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Neues zu Mollath

Postings reflect the private opinion of posters and are not official positions of Psiram - Foreneinträge sind private Meinungen der Forenmitglieder und entsprechen nicht unbedingt der Auffassung von Psiram

Begonnen von Typee, 06. August 2013, 11:26:07

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sweeper

@Tyko:

Ja, mit dem Server hier gibts grad ein paar Ruckeleien   8)

Zitatwarum nimmst du meine Hinweise auf

archive.org
https://archive.org/index.php

nicht auf? Du gibst einfach den Pfad für die Gustl-Seite ein und kannst dann frei in der Historie wählen.
Hier wäre der Link zum 20. Januar 2013

https://web.archive.org/web/20130214035209/http://www.gustl-for-help.de/index.html
Weil es mir nicht nur um mich geht, sondern auch um andere, die mit den versteckten und entfernten Docs auf der Seite nicht klarkommen:
ZitatDie anderen Briefe habe ich jetzt nicht vor Augen.
Ich brauchte da schon einen Link, wenn ich sie mir ansehen sollte.
;)
Zitat
Ausführlich? Nein, das solltest du schon schneller verstehen können. In dem Brief geht es um die liberale
Tradition und Heuss ist FDP und Westerwelle ist FDP, da muss man nun nicht an die SPD oder CDU schreiben.
Nun, ein Bundespräsident wird nicht über seine Parteienzugehörigkeit definiert - er ist (ungeachtet seiner politischen Herkunft) in diesem Amt über-bzw außerparteilich.
Und mir erschließt sich die Aussage des Elaborates einfach nicht - was will Mollath denn nun damit tatsächlich ausdrücken?
Im übrigen erklärte ich bereits:
auch ein frei assoziiertes "Kunstwerk" muss irgendwie einen Bezugsrahmen haben - vor allem, wenn man es ohne weitere Erläuterung an eine bereits seit langem verstorbene Person adressiert und unkommentiert an mehrere Empfänger verschickt.
Dies ist ein offiziell an Heuss adressierter Brief, der durch nichts zu verstehen gibt, dass er als fiktiver Brief gedacht ist:
Mollath sind da die zeitlichen und im übertragenen Sinn auch die örtlichen bzw situativen Koordinaten durcheinander gekommen.

Allerdings könnte man tiefenpsychologisch motiviert die Frage stellen, ob er zum Zeitpunkt der Abfassung, als ihm alles zerbrach, einen "Papa" gesucht hat und auf Papa Heuss gekommen ist, von dessen segensreichem Wirken er (seien wir ehrlich) auch lebensgeschichtlich nicht viel mitbekommen haben kann, wenn man sich das auf der Zeitleiste anschaut: Mollath war 7 Jahre alt, als Heuss starb. Er hat ihn nur von den 2-DM-Stücken gekannt.

Und zu Textwerkstätten:
ich schreibe selbst Texte und habe auch schon den einen oder anderen Workshop mitbetreut - deshalb kann ich deinem Erklärungsversuch nicht wirklich zustimmen.


With magic, you start with a frog and end up with a prince.
With science, you start with a frog, get a PhD and are still left with the frog you started with...


Terry Pratchett

sweeper

Zitat
ZitatZitat von: sweeper am 17. Dezember 2013, 23:13:35

    b) entgegen der vielfältigen schriftlichen Aussagen des Gustl Mollath haben die mit der Sonderrevision beauftragten Fachleute sehr wohl versucht, Kontakt zu Herrn Mollath aufzunehmen; allerdings heißt es auf S. 2:
   
ZitatAuf einen von uns gewünschten Gesprächstermin hat Herr Mollath zunächst nicht reagiert. In einem Telefonat am 19.02.2003 erklärte er, dass er derzeit zu keinem Termin mit der Revision bereit ist und keine weiteren Unterlagen/Beweise vorlegen will.

        Entscheidende Hinweise erhielten wir durch die Kontaktaufnahme zur Bank XY in Zürich.


Die Sache mit der HVB-Bank ist meiner Erinnerung nach anders verlaufen. Im Dezember hat Mollath das
Gespräch gesucht, aber die Bank hat kein Interesse gezeigt. Dann meldet sie sich im Verlauf des 19. Februar
2003. Und genau am Vormittag hat die Polizei mit einem Rollkommando sein Haus auf den Kopf gestellt.
Mollath rätselte damals, wer ihn verleumdet hatte. Es drängte sich der Gedanke auf, dass die HVB-Bank
dahinter steckte *, so hat er es in einem Brief an die Polizei glaube ich geschrieben. Stellt man sich nun vor,
dass die HVB-Bank genau nach der Hausdurchsuchung den völlig verstörten Mollath anruft und ihn nun doch
zu einem Gespräch bittet, ist es mehr als verständlich, dass der da einen Verdacht hegt, der zwar nicht
zutrifft, der aber einfach entstehen kann. Faalscher Zeitpunkt für einen Anruf, liebe HVB-Bank. :grins
Ja, und da täuscht dich eben deine Erinnerung - wie du an meiner genauen Darlegung #791 feststellen kannst.
Die Gespräche im Dezember hatte Mollath von sich aus gesucht (Rötzer), und sie sind ja auch zustande gekommen (siehe Mollaths Bestätigung heute abend #793 sowie in diversen Unterlagen) - wenn auch offenbar nicht mit dem von Mollath gewünschten Ergebnis, "dass das jetzt aufhören muss".

