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Das Dilemma von Greenpeace

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Begonnen von Robert, 24. April 2014, 10:12:04

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Robert

Ein sehr lesenswertes Interwiev mit Patrick Moore einem der Gründer von Greenpeace und jetzigem Kritiker dieser Organisation:

Greenpeace: ,,Der humanitäre Anspruch war weg, also ging ich."

Groucho

ZitatAls mir klar wurde, dass der humanitäre Anspruch von Greenpeace verschwunden war, sah ich, dass ich gehen musste. Ich wollte vom Konfrontationskurs weg und hin zu einer Konsenspolitik. Wenn sich alle einig sind, dass die Umwelt wichtig ist, kann man aufhören, dem anderen auf den Kopf zu schlagen, und sich hinsetzen und über konkrete Lösungen für konkrete Probleme sprechen. Und ich wollte weg von der Anti-Entwicklungshaltung zu einem Ansatz der nachhaltigen Entwicklung. Als meine Kollegen auf die verrückte Idee kamen, Chlor verbieten zu wollen, hat es mir endgültig gereicht. Ich sagte: Lieber Gott, Jungs, hört auf! Man kann keine chemischen Elemente verbieten. Chlor ist das wichtigste Element für die Gesundheitsversorgung. Ich weiß, es geht nur um Menschen, aber wir brauchen Chlor. Chlor ist genau deshalb so wichtig, weil es giftig ist. Giftig für Bakterien, die uns umbringen wollen. Giftige Chemikalien brauchen wir, um ein gesundes Leben führen zu können. Wir können gegen bestimmte Chlorverbindungen für bestimmte Nutzungen sein, aber wir können doch nicht im Ernst fordern: ,,Ban chlorine worldwide!" Wegen dieser Kampagne habe ich schließlich 1986 Greenpeace verlassen.

F. A. Mesmer

<ironie>Ich mag die Entscheidungsfindungsprozesse bei Greenpeace. Da hätte so mancher untergegangene Staat seine Blaupause gefunden. </ironie>
#)

uran

Ich muss zu meiner Schande gestehen, dass es auch bei mir ziemlich lange gedauert hat, bis ich mich mal mit dieser Firma unter dem Heiligenschein auseinandergesetz habe. Ich hätte nicht mal was gegen NGOs ohne humanitärem Anspruch, aber wenn vom Umweltschutz noch nicht mal die Umwelt profitiert, dann ist da schon noch sehr viel Luft nach oben.
Nur Wohlhabende können es sich leisten auf sich und die Umwelt zu achten, weshalb die humanitäre Seite zum Umweltschutz dazu gehört.
Es gibt von Patrick Moore auch ein gutes Interview zu seinem Buch "Confessions of a Greenpeace Dropout".
https://www.youtube.com/watch?v=aCf8AXJHu-U
Oder wer mal ein wenig länger glotzen will "What The Green Movement Got Wrong" mit Patrick Moore, Tim Flannery, Stewart Brand und Mark Lynas.
http://www.youtube.com/watch?v=Aw-QDW1ntGY
Ein schönes Zitat von Mark Lynas aus dem Film:
ZitatThe environmental movement is in the way of where we need to go, they have either got to move with the time, or get out of the way.

Groucho

Zitat von: uran am 24. April 2014, 22:16:37
Ich muss zu meiner Schande gestehen, dass es auch bei mir ziemlich lange gedauert hat, bis ich mich mal mit dieser Firma unter dem Heiligenschein auseinandergesetz habe. Ich hätte nicht mal was gegen NGOs ohne humanitärem Anspruch, aber wenn vom Umweltschutz noch nicht mal die Umwelt profitiert, dann ist da schon noch sehr viel Luft nach oben.

Allerdings. Ich war mal Mitglied, und bin bei der Brent Spar Geschichte dann raus, nachdem sich rausstellte, dass die bewusst gelogen haben dass sich die Balken bogen. Und das ist eben typisch Greenpeace: Was letztlich WIRKLICH für die Umwelt erreicht wird, ist völlig Banane. Die brent Spar damals wie vorgesehen zu versenken, wäre die ökologisch wesentlich bessere Lösung gewesen.

sumo

ich war zwar nie bei Greenpeace, aber bei mir war es auch der Hype um die BrentSpar, die mir die Augenöffnete und mich zum Nachfragen brachte.
Schön war der an die Weissagung der cree angelegte Spruch, den ich sinngemäß in Erinnerung habe als:
Erst wenn die letzte Ölplattform an Land geschleppt
und die letzte Tankstelle geschlossen hat,
werdet ihr mitbekommen, daß greenpeace nachts kein Bier verkauft.
War sicher noch länger, aber an mehr kann ich mich nicht erinnern

Belbo

Zitat von: Groucho am 25. April 2014, 14:51:09
Zitat von: F. A. Mesmer am 25. April 2014, 10:19:55
um die eingangsfrage etwas weiter zu fassen:

Eine Bolschwiken-Studie aus den USA behauptet, die USA wären eine Oligarchie. Verleumderpack aus Princeton, Hinterwäldleruni aus der Pamp/Prärie, Nestbeschmutzer...
Nun warte ich, dass die Wissenschaftler der Achse des Guten diese Propaganda widerlegt. Ist ja nicht auszuhalten.

