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Neues zu Mollath

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Begonnen von Typee, 06. August 2013, 11:26:07

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Belbo

Zitat von: bayle am 16. Dezember 2013, 17:20:43
@Belbo

Mir fällt eine Menge an Hypothesen ein zur Genese und zur Bewertung der Vorgänge, aber ich ziehe es vor, das Meiste davon für mich zu behalten. Es ist nicht überprüfbar. Ich bitte Dich um mehr Zurückhaltung.

Du hast ja recht, ich finde es nur nicht fair, dass  Frau Wolff mit ihren Interpretationen und Phantastereien der damaligen Geschehnisse einen der Beteiligten nach dem anderen persönlich fertig macht, während die m.E. wahrscheinlichere Version aus (inzwischen) falsch verstandener Rücksicht auf Herrn Mollath immer mehr in den Hintergrund gedrängt wird.

Die von Dir zu recht eingeforderte Überprüfbarkeit findet eben wenn es um den Richter, die Ehefrau die Gutachter und all die anderen Denunzierten geht  nicht statt. Da darf frei fabuliert werden.

Um Dir zuvor zu kommen, nein man sollte sich nicht auf das Niveau des Wolffsrudels herunterziehen lassen, wenn der egozentrische Querulant anfängt an historischer Stelle von der "Weissen Rose" zu faseln geht mir halt die Hutschnur hoch.

Tyko

Zitat von: bayle am 16. Dezember 2013, 07:03:23BTW, Tyko, ich habe da gleich noch eine Frage an Dich:

...

Was meinst Du, wird man dort wissen wollen, was hier los ist? Werden die Alliierten dem Herrn M. zu Hilfe eilen, um den Laden hier aufzuräumen?

Ich habe die Vermutung, dass du mich doch eher als einen Mollath-Fan siehst. Wenn das so ist, wäre es gut, wenn du deinen Blick leicht veränderst, um mich nicht gänzlich misszuverstehen. Ich bin eben kein Mollath-Fan. Das sollte man meinen Beiträgen anmerken. Es gibt da zwar eine gewisse Nähe zu den Mollath-Fans, doch ist das meiner Schwäche geschuldet: ich bin Quartals-Nascher vom "Fall Mollath".

Und du bist einer, der sich immer wieder mit Beiträgen anbietet, neugierig zu bleiben, wie sich das entwickelt.

ZitatAlter Mollath-Faden, Beitrag 265, 5. Juli 2013

Es kommt vor, dass ich mich zu Sachverhalten äußere, von denen ich nur eine ungenaue Vorstellung habe; und ich bin dann gelegentlich gezwungen, zurück zu rudern.

Und du machst das dann auch: zurückpaddeln. Respekt.  8)

ZitatAlter Mollath-Faden, Beitrag 500, 10. Juli 2013

Ich kenne mich da nicht aus, aber vielleicht ist es einfach Vorschrift, und niemand hat Veranlassung gesehen, davon abzuweichen. Das meiste Elend in der Welt rührt ja nicht aus der Bösartigkeit, sondern aus der Gleichgültigkeit.
Im Übrigen aber bin ich ein Freund der Bürokratie, denn ihr Gegenteil ist die Willkür.

Ohlala, der hat es in sich.

Zitat von: bayle am 12. August 2013, 19:42:18Ich kann nur für mich sprechen: ich weiß nicht, ob Mollath heute psychisch krank ist (möglich wäre es), und ich halte es für wahrscheinlich dass er es vor einiger Zeit war; da gibt es überreichliche Indizien.

Damit liegen wir gar nicht mal weit auseinander. ::)

Zitat von: bayle am 18. August 2013, 18:11:45Ich vermute ebenso, dass es zu einem Freispruch aus Mangel an Beweisen kommen wird, aber ich will mich mangels Kompetenz da nicht festlegen. Das sind dann aber weiterhin schlechte Voraussetzungen, dem Richter Rechtsbeugung und den Gutachtern Nachlässigkeit/Unwissenschaftlichkeit  nachzuweisen. Noch mal die Frage nach Deiner Prognose: Wird der Herr M., wird die Schar seiner Verteidiger mit diesem Ergebnis zufrieden sein?

Und auch das ist eine realistische Einschätzung.

Zitat von: bayle am 10. September 2013, 11:48:46Die Fülle der Indizien für eine Wahnkrankheit Mollaths bei Leipziger ist erdrückend scheinbar erdrückend, zu ihnen gehört nicht zuletzt die offensichtliche affektive Störung. Das war eine Blickdiagnose, da musste nicht nachgebohrt werden.

Und hier ist der Bruch bei uns. Leipziger liefert mit seinem Gutachten die Branntwein-Praline in dieser Mischung. Bad Taste.

Zitat von: bayle am 11. September 2013, 17:58:52
ZitatSascha Pommrenke sagte am 11. September 2013 um 15:01 :
Geben Sie doch mal eine Definition von Wahn
Herr Pommrenke, gibt es das überhaupt, einen Wahn? Ist das nicht eine Erfindung der Psychiatrie? Sie kennen doch die Diskussion bei Zettels Raum. Dort ist vier- oder fünfmal eine Wahndefinition, die mit verschiedenen Worten auf den gleichen Kern deutete, gegeben worden. Ich bin sicher, auch die sechste und siebente Definition wird Sie nicht befriedigen.

Zitat[bayle]: Ist es keine Größenidee, wenn Herr M. meint, er habe mit 4 Faxblättern die größte Friedensdemonstration der Welt ausgelöst?
[Pommrenke]: Das ist Ausdruck eines grandios übersteigerten Größenselbst. Und? Ich lese bei ihnen ständig solche Übersteigerungen heraus ...
Im ersten Satz stimmen Sie mir zu 100% zu, im zweiten Satz erklären sie meine Meinung zu einer Übertreibung, und im weiteren Text erklären Sie diese Größenidee für nicht pathologisch. Auf diese Weise kann man jede Psychopathologie weg-,,diskutieren".

Zitat[Pommrenke]: ... möchte ich eine Definiton von bizarr von Ihnen bekommen.
Würde Sie diese Definition zufriedenstellen?
http://www.youtube.com/watch?v=IqhlQfXUk7w
Wahrscheinlich nicht, denn auch das kann man als Protest gegen Menschenrechtsverletzung deuten, wenn man bereit ist, die Verminderung von selbstverursachtem Gestank als Menschenrechtsverletzung zu deuten, so wie Sie das tun.

Zitatgabrielewolff sagte am 11. September 2013 um 15:58 :
Was gerne ausgeblendet wird, ist der Umstand, daß diese heimlichen Beobachtungen unter verfassungswidriger Freiheitsentziehung getroffen wurden und damit nicht verwertbar waren.
Das hat schon was von Palmström.

Zitat[Wolff]: komplett fehlinterpretiertes Schreiben des Probanden:
Die Forderung des Bundeskanzlers ist ein persönlicher Erfolg des Probanden. Sie machen daraus: Er freue sich darüber, dass der Bundeskanzler der gleichen Ansicht wie er sei, und dann sagen Sie, das sei nicht pathologisch.

Die Verhaltensbeobachtung (,,Kernseife" etc.) ist aus einem von vornherein begrenzten stationären Aufenthalt. Diesen Aufenthalt hat es nur gegeben, weil sich Herr M. vorher geweigert hat, in aller Ruhe und in aller Freiheit mit einem Psychiater zu sprechen. Sie mögen ja der Ansicht sein, dass es besser ist, statt einen Ausweg zu suchen, einen Quasi-Hungerstreik mit heimlicher Nahrungsaufnahme zu inszenieren, auf seine Menschenrechte zu pochen etc. pp. Ich bin nicht dieser Ansicht: ich halte das für krass unvernünftig, für den Ausdruck einer psychischen Erkrankung.

Für diejenigen aus dem FMM (Free Mollath Movement), die nicht nur an der Bestätigung der eigenen Meinung interessiert sind (auch wenn mir scheint, dass es nicht viele sind), hier einige Links, wo viele Details in aller Ausführlichkeit diskutiert werden:

Was ist ein Querulantenwahn?
http://forum.psiram.com/index.php?topic=11708.msg149942#msg149942
Ein (anderes) Beispiel
http://forum.psiram.com/index.php?topic=11591.msg147177#msg147177

Der Fall Mollath (Beginn 12/12):
http://forum.psiram.com/index.php?topic=10168.0
Neues zu Mollath (Beginn am 06.08.12):
http://forum.psiram.com/index.php?topic=11708.0
und last not least dieser Faden hier
http://forum.psiram.com/index.php?topic=11591.0
Unsere beiden Blog-Beiträge (mit den jeweiligen Diskussionen):
http://blog.psiram.com/2013/07/causa-mollath-verschworung-oder-wahn/
http://blog.psiram.com/2013/07/causa-mollath-ein-zwischenstand/
Und noch Zettels Raum:
http://zettelsraum.blogspot.de/2013/07/anmerkungen-zum-fall-gustl-mollath.html
http://83273.homepagemodules.de/t6376f14-Gustl-Mollath.html

Für einzelne Themen.
[edit: Für alle Adressen, die aus Psiram herausführen, bitte den Link kopieren, in die Adresszeile des Browsers einfügen und das führende "anonym to" manuell löschen; ansonsten wird der Anker im Text abgeschnitten]