Das Telefonat im Januar kam hingegen von der Revisionsabteilung (siehe Revisionsbericht) und ist eine andere, sehr Ernst zu nehmende Baustelle.

Warum * "drängte sich der Verdacht auf, dass die HVB dahintersteckt"? 
Wenn doch just an diesem Tag (tatsächlich eine eigentümliche Koinzidenz) die Bitte der Revisionsabteilung um ein Gespräch und um Überlassung von Beweismitteln an Mollath herangetragen wurde?
Das war doch eigentlich der ersehnte Moment, dass sein Anliegen endlich Gehör fand?!
Deine Erklärungen überzeugen mich nicht. Sie sind schein-logisch:  zu vordergründig und leichtfertig eine wichtige Frage vom Tisch wischend.
Selbst wenn die Durchsuchung zeitlich vor der Revisions-Anfrage gelegen haben sollte und Mollath entsprechend durcheinander war, hätte er einfach sagen können: "Mir geht es heute nicht gut - bitte lassen Sie uns morgen oder nächste Woche darüber reden!"
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sweeper

Vielleicht war es auch noch anders und simpler:
Zitathttp://download.strate.net/de/dokumentation/Mollath-StA-Augsburg-2013-03-26.pdf
S.21
...
...Alle diese Aktivitäten hielten meinen Mandanten nicht davon ab, sich im Zeitraum August 2002 bis Dezember 2002 sowohl an die HypoVereinsbank als auch an die betroffenen Schweizer Banken zu wenden, um seine Frau von den illegalen Geschäften abzuhalten. In dem Ordner befindet sich auch das Antwortschreiben der HypoVereinsbank/München vom 2.1.2003, daß die interne Revision ihre Ermittlungen bereits aufgenommen habe...
Vielleicht enthielt dieses "Antwort"-Schreiben vom 2.1.2003 die Anfrage an Mollath nach detaillierteren Informationen und Belegen. Dann hätte er darauf womöglich nicht reagiert und - ausgelöst durch die Hausdurchsuchung ?? - impulsiv am 19. von sich aus das Ganze telefonisch abgesagt?!
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Tykozwo

Zitat von: sweeper am 18. Dezember 2013, 02:14:08Und zu Textwerkstätten:
ich schreibe selbst Texte und habe auch schon den einen oder anderen Workshop mitbetreut - deshalb kann ich deinem Erklärungsversuch nicht wirklich zustimmen.

Na, da decken sich unsere Erfahrungen nicht. So eine Exegese eines Mollath-Briefes ist nicht
prickelnd. Er hat den Brief geschrieben. Er kann bereits in den Wahn abgeglitten sein oder eben
nicht. Vor meinen Augen liegt das alles noch in der Normalität, nimmt man Mollaths damalige Lebens-
situation als Rahmen.

Zitatauch ein frei assoziiertes "Kunstwerk" muss irgendwie einen Bezugsrahmen haben - vor allem, wenn man es ohne weitere Erläuterung an eine bereits seit langem verstorbene Person adressiert und unkommentiert an mehrere Empfänger verschickt
.

Ich kann Mollaths Brief verstehen - im emotionalen Sinne -, er funktioniert also. Es ist aber kein
guter Brief. Aber das muss er auch nicht sein und zum Vorwurf machen darf man ihm das auch nicht.

ZitatMollath sind da die zeitlichen und im übertragenen Sinn auch die örtlichen bzw situativen Koordinaten durcheinander gekommen.

Es gibt eine ganze Menge Menschen, die leicht verpeilt sind. Vor allem, wenn sie zu dem werden, wo
sie arbeiten: Und wenn du lange in einen Abgrund blickst, blickt der Abgrund auch in dich hinein.

ZitatJa, und da täuscht dich eben deine Erinnerung

Meine Erinnerung hat mich nicht getäuscht. Anfang Dezember 2002 gab es ein Gespräch mit Rötzer,
dann hat Mollath noch Briefe geschrieben

http://www.gustl-for-help.de/download/2002-Mollath-Briefverkehr-Bank.pdf

Letzter Brief vom 7. Dezember 2012 von Mollath an die Bank. Im Rev-Bericht schreibt die Bank dann,
von ihrem Telefonat am 19. Februar 2003. Und das ist genau der Tag der Hausdurchsuchung. Das sieht
so aus, als hätte sich die Bank zu viel Zeit gelassen.

ZitatDas war doch eigentlich der ersehnte Moment, dass sein Anliegen endlich Gehör fand?!