Gabs mal wieder bei Rudis Resterampe eine Tüte frisch abgelaufene Polemik im Angebot?

Yepp, unser Hasspolemiker war übergelaufen  :grins2: ..., nein ich finde nicht alles gut was Greenpeace so macht, aber auch nicht alles schlecht was sie so gemacht haben und zum Teil noch machen.

Groucho

Zitat von: Belbo am 25. April 2014, 15:30:33
[...] was Greenpeace so macht, aber auch nicht alles schlecht was sie so gemacht haben

Was meinst Du, warum ich mal dabei war?
Zitat
und zum Teil noch machen.

Da würde mich ein Beispiel interessieren. Also etwas außerhalb üblicher Selbstverständlichkeiten.

Ansonsten: Nichts schlimmeres als Vereine, die ihr Ziel erreicht haben und sich dann nicht auflösen.

Robert

Pauschales Degegensein hat noch nicht sein Zeit erreicht. Zum Glück.

Der Goldene Reis wurde jahrelang von Greepeace bekämpft. Statt dessen sollen die Leute in diesen Ländern sich abwechslungsreicher ernähren, so meint Greenpeace. Aber hat diese Organisation aber ein einziges Mal dahingehend Hilfe geleistet?

Wie Patrick Moore treffend sagte, der besten Umweltschutz ist die Bekämpfung der Armut.

MrSpock

http://www.welt.de/debatte/kommentare/article129105090/Greenpeace-ist-wohl-vom-Walruecken-gefallen.html

ZitatMit Moralpredigten ist das so eine Sache. Man kann selbst an ihnen gemessen werden. Günter Grass erhob sich laut Joachim Fest zum "schlechten Gewissen der Nation" in "Nazi-Fragen" und outete sich später selbst als Mitglied der SS. FC Bayerns Ex-Präsident Uli Hoeneß gab sich in politischen Talkshows als Mann des Volkes und nahm diesem Volk durch exorbitante Steuerhinterziehung ziemlich viel Butter vom Brot. Alice Schwarzer sagte bei Emanzipationsstreitigkeiten, das "Private" sei "politisch", um sich nach ihrer Steuerhinterziehung hinter ihrer Privatsphäre zu verstecken.

ZitatIm Fall eines Amsterdamer Mitarbeiters der "Non-Profit-Organisation" hätten die friedlichen Grünen auch ein Auge auf jenen Mitarbeiter werfen sollen. Er verzockte 3,8 Millionen Euro Spendengelder, um für diese "Non-Profit-Organisation" mit Währungsgeschäften Profite zu machen. Er hatte entgegen dem dann eingetretenen Trend auf sinkende Euro-Kurse gewettet.

ZitatEiner der Greenpeace-Gründer, Patrick Moore, hat sich mittlerweile von der Organisation abgewendet. In einem Interview hat er es damit begründet, dass Greenpeace sich von "Logik und Wissenschaft" verabschiedet habe und "Kampagnenprofis" nur noch mit "emotionalen Bildern" arbeiten würden. Greenpeace sollte wohl noch ein paar Finanzprofis einstellen, dann klappt es vielleicht auch mit den Euro-Wetten

Habe nur ich den Eindruck, oder fallen die Ikonen der Gutmenschen wie Eintagsfliegen vom Himmel?
Von allen Seelen, die mir begegnet sind auf meinen Reisen, war seine die menschlichste. (In Memoriam Groucho)

Zitat aus Star Trek II.

uran

Zitat von: MrSpock am 01. Juli 2014, 11:25:10
Habe nur ich den Eindruck, oder fallen die Ikonen der Gutmenschen wie Eintagsfliegen vom Himmel?
Da täuscht du dich, fliegen wunderprächtig:
Der Chef kriegt den 400km Flug zu seiner Familie immer schön von Greenpeace bezahlt.
http://www.telegraph.co.uk/earth/earthnews/10920198/Greenpeace-executive-flies-250-miles-to-work.html
Es wird aber IMHO auch Geld sinnvoll verflogen, nur verstand ich zunächst nicht, was das überhaupt mit Greenpeace zu tun hat.
http://www.heise.de/newsticker/meldung/NSA-Skandal-Protest-am-Himmel-2242718.html
Aber dann benutzte ich die Sufu und es fiel der Groschen.
http://forum.psiram.com/index.php?topic=5409.msg60510
Ein Schelm, wer Böses dabei denkt.  :teufel