Frau Lakotta und das Harald-Schmidt-Erlebnis
http://83273.homepagemodules.de/t6376f14-Gustl-Mollath-3.html#msg100229
http://83273.homepagemodules.de/t6376f14-Gustl-Mollath-13.html#msg100714
http://83273.homepagemodules.de/t6376f14-Gustl-Mollath-13.html#msg100729

Das Krach-Attest
http://blog.psiram.com/2013/07/causa-mollath-ein-zwischenstand/#comment-26709
http://83273.homepagemodules.de/t6376f14-Gustl-Mollath-18.html#msg101704

Das Reichel-Attest
http://blog.psiram.com/2013/07/causa-mollath-verschworung-oder-wahn/#comment-26470
http://forum.psiram.com/index.php?topic=11708.msg145808#msg145808
http://forum.psiram.com/index.php?topic=11708.msg148803#msg148803
http://forum.psiram.com/index.php?topic=11591.msg144838#msg144838
   Verfügbarkeit eines Gerichtsmediziners
http://forum.psiram.com/index.php?topic=11708.msg149022#msg149022


Die Wörthmüller-Episode
http://forum.psiram.com/index.php?topic=11591.msg144939#msg144939
http://forum.psiram.com/index.php?topic=11708.msg145882#msg145882 ff.
http://forum.psiram.com/index.php?topic=11708.msg145958#msg145958 ff.
http://forum.psiram.com/index.php?topic=11708.msg148103#msg148103 ff.
http://forum.psiram.com/index.php?topic=11708.msg149108#msg149108 (Disput mit Frau Wolff)

Der Zeuge Braun
http://forum.psiram.com/index.php?topic=11591.msg145761#msg145761

Duraplus-Ordner
http://83273.homepagemodules.de/t6376f14-Gustl-Mollath-18.html#msg101715

Brisante Dokumente bei Klarsfeld
http://forum.psiram.com/index.php?topic=11708.msg145857#msg145857 ff.
http://forum.psiram.com/index.php?topic=11708.msg145863#msg145863
http://forum.psiram.com/index.php?topic=11708.msg145865#msg145865 f.
http://forum.psiram.com/index.php?topic=11708.msg145963#msg145963

Die innere Stimme des Gewissens
http://83273.homepagemodules.de/t6376f14-Gustl-Mollath-13.html#msg100732
Wie geht Herr García damit um?
http://83273.homepagemodules.de/t6376f14-Gustl-Mollath-13.html#msg100734
Wie kann man das bewerten?
http://83273.homepagemodules.de/t6376f14-Gustl-Mollath-13.html#msg100761
http://83273.homepagemodules.de/t6376f14-Gustl-Mollath-14.html#msg100811

Eine Krähe hackt der anderen kein Auge aus
http://83273.homepagemodules.de/t6376f14-Gustl-Mollath-4.html#msg100272
http://83273.homepagemodules.de/t6376f14-Gustl-Mollath-8.html#msg100399
http://forum.psiram.com/index.php?topic=11591.msg144221#msg144221

Anlasstaten
http://83273.homepagemodules.de/t6376f14-Gustl-Mollath-5.html#msg100296
http://forum.psiram.com/index.php?topic=11591.msg150076#msg150076

Ferngutachten
http://forum.psiram.com/index.php?topic=11708.msg147913#msg147913
http://forum.psiram.com/index.php?topic=11708.msg147918#msg147918

Ein paar Anmerkungen zu Details aus dem Leipziger-Gutachten
http://forum.psiram.com/index.php?topic=11708.msg148050#msg148050

Das Gutachten Pfäfflin
http://forum.psiram.com/index.php?topic=11708.msg148108#msg148108

,,Gutachten" Weinberger
Voreingenommenheit Weinbergers
http://forum.psiram.com/index.php?topic=11591.msg145361#msg145361
kurzer Textkommentar
http://forum.psiram.com/index.php?topic=11708.msg148150#msg148150
Rolle des Weinberger-Textes beim GBA:
http://forum.psiram.com/index.php?topic=11708.msg148817#msg148817

Grundsätzliche Bemerkungen zu den Gutachten
http://83273.homepagemodules.de/t6376f14-Gustl-Mollath-17.html#msg101612
http://83273.homepagemodules.de/t6376f14-Gustl-Mollath-17.html#msg101607
Selektive Darstellung durch die Verteidigung
http://forum.psiram.com/index.php?topic=11591.msg143568#msg143568


Im Reich der Spekulation:
Was ist wirklich passiert?
http://83273.homepagemodules.de/t6376f14-Gustl-Mollath-15.html#msg100851

Herr Mollath auf der GAG, Märtyrer mit Nachhilfe
http://forum.psiram.com/index.php?topic=11708.msg148245#msg148245
http://forum.psiram.com/index.php?topic=11708.msg148281#msg148281

Strates Motivation
http://forum.psiram.com/index.php?topic=11708.msg148703#msg148703

Wie wird es weitergehen?
http://forum.psiram.com/index.php?topic=11708.msg145615#msg145615
http://forum.psiram.com/index.php?topic=11708.msg148746#msg148746

Einfluss der Politik
http://forum.psiram.com/index.php?topic=11708.msg149034#msg149034

Und: ist dieser bayle überhaupt Psychiater?
http://blog.psiram.com/2013/07/causa-mollath-verschworung-oder-wahn/#comment-26416

Und das ist eine Fleißarbeit, die ich einfach mal zitiere, um sie griffbereit zu haben. Wenn ich
da fragen dürfte nach einem Link, dann mach ich das mal. Ich habe die Stelle nicht
mehr gefunden, wo du im Wolff-Blog erklärst, was Wissenschaft so ist. Eines der Highlights.  :D

Ich habe das einmal in einer stillen nachmittäglichen Stunde zusammengesucht, um dir
wenigstens die Möglichkeit zu geben, deinen Blick leicht zu erweitern auf das, was ich
so schreibe, auf das, was ich so denke. Auch wenn du das vielleicht nicht so sehen magst,
ich lese deine Beiträge aufmerksam. :grins2:

Also auch eine Antwort zu dem Focus-Interview von Mollath. Ich finde, es ist ihm schlecht
geglückt. Er scheint gerade diese Post-Euphorie-Phase zu durchlaufen. Gut möglich, dass da
eine realistischere Phase folgen wird, in der er sich von einigen Prinzipien trennen wird. Wenn
Mollath gut beraten ist, dann behält er im Blick, was seine Geschichte auszeichnet, was sie
von anderen unterscheidet. Es sieht aber fast schon so aus, dass man ihm dafür die Daumen drücken
muss.  :o

sweeper

Zitat von: Belbo am 16. Dezember 2013, 17:38:35
Du hast ja recht, ich finde es nur nicht fair, dass  Frau Wolff mit ihren Interpretationen und Phantastereien der damaligen Geschehnisse einen der Beteiligten nach dem anderen persönlich fertig macht, während die m.E. wahrscheinlichere Version aus (inzwischen) falsch verstandener Rücksicht auf Herrn Mollath immer mehr in den Hintergrund gedrängt wird.

Die von Dir zu recht eingeforderte Überprüfbarkeit findet eben wenn es um den Richter, die Ehefrau die Gutachter und all die anderen Denunzierten geht  nicht statt. Da darf frei fabuliert werden.

Um Dir zuvor zu kommen, nein man sollte sich nicht auf das Niveau des Wolffsrudels herunterziehen lassen, wenn der egozentrische Querulant anfängt an historischer Stelle von der "Weissen Rose" zu faseln geht mir halt die Hutschnur hoch.

Das geht mir genauso, Belbo.
Diese spezielle Konstellation erinnert an das Fiasko der ersten Verhandlung, als Mollath sich - in Verkennung der Situation, aber wohl inspiriert durch den "genius loci" - als Opfer im Sinne der Nürnberger Prozesse inszenierte anstatt sich zu den gegen ihn erhobenen Vorwürfen zu äußern.

Jetzt gab es diese Diskussionsveranstaltung an der LMU, bei der er die studentischen Zuhörer offenbar in ähnlicher Intention "einstimmen" wollte.
Lt Augenzeugen-Berichten im Wolff-Blog und bei Opa nahm diese Veranstaltung wohl einen eigenartigen Verlauf, und offizielle Berichte dazu habe ich außer an diesen genannten Stellen nirgendwo gefunden.

Zitathttp://opablog.net/2013/12/15/uni-munchen-1943-und-2013-synapse-forum-am-13-12-2013/
...Herr Mollath ermutigte Studenten sich zu engagieren und stellte eine Verbindung her zu den Flyer des Forums und zu dem Flugblatt der Sophie Scholl.
Alle Redner erhielten einen Nikolaus, auch Gustl Mollath. Da Herr Mollath
einen knallroten Anorak trug, wurde ihm zugerufen ,,Herr Mollath, Sie sind
der Weihnachtsmann" (Aber mit der frohen Botschaft, den Zitaten von Prof. Dieckhöfer ,,Das Wichtigste im Leben ist der Mut" und ,,Dem Zeitgeist auf die Finger schauen" (Adenauer).
Bei Frau Wolff wurde offenbar ein kritischer Beitrag eines Herrn Rudolf Winzen entfernt, der sich darüber beschwerte, dass von der Mollath-Unterstützerfraktion, insbesondere Herrn Stephany selbst, störende Zwischenrufe kamen.
Dies findet ein bestätigendes Echo in einem Beitrag von F.Weinberger:
Zitathttp://gabrielewolff.wordpress.com/2013/11/06/der-fall-mollath-die-irrwege-der-psychiatrie-2/comment-page-3/#comment-30405
Dr. Weinberger sagte am 16. Dezember 2013 um 00:25 :
..."Die anschließende Diskussion war teilweise spannungsgeladen," schreib Stephany weiter, ,,da zwei Welten auf einander trafen. Die durchaus interessierten Medizin-Studenten wollten vor allem die medizinischen Fragen akzeptieren und die ältere Teilnehmer bestanden darauf, den Fall Mollath auch gesellschaftspolitisch zu diskutieren..." Erfreulicherweise erwiesen sich diese aufgeweckten Medizinstudent/inn/en gegen die abgedroschenen 68er Phrasen resistent, die einige ,,ältere Teilnehmer" teilweise immer wieder anbrachten. Und erfreulicherweise war es just die psychoanalytisch tätige Frau Dr. Ziegert, die sie in ihre Grenzen wies.