Na, wie fühlst du dich, wenn zum ersten Mal in deinem Leben ein Rollkommando der Polizei dein trautes
Heim stürmt? Und wenn du dann nicht erfährst, warum sie das tun und wer dich verleumdet hat, dann
bist du einfach misstrauisch. Wenn die Bank, was ich nicht glaube, ernsthaft an Aufklärung interessiert
gewesen wäre, dann hätte sie es anders anstellen müssen. Als sie es dann anstellte, erwischte sie den
denkbar ungünstigsten Moment. Ich habe gerade im Ohr die Stimme eines Steuerfachanwalts, wie der
sich um einen Mandanten kümmerte, der Besuch hatte von der Steuerfahndung, (was noch schlimmer
ist als eine Hausdurchsuchung der Polizei): du, das war der komplett falsche Zeitpunkt für meinen An-
ruf. Und der Anwalt hat jede Menge Erfahrung mit Steuerfahndern. Mollath hatte noch nie eine Haus-
durchsuchung erlebt.

ZitatSelbst wenn die Durchsuchung zeitlich vor der Revisions-Anfrage gelegen haben sollte und Mollath entsprechend durcheinander war, hätte er einfach sagen können: "Mir geht es heute nicht gut - bitte lassen Sie uns morgen oder nächste Woche darüber reden!"

Wenn er aber das Gefühl hat, dass die Bank ein linkes Spiel spielt, um Druck aufzubauen, dann stellt
er sich quer. Das Gespräch hätte vielleicht Mitte Dezember 2002 ein solches Ende nehmen können. Aber
zwei Monate später, wars halt zu spät für die Bank.

sweeper

Einspruch: es war DAS zentrale Thema für ihn, und er ließ sich ja nachweislich auch sonst nicht ins Boxhorn jagen :
"Gerechtigkeit oder Tod! sagt ein aufrechter Nürnberger."
Wie gesagt: er hätte sich - gemessen an seinen immer wieder vorgetragenen Forderungen nach Aufklärung - hier anders verhalten können und müssen.

Und statt dazu zu stehen, hat er immer weiter geklagt und andere beschuldigt, sie würden nicht auf ihn hören.
Stimmt doch nicht - es WURDE ermittelt, und er hat seine Mitarbeit aufgekündigt.
Das sind die banalen Fakten.
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Tykozwo

Zitat von: sweeper am 18. Dezember 2013, 03:54:56Stimmt doch nicht - es WURDE ermittelt, und er hat seine Mitarbeit aufgekündigt.
Das sind die banalen Fakten.

Du hast auf einmal den Wortlaut des Gespräches zwischen der Rev-Abteilung und Mollath vom 19. Februar 2003 vor Augen? Ich kenne das Gespräch nicht. Doch kann ich mir gut vorstellen, dass die Bank nichts
weniger vorhatte, als den Fall aufzuklären. Und sie wollte den Fall auch nicht so klären, wie es Mollath
wollte.

sweeper

Zitat von: Tykozwo am 18. Dezember 2013, 04:15:16
Zitat von: sweeper am 18. Dezember 2013, 03:54:56Stimmt doch nicht - es WURDE ermittelt, und er hat seine Mitarbeit aufgekündigt.
Das sind die banalen Fakten.

Du hast auf einmal den Wortlaut des Gespräches zwischen der Rev-Abteilung und Mollath vom 19. Februar 2003 vor Augen?
Nein. Ich beziehe mich ausdrücklich auf den Wortlaut des Sonderrevisionsberichts und die dort erwähnten Fakten.
ZitatIch kenne das Gespräch nicht. Doch kann ich mir gut vorstellen, dass die Bank nichts
weniger vorhatte, als den Fall aufzuklären.
Dann hast du den Bericht der Revisionsabteilung nicht gelesen.
Und meinen Beitrag, auf den du dich beziehst, auch nicht.
Sonst würdest du nicht argumentieren:
ZitatMeine Erinnerung hat mich nicht getäuscht. Anfang Dezember 2002 gab es ein Gespräch mit Rötzer,
dann hat Mollath noch Briefe geschrieben

http://www.gustl-for-help.de/download/2002-Mollath-Briefverkehr-Bank.pdf

Letzter Brief vom 7. Dezember 2012 von Mollath an die Bank. Im Rev-Bericht schreibt die Bank dann,
von ihrem Telefonat am 19. Februar 2003. Und das ist genau der Tag der Hausdurchsuchung. Das sieht
so aus, als hätte sich die Bank zu viel Zeit gelassen.
Darauf habe ich bereits hingewiesen, dass es sich um zwei verschiedene Vorgänge handelt - bayle fragte nämlich ebenfalls danach.
Die Revision ist ein EXTERNES Geschehen - hat mit den Rötzer-Gesprächen vom Dezember nichts zu tun.
ZitatUnd sie wollte den Fall auch nicht so klären, wie es Mollathwollte.
Du sprichst in Rätseln. Woher weißt du das denn? Hast du dafür eine Quelle?
Der Revisionsbericht listet doch Punkt für Punkt auf, welche von Herrn Mollath gemachten Angaben überprüft wurden.
Und falls Mollath noch weiter gehende Informationen besaß, dann hätte er diese eben mitteilen müssen -  es ist mir völlig unverständlich, dass er es entgegen seines öffentlichen Lamentos eben nicht getan hat. Womöglich hätte die Revisionskommission dann noch viel detaillierter ermitteln können.

