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Harald Walach: "Geist ohne Grenzen"

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Begonnen von sweeper, 23. Januar 2014, 13:02:00

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sweeper

http://harald-walach.de/2014/01/21/geist-ohne-grenzen/#more-884
Zitat...Der ,,Geist", also das materiell nicht Greifbare, das, was sich offenbar einem naturwissenschaftlichen Zugriff entzieht, das ist es, was Anstoß erregt.
Um es an dieser Stelle deutlich zu sagen: ich halte die Versuche mancher Forscher und Homöopathen, eine subtil-materielle Basis für die Homöopathie zu finden, indem sie eine Art der Nano-Pharmakologie postulieren, nicht für zielführend...
...Aber man sieht an dem Beispiel: Phänomene, die sich nicht willig und eindeutig dem herrschenden Paradigma der Reduktion aller Phänomene auf eine materielle Basis fügen, werden entweder ignoriert oder bekämpft, je nachdem ob man sie für irrelevant oder für gefährlich hält...
Vielleicht aufschlussreich zu wissen, in welchen erkenntnistheoretischen Gedankengängen akademische CAM-Vertreter sich bewegen, z.B. im Zshg mit der Anfrage nach Argumentationshilfen oder dem Diskussionsverlauf zum aktuellen Blogartikel.

Von einem (im weitesten Sinne) monistischen Blickwinkel aus betrachtet, verschwimmen die klaren Ursache-Wirkungs-Beziehungen einer naturwissenschaftlich geprägten Weltsicht.
Das läuft dann (unter Verwendung vordergründig eindrucksvoller rhetorischer Konstruktionen) z.B. darauf hinaus, dass - da Materie und "Geist" ja offenkundig nicht klar zu trennen seien - der "Geist" (also z.B. die Imagination) die Materie (also etwa den erkrankten Organismus) beeinflussen = heilen könne.

Letztlich befördert ein solches Denken eine unheilvolle Gemengelage von behaupteter Wissenschaftlichkeit und "Spiritualität" (was immer dies für den einzelnen Protagonisten bedeutet) - die Rechtfertigung für eine Wissenschaft unter religiösen Vorzeichen.


NB:

Meiner Meinung nach liegt Walachs Trugschluss übrigens hier begraben:
ZitatWenn das Feststellen und Verändern eines psychischen Zustandes durch Lenkung unserer Aufmerksamkeit nicht nur diesen Zustand selber ändert, sondern auch die sie begleitende Physiologie – jeder der meditiert, Entspannungsübungen macht, oder sich die Ursachen für seinen Ärger bewusst macht kann dies beobachten – dann benötigt man zu dieser Beschreibung eine nicht-klassische Theorie.
With magic, you start with a frog and end up with a prince.
With science, you start with a frog, get a PhD and are still left with the frog you started with...


Terry Pratchett

celsus

Da sehe ich doch schon eine neue Folge von "Neues aus dem Leben des Professors Harald W." mit Harald W. in der Hauptrolle, wie er den nichtmateriellen Geist seines Büro-PC durch reine Gedankenkraft dazu bringt, nach 20 Minuten ohne manuellen Eingriff eine Reihe bunter Kozyrev-Röhren auf den Bildschirm zu zaubern.
http://www.youtube.com/watch?v=XPZb8HoQgH8
The best thing about science is that it works - even if you don't believe in it.

sweeper

 ;)

Er zitiert ja so einiges, z.B. dieses Buch.

Siehe auch:
http://en.wikipedia.org/wiki/Mind_and_Cosmos

Nagels Vorwort ist ja online lesbar - und eine Rezension fasst zusammen, was mein erster Eindruck war:

http://ndpr.nd.edu/news/35163-mind-and-cosmos-why-the-materialist-neo-darwinian-conception-of-nature-is-almost-certainly-false/
Zitat... Nagel does not want to appeal to God and finds current evolutionary thinking in principle inadequate to account for central features of human existence. Yet he is committed to the intelligibility of the world we find ourselves in. So where can we go to provide more satisfactory explanations? The only positive suggestion that Nagel offers to solve the pseudo-problems he has devised is that there may be teleological laws, laws that 'bias towards the marvelous'. What is the evidence for these strange bits of legislation? Only that they would make the appearance of complex creatures such as ourselves, marvels that we are, more likely. I have never felt more proud to be an empiricist.

A final point. I have myself argued that it is a serious mistake to allow fear of creationists and other obscurantists to discourage discussion of the weaknesses and unanswered questions in evolutionary theory. Nagel has no fear of such people and expresses a considerable sympathy with intelligent design. On the basis of his understanding of evolution, he considers that the rejection of their criticisms of evolution is 'manifestly unfair' (p. 10). (This may, of course, reflect on either the understanding or the unfairness.) He just personally feels an aversion to the theistic perspective. The title of the book, however, all too readily interpreted as announcing the falsity of Darwinism, will certainly lend comfort (and sell a lot of copies) to the religious enemies of Darwinism. Notwithstanding my caution about being unduly influenced by such people, this seems unfortunate when so easily avoidable.
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