.

Homöopathen schreiben solche spontanen Heileffekte selbstverständlich ihren Globulis zu. Hilft aber auch die Behandlung mit den Zuckerkügelchen nicht, wird damit argumentiert, dass die natürlichen Abwehrkräfte des Patienten zuvor bereits zu stark geschädigt gewesen seien. Homöopathen haben nun mal für alle Möglichkeiten eine scheinbar plausible Ausrede.

Zu meinem Erstaunen hat sich die frühere Verbraucherschutzministerin in der damaligen rot-grünen Koalition unter Gerhard Schröder (2001 - 2005), Renate Künast, für die Beibehaltung der Kassenleistungen für homöopathische "Medizin" ausgesprochen. Sie ignoriert mit dieser Aussage, die von allen namhaften Experten getragene Erkenntnis, dass die vor 200 Jahren von Samuel Hahnemann postulierte Homöopathielehre eine pseudowissenschaftliche Irrlehre ist.

Die Haltung von Frau Künast wird verständlicher, wenn man berücksichtigt, dass die Lobby der Homöopathen und Heilpraktiker in der grünen Partei besonders stark vertreten ist. Somit könnte man auch in diesem Fall - so, wie bei der FDP - von Lobbyistenpolitik sprechen !

Angesichts der klammen Finanzlage bei den Krankenkassen würde ein Verbot von Kassenleistungen für homöopathische "Medizin" zumindest einen kleinen Beitrag zur Kosteneinsparung bringen. Tatsache ist nämlich, dass man sich seitens der Kassen durchaus bewußt ist, dass Globulis außer dem Placeboeffekt keine Heilung bewirken. Aus Wettbewerbsgründen ziehen es die Kassen allerdings vor, sich auch die Homöopathie-Anhänger geneigt zu machen, um sie bei der Stange zu halten. Also zahlen einige Kassen auch für diese Leistungen. Man ist sich offenbar der Tatsache bewußt, dass eine großangelegte Aufklärungskampagne den tiefverwurzelten Aberglauben an die Homöopathie nicht nachhaltig ausmerzen würde.

Mit dem Totschlag-Argument "wer heilt, hat Recht", gelingt es der Homöopathen-Lobby leider immer wieder, uninformierte Patienten für sich einzunehmen. Die Neigung zum Selbstbetrug ist nun mal nur schwer auszurotten. Es siegt immer noch allzu häufig der naive Glaube über das fundierte Wissen.

Esojäger

Zitat von: skeptiker am 13. Juli 2010, 23:17:27
Hallo Eso-Watcher
Unter Punkt 20 des obigen Artikels steht, dass drei viertel aller Krankheiten durch Selbstheilungseffekte geheilt werden. Wenn das stimmen sollte bietet die klassische Homöopathie mit der Anamnese jedenfalls eine Alternative insofern als ein Arzt/Therapeut-Gespräch stattfindet und das Geld dafür verwendet wird das Menschen ins Gespräch kommen, sich hoffentlich ein wenig mehr selber kennen lernen. Die ,,Medikamente" kosten meines Wissens so wenig, dass der Zuzahlungsbetrag die Kosten übersteigt. Deshalb ist auch die vom SPD-,,Gesundheitsexperten" (Lauterbach) wieder mal los getretene Diskussion nur geeignet Nebelkerzen zu streuen. Der Kostentreiber bei den Gesundheitskosten ist mit Sicherheit nicht die Homöopathie! Dagegen sind also laut des Artikels unter obigem Punkt 20 bis zu drei viertel aller verschriebenen Medikamente der Pharmakologie wenn nicht nutzlos sondern möglicherweise auch noch giftig...und vor allem auch deutlich teurer.
Das mit der Anwendung von Homöopathika in der Tiermedizin und der Kinderheilkunde hat, wenn auch noch nicht durchgängig in vielen Betrieben und Praxen dazu geführt, die Anwendung von Antibiotika einzuschränken. Weil die Leute sich offensichtlich auch schon bei der kleinsten Erkältung irgendwas reinpfeifen, – dann doch lieber was billigeres und nicht so umweltschädliches.

@ Skeptiker

Wenn du tatsächlich ein echter Skeptiker wärst, hättest du dich zuvor sachkundig machen sollen. Lies einfach mal meinen hier eingestellten Kommentar mir der Überschrift: "SPD und CDU fordern Verbot für Homöopathie-Leistungen" !

Ich empfehle dir außerdem, in "DER SPIEGEL" - Ausgabe Nr. 28 vom 12.07.2010 - "Homöopathie - Die große Illusion" nachzulesen, was Esperten dazu zu sagen haben.

Einig bin ich mit dir darin, dass sich die Schulmediziner eingehender mit den Patienten befassen müßten. Ich kann dir für meine Person aber versichern, dass mich kein Arzt aus der Praxis scheucht, bevor ich nicht alle Antworten auf meine Fragen bekommen habe.

KathaKombe

Zitat von: Esojäger am 16. Juli 2010, 13:10:48
Den nachstehenden Beitrag habe ich heute im ZDF-Forum im Forum "Gesundheitsreform" eingestellt. (Mein Nick in diesem Forum = Argus7)

SPD und CDU fordern Verbot für Homöopathie-Leistungen



vielen Dank ...

soisses

Homöopathie ist eine 200 Jahre altes Zaubermärchen. Homöopathen sind Märchentanten und -onkeln. Sie sind überall im Land mit ihrer Fantasy-Medizin unterwegs:
http://psiram.com/ge/index.php?title=Elke_Hilges
Es ist wichtig den Menschen klar zu machen, dass sie keine Märchen glauben und ihren Verstand benutzen sollen.
He Skeptiker, auf geht's!

P.Stibbons

Haben wir diese Quelle eigentlich schon kritisch gesichtet?

http://www.homeowiki.de/index.php/Hauptseite

Z.B. erscheint da u.a. Folgendes:

http://aekh.at/fileadmin/user_upload/News/hyperactive_children_Homeopathy_helps.pdf

So eine nichts sagende Studien-Zusammenfassung hab ich selten gelesen...