Man könnte zu der Auffassung gelangen, der Sonderrevisionsbericht, der seit 11 Jahren vorliegt, sei gar nicht so geheim, wie es uns gewisse Zeitungsschreiber verkaufen wollen:
es wäre nur etwas peinlich für Herrn Mollath und seine behauptete Riesenschwarzgeldverschwörung gewesen, wenn man die Blase früher zum Platzen gebracht hätte.  :grins
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bayle

Es beginnt sich eine gewisse Langeweile breit zu machen, leider. Ich kann allmählich dazu übergehen, in meiner Antwort auf frühere Posts zu verweisen. Nicht wirklich prickelnd.

Vorab:
Zitat von: Tykozwo am 18. Dezember 2013, 01:47:16
Hab immer noch Schwierigkeiten mit dem Server. Habe Chrome neu installiert, komme nun aber nicht mehr in meinen alten Account. Doof.
Wir haben alle mit diesen Zugriffsproblemen zu kämpfen. Psiram wird nicht von allen Lesern in der gleichen Weise geschätzt. Nun zur Sache.

Zitat von: Tykozwo am 18. Dezember 2013, 01:47:16
Écriture automatique
https://de.wikipedia.org/wiki/%C3%89criture_automatique
...
Man muss nicht krank sein oder betrunken, um so einen Heuss-Brief zu verfassen, wie ihn Mollath verfasst hat. Das ist derart offensichtlich für mich wie die Sonne, die im Osten aufgeht.
...
Deine pauschalen Feststellungen haben es schon in sich. Natürlich können Gesunde solche Briefe schreiben. Wirklich. Es ist so.
In Deinem Link habe ich nirgends finden können, dass die von mir registrierten formalen Auffälligkeiten zum Bewusstseinsstrom dazugehören würden. Die Prävalenz der Schizophrenie wird allgemein mit ca. 1% der Bevölkerung angegeben, mit einer bemerkenswerten transkulturellen Stabilität. Nur, dass niemand darüber spricht; das ist einfach kein Thema für den sonntäglichen Kaffeeklatsch. Von daher ist es nicht unmöglich, dass Du schon einmal ein auffälliges Schriftstück in der Hand hattest, ohne das als solches zu vermerken; warum auch. Ich bin auch nicht sicher, ob die verhinderten Künstler ihre Elaborate, wenn man das so nennen will, an ihre Bürgermeister schicken – auch das wäre auffällig, mindestens im Sinne einer möglicherweise krankheitsbedingten Herabsetzung der Kritikfähigkeit (allein würde das natürlich nicht für eine Verdachtsdiagnose reichen – siehe DSDS).

Auf die Sonne komme ich gleich nochmal zurück.

Zitat von: Tykozwo am 18. Dezember 2013, 01:47:16
Im Falle Pfäfflin bin ich übrigens der Meinung, dass seine Gefährlichkeitsprognose jenseits von Gut und Böse ist. Mal eben im mündlichen Gutachten die eigene schriftliche Prognose drei Stufen hochjazzen. Aua. Dass dann die Richter das taktvoll überspielten, war ... da fehlen mir die Worte.  ::)
Sagte ich doch, so weit geht unser Konsens nicht. Zu Anfang unserer Diskussion meintest Du, dass Du keine Ahnung von forensisch-psychiatrischen Gutachten hast:
Zitat von: Tyko am 27. August 2013, 21:00:05
Ich habe die Gutachten gelesen. Es sind meine ersten derartigen Gutachten.
Und ich vermute, dass es sich mit Deinen praktischen Erfahrungen in dieser Frage genauso verhält. Wahrscheinlich fehlt mir einfach Dein Selbstvertrauen. Ich jedenfalls bleibe bei ,,keine Ahnung".

Zitat von: Tykozwo am 18. Dezember 2013, 01:47:16
ZitatDies ist eine unzulässige Vermischung der juristischen mit den medizinischen Aspekten.
Ob sie unzulässig ist, möchte ich nun nicht so stehen lassen. Ist aber eine Frage, die ganz weit
weg führt.
Du meinst also, das Gericht wird sich freiwillig in die Nähe unserer pensionierten Oberstaatsanwältin begeben?
Zitat von: bayle am 17. Dezember 2013, 19:46:23
Zitat
gabrielewolff
sagte am 13. Dezember 2013 um 22:12 :

Letztlich gibt es nach wie vor nur vier echte psychische Krankheiten: die Depression, die bipolare Störung (manisch-depressiv), Wahnerkrankungen und die posttraumatische Belastungsstörung (die wegen Überdiagnostizierung leider zur Modekrankheit verkommen ist). Diese Erkrankungen kann, ehrlich gesagt, auch ein Laie diagnostizieren.
http://gabrielewolff.wordpress.com/2013/11/06/der-fall-mollath-die-irrwege-der-psychiatrie-2/comment-page-3/#comment-30264
Übrigens dreht sich die Erde um die Sonne, auch wenn ein Gericht im Jahre 1633 das anders festgestellt hat.