Dr. Weinberger
With magic, you start with a frog and end up with a prince.
With science, you start with a frog, get a PhD and are still left with the frog you started with...


Terry Pratchett

Tyko

Zitat von: sweeper am 16. Dezember 2013, 16:17:10
Hallo Tyko,

schön, dass du mal wieder vorbeischaust!

:prosit

Zitat von: sweeper am 16. Dezember 2013, 16:17:10Dann haben sie sich aber den falschen Pressesprecher ausgesucht  8)

Johann Piendl  :rock

Der Mann, der 23 Sekunden benötigte, um zu zeigen, wes Geistes Kind er ist: Vater Beton, Mutter Beton,
er auch ...

Sein großer Auftritt Mitte Juni beginnt bei 4:15
http://www.youtube.com/watch?v=r5PrcGaolTQ

Das ist einer meiner Lieblingsmomente im Fall Mollath! Es ist Piendl schon klar, dass Mollath seit vier
Monaten darauf wartet, dass über seinen WA von Mitte Februar entschieden wird, doch Piendl verweist
auf die bittere Realität, es gebe keine Fristen für so einen Vorgang: das Gericht könne nächste Woche
darüber entscheiden oder in einem Monat oder in einem Jahr oder in fünf Jahren ...

Wenn ich einen Wunsch frei hätte für den Fall Mollath: dann noch mal so einen Auftritt von Piendl kurz vor
dem Prozess fürs Schweizer Fernsehen, auf dass einer leakt, was es da so Spannendes in der EDV einiger
Banken zu finden gibt.

ZitatIch frage mich ernsthaft:

Wie will er seine vollständige Rehabilitierung erreichen, wenn er weiterhin mit allen Beschuldigungen so schwammig bleibt und sich (hinsichtlich der vorgeworfenen Körperverletzung) in Schweigen hüllen möchte/sollte?
Das passt doch hinten und vorn nicht zusammen.

In der Prozessvorbereitungsphase muss das nicht besser kommen, aber im Prozess wäre es schon gut,
wenn da etwas käme. Doch das ist ja das Spannende: Vor einem Jahrzehnt hätte ich nichts erwartet.
Doch nach Wikileaks, Snowden und Co. mag ich das nicht ausschließen, das noch mal etwas nachkommt.
Der Revisionsbericht und die Aktennotiz aus dem Finanzamt sind ja geleakt worden :Popcorn:

sweeper

@Tyko:

War ja nun inzwischen schon viel Zeit, dass da dies und das geleakt werden könnte...

Ich kann mir aus dramaturgischen Gründen nur schwer vorstellen, dass das bis zur Verhandlung zurückgehalten wird, falls da was im Busche ist:
es ist Strate ja jetzt schon anzumerken, dass er unbedingt im öffentlichen Gespräch bleiben will mit der Angelegenheit.
Bis zum Frühjahr kann die Zeit noch lang werden - mit versemmelten Interviews  ("Horrorfratzen!") etc.
Da wärs schon gut, wenn man dem Mob ein Appetithäppchen vorwerfen könnte  8)

Das Thema - incl Strates Veröffentlichung von neulich - lockt derzeit keinen Hund hinterm Ofen vor -
deshalb greifen ein paar Übereifrige schon zu Eulenspiegeleien wie hier:
http://www.heise.de/tp/foren/S-War-ja-klar-dass-Strate-schnell-reagieren-muss/forum-271463/msg-24516559/read/

                                                               :rofl2
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Terry Pratchett

bayle

Zitat von: Tyko am 16. Dezember 2013, 18:08:33
Zitat von: bayle am 16. Dezember 2013, 07:03:23BTW, Tyko, ich habe da gleich noch eine Frage an Dich:
...
Was meinst Du, wird man dort wissen wollen, was hier los ist? Werden die Alliierten dem Herrn M. zu Hilfe eilen, um den Laden hier aufzuräumen?
Ich habe die Vermutung, dass du mich doch eher als einen Mollath-Fan siehst. Wenn das so ist, wäre es gut, wenn du deinen Blick leicht veränderst, um mich nicht gänzlich misszuverstehen. Ich bin eben kein Mollath-Fan. Das sollte man meinen Beiträgen anmerken. Es gibt da zwar eine gewisse Nähe zu den Mollath-Fans, doch ist das meiner Schwäche geschuldet: ich bin Quartals-Nascher vom "Fall Mollath".
Das war nicht der Kern meiner Frage. Meine Frage war in aller Unschuld, ob hier nicht eine gewisse Nähe zum Brief an den Bundeskanzler, oder zu den Faxen, die die weltweiten Friedensdemonstrationen verursacht haben, zu erkennen ist. Ist es denn nicht doch auffällig, wenn jemand (im Ernst, nicht als rhetorischer Trick!) glaubt, die ganze Welt würde ihm zu Hilfe eilen, um die Deutsche Justiz in den Staub zu bohren?

Zitat von: Tyko am 16. Dezember 2013, 18:08:33
Zitat von: bayle am 10. September 2013, 11:48:46Die Fülle der Indizien für eine Wahnkrankheit Mollaths bei Leipziger ist erdrückend scheinbar erdrückend, zu ihnen gehört nicht zuletzt die offensichtliche affektive Störung. Das war eine Blickdiagnose, da musste nicht nachgebohrt werden.
Und hier ist der Bruch bei uns. Leipziger liefert mit seinem Gutachten die Branntwein-Praline in dieser Mischung. Bad Taste.
Wenn wir Freunde werden wollen, dann solltest Du Dir unbedingt einen gewissenhafteren Zitierstil angewöhnen. Ich bin da empfindlich. Meine Meinung musst Du schon mir überlassen.
Zitat von: bayle am 01. Juli 2013, 06:36:53
Ich hatte nun schon mehrfach die traurige Gelegenheit, auf die allgemein akzeptierte Auffassung über das hinzuweisen, was der Inhalt des Begriffs ,,Zitat" ist. Es gibt wieder, was jemand gesagt hat, und nicht, was jemand gesagt haben könnte.
Deshalb noch einmal:
Zitat von: bayle am 10. September 2013, 11:48:46
Die Fülle der Indizien für eine Wahnkrankheit Mollaths bei Leipziger ist erdrückend
Und ich würde es auch begrüßen, wenn Du mich weiterhin mit globalen Urteilen über Gutachten verschonen könntest. In dieser oder jener Einzelfrage wäre ich möglicherweise noch bereit, Dir bei Unklarheiten auszuhelfen - obwohl es mir schon ein wenig schwer fällt, mich da weiterhin zu motivieren.

Tyko

@ Sweeper, vielleicht haben sie ja schon etwas. Wenn es so wäre, ist es nur zu verständlich,
dass Strate das nicht verrät. Und ein Hinweis darauf könnte sein, dass Strate seine
Beweisanträge nicht irgendwie veröffentlicht. Gehört zwar schon zum Prozess, doch irgendeine
Andeutung habe ich dieser Tage nicht gelesen. Wenn Strate/Mollath wirklich etwas zugespielt
bekommen sollten, dann würden sie es möglichst effektiv einsetzen. Und da können schon
harmlose Schreiben, die, im Vorfeld veröffentlicht, nicht verunsichern, im Prozess eine
beträchtliche Verunsicherung auslösen. Im Gerichtssaal darf man nicht mal eben die Unwahrheit
sagen. Auch wenn es nur selten zur Vereidigung kommt, die kann von den Richtern immer
genutzt werden, um Druck aufzubauen. Und es reicht manchmal eine kleine Lüge, die der Zeuge
korrigieren kann, bevor er vereidigt wird, um jemanden zum Reden zu bringen.

Natürlich wäre es spektakulär, wenn so etwas Großes wie ein Revisionsbericht geleakt würde,
doch auch schon eine Aktennotiz, wie im Fall Jüptner und der Aktennotiz beim Finanzamt,
kann für den Einzelnen fatale Auswirkungen haben. Jüptner hatte das Glück, dass er sich nur
vor den Abgeordneten erklären musste.

@ bayle, zur Zeit hängt der Psiram-Server beträchtlich, ich habe mitunter Wartezeiten von ein
paar Minuten, bevor ich ein Vorschaubild erhalte oder ein Beiträg erscheint, und oft bricht die
Seite ab, so dass ich vorher jeden Beitrag kopiere. Diese vielen Zitate zu sammeln hat "Geduld"
gekostet. Unzählige Male habe ich die Sanduhr gesehen. Da der alte Faden nicht mehr zitiert
werden kann, habe ich da am Ende genervt den Querfeldeinweg beim Zitieren gewählt. Ist keine
Absicht gewesen, dich zu verärgern.  :-[

Globale Urteile über Gutachten? Oh, da zoomst aber meine Beiträgen unnötig groß.
Wenn ich mich recht entsinne, habe ich drei Aspekte bei den Gutachten für betrachtenswert
gehalten. Beim ersten hat es sich ergeben, das wir einen Konsens gefunden haben:

der Papagei ist tot
http://www.youtube.com/watch?v=Mnmtpz_FCQg

(Wo du dann die Durchstreichvariante für dein Zitat genutzt hast, so ich mich recht erinnere.)

Über den zweiten Aspekt haben wir noch begonnen, uns auszutauschen.  Wie tot der Papagei
ist, müssen wir nicht klären. Im Prinzip kann man ihn auch wirklich als lebend betrachten.

ZitatMeine Frage war in aller Unschuld, ob hier nicht eine gewisse Nähe zum Brief an den Bundeskanzler, oder zu den Faxen, die die weltweiten Friedensdemonstrationen verursacht haben, zu erkennen ist. Ist es denn nicht doch auffällig, wenn jemand (im Ernst, nicht als rhetorischer Trick!) glaubt, die ganze Welt würde ihm zu Hilfe eilen, um die Deutsche Justiz in den Staub zu bohren?

Also diese ersten Briefe an den "Bundespräsidenten Heuss" habe ich anders gelesen. Sie stammen noch
aus einer Zeit, wo Briefe geschrieben wurden, weil das eine Möglichkeit des Protestes war. Der Heuss-Brief
stammt, glaube ich, aus der Zeit um 1998. Die zweite Phase waren dann Briefe, wo Mollath merkte, dass
sich da von 2002 an Druck aufbaute. Spätestens nachdem die netten Polizisten von nebenan im Februar 2003
sein Haus nach Waffen durchsucht hatten, zeigten sich bei Mollath Spuren des Drucks. Ich muss da immer
an diesen Romananfang denken

http://www.zeno.org/Literatur/M/Kafka,+Franz/Romane/Der+Proze%C3%9F/Erstes+Kapitel

Die nächsten dreieinhalb Jahre bis zu seiner Verurteilung sind nichts gewesen, was irgendjemand erleben
sollte. Mollath hat es erlebt. Und das - bei der Möglichkeit - unschuldig und gesund zu sein. Für dich mögen
die Indizien erdrückend sein, und doch bleibt für Mollath das Recht erhalten, dass Schuld und Krankheit
zweifelsfrei nachgewiesen werden müssen, bevor sie gerichtlich festgestellt werden dürfen. Und an dieser
Stelle bin ich im "Fall Mollath" neugierig. Schafft es Mollath, was nötig sein wird, um Ruhe zu finden,
zweifelsfrei nachzuweisen, dass er damals gesund und unschuldig in die Psychatrie eingewiesen wurde?

Ganz schwierige Aufgabe.

Also eher eine Geschichte, bei der der Held scheitern wird. Doch Mollath hat noch eine zweite Chance:
er kann seine Geschichte so erzählen, dass sie ihm das verschafft, was er sich wünscht.

Aber da dürfte er nicht in diese Richtung gehen, die er im Focus-Interview gegangen ist. Dieser megalomane
Touch, der dir aufstößt, verbindet sich mit dem Hautgout, bei dem Belbo übel wird, und es wird genügend
Leser geben, die so was nicht lesen mögen

ZitatDa standen dann nachts plötzlich schlecht aussehende, überfressene Damen im eigenen Zimmer.
So eine Horrorfratze vor dem eigenen Gesicht - davon träumt man.

Schafft es Mollath, seine Geschichte so erzählen, dass er sie gut erzählt? Nach dem Focus-Interview würde
ich sagen: er braucht verdammt viel Hilfe von seiten eines Verlages.

sweeper

@Tyko:
Zitat@ Sweeper, vielleicht haben sie ja schon etwas. Wenn es so wäre, ist es nur zu verständlich,
dass Strate das nicht verrät. Und ein Hinweis darauf könnte sein, dass Strate seine
Beweisanträge nicht irgendwie veröffentlicht. Gehört zwar schon zum Prozess, doch irgendeine
Andeutung habe ich dieser Tage nicht gelesen. Wenn Strate/Mollath wirklich etwas zugespielt
bekommen sollten, dann würden sie es möglichst effektiv einsetzen.
Aber warum sollte etwas Interessantes, das geleakt werden könnte, ausgerechnet bei Strate/Mollath landen?
Ich meine: für Strate wäre das natürlich bequem, aber viel wirkungsvoller wäre es doch, wenn es unabhängig vom Prozess veröffentlicht würde. Dann könnte ein Verlag damit Schlagzeilen machen, und das öffentliche Interesse würde wieder Fahrt aufnehmen. Es brächte die Strafkammer unter gewissen Druck, und Strate könnte die Information im Vorfeld schon zugunsten seines Mandanten strategisch ausnutzen.

Was mich immer wieder an deinen Beiträgen hier wundert, Tyko:
du denkst bzw. argumentierst sehr stark aus der Strate-Perspektive - als ob es nur diese gäbe.

Nachtrag - ist zwar bayles Terrain, aber um mein Kopfschütteln mal zu verbalisieren:
ZitatAlso diese ersten Briefe an den "Bundespräsidenten Heuss" habe ich anders gelesen. Sie stammen noch
aus einer Zeit, wo Briefe geschrieben wurden, weil das eine Möglichkeit des Protestes war. Der Heuss-Brief
stammt, glaube ich, aus der Zeit um 1998.

http://de.wikipedia.org/wiki/Theodor_Heuss
ZitatTheodor Heuss (* 31. Januar 1884 in Brackenheim; † 12. Dezember 1963 in Stuttgart) war von 1949 bis 1959 der erste Bundespräsident der Bundesrepublik Deutschland
Du meinst, man schrieb Briefe an Verstorbene - als Ausdruck des Protestes?
Wäre nicht dieser hier der geeignete Adressat gewesen?
ZitatEr ist Vorstandsvorsitzender der Stiftung Bündnis für Kinder – gegen Gewalt. Von 2000 bis 2008 gehörte er der Jury zur Verleihung des Internationalen Nürnberger Menschenrechtspreises an.
Oder - falls der Brief etwas später datiert sein sollte - Johannes Rau?
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With science, you start with a frog, get a PhD and are still left with the frog you started with...


Terry Pratchett

bayle

Zitat von: Tyko am 16. Dezember 2013, 21:33:30
@ bayle, zur Zeit hängt der Psiram-Server beträchtlich, ich habe mitunter Wartezeiten von ein
paar Minuten, bevor ich ein Vorschaubild erhalte oder ein Beiträg erscheint, und oft bricht die
Seite ab, so dass ich vorher jeden Beitrag kopiere. Diese vielen Zitate zu sammeln hat "Geduld" gekostet. Unzählige Male habe ich die Sanduhr gesehen. Da der alte Faden nicht mehr zitiert werden kann, habe ich da am Ende genervt den Querfeldeinweg beim Zitieren gewählt. Ist keine Absicht gewesen, dich zu verärgern.  :-[
Nein, genervt hat mich etwas ganz anderes; ich glaubte mich dazu klar geäußert zu haben. Ich weiß übrigens, dass Du ein aufmerksamer Leser bist. Deshalb nehme ich nicht an, dass Du mich falsch verstanden hast.

Zitat von: Tyko am 16. Dezember 2013, 21:33:30
Globale Urteile über Gutachten? Oh, da zoomst aber meine Beiträgen unnötig groß.
Wenn ich mich recht entsinne, habe ich drei Aspekte bei den Gutachten für betrachtenswert
gehalten. Beim ersten hat es sich ergeben, das wir einen Konsens gefunden haben:

der Papagei ist tot
http://www.youtube.com/watch?v=Mnmtpz_FCQg

(Wo du dann die Durchstreichvariante für dein Zitat genutzt hast, so ich mich recht erinnere.)
Ich kann mich gar nicht erinnern, dass Du meine Durchstreich-Variante irgendwo explizit konsentiert hast.

Zitat von: Tyko am 16. Dezember 2013, 21:33:30
ZitatMeine Frage war in aller Unschuld, ob hier nicht eine gewisse Nähe zum Brief an den Bundeskanzler, oder zu den Faxen, die die weltweiten Friedensdemonstrationen verursacht haben, zu erkennen ist. Ist es denn nicht doch auffällig, wenn jemand (im Ernst, nicht als rhetorischer Trick!) glaubt, die ganze Welt würde ihm zu Hilfe eilen, um die Deutsche Justiz in den Staub zu bohren?
Also diese ersten Briefe an den "Bundespräsidenten Heuss" habe ich anders gelesen.
Ich überblicke nicht das gesamte Mollathsche Schrifttum (und das ist für eine Exegese auch nicht nötig). Ich meine den Brief vom 19.03.03. Dieser Brief ist hoch auffällig. Er hat stark gelockerte Assoziationen und keinen Inhalt. Der Schreiber war intoxikiert (banal: Alkohol) oder anderweitig psychisch krankhaft beeinträchtigt.

Zitat von: Tyko am 16. Dezember 2013, 21:33:30
...
Ich muss da immer an diesen Romananfang denken
...
Ich nicht, keinesfalls. Alle Indizien sprechen dagegen. Herr M. hätte nur mit seinem ersten Gutachter ein freundschaftliches Gespräch führen müssen, statt aus dessen Briefkopf messerscharf zu schließen, dass der mit DENEN unter einer Decke steckt. Nichts wäre passiert. Auch lassen sich Größenideen kaum reaktiv erklären.

Zitat von: Tyko am 16. Dezember 2013, 21:33:30
Schafft es Mollath, seine Geschichte so erzählen, dass er sie gut erzählt?
Du meinst, das wäre nur eine Frage der falschen Taktik (früher hast Du mal erwähnt, wenn der Strate ihm schon früher geholfen hätte ...). Das ist unzutreffend. Herr M. hat da keine Wahl.

edit: mit https statt mit http scheint die Verbindung etwas stabiler zu sein.

Tyko

@ sweeper, weil es bei Strate die größte Wirkung entfalten könnte. Warum hat der Finanzbeamte die
Aktennotiz der SZ zugespielt irgendwann vor Ende Februar 2013? Auf eine solche Frage bekommt man
fast nie die Antwort.

Dieser Brief, (er ist doch vom März 2003; der Papstbrief ist von 2000 und ein anderer von 1998),

http://www.gustl-for-help.de/download/2003-03-19-Brief-Mollath-Heuss.pdf

Einen Offenen Brief zur Kenntnisnahme an alle liberalen, demokratischen Bürger kann man auch mal
an einen Bundespräsidenten schreiben, der schon lange tot ist. Zwar sind Westerwelle und Gerhardt (damals
Fraktionsvorsitzender der FDP im Bundestag) die Adressaten. Doch der Brief scheint eben auch etwas
zu sein, das sich vortragen lässt. So kann ich mir das gut vorstellen, dass Mollath diesen Brief auch
Freunden aus der Friedensbewegung vorgelesen hat. Ob er das nun gemacht hat oder ob er es nicht
mal geplant hat, müsste er selbst erklären.

Der Vorschlag ihn nun an Herzog (CDU) oder an Rau (SPD) zu schicken ist absurd. Sollte
deutlich werden, wenn du ihn einmal überfliegst.

Zu Strate: na, der produziert am meisten Text!  ;D

Und in wichtigen Fragen stimme ich mit ihm überein. Doch könntest du auch Professor Müller als
Ahnvater bei mir ausmachen. Doch auf den fokussierst du nicht.

@ bayle, das mit der Zitatstelle ist mir nicht klar geworden, ich habe mit dem Wort "Bruch" gemeint,
deutlich gemacht zu haben, dass die durchgestrichene Variante deine Aussage ist und dass die kursiv
gesetzte Variante meine Aussage. Wenn da noch etwas anderes sein sollte, was dich genervt hat,
schreib es so, dass auch ein schlichter Zeitgenosse es verstehen kann, ich hätte dann die Möglichkeit
darauf zu achten.

Hier kommt deine Durchstreichfassung:

Zitat von: bayle am 28. August 2013, 06:15:52
Zitat von: Tyko am 27. August 2013, 21:00:05
Ich bin überrascht

Ich auch. Ich finde gar keinen Krakeel  ;)

Ich bin nicht hinreichend kompetent, die Qualität Deiner Ausführungen einzuschätzen, aber zumindest überzeugt die Diktion. Ich schränke also den Generalisierungsgrad meines Zwischenergebnisses vorerst wie folgt ein:

Die Gutachten Leipziger, Kröber und Pfäfflin sind – was die innere Konsistenz, die Wissenschaftlichkeit und die Unvoreingenommenheit angeht – vor globalen Vorwürfen in Schutz zu nehmen. Sie sind überzeugend, was die Befundwürdigung und die Diagnosestellung angeht. (Allerdings habe ich keine Ahnung, wie die Tragfähigkeit der Gefährlichkeitsprognose einzuschätzen ist). Jedem, der da Zweifel hat, sei die vollständige Lektüre empfohlen. Sie  Die Lektüre ist über weite Strecken auch für den Laien ohne vorprogrammierte Missverständnisse möglich.

Vier Aspekte der Gutachten könnten besprochen worden: die Gefährlichkeitsprognose, die innere Konsistenz,
die Wissenschaftlichkeit und die Unvoreingenommenheit. Bei dem ersten Aspekt "Gefährlichkeitsprognose"
habe ich einen Konsens bei uns ausgemacht.  Den Aspekt "Wissenschaftlichkeit" habe ich vorerst ausgeblendet
wissen wollen

Zitat von: Tyko am 03. September 2013, 13:53:57

Bei den sechs Gutachten habe ich die Rückmeldung gegeben, dass sie mich überrascht haben. Ich habe auch geschrieben, dass ich die Wissenschaftlichkeit, die du bei Leipziger, Kröber und Pfäfflin gegeben siehst, erst einmal nicht diskutieren möchte. Es fehlt mir da eine wichtige Rückmeldung. Bestätigt das BVerfG die Rechtsauffassung von Strate oder die der bayerischen Justiz hinsichtlich der Kammerentscheidung vom Oktober 2001? Anders formuliert: War es erlaubt, was Leipziger 2005 im Februar und März getan hat? Von dieser Entscheidung hängt viel ab. Warten wir es ab.

Die Klärung dieser Frage kann durchaus drei bis vier Jahre dauern. Die Kernaussage lautet

ZitatDie damit angestrebte Totalbeobachtung, die Erkenntnisse über die Persönlichkeit des Beschul-
digten erbringen soll, die er von sich aus nicht preisgeben will, von denen aber erhofft wird, dass er sie
unter der Einflussnahme Dritter offenbart, ist unzulässig. Denn eine solche Maßnahme liefe auf die
Umgehung des verfassungsrechtlich garantierten Schweigerechts des Beschuldigten und einen Verstoß
gegen § 136 a StPO hinaus. Verfassungsrechtlich steht einer solchen Totalbeobachtung der unantastbare
Kernbereich des Persönlichkeitsrechts des Beschuldigten entgegen, der dadurch zum bloßen Objekt
staatlicher Wahrheitsfindung gemacht würde, dass sein Verhalten nicht mehr als Aus-druck seiner
Individualität, sondern nur noch als wissenschaftliche Erkenntnisquelle verwertet würde.

Momentan liegt die Klageerzwingung noch bei Generalstaatsanwalt in München. Strate rechnet mit einer
Rückmeldung allenfalls bis Ende Januar.

Wenn ich mich recht erinnere, haben wir dann noch über die innere Konsistenz angefangen, uns aus-
zutauschen.

Ich schreibe
ZitatWenn ich mich recht entsinne, habe ich drei Aspekte bei den Gutachten für betrachtenswert
gehalten. Beim ersten hat es sich ergeben, das wir einen Konsens gefunden haben:

Du schreibst
ZitatIch kann mich gar nicht erinnern, dass Du meine Durchstreich-Variante irgendwo explizit konsentiert hast.

Ich habe von einem Aspekt geschrieben, bei dem wir einen Konsens erzielt haben.

ZitatIch überblicke nicht das gesamte Mollathsche Schrifttum (und das ist für eine Exegese auch nicht nötig). Ich meine den Brief vom 19.03.03. Dieser Brief ist hoch auffällig. Er hat stark gelockerte Assoziationen und keinen Inhalt. Der Schreiber war intoxikiert (banal: Alkohol) oder anderweitig psychisch krankhaft beeinträchtigt.

Ich bin etwas raus aus dem Mollath-Fall  ::)

Es ist der Brief vom März 2003. Du erkennst

stark gelockerte Assoziationen, (da stimme ich zu)

keinen Inhalt, (da stimme ich dir nicht zu)

Für dich muss der Schreiber

intoxikiert

oder psychisch krankhaft beeinträchtigt

gewesen sein. Beides ist möglich, doch dieser Text, der erkennbar den Versuch unternimmt literarisch
etwas auszudrücken, kann durchaus von einem nüchternen gesunden Menschen geschrieben worden
sein, der einfach versucht hat kreativ zu schreiben. Für einen ersten Entwurf ist das Mollath schon mal
ganz gut gelungen. Ein solcher "Brief", (der eben kein normaler Brief ist, wie eigentlich meiner Meinung
nach jeder sofort erkennen sollte), entfaltet natürlich vor den Augen eines Psychiaters, der nach einer
krankhaften Störung sucht oder suchen soll ein ganz böses Eigenleben.

Du hast einiges an literarischen Anspielungen fallen gelassen, Catch 22, The House of God und und und ...
Hast du mal teilgenommen an irgendeiner Schreibwerkstatt in der Volkshochschule oder sonstwo? Dort
kann man solche Texte, wie sie Mollath produziert in größerer Zahl kennen lernen. Manche sind originell.
Allen fehlt zweierlei: der letzte Schliff und Übung. Jeden dort könntest du fragen, in welcher
Verfassung er so einen Text geschrieben hat. Vielleicht würde das deinen Blick schärfen. Nicht jeder
Text, der aussieht wie von jemandem, der einen weg hat, muss auch von jemandem stammen, der einen
weg hat.

Man könnte in Mollaths Duraplus-Ordner auch ein Best-of seiner literarischen Versuche vermuten. Solche
Collagen und Textmappen kommen bei Menschen, die ambitionierter schreiben wollen, häufiger vor. Nur
eines sollte man ihnen nicht vorwerfen: dass sie es nicht zur Meisterschaft gebracht habe.

ZitatIch nicht, keinesfalls. Alle Indizien sprechen dagegen. Herr M. hätte nur mit seinem ersten Gutachter ein freundschaftliches Gespräch führen müssen, statt aus dessen Briefkopf messerscharf zu schließen, dass der mit DENEN unter einer Decke steckt. Nichts wäre passiert. Auch lassen sich Größenideen kaum reaktiv erklären.

Vielleicht hast du ja recht. Doch mit dem Gutachter soll Mollath ein "freundschaftliches" Gespräch führen?
Mit dieser Vorgeschichte! Bis zum Januar 2004 hatte sich doch bereits so viel ereignet. Blendest du alles
aus, was die Ehefrau sich gegenüber Mollath so geleistet hat? Lies mal nach, wie Mollath die Chronologie
zusammenstellt

http://www.gustl-for-help.de/chronos.html

In einem guten Gutachten würde diese seelische Verfassung Mollaths zu schildern sein. Ich kann mir ein-
fach keinen Mollath vorstellen, der Lippert freundschaftlich gegenüber treten könnte.

ZitatAuch lassen sich Größenideen kaum reaktiv erklären

Das hast du verkürzt formuliert, mir wird nicht klar, wie ich den Satz verstehen soll.

ZitatDu meinst, das wäre nur eine Frage der falschen Taktik (früher hast Du mal erwähnt, wenn der Strate ihm schon früher geholfen hätte …).

Es ist leicht befremdlich, dass ich erklären muss, warum ein Anwalt literarisch angehauchte Texte in Briefform
niemals einem Gericht oder einem Psychiater, die diesen Kontext fast sicher nicht beachten werden, zur
Verfügung stellt. Jeder halbwegs gute Anwalt hätte den Duraplus-Ordner einkassiert und vor Gericht die
passenden Schriftsätze dabeigehabt.

Und für Mollaths Weg, seine Geschichte zu erzählen, ist Taktik nicht passend. Es hilft nichts, Mollath muss
seine Geschichte so schreiben, wie sie zu ihm gehört. Er sollte sich aber nicht auf die Deutung und auf die
Einordnung in größere Zusammenhänge konzentrieren, das machen die Leser schon selbst.

sweeper

Zitat von: Tyko am 17. Dezember 2013, 01:56:13
@ sweeper, weil es bei Strate die größte Wirkung entfalten könnte. Warum hat der Finanzbeamte die
Aktennotiz der SZ zugespielt irgendwann vor Ende Februar 2013?
Auf eine solche Frage bekommt man
fast nie die Antwort.
Ja eben:
weil es öffentlichkeitswirksamer (und etwas "neutraler") ist, die Info an eine Zeitung zu geben und nicht dem Anwalt des Beschuldigten, und weil der Informant vermutlich von der SZ gut dafür bezahlt wurde - siehe unten.

ZitatDieser Brief, (er ist doch vom März 2003; der Papstbrief ist von 2000 und ein anderer von 1998),

http://www.gustl-for-help.de/download/2003-03-19-Brief-Mollath-Heuss.pdf

Einen Offenen Brief zur Kenntnisnahme an alle liberalen, demokratischen Bürger kann man auch mal
an einen Bundespräsidenten schreiben, der schon lange tot ist. Zwar sind Westerwelle und Gerhardt (damals
Fraktionsvorsitzender der FDP im Bundestag) die Adressaten. Doch der Brief scheint eben auch etwas
zu sein, das sich vortragen lässt. So kann ich mir das gut vorstellen, dass Mollath diesen Brief auch
Freunden aus der Friedensbewegung vorgelesen hat. Ob er das nun gemacht hat oder ob er es nicht
mal geplant hat, müsste er selbst erklären.
Er hätte jedenfalls gut daran getan, diesen Brief Freunden vorzulesen bevor er ihn (als literarischen Versuch oder was auch immer) an Westerwelle und Gerhardt schickt!

Das unterscheidet im übrigen einen künstlerischen Versuch von einem aus anderen Gründen assoziativ gelockerten Elaborat: die Fähigkeit zurückzutreten und zu prüfen, ob die gewählte Form angemessen und der kontextuelle Bezugsrahmen klar identifizierbar ist.
M.a.W.: Wenn Mollath schon Westerwelle und Gerhardt mit einem fiktiven Brief an Theodor Heuss beehren wollte, dann wäre es gut gewesen, ein paar Worte zur Erklärung voranzustellen (zumindest darauf hinzuweisen, dass es sich um ein fiktives Anschreiben handelt und dass er aus Gründen x,y, und z ausgerechnet Theodor Heuss gewählt hat.
Und natürlich - was höflich und klug wäre - ein paar persönliche Dankesworte an die Empfänger, vielleicht mit Hinweisen darauf, warum er gerade die Führungsspitze der FDP auserkoren hat, den fiktiven Brief zu erhalten (und nicht etwa das Bundespräsidialamt).

ZitatDer Vorschlag ihn nun an Herzog (CDU) oder an Rau (SPD) zu schicken ist absurd. Sollte
deutlich werden, wenn du ihn einmal überfliegst.
Leider kann man diese Quellen bei gustl-for-help nicht mehr einsehen - und ich habe sie mir nicht gesichert, weil ich kein langfristiges Interesse daran habe.
Wenn du deine Argumentation ("Literarischer Versuch") aber sauber vertreten willst, dann müsstest du mir jetzt ausführlich begründen, warum Mollath Heuss gewählt hat (über den er vermutlich nicht mehr weiß als dass er der erste Bundespräsident war und als Vater des Grundgesetzes bezeichnet wird) und gerade nicht Roman Herzog, der von Qualifikation und Profil her für Mollaths Anliegen doch ein viel geeigneterer Adressat gewesen wäre, oder den gläubigen  und sozial engagierten Johannes Rau.
Es ist unlauter zu argumentieren, dass im Unterschied zu Heuss Herzog oder Rau als Adressaten absurd seien und mir zu überlassen herauszufinden warum.

ZitatZu Strate: na, der produziert am meisten Text!  ;D

Und in wichtigen Fragen stimme ich mit ihm überein. Doch könntest du auch Professor Müller als
Ahnvater bei mir ausmachen. Doch auf den fokussierst du nicht.
Da war ich wohl nicht deutlich genug:
in deinen Beiträgen hier fällt auf, dass du häufig erklärst, warum sich Strate so und so verhält bzw verhalten wird und nicht anders - du machst quasi unter direktem Bezug auf ihn (wenn auch im Konjunktiv) konkrete Prognosen - so als ob du dich sehr stark mit ihm identifizierst und gleichsam in seinem Namen sprichst.
Die Möglichkeit etwa, dass jemand "Schwarzgeldinformationen" nicht primär an Strate, sondern vielleicht an den STERN weitergibt (s.O.) ziehst du gar nicht in Erwägung.
Warum sollte jemand in diesem Stadium der Entwicklungen nicht primär seinen finanziellen Vorteil suchen und brisante Informationen lieber an einen Verlag verkaufen? - Es würde Strate doch nicht abhalten, diese Informationen im Sinne seines Mandanten literarisch zu verarbeiten; das hat er doch gerade kürzlich bewiesen, als er unlizensiert einen Artikel aus einer forensischen Fachzeitschrift veröffentlichte, weil er nicht auf das Placet des Verlags warten wollte.

Wie gesagt: die Tatsache, dass man so gar nichts Neues hört - weder von Strate noch über die Medien  - , sondern stattdessen zu missglückten Interviews Zuflucht nehmen muss, spricht mMn dafür, dass der Fall mangels Substanz künstlich hochgekocht werden muss.

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Terry Pratchett

sweeper

Zitat von: Tyko am 17. Dezember 2013, 01:56:13
ZitatIch nicht, keinesfalls. Alle Indizien sprechen dagegen. Herr M. hätte nur mit seinem ersten Gutachter ein freundschaftliches Gespräch führen müssen, statt aus dessen Briefkopf messerscharf zu schließen, dass der mit DENEN unter einer Decke steckt. Nichts wäre passiert. Auch lassen sich Größenideen kaum reaktiv erklären.

Vielleicht hast du ja recht. Doch mit dem Gutachter soll Mollath ein "freundschaftliches" Gespräch führen?
Mit dieser Vorgeschichte! Bis zum Januar 2004 hatte sich doch bereits so viel ereignet. * Blendest du alles
aus, was die Ehefrau sich gegenüber Mollath so geleistet hat? Lies mal nach, wie Mollath die Chronologie
zusammenstellt

http://www.gustl-for-help.de/chronos.html
@bayle scheint hier (Erwähnung des Briefkopfes -> Hypovereinsbank als Konto angegeben...) an Wörthmüller gedacht zu haben und nicht an Thomas Lippert.

Thomas Lippert war der Gutachter von 2004, bei dem sich Mollath nie gemeldet hat bzw die anberaumten Termine unentschuldigt ausfallen ließ. Lippert war als Gutachter bei der Hauptverhandlung im ersten Prozess 2004 zugegen.
Im WA-Antrag von Strate - S.8:
ZitatSeite 8
Der seinerzeit zuständige Amtsrichter Huber setzte daraufhin [??  -> farbl. Hervorhebung von mir] die Hauptverhandlung aus und beauftragte den Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapie Thomas Lippert in Nürnberg mit der Erstellung eines psychiatrischen Gutachtens ,,zu der Frage der medizinischen Voraussetzungen der §§ 20, 21 StGB zu den Tatzeiten 12.8.2001 und 31.05.2002".
Am 26.1.2004 teilte Thomas Lippert dem Amtsgericht mit:
,,Sehr geehrte Damen und Herren,
Herr Mollath wurde schriftlich für den 29.12.2003 und den 22.01.2004 zur psychiatrischen Begutachtung in meine Prax is bestellt. Zu beiden Terminen ist Herr Mollath weder erschienen noch hat er sich entschuldigt.
Eine Begutachtung ist damit wohl nur im Rahmen einer polizeilichen Vorführung möglich.

Mit freundlichen Grüßen
Thomas Lippert
Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapie"

(Bl. 113 d.A.)


Am 22.4.2004 kommt es zu einer neuerlichen Hauptverhandlung gegen Gustl Mollath. Thomas Lippert, mit dem Herr Mollath jede Zusammenarbeit verweigert, ist in der Hauptverhandlung zugegen. Obwohl er mit Herrn Mollath auch während der Hauptverhandlung kein einziges (explorierendes) Wort gesprochen hat, kommt er zu folgendem Ergebnis:

,,Beim Angeklagten liegt eine gravierende psychische Erkrankung, vermutlich eine Psychose, vor. Die Prognose ist ungünstig, da keine Einsicht vorliegt. Es besteht die Gefahr, dass unbeteiligte Dritte Opfer werden können. Es könnte
nur eine stationäre Behandlung weitere Erkenntnisse bringen. Ich empfehle eine stationäre Behandlung im BKH Ansbach oder Erlangen. Es müssen 6 Wochen genügen, um ein genaueres Gutachten zu erstellen."
(Bl. 130 d.a.)
Über diese Verhandlung (203 und nachfolgend 2004) heißt es an anderer Stelle:

http://www.nordbayern.de/nuernberger-zeitung/nz-news/wer-ist-gustl-mollath-wirklich-1.2576199
.
Zitat..Mollaths früherer Verteidiger, der Nürnberger Rechtsanwalt Thomas Dolmány, kann den Medienhype um Mollath als armes Justizopfer kaum nachvollziehen. Er ist überzeugt, dass sich der heute 56-Jährige schon im Zuge des Strafverfahrens vor dem Amtsgericht im Jahr 2003 äußerst ungeschickt verhalten habe. Dolmány war damals vom Gericht als Pflichtverteidiger für Mollath bestellt worden. Der ehemalige Autohändler — er hatte sein Geschäft wohl schon im Jahr 2000 aufgegeben — war angeklagt, seine Ehefrau schwer misshandelt, verfolgt und eingesperrt zu haben. ..

...Das auffällige Benehmen veranlasste den Amtsrichter damals, die Verhandlung auszusetzen und eine psychiatrische Begutachtung anzuordnen. ,,Sein eigenes Verhalten wurde Mollath zum Verhängnis. Dadurch kam der Stein ins Rollen", sagt Dolmány.

In der Folgezeit meldete sich Mollath auch nicht bei dem Psychiater. Das führte dazu, dass man ihn zwecks Begutachtung vorläufig in einem Bezirkskrankenhaus unterbrachte, ihn dann aber wieder freiließ. Es folgten diverse Versuche von Fachleuten, den Geisteszustand des Mannes zu ergründen. Die Akten steckten seinerzeit schon voller wirr formulierter Schreiben, diffuser Anzeigen und Drohungen. Mollaths Anschuldigungen, seine Frau, eine Bankangestellte, sei in kriminelle Machenschaften verwickelt, seien erst später erfolgt, rekapituliert der Anwalt. Dabei habe Mollath selbst schriftlich formuliert, dass er seine Frau zu Geldtransporten in die Schweiz begleitet habe. Viel später erst seien weitere Übergriffe bekannt geworden, etwa, dass Mollath Menschen aus dem Umfeld seiner Frau die Reifen aufschlitzte...
Zitat
In einem guten Gutachten würde diese seelische Verfassung Mollaths zu schildern sein. Ich kann mir ein-
fach keinen Mollath vorstellen, der Lippert freundschaftlich gegenüber treten könnte.

Du hingegen scheinst dich in deinem Argument tatsächlich auf Lippert zu beziehen
Das passt jetzt chronologisch nicht, Tyko.
* Was soll denn bis zum Prozess 2003/2004 vorgefallen sein - abgesehen von dem privaten Zerwürfnis und den daraus resultierenden vorgeworfenen Gewalttätigkeiten, die Petra M. veranlassten, die Scheidung anzustreben?

Allerdings ergeben sich für mich aus dem erneuten Quellenstudium einige Schlussfolgerungen.
Um Aufschluss darüber zu erhalten, in welcher psychischen Verfassung Mollath in 2003/2004 tatsächlich war, müssten der Gutachter Thomas Lippert und evtl auch RA Dolmany als Zeugen der damaligen Verhandlung gehört werden.
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sweeper

Zitat von: bayle am 17. Dezember 2013, 13:09:28
Zitat von: Tyko am 17. Dezember 2013, 01:56:13... doch dieser Text, der erkennbar den Versuch unternimmt literarisch etwas auszudrücken, kann durchaus von einem nüchternen gesunden Menschen geschrieben worden sein, der einfach versucht hat kreativ zu schreiben.
Nein, denn dieser Brief drückt nichts aus außer dem Gefühl, dass Heuss ein dem Schreiber sympathischer Mann war, und dass früher alles besser war. Mehr Inhalt hat er nicht, und das allein würde den Gesunden nicht veranlassen, ihn zu schreiben – noch ganz von den formalen Aspekten abgesehen (ideenflüchtiger, manchmal sprunghafter Wechsel des Themas, wechselnde Schriftgrößen, intermittierende Kapitälchen, ungewöhnliche Zeilenschaltung). Ein solcher Brief hätte mich auch völlig außerhalb des Kontextes sehr nachdenklich gemacht.

Inzwischen habe ich mir - dank Tykos mehrfacher Hinweise - die Seite Gustl-fot-Help noch mal genauer angesehen.
Es ist ja schon etwas länger her, dass die ursprünglich offen zugänglichen Quellen (Briefe, Anzeigen etc) mit dem Hinweis auf ein WA-Verfahren entfernt wurden.

Neu ist jedoch, dass am Text der Chronologie doch recht eifrig im Sinne einer möglichst ansprechenden Dramaturgie gebastelt wird.

So findet man nicht mehr eine einigermaßen ungefärbte Auflistung der Ereignisse, sondern es wurden wertende Zusätze eingefügt sowie im Bedarfsfall einzelne Dokumente zur Illustration eingestellt (sozusagen Duraplus- Auszüge) - diese jedoch wohl zumindest teilweise bearbeitet, sodass das eigenartige Schriftbild teilweise egalisiert wurde.
Aus potenziell verfänglichen Dokumenten wurden einzelne Passagen ohne den (vorhandenen) vollständigen Quellentext übernommen.
Hier ist nun auch der Brief an "Papa" Heuss zu finden - keineswegs adressiert an Westerwelle und Gerhardt, sondern bestenfalls zur gefälligen Kenntnisnahme.
Zitat25.     2003-03-19 Gustl Mollath schreibt einen offenen Brief an "Altbundespräsident Theodor Heuss" respektive Guido Westerwelle und Wolfgang Gerhard. Diese offensichtliche (pazifistisch motivierte) Satire diente der Denunziation Gustl Mollaths als "irre" seitens der Justiz und der Politik.

Dieses kosmetische Procedere führt leider dazu, dass "Gustl-for-Help" künftig als seriöse Quelle völlig unbrauchbar ist:
Zitat
Zitat von: Tyko am 17. Dezember 2013, 01:56:13
Blendest du alles aus, was die Ehefrau sich gegenüber Mollath so geleistet hat? Lies mal nach, wie Mollath die Chronologie zusammenstellt
Deine Quelle ist mindestens einseitig und unvollständig. Mindestens.

Und das war mir bisher entgangen - dass das HVB-Verschwörungs-Theater sich sogar schon auf Lippert bezogen hatte!
Zitat
Zitat von: Tyko am 17. Dezember 2013, 01:56:13
In einem guten Gutachten würde diese seelische Verfassung Mollaths zu schildern sein. Ich kann mir einfach keinen Mollath vorstellen, der Lippert freundschaftlich gegenüber treten könnte.
Warum ist er nicht hingegangen? Fragen wir ihn selbst:
ZitatZu einem Dr. [Thomas] Lippert ging ich nicht, der machte auch keinen Hehl von seinem Hypo-Vereinsbankkonto auf seinem Briefkopf.
http://www.nuernbergwiki.de/index.php/Gustl_Mollath_(Brief_an_StVK_Regensburg)
Er ist nicht deshalb nicht hingegangen, weil ihm seine Ehefrau übel mitgespielt hat.
[/quote]
::)

Zitat
Zitat von: Tyko am 17. Dezember 2013, 01:56:13
ZitatDu meinst, das wäre nur eine Frage der falschen Taktik (früher hast Du mal erwähnt, wenn der Strate ihm schon früher geholfen hätte ...).
Es ist leicht befremdlich, dass ich erklären muss, warum ein Anwalt literarisch angehauchte Texte in Briefform niemals einem Gericht oder einem Psychiater, die diesen Kontext fast sicher nicht beachten werden, zur Verfügung stellt. Jeder halbwegs gute Anwalt hätte den Duraplus-Ordner einkassiert und vor Gericht die passenden Schriftsätze dabeigehabt.
Leider hattest Du meine Antwort nicht mehr parat: Mollath hätte Strate einfach rausgeworfen, wenn er es versucht hätte. Nie hätte M auf seinen Duraplex-Ordner verzichtet.
Dann hätte das ja im Übrigen auch schon Dolmany geschafft, ihn zu einem klügeren Verhalten im Prozess zu überreden.
[/quote]
Ja, und genau in diesem Sinne verändert findet man jetzt die Gustl-for-Help-Seite vor!
Schade aber auch!
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bayle

edit: Hier ist einiges durcheinandergekommen. Dieser Beitrag gehört zeitlich vor den letzten von sweeper; er wird von ihm zitiert.
Jetzt also der Beitrag:

Zitat von: Tyko am 17. Dezember 2013, 01:56:13
Wenn da noch etwas anderes sein sollte, was dich genervt hat
Nein. Hervorhebungen / Zusätze / Streichungen von anderen sollten als von anderen stammend kenntlich gemacht sein. Damit wäre ich ganz zufrieden. ;).

Zitat von: Tyko am 17. Dezember 2013, 01:56:13Vier Aspekte der Gutachten könnten besprochen worden: die Gefährlichkeitsprognose, die innere Konsistenz, die Wissenschaftlichkeit und die Unvoreingenommenheit. Bei dem ersten Aspekt "Gefährlichkeitsprognose" habe ich einen Konsens bei uns ausgemacht. 
ad 1) Gefährlichkeitsprognose
Ich kann das eigentlich nur so deuten, dass wir beide keine  Ahnung haben, ob die Gefährlichkeitsprognose zutreffend war. Bisher hatte ich das Gefühl, Du hättest Dich da etwas weiter aus dem Fenster gelehnt.
ad 2) innere Konsistenz, die Wissenschaftlichkeit
Hier wiederholst Du:
Zitat von: Tyko am 03. September 2013, 13:53:57Es fehlt mir da eine wichtige Rückmeldung. Bestätigt das BVerfG die Rechtsauffassung von Strate oder die der bayerischen Justiz hinsichtlich der Kammerentscheidung vom Oktober 2001? Anders formuliert: War es erlaubt, was Leipziger 2005 im Februar und März getan hat? Von dieser Entscheidung hängt viel ab. Warten wir es ab.
Dies ist eine unzulässige Vermischung der juristischen mit den medizinischen Aspekten. Die juristische Seite könnte bedeuten, dass die Gutachten im Verfahren nicht verwertbar sind. Aber dies sagt nichts über ihre Validität bezüglich der medizinischen Aspekte und ihre Wissenschaftlichkeit. Diese Aspekte sind außerhalb der Reichweite eines jeden Gerichts; auch des Bundesverfassungsgerichts.  Einfacher ausgedrückt: das Gericht kann nicht darüber befinden, ob Herr M. krank war.
Meine, zugegeben knappe, Antwort auf Deinen Einwand war übrigens:
Zitat von: bayle am 04. September 2013, 06:18:12
Das hat schon was von Palmström.
und etwas ausführlicher hier:
Zitat von: bayle am 16. September 2013, 06:43:00
Wenn alles so läuft, wie Du Dir das vorstellst, dann wären die Gutachten unnötig gewesen, und niemand wird gezwungen oder auch nur in der Lage sein, sie inhaltlich zu prüfen. Sie können aber damit nicht für invalide gehalten werden, was die Diagnose angeht – das wäre, wie die Temperatur abzustreiten, weil man nicht hätte messen dürfen. Das spielt dann wieder durchaus eine Rolle insofern, als es die Glaubwürdigkeit der Investigationstätigkeit des Herrn M. in Sachen Bankenskandal berührt.  Was die Überprüfung der Gutachten durch Dich angeht, da hat sich Deine Bewertung ja vom Text ab und in die Anmutung, ins Kosmische hinein erhoben.

Zitat von: Tyko am 17. Dezember 2013, 01:56:13... doch dieser Text, der erkennbar den Versuch unternimmt literarisch etwas auszudrücken, kann durchaus von einem nüchternen gesunden Menschen geschrieben worden sein, der einfach versucht hat kreativ zu schreiben.
Nein, denn dieser Brief drückt nichts aus außer dem Gefühl, dass Heuss ein dem Schreiber sympathischer Mann war, und dass früher alles besser war. Mehr Inhalt hat er nicht, und das allein würde den Gesunden nicht veranlassen, ihn zu schreiben – noch ganz von den formalen Aspekten abgesehen (ideenflüchtiger, manchmal sprunghafter Wechsel des Themas, wechselnde Schriftgrößen, intermittierende Kapitälchen, ungewöhnliche Zeilenschaltung). Ein solcher Brief hätte mich auch völlig außerhalb des Kontextes sehr nachdenklich gemacht.

Zitat von: Tyko am 17. Dezember 2013, 01:56:13
Blendest du alles aus, was die Ehefrau sich gegenüber Mollath so geleistet hat? Lies mal nach, wie Mollath die Chronologie zusammenstellt
Deine Quelle ist mindestens einseitig und unvollständig. Mindestens.
Zitat von: Tyko am 17. Dezember 2013, 01:56:13
In einem guten Gutachten würde diese seelische Verfassung Mollaths zu schildern sein. Ich kann mir einfach keinen Mollath vorstellen, der Lippert freundschaftlich gegenüber treten könnte.
Warum ist er nicht hingegangen? Fragen wir ihn selbst:
ZitatZu einem Dr. [Thomas] Lippert ging ich nicht, der machte auch keinen Hehl von seinem Hypo-Vereinsbankkonto auf seinem Briefkopf.
http://www.nuernbergwiki.de/index.php/Gustl_Mollath_(Brief_an_StVK_Regensburg)
Er ist nicht deshalb nicht hingegangen, weil ihm seine Ehefrau übel mitgespielt hat.

Zitat von: Tyko am 17. Dezember 2013, 01:56:13
ZitatAuch lassen sich Größenideen kaum reaktiv erklären
Das hast du verkürzt formuliert, mir wird nicht klar, wie ich den Satz verstehen soll.
Gemeint ist, dass bestimmte psychopathologische Auffälligkeiten sich nicht als Reaktion auf ein Erlebnis verstehen lassen, sondern unmittelbar Ausdruck einer ernstzunehmenden psychischen Erkrankung sind. Es handelt sich dabei bei weitem nicht immer um die lärmerzeugenden großen Auftritte, sondern häufig um scheinbar nebensächliche Details, um die sich niemand weiter kümmert. Die ,,Harald-Schmidt-Episode" beispielsweise. Das Leipziger-Gutachten listet einige solche Dinge auf. Frau M muss der Fr. Dr. Krach einige solcher Details berichtet haben; anders wäre das Attest nicht zustande gekommen.

Zitat von: Tyko am 17. Dezember 2013, 01:56:13
ZitatDu meinst, das wäre nur eine Frage der falschen Taktik (früher hast Du mal erwähnt, wenn der Strate ihm schon früher geholfen hätte ...).
Es ist leicht befremdlich, dass ich erklären muss, warum ein Anwalt literarisch angehauchte Texte in Briefform niemals einem Gericht oder einem Psychiater, die diesen Kontext fast sicher nicht beachten werden, zur Verfügung stellt. Jeder halbwegs gute Anwalt hätte den Duraplus-Ordner einkassiert und vor Gericht die passenden Schriftsätze dabeigehabt.
Leider hattest Du meine Antwort nicht mehr parat: Mollath hätte Strate einfach rausgeworfen, wenn er es versucht hätte. Nie hätte M auf seinen Duraplex-Ordner verzichtet.
Dann hätte das ja im Übrigen auch schon Dolmany geschafft, ihn zu einem klügeren Verhalten im Prozess zu überreden.

sweeper

@bayle:

Dein Quellenlink zum Nürnbergwiki gibt nichts mehr her.
http://www.nuernbergwiki.de/index.php/Gustl_Mollath_%28Brief_an_StVK_Regensburg
ZitatGustl Mollath (Brief an StVK Regensburg

Diese Seite enthält momentan noch keinen Text. Du kannst diesen Titel auf den anderen Seiten suchen oder in den zugehörigen Logbüchern suchen.

Im gesamten Text über Mollath und seine psychiatrischen Gutachter ist Thomas Lippert nicht (mehr) existent.

http://www.nuernbergwiki.de/index.php/Gustl_Mollath#Psychiatrische_Gutachter

Ich vermute aber, dass du den vollständigen Text gesichert hast, aus dem du soeben zitiert hast:
Zitat
Zu einem Dr. [Thomas] Lippert ging ich nicht, der machte auch keinen Hehl von seinem Hypo-Vereinsbankkonto auf seinem Briefkopf.
http://www.nuernbergwiki.de/index.php/Gustl_Mollath_(Brief_an_StVK_Regensburg)

Kannst du den hier einstellen? THX
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