Zitat von: Tykozwo am 18. Dezember 2013, 01:47:16
Sieh dir einmal den Papstbrief vom März 2000 an. ...
Da vermisse ich nun doch ein wenig die Empathie. ...
Und damit sind wir bei einem Schwachpunkt des Leipziger-Gutachtens. Er prüft nur in eine Richtung. Bei dir bin ich mir nicht sicher, wie empathisch befähigt du bist.
Langweilig. vgl. # 557:
Zitat von: bayle am 15. September 2013, 14:33:15
Ein psychiatrisches Gutachten ist keine Ermittlung eines Staatsanwalts; insofern greift der Begriff ,,Entlastendes" daneben. Es geht um Symptome. In diesem speziellen Fall geht es um die Frage, ob es Auffälligkeiten gibt, und wenn ja, ob sie Ausdruck einer psychiatrischen Erkrankung sind oder ob sie anders, normalpsychologisch, zu erklären sind. Diese möglichen Symptome werden aufgelistet. Was soll das heißen, ,,gesucht und gesucht und gesucht"? Soll er Symptome weglassen? Je mehr mögliche Symptome sich finden, umso ,,rigider" ist Leipziger, und umso ,,misstrauischer" wirst Du?
Noch einmal: Nicht die Fülle auch normalpsychologisch ableitbarer, empathisch fassbarer Erscheinungen ist für die Diagnose wichtig, sondern die wenigen Phänomene, die es nicht sind (wir haben das ja an einigen Beispielen schon bis zum Abwinken durchdekliniert). Wenn jemand auch neurotisch ist, dann ist das kein Argument gegen eine führende Diagnose ,,Psychose". Wenn Leipziger nicht explorieren konnte, dann konnte er auch kein umfassendes Bild der Persönlichkeit des Herrn M. gewinnen. All Deine Einfühlung, mag man sie für plausibel halten oder nicht, bleibt Vermutung, manchmal Spekulation, die zu dieser Frage nicht beiträgt.

Zitat von: Tykozwo am 18. Dezember 2013, 01:47:16
Unausgebildet. So mein Ausdruck.
Jetzt mal Klartext: Maßlose Überheblichkeit Deinerseits. So mein Ausdruck.

Zitat von: Tykozwo am 18. Dezember 2013, 01:47:16
ZitatLeider hattest Du meine Antwort nicht mehr parat: Mollath hätte Strate einfach rausgeworfen, wenn er es versucht hätte. Nie hätte M auf seinen Duraplex-Ordner verzichtet.
Diese Ansicht teile ich nicht, ich bin nicht einmal sicher, ob du weißt, wie lange Mollath Zeit hatte, um diesen Ordner zusammenzustellen. Wie lange? Bei der Antwort kannst du dann gleich miteinbauen, ...
Langweilig. vgl.  #584, #591:
Zitat von: bayle am 22. September 2013, 20:59:17
Ich sehe mich eigentlich nicht in der Position, mich vor Dir rechtfertigen zu müssen, und brauche da auch keine Ratschläge. Ich stütze mich auf meine langjährige Ausbildung und langjährige Berufserfahrung und werde an dieser Stelle nicht konkreter werden. Nimm es einfach hin: ob er mit einem Steuerfahnder, mit einem Staatsanwalt, mit einem Polizeibeamten [Hinzufügung heute:, einem Verteidiger – b. ] oder einem Richter gesprochen hätte – es wäre für den Ablauf solcher Gespräche irrelevant. Wenn das keinerlei Gewicht für Dich hat, nun – dann hat es eben keinerlei Gewicht. Das wird mich grämen, aber ich werde es nicht ändern können.

Zitat von: Tykozwo am 18. Dezember 2013, 01:47:16
Zitat von: bayle am 17. Dezember 2013, 14:29:47
Vielleicht kann uns ja Tyko über diese überaus eigentümliche zeitliche Koinzidenz des Posts hier und des Verschwindens da aufklären; ein weiteres Schlaglicht auf die Seriosität der mollath-nahen Quellen.  :police:
Oh mein Gott! ...
Ich nehme meine Bemerkung zurück; sie war etwas überstürzt.

Zitat von: Tykozwo am 18. Dezember 2013, 01:47:16
Für Mollath gilt wieder die Unschuldsvermutung.
Ja. Was gibt es also zu diskutieren?

Zitat von: Tykozwo am 18. Dezember 2013, 04:15:16
Und sie wollte den Fall auch nicht so klären, wie es Mollath wollte.
Richtig; hatten wir gerade eben wieder, #790.

bayle

PS. Und, Tyko, ich wäre Dir verbunden, wenn Du in Deine Antwort auch eine Reaktion auf diesen Punkt einbauen könntest:
Zitat von: bayle am 16. September 2013, 16:00:58
Ich habe das sichere Gefühl, dass es keinem Sachverständigen je gelingen wird, Dich in Deiner Eigenschaft als Schöffe zu überzeugen, sofern er nicht die geistige Gesundheit Mollaths bestätigt. Mir scheint, Du bist da festgelegt. 
ZitatAll the king's horses and all the king's men
Couldn't put Humpty together again.
Für den Wissenschaftler, und eigentlich für jedermann, der an so etwas wie ('tschuldigung, großes Wort) objektiver Wahrheit interessiert ist, wäre doch die Frage wichtig: Was spricht eigentlich gegen meine Theorie? Welche Tatsache, welcher Umstand, welches Experiment könnte sie kippen? Eine solche Frage stellst Du Dir offenbar nicht.
Oder gibt es da einen Link zu einem Post von Dir, den ich überlesen habe?

bayle

PPS. Ah, ich habe meinen Post wiedergefunden:
Zitat von: bayle am 17. September 2013, 20:40:01
Ist ja jetzt ein bisschen wie Nachwaschen, aber, btw,
Zitat von: Tyko am 16. September 2013, 12:40:45
Natürlich hätte Strate 2003 verhindert, dass Mollath solchen Unfug anstellt und dem Gericht 106 Seiten mit Unterlagen zukommen lässt.
Genau das hätte Strate 2003 natürlich nicht verhindert. Wenn er es versucht hätte, dann wäre er von Mollath rausgeworfen worden. Es ist doch klar, dass für M die 100 übrigen Seiten mindestens genauso wichtig gewesen sind wie die 6, aus denen Strate etwas hätte machen können. Da hätte Strate noch so "psychiatrisch" geschickt argumentieren können - was sicher nicht der Kernbereich seiner Qualifikation ist.
Bitte, Tyko, erspare mir die Mühsamkeiten einer solchen Suche zukünftig.

MountainKing

Ob es für die Argumentation gegen psychische Auffälligkeiten hilfreich ist, auf Schreibtechniken zu verweisen, die dezidiert auf Kontrolle des Geschriebenen durch Vernunft zu verzichten suchen bzw. Phasen eingeschränkten Bewusstseins simulieren wollen, wage ich stark zu bezweifeln.

https://de.wikipedia.org/wiki/%C3%89criture_automatique

Warum man Strafanzeigen und offene Briefe an Politiker/Behörden so verfassen sollte, wenn es dabei nicht um eine künstlerische Aktion, sondern um einen ganz zentralen realen Lebensinhalt geht, bleibt auch völlig unklar, abgesehen davon, dass es abgesehen vom Wunschdenken einiger Verteidiger nicht den Hauch eines Hinweises dafür gibt, dass Mollath diese Schriftstücke als Übungen für kreatives Schreiben verfasst hat und verstanden wissen wollte. Das ist nun schon eine reichlich hanebüchene Erklärung für die Auffälligkeiten.

Zumindest mir ging es anfangs durchaus so, dass ich Mollath eher als Opfer unglücklicher Umstände wahrgenommen habe, auch, weil ich die Blogs von Wolff (im Fall Kachelmann) und auch Müller nicht unbedingt als negativ in Erinnerung hatte. Ich gehe auch davon aus, dass es  Verfahrensfehler gab und möchte mich nicht dahingehend festlegen, dass Mollath tatsächlich noch in irgendeiner Form gefährlich ist oder dies eventuell schon seit einigen Jahren nicht mehr war und er vielleicht schon früher hätte entlassen werden können/sollen. Je mehr ich aber von ihm höre und lese, um so mehr kann ich die grundsätzliche Einschätzung, dass bei ihm psychisch nicht alles rund lief und läuft, nachvollziehen. Wenn man ein wenig Erfahrung mit Verlautbarungen von Personen mit Größen-, Verfolgungs- und Beziehungswahn hat, muss man nicht bösartig sein, um Anzeichen dafür bei Mollath zu finden. Wenn es dann noch ausreichende Indizien für eine Gefährlichkeit gab, ist es mir schwer möglich, hier nun die riesige Verschwörung und Ungerechtigkeit zu diagnostizieren, für die Mollath inzwischen für eine nicht geringe Zahl von Leuten steht.

Belbo

Für die Einschätzung der breiten Masse war es eben von entscheidender Bedeutung die einzig hinterfragenden Journalisten menschlich und fachlich fertig zu machen.

Frau Wolffs phantastische Sicht auf die Causa Mollath wäre sofort zusammengebrochen hätte sie auch nur Teile der Recherchergebnisse von Lapp und Lakotta als zumindest erwägenswert angenommen. Immunisieren konnte sie ihre Weltsicht ja nur in dem sie die beiden als LALA- Journalisten denunzierte.

Grade erst mit den Aussagen der Zeugen aus den Artikeln rundet sich ja erst das Gesamtbild von Herrn Mollath ab, und macht es dann zunehmend schwer nur den herzensguten, selbstlosen Freiheitskämpfer in ihm zu sehen, zu dem ihn jetzt die Kollektivmeinung verklärt.

Auf die Gefahr dieser Überhöhung gepaart mit einer womöglich psychischen Erkrankung hinzuweisen , war ja bei psiram gerade das Ausgangsanliegen leider bewahrheiten sich diese Befürchtungen im zunehmenden Ausmasse.

Wenn jemand dazu neigen sollte im Wahn Autoreifen zu zerstechen oder Frauen zu würgen ist ihm eben nicht damit geholfen die Beweise für diese Taten zu zerpflücken, sondern damit seine psychischen Probleme zu beseitigen.

Tykozwo

@ sweeper, die HVB-Bank wollte den Fall für sich klären, umfassend aufklären wollte sie ihn nicht.

ZitatDie Revision ist ein EXTERNES Geschehen - hat mit den Rötzer-Gesprächen vom Dezember nichts zu tun

Die Revision ist ein internes Geschehen. Die Sonderrevision wurde nicht extern geprüft. HVB-Mitarbeiter haben den Fall für die HVB geprüft. Und die Revision hat sehr wohl mit den Rötzer-Gesprächen zu tun.

ZitatDu sprichst in Rätseln. Woher weißt du das denn? Hast du dafür eine Quelle?

Na, das schreibt Mollath der Bank am 7. Dezember 2012: Herr Rötzer sieht keinen Grund zum umfangreichen Handeln.

ZitatMan könnte zu der Auffassung gelangen, der Sonderrevisionsbericht, der seit 11 Jahren vorliegt, sei gar nicht so geheim, wie es uns gewisse Zeitungsschreiber verkaufen wollen:

Das ist eine gewagte Spekulation, die du nicht wirst belegen können. Der Verteiler des Rev-Berichts ist klein, der Bericht war hochvertraulich, dann wurde er der Öffentlichkeit zugespielt.

ZitatEs beginnt sich eine gewisse Langeweile breit zu machen, leider. Ich kann allmählich dazu übergehen, in meiner Antwort auf frühere Posts zu verweisen.

Nenn es nicht Langeweile, das meiste ist geklärt. Wir müssen nicht zu einer Meinung gelangen. Doch bei der
einen oder anderen Frage weichst du aus. Und zwar mehrfach, dabei wäre die Antwort ohne viel Aufhebens möglich.

ZitatIch bin auch nicht sicher, ob die verhinderten Künstler ihre Elaborate, wenn man das so nennen will, an ihre Bürgermeister schicken – auch das wäre auffällig, mindestens im Sinne einer möglicherweise krankheitsbedingten Herabsetzung der Kritikfähigkeit

Es kann vorkommen, dass gestandene Menschen nicht einschätzen können, wie ein Text auf andere wirkt. Sie müssen in einem solchen Fall nicht krank sein.

ZitatDu meinst also, das Gericht wird sich freiwillig in die Nähe unserer pensionierten Oberstaatsanwältin begeben?

Nein, ich meine, dass diese Frage dann in die Wissenschaftsethik übergeht.

ZitatÜbrigens dreht sich die Erde um die Sonne, auch wenn ein Gericht im Jahre 1633 das anders festgestellt hat.

Du bist also der Meinung, dass das Phänomen "Die Erde dreht sich um die Sonne" der Grund wäre, dass die sprachliche Wendung "Die Sonne geht auf" den Vorgang unzutreffend beschreibt? Das ist mir nun bisher nicht bekannt gewesen. Ich bin jedoch der Meinung, dass du das jetzt nicht als Theorie weiter ausarbeiten solltest. Vielleicht einfach mal hier schauen

https://de.wikipedia.org/wiki/Gebundene_Rotation

Die schönen Erdaufgänge vom Mond aus betrachtet sind nicht entstanden, weil sich der Betrachter auf dem Mond befand

http://www.hobby-astronomie.com/galerie/apollo_8_erde.html

ZitatJetzt mal Klartext: Maßlose Überheblichkeit Deinerseits. So mein Ausdruck.

Leipziger hat Zeugnis abgelegt.

ZitatDiese Ansicht teile ich nicht, ich bin nicht einmal sicher, ob du weißt, wie lange Mollath Zeit hatte, um diesen Ordner zusammenzustellen. Wie lange? Bei der Antwort kannst du dann gleich miteinbauen, ...

Auf diese Frage verweigerst du erneut die klare Antwort. Schreib nichts von langweilig. Benenn du den Zeitraum, den Mollath für die Zusammenstellung zur Verfügung hatte. Dann skizziere das alternative Szenario, dass Mollath einen guten Anwalt an seiner Seite gehabt hätte, der sich vor dem Prozess auch um den Fall kümmert. Mach es einfach  :grins2:

ZitatPS. Und, Tyko, ich wäre Dir verbunden, wenn Du in Deine Antwort auch eine Reaktion auf diesen Punkt einbauen könntest:
ZitatIch habe das sichere Gefühl, dass es keinem Sachverständigen je gelingen wird, Dich in Deiner Eigenschaft als Schöffe zu überzeugen, sofern er nicht die geistige Gesundheit Mollaths bestätigt. Mir scheint, Du bist da festgelegt. 

Nein, ich bin da ganz und gar nicht festgelegt. Ich bin davon überzeugt, dass Mollath damals mindestens "schwer durch den Wind" war. Die Gründe sind der Verlust seiner Arbeit im Jahre 2000, das Auseinanderbrechen seiner Ehe im Jahre 2002, der finanzielle Abstieg in den Jahren 2002 bis 2006. Und ich halte es für gut möglich, dass Mollath damals psychisch krank war. Ein Gutachter hätte also leichtes Spiel mich davon zu überzeugen. Doch in seiner Begründung müsste er auch den Tatzeitpunkt August 2001 einbauen und schlüssig darlegen, warum bereits zu diesem frühen Zeitpunkt ein Wahn vorlag. Er müsste dann auch erklären, wie die von der Frau behaupteten regelmäßigen Gewaltätigkeiten ihr gegenüber, die es immer schon gegeben haben soll, gerade im August 2001 sich anders ereigneten.

Belbo


Zitat
Auf diese Frage verweigerst du erneut die klare Antwort. Schreib nichts von langweilig. Benenn du den Zeitraum, den Mollath für die Zusammenstellung zur Verfügung hatte. Dann skizziere das alternative Szenario, dass Mollath einen guten Anwalt an seiner Seite gehabt hätte, der sich vor dem Prozess auch um den Fall kümmert. Mach es einfach  :grins2:

Es war wohl so, dass Herr Mollath im Vorfeld schon an seinen Unterlagen gearbeitet, von seiner Frau wird ja kolportiert dass sich im ganzen Haus Stapel mit deinen Unterlagen und Briefwechseln verteilten so dass die Familie am Bügelbrett essen musste. Die Vorstellung Herr Mollath hätte sich in einer Nacht- und Nebelaktion hingesetzt um diesen Ordner zu füllen ist da wohl eher weltfremd.



sweeper

Zitat von: Tykozwo am 18. Dezember 2013, 12:22:39
@ sweeper, die HVB-Bank wollte den Fall für sich klären, umfassend aufklären wollte sie ihn nicht.
Bitte belege deine Behauptung.
Der Revisionsbericht sagt deutlich etwas anderes.
Lt Strate (wie oben belegt) befindet sich ein entsprechendes Schreiben  an Mollath von Anfang Januar 2003  im Duraplusordner.

Zitathttp://download.strate.net/de/dokumentation/Mollath-StA-Augsburg-2013-03-26.pdf
S.21
...
...Alle diese Aktivitäten hielten meinen Mandanten nicht davon ab, sich im Zeitraum August 2002 bis Dezember 2002 sowohl an die HypoVereinsbank als auch an die betroffenen Schweizer Banken zu wenden, um seine Frau von den illegalen Geschäften abzuhalten. In dem Ordner befindet sich auch das Antwortschreiben der HypoVereinsbank/München vom 2.1.2003, daß die interne Revision ihre Ermittlungen bereits aufgenommen habe...
Diese Revisionskommission muss irgendwann in den nächsten Tagen und Wochen aktiv an Mollath herangetreten sein, wie aus dem Revisionsbericht klar hervorgeht.
Das Telefonat am 19.02. 2003 (von welcher Seite es auch ausging) war offenbar der Endpunkt der Bemühungen der Revisionskommission, von Mollath mehr Informationen zu bekommen (es heißt dort, Mollath habe sich auf eine entsprechende Anfrage der Rev-Abteilung nicht gemeldet).

Weiter heißt es im Revisionsbericht an dieser Stelle (S.2), dass (nachdem von Mollath keine Informationen zu bekommen waren) eine Schweizer Bank (also keinesfalls intern) "entscheidende Hinweise" geliefert hat.
Auf jeden Fall belegt der Bericht - wie schon Beate Lakotta feststellte - dass es zwar diverse geschäftsschädigende Tätigkeiten der inkriminierten Mitarbeiter - darunter vor allem P.M. -  gab, aber keinesfalls Hinweise auf "den größten Schwarzgeldskandal aller Zeiten", sondern Abwerben von Kunden und damit verbunden Provisionszahlungen.
Die von Mollath behaupteten massenhaften Schwarzgeldfahrten im Ferrari konnten keinesfalls bestätigt werden: die vereinzelten nachgewiesenen Aufenthalte der P.M. in der Schweiz boten dafür keinen Anhalt.
Dafür zeigten sich aber Auffälligkeiten in der Kontoführung des Ehepaares Mollath, die darauf schließen lassen, dass ein chronisch überzogenes Konto mittels gezielter Geldspritzen über der Nulllinie gehalten wurde.

Mich beschäftigt die Frage, ob Mollath je die Idee gekommen ist, dass er sich mit einigen seiner schriftlichen Auslassungen in dieser Sache selbst belastet und zum Komplizen gemacht haben könnte.
With magic, you start with a frog and end up with a prince